Beiträge von NathSkywalker



    Diesen Worten folgte langes Schweigen, keiner von beiden traute sich, etwas zu sagen, nachdem Kyla ausgesprochen hatte, was sie dachte, die Magie zwischen ihnen war verschwunden.
    Tristan war sich nicht mehr sicher, ob er das Richtige getan hatte, als er diese Frau, die sich so sehr von denen, die er kannte, unterschied, gebeten hatte, mit ihm hierher zu kommen, vielleicht wäre es besser gewesen, bei Claiborne zu bleiben, von der er wusste, dass sie nie etwas sagen würde, das ihn sosehr überraschen würde wie die Worte von Kyla Tenna. Auch wenn er es nie zugeben würde, verletzten ihn diese Worte sogar und es war das erste Mal, dass ihn jemand mit Worten verletzt hatte, normalerweise wusste er immer eine Antwort, aber was sollte er in diesem Fall sagen?









    Er wusste nicht, warum er Kyla noch in seinen Armen hielt, obwohl sie erreicht hatte, was er für unmöglich gehalten hatte ... vielleicht tat er es aber aus genau diesem Grund, wenn Tristan es sich genau überlegte, war es gut möglich, dass er Kyla jetzt, wo er erfahren hatte, dass sie in der Lage war, das Unmögliche zu tun, noch mehr mochte.
    Wenn er so dachte, dann hatte seine Mutter vielleicht doch Recht und er gehörte in eine psychiatrische Anstalt.
    Er presste Kyla enger an sich.
    „Vielleicht hat es was Gutes zu bedeuten, dass du mich dennoch kennengelernt hast“, sagte er leise. „Vielleicht brauchst du nur Zeit, damit dir das klar wird.“









    Kyla fragte sich, ob er möglicherweise Recht hatte. Bei Jason hatte sie seit sie ihm zum ersten Mal gesehen hatte immer ganz genau gewusst, dass er ein Teil ihres Lebens sein würde, ganz anders als bei Tristan, aber das hatte nicht notwendigerweise etwas Schlechtes zu bedeuten.
    Sie sah in seine blauen Augen und er lächelte sein hinreißendes Lächeln, doch das war es auch schon. Keiner von ihnen versuchte, ein Gespräch anzufangen, sie sahen sich nur hin und wieder an und Tristan lächelte dann, dass Kyla nicht zurücklächelte lag daran, dass sie nie lächelte, was Tristan aber überhaupt nicht zu stören schien, er fand es sogar belustigend, wenn sie ihn leicht verstört ansah, wenn er es tat.









    Nach fast einer halben Stunde hatten die beiden wieder zu sich gefunden, was sowohl Tristan, als auch Kyla erleichterte. Sie redeten miteinander, als sich jemand hinter ihnen räusperte. Kyla, die die Augen geschlossen hatte, öffnete sie und erblickte Lynn.
    „Ich störe nur ungern, aber es wird Zeit zu gehen.“
    Kyla hatte sich dafür, dass sie alles andere als begeistert von der Idee gewesen war, hierher zu kommen, sehr gut amüsiert, fand Lynn. Aber irgendwann war mal Schluss.
    „Dann werde ich mich wohl leider verabschieden müssen“, seufzte Tristan. „Ich weiß noch nicht, wie ich die nächsten Bälle ohne dich überstehen soll.“
    „Wir werden uns wiedersehen“, versicherte Kyla ihm. „Schließlich musst du mir noch erzählen, warum du an meiner Stelle einige meiner Verwandten meiden würdest.“
    Von der Tatsache abgesehen, dass einige meine Mutter und mich am liebsten tot sehen würden.
    Tristan verabschiedete sich mit einem Handkuss von Kyla und mit höflichen Worten von Lynn, nachdem diese sein Angebot, sie zurückzubegleiten, abgelehnt hatte.



    „Ich fasse das als Kompliment auf.“
    „Es ist eins, um ehrlich zu sein gehört es zu den wenigen Komplimenten, die ich in meinem Leben gemacht habe und ich weiß nicht, ob ich jemals einer anderen Frau wieder ein Kompliment werde machen können, nachdem ich dich kennengelernt habe.“
    „Tut mir wirklich wahnsinnig Leid, dass ich deinen Plan, mit Komplimenten Frauen zu verführen, zerstört habe.“ Der Sarkasmus in Kylas Stimme fühlte sich falsch an, fand sie, denn sonst war sie nie sarkastisch.
    „Komplimente sind das äußerste Mittel, normalerweise werde ich die Frauen nicht einmal los, wenn ich sie beschimpfe, deine Cousine Claiborne gehört zu diesen schrecklich nervigen und oberflächlichen Gestalten.“








    „Ich kann dazu nichts sagen, ich wusste nicht einmal, dass sie meine Cousine ist.“
    „Es ist kein großer Verlust, sie nicht zu kennen und an deiner Stelle würde ich mich von ihr fernhalten.“
    „Du willst mir nicht sagen, warum?“
    Tristan schüttelte den Kopf. „Das hebe ich mir für das nächste Mal auf. Wenn ich dir jetzt alles erzähle, dann wird es schwer werden, dich das nächste Mal von einem Ball in den Garten zu entführen und dann müsste ich eine andere Dame hierher bringen.“
    „Wer sagt, dass ich wieder auf einen Ball kommen werde?“
    „Wenn nicht jetzt, dann spätestens im Sommer. Der ehemalige Königin Mutter kann nicht einmal die Kriegerprinzessin widersprechen und ich versichere dir, ich habe viel Geduld, zumindest was das Warten auf dich anbelangt.“









    „Ob es etwas nützen wird, weiß ich nicht.“
    Keiner der beiden sprach es aus, aber sie redeten beide nicht mehr über ein nächstes Treffen, sondern über die Ehe, ein Thema, das bei Familien wie den Chuves und den Shaws viel früher aufkam als bei anderen, aber Kyla und Tristan nahmen das nicht wirklich ernst, denn keiner von beiden hatte jemals wirklich darüber nachgedacht und wollte auch gar nicht, schon gar nicht Kyla.
    „Lass uns in zehn oder fünfzehn Jahren nochmal darüber reden“, entschied Tristan, der bemerkt hatte, dass Kyla alles andere als begeistert war. „Sollte meine Mutter bis dahin nicht entschieden haben, dass ich wahnsinnig bin und in mich in ein Sanatorium schickt, weil ich sehe, was sie nicht sieht.“









    „Es fühlt sich komisch an, hier in Irland zu sein. Es ist das erste Mal, das ich auf einem Ball Spaß habe.“
    „Du hättest mich früher kennen lernen sollen.“
    Etwas an Tristan erinnerte Kyla an Jason. Tristan war zwar viel direkter und sagte sofort, was er dachte, aber da war etwas, in dem die beiden Männer sich ähnelten, vielleicht war es ihre ungewöhnliche Einstellung zur Welt um sie herum, die Kyla sowohl beim einen, als auch beim anderen faszinierend fand, obwohl sie es bei Tristan besser nachvollziehen konnte als bei Jason, denn sie waren beide hier aufgewachen.
    „Vielleicht hätte ich dich auch gar nicht kennenlernen sollen“, flüsterte sie.
    Tristan riss die Augen weit auf. „Wie bitte?“
    „Ich habe nur laut gedacht.“
    Und es war die Wahrheit, es fühlte sich aus irgendeinem Grund falsch an, hier bei Tristan zu sein, auch wenn sie seine Gesellschaft genoss.



    Tristan führte Kyla in eine abgelegene Ecke des Gartens die mancher – so zum Beispiel Kyla Tennas Großmutter – als wild und verwachsen bezeichnet hätte, Kyla aber einfach nur als einen wunderbaren Ort einstufte.
    „Meine Mutter hat mir noch immer nicht verziehen, dass ich meine Schwester dazu überredet habe, diese Fläche nicht dem Gärtner zu überlassen“, erklärte Tristan. „Sie hat es nur noch nicht selber in die Hand genommen, weil sie weiß, dass sie mich viel öfter sehen müsste, wenn wir hier zu Besuch sind.“
    „Sehr sympathisch“, meinte Kyla.
    „Es ist besser, eine verwilderte Ecke im Garten der Tochter zu haben, als den verzogenen Sohn die ganze Zeit sehen zu müssen, oder?“
    „Ich sollte meiner Großmutter so etwas vorschlagen.“









    „Champagner?“, erkundigte Tristan sich.
    „Die wievielte bin ich, die du hierher mitbringst?“, fragte Kyla, statt zu antworten, was Tristan als ‚ja‘ auffasste.
    „Ich zähle nicht mit.“
    Sie sah ihn an, überrascht von seiner Ehrlichkeit, sie hatte erwartet, dass er sie anlügen und ihr sagen würde, sie seie die erste.
    „Den anderen erzähle ich aber immer, dass sie die erste sind, wenn es nicht das zweite Mal ist, dass ich sie hierher bringe, aber bei dir bin ich davon ausgegangen, dass du es mir nicht abkaufst.“
    „Woher weiß ich, dass du mich da nicht anlügst?“
    „Prinzessin, du hast zu viel Zeit in den Staaten verbracht. Jeder, der hier aufwächst und nicht vom Boden der Tatsachen abhebt, bemerkt schnell, dass hier jeder so sehr mit sich beschäftigt ist, dass er die Wahrheit nur glaubt, wenn er sie glauben will, was das angeht.“









    „Du bist der erste Mensch, dem ich begegne, der in dieser Gesellschaft geboren wurde, aber bemerkt hat, wie krank sich die Menschen hier verhalten“, vertraute Kyla Tristan an.
    „Ganz unberührt bin ich auch nicht“, gestand Tristan.
    „Du bist so unberührt, wie es nach den zwanzig Jahren, die man dich dieser dekadenten Gesellschaft ausgesetzt hat, möglich ist.“
    „Ich beneide dich um deine Mutter, die gesehen hat, was das für ein Ort ist, und dafür gesorgt hat, dass du nicht hier aufwächst.“
    „Es hat wie du siehst Vorteile, die einzige Tochter einer sogenannten Wilden zu sein.“
    „Und den Nachteil, dass du eines Tages Königin Mutter wirst.“
    „Nicht, wenn es sich vermeiden lässt und ich versichere dir, ich finde eine Lösung für mein Problem.“








    „Wir sollten anstoßen“, verkündete Tristan und reichte Kyla eines der gefüllten Champagnergläser.
    „Worauf?“
    „Auf was wohl? Darauf, dass wir die letzten Menschen sind, die in dieser Gesellschaft geboren wurden, dennoch fähig sind, ihre Fehler zu erkennen.“
    Darauf stieß Kyla nur zu gerne an.
    „Als ich gehört habe, dass die Tochter der Königin Mutter, die legendäre Kriegerprinzessin, auf diesem Ball ist, habe ich mir sofort vorgenommen, sie mit hierher zu bringen, um zu sehen, ob sie wirklich so ist, wie jeder behauptet, ich habe es nämlich ehrlich gesagt, nicht geglaubt. Das letzte, was ich erwartet habe, ist, dass du so bist, wie du bist, und jetzt stehe ich hier mit dir und denke nur, Den Göttern sei Dank, sie ist ein echter Mensch!.“



    Tristan schob Claiborne seinen Salatteller zu. „Wir gehen jetzt, du kannst ungestört essen und jede
    einzelne Kalorie zählen, wenn du willst.“
    Er stand auf, ergriff Kylas Hand und entfernte sich von dem Tisch, an dem sie gerade noch gesessen hatten. Claiborne sah ihm neugierig nach.
    „Ich halte es hier nicht mehr aus“, erklärte er Kyla, deren Hände er immer noch hielt. „Lass uns nach draußen gehen, wo wir nicht gestört werden.“ Seine blauen Augen funkelten gefährlich, was Kyla nicht übersehen konnte, aber dafür vergessen konnte. Sie hatte von klein an Selbstverteidigung gelernt und wenn es eins gab, das sie konnte, dann war es Männer schlagen, wen sie ihr zu nahe kamen.
    Sie sah fragend zu Lynn.







    Lynn hatte Tristan und Kyla schon seit einer ganzen Weile beobachtet und erwartet, dass die rothaarige Prinzessin bald Blicke mit ihr wechseln würde. Sie hatte sich bei einigen Damen erkundigt und erfahren, dass Tristan Shaw bei fast jedem Ball – ob nun seine Familie Gastgeber oder Gast war – die eine oder andere Dame mit deren Einverständnis in den Garten entführte und ihr dort die Zeit versüßte. Heute schien er ein Auge auf Kyla Tenna geworfen zu haben und sie war ihm nicht abgeneigt, das konnte Lynn erkennen.
    Sie nickte Kyla zu.
    Wenn Tristan zu weit gehen sollte, würde Kyla sich selbst beschützen können, Lynn hatte sie in den letzten Tagen oft beim morgendlichen Training beobachtet und es gab nichts, was sie ihr noch hätte beibringen können. Kyla wäre eine gute Gegnerin für die Kampfsportexpertin unter den Wraiths, Shania Newton.









    Tristan bedeutete Kyla, ihm zu folgen. Zielsicher lief er auf eine der Türen im Saal zu, die nach draußen führten, öffnete sie, ließ Kyla wie es sich gehörte den Vortritt und schloss die Tür wieder, nachdem auch er hindurch getreten war. Wie erwartet hatte keiner es bemerkt, dachte er, denn von der wachsamen Lynn Skimmer wusste er zu seinem Glück nichts.
    „Wohin jetzt?“, wollte Kyla wissen.
    „Dahin, wo uns niemand finden wird.“
    Tristan kannte sich auf dem Anwesen und den dazugehörigen Ländereien gut aus, seit seine Schwester geheiratet und hierher gezogen war, hatte er viele Stunden seiner Aufenthalte bei ihr damit zugebracht, hier alles genauestens zu erkunden.









    Tristan griff erneut nach der Hand der Prinzessin, um sicherzustellen, dass er sie bei seinem schnellen Schritttempo nicht verlor – das war ihm peinlicherweise schon mehr als einmal zugestoßen –, aber zu seiner Verwunderrung hielt Kyla sehr gut mit ihm Schritt und das trotz des Kleides und der hohen Schuhe. Tristans Respekt für diese junge Frau wuchs stetig, sie war wirklich etwas Besonderes, in seinen ganzen zwanzig Lebensjahren war ihm nie jemand wie sie begegnet und er hatte sehr viele Menschen kennengelernt.
    Nur um sie herauszufordern begann er zu rennen, um zu sehen, ob sie mithielt, was sie tat. Sie kamen vom Weg ab und rannten Hand in Hand in die Richtung, die Tristan einschlug, denn es gab ein Plätzchen, an dem er schon alles für ein potentielles Treffen mit irgendeiner Frau am heutigen Abend vorbereitet hatte.



    Mit der Behauptung, er sei hungrig, startete Tristan den vierten Versuch, Claiborne loszuwerden, nachdem die ersten drei erfolglos gewesen waren.
    Natürlich hatte Claiborne keinen Hunger. Tristan konnte sich nicht daran erinnern, dass sie jemals in seiner Gegenwart etwas gegessen hatte.
    „Ich bin dir gegenüber rücksichtslos und esse trotzdem“, entschied er, als er auf das kalte Büfett zuging. Er hätte gerne etwas Warmes gegessen, vorzugsweise voller Kalorien, weil er wusste, dass Claiborne es hasste, aber dafür hätte er in den großen Ballsaal gehen müssen und das Risiko, Kyla zu verpassen, wenn sie aufhörte, mit Finn zu tanzen, wollte er auf gar keinen Fall eingehen. Er würde sich mit Salat begnügen.








    „Finn, ich bin durstig“ war die perfekte Ausrede, um sich von Finn loszueisen. Nervös wie er in ihrer Gegenwart war, schlug er ihr vor, einen Tisch zu suchen, er würde im großen Ballsaal etwas zu Trinken auftreiben. Kyla hatte ihn darauf aufmerksam machen wollen, dass es auch hier eine Bar gab, aber bevor sie das tun konnte, war er schon davongehastet und sie war endlich auf sich allein gestellt. Sie war nicht wirklich durstig, wäre sie es gewesen, hätte sie niemals einem Mann erlaubt, ihr etwas zu trinken zu besorgen, schließlich konnte sie das und vieles andere auch alleine.
    Kyla brauchte nicht lange, um einen Tisch zu finden, sie steuerte den an, an dem Claiborne, vollkommen auf Tristan konzentriert, und Tristan, vollkommen auf seinen Salat konzentriert, saßen.









    „Ich hoffe, ich störe nicht“, begrüßte sie Claiborne und Tristan.
    Die beiden sahen sie überrascht an.
    „Muss ich euch einander vorstellen oder können wir die Förmlichkeiten außer Acht lassen?“, erkundigte Tristan sich.
    „Ich weiß, wer sie ist“, bemerkte Claiborne spitz. „Ganz Irland weiß, wer sie ist.“
    Die Worte, Ich tausche gerne sagte Kyla nur nicht, weil sie wusste, dass es eine provozierende Wirkung gehabt hätte. In dieser Umgebung konnte sie so etwas unmöglich sagen.
    Die beiden Frauen sahen sich kurz eindringlich an, zu einem Gespräch würde es eher nicht kommen, glaubte Kyla. Aber damit konnte sie leben. Wäre Tristan nicht am Essen gewesen, hätte sie ihn zum Tanzen aufgefordert und somit für Gesprächsstoff für die Ewigkeit gesorgt, hätte es den was sie betraf nicht schon gegeben.









    Tristan betrachtete Kyla Tenna und Claiborne und musst feststellen, dass sie nicht viele Ähnlichkeiten hatten. Kylas rotes Haar, von dem Unwissende oft behauptet wurde, es käme von ihrer Mutter, war in Wirklichkeit eine der Erkennungsmerkmale des Hauses der Chuve über die Jahrzehnte hinweg gewesen. Wer nicht rothaarig war, war blond, wie Claiborne.
    Tristan stieß Claiborne unter dem Tisch an und sie wusste, was er damit sagen wollte, aber ihr Blick blieb hart, Tristan wusste, nicht einmal er würde sie jemals davon überzeugen können, dass sie Kyla nicht hassen musste, dass es besser war, sie zu bemitleiden, am besten war es natürlich, sie zu respektieren, aber dazu würde Claiborne sowieso nie in der Lage sein.



    Kyla wusste nicht, wie lange sich schon mit Tristan getanzt hatte, als sie ganz sanft von jemandem angestupst wurde. Auch Tristan bemerkte es und er ließ sie los, trat dann einen Schritt zurück.
    „Darf ich ablösen?“, fragte der Unbekannte Tristan.
    Tristan grinste, klopfte ihm dann auf die Schulter. „Du bist doch Finn oder? Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dich in einem Sommer von einem Kirschbaum aus mit Kernen bespuckt, weil du nicht hochklettern wolltest.“
    Finn, der diese Geschichte lieber vergessen gesehen hätte, errötete. Tristan zwinkerte Kyla zu.
    „Tritt ihr nicht auf die Füße.“
    Finn errötete noch mehr, das schien ihm schon einmal passiert zu sein.
    „Wir sehen uns noch“, verabschiedete Tristan sich von Kyla. Er nickte Finn aufmunternd zu und verschwand dann von der Tanzfläche und kehrte dahin zurück, wo er gewesen war, bevor er Kyla gerettet hatte, an die Bar.









    Finn war sehr nervös, wie Kyla sofort bemerkte. Wahrscheinlich lag es daran, dass er in ihrer Gegenwart war, solche Reaktionen hatte sie schon öfter erlebt.
    Tristan tauchte nach zehn Minuten Pause mit einer neuen Tanzpartnerin, die Kyla als ihre Cousine Claiborne identifizierte, auf die Tanzfläche zurück.
    Kyla konnte nicht anders, als Tristan mit Finn zu vergleichen. Sie waren beide etwa gleichalt und ihre Erziehung unterschied sich sicherlich auch nicht groß voneinander, dafür aber ihre Persönlichkeit. So viele Ähnlichkeiten ihr zwischen Tristan und Jason auch aufgefallen waren, Jasons Schüchternheit fand sie in Finn wieder, allerdings mit dem großen Unterschied, dass sie bei Finn nicht halb so angenehm und gewohnt war wie bei Jason.









    Tristan hätte Finn, mit dessen Familie er sich in den Sommermonaten immer einige Zeit verbringen musste, den Hals umdrehen können, als dieser ihn abgelöst hatte. Verschlimmert hatte sich die Situation nur noch, als Claiborne aufgetaucht war. Er hatte gehofft, sie sei verschwunden und würde sich irgendwo, wo sie niemand sehen konnte, ausheulen, weil er sie absichtlich übersah.
    „Willst du nicht mit mir in den Garten gehen?“, flüsterte Claiborne ihm zu.
    „Nein.“
    „Wir könnten –“
    „Verdammt, Claiborne, ich will nicht“, fuhr er sie an.
    „Wenn du bei ihr heute Abend keinen Erfolg haben solltest, kannst du mich nach dem Ball gerne besuchen.“
    „Selbst wenn ich Erfolg haben sollte, was ich bezweifle, weil sie eine Art Abneigung gegen Männer zu haben scheint, werde ich das tun“, erwiderte Tristan und Claiborne war befriedigt.









    Hin und wieder sah Kyla Tristan über Finns Schulter hinweg an und jedes Mal bemerkte sie, dass er sie konzentriert beobachtete und ein leichtes Lächeln über sein Gesicht huschte, wenn ihre Blicke sich trafen.
    Lynn beobachtete interessiert, was sich zwischen Tristan und Kyla abspielte und fühlte sich an die Jahre mit den Wraiths erinnert. Eine Sache, die die Wraiths von anderen Einsatzteams bei SHIELD unterschieden hatte, war, dass Beziehungen nicht verboten waren, und es war immer zu komplizierten Beziehungen gekommen ... Lynn hatte diese Zeit genossen, so wie Kyla den heutigen Abend genoss, auch wenn sie es vielleicht nicht zugeben würde.

    Zwar fahre ich erst morgen nachmittag, aber weil ich morgen früh noch viel zu erledigen habe (ich habe noch nicht gepackt, dauert bei mir aber nicht lange), habe ich mich dazu entschieden, den Teil jetzt schon zu posten, damit ich morgen nicht in Zeitnot komme und am Ende keine Zeit mehr habe, diese Fortsetzung hochzuladen, was schade wäre.
    Ich habe gestern und heute am Text für diesen Teil hier gesessen, die Bilder waren zum Glück schon fertig, und weil ich nicht alles fünfmal überdenken konnte, wie ich es gerne tue, fühlt sich der Teil irgendwie anders an als zum Beispiel der letzte Teil mit Kev, Jack und Janna oder dem absolut genau durchdachten Flashback. Inhaltliche Fehler für die Zukunft sind aber keine drin, Kylas Zukunft ist anders als die der meisten anderen Personen mehr als nur grob geplant. Aber genug geredet.


    Zitat von Nerychan

    Diesen Tristan finde ich recht interessant. Vor allem wenn ich da an deine seltsame Bemerkung zu Träumerlein's Kommentar denke: Wenn ihm nicht jemand zuvorkommt. Hast du dabei zufälligerweise an Tristan gedacht. Er scheint ja auch so ein Ausnahmefall in seiner Familie zu sein. Seine Art jedenfalls dürfte Kyla gefallen. [...] Ich nehme doch an, dass wir ihm hier nicht zum letzten Mal begegnen, oder?


    Tristan wird (ganz egal, ob er beliebt ist oder nicht) noch einige Auftritte haben, von denen der eine oder andere schon geplant ist. Was den Kommentar von Träumerlein betrifft, hast du Recht, ich habe an Tristan gedacht, aber nicht unbedingt auf die Weise, auf die es zu erwarten ist.


    Zitat von Nerychan

    du hast Kylas Vater wirklich als zweiten Vornamen Isolder gegeben??? Oh Mann, kein Wunder, dass er das nicht an die große Glocke hängt!


    Er hatte mit erstem Vornamen Isolder heißen sollen, aber dann hat er mir Leid getan und der Name wurde verworfen, er hat stattdessen die männliche Form des Namen seiner Mutter bekommen, Isolder sollte nie erwähnt werden, bis mir unter den Himbeersträuchern (wo mir viele Ideen kommen) die Idee für diese kleine Unterhaltung zwischen Kyla und Tristan kam und der Name wieder eingeführt wurde.




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    „Wer ist die Blondine, die uns – oder eher dich – schon die ganze Zeit beobachtet?“, erkundigte Kyla sich ganz leise bei Tristan, als sie die Frau, die sie auf Tristan aufmerksam gemacht hatte, allein am Rand der Tanzfläche erblickte.
    Statt den Kopf in die Richtung der besagten Blondine zu drehen, drehte Tristan seine Tanzpartnerin, sodass er ganz unauffällig einen Blick auf die Frau werden konnte, obwohl das vollkommen unnötig war, er wusste genau, wer sie war.
    „Claiborne Chuve plus Anhängsel für Cousine des Gatten der Königin Mutter, deine Großcousine.“
    „Ich habe noch nie von ihr gehört“, gestand Kyla.
    „Dann hast du nichts Großes verpasst. Sie ist an Geld, Schönheit und Einfluss interessiert und setzt alles daran, das zu bekommen.“
    „Klingt nicht anders als die anderen. Ist ihre nahe Verwandtschaft zur Familie der Königin Mutter nicht genug? Ich würde gerne mit ihr tauschen.“








    „Sag das nicht, sie könnte dich hören.“
    Kyla wollte fragen, was daran so schlimm wäre, doch es wurde ihr selber klar. So eine Aussage war in diesen machtgierigen Kreisen genug, um am nächsten Morgen tot aufgefunden zu werden, ermordet von Verwandten, die gerne in der Position der oder des Toten – meist der Toten, Frauen waren hier ausnahmslos mächtiger – waren und eine solche Aussage als undankbare und Grund genug, einen Mord zu begehen, auffassten.
    „Von allen Menschen, denen ich bisher begegnet bin, ist sie diejenige, die am liebsten an deiner Stelle wäre. Natürlich kann das daran liegen, dass sie von meinen Bekanntschaften diejenige ist, die so eng mit der Herrscherfamilie verwandt ist. Du hast alles, was sie sich wünscht: Von Geburt an hast du dir die Krone gesichert, auch wenn du das nicht willst, du wirst immer schöner als sie, selbst jetzt nach den Schönheits-OP. Und nun kommt auch noch verschärfend hinzu, dass du den Tanzpartner hast, den sie gerne hätte.“









    „Warum weißt du soviel über sie?“, fragte Kyla, die Interesse an Tristans Bericht gefunden hatte. Er kannte ihre Großcousine eindeutig viel besser als sie es tat.
    „Sagen wir es so, sie mag mich und erzählt mir Dinge, die sie besser für sich behalten sollte. Ihre Mutter, die Tante deines Vaters, gehört zu den Menschen, die die Königin Mutter am liebsten tot sehen würden, und so ist sie von klein an dazu erzogen worden, dich zu hassen. Solltest du dich mit ihr unterhalten, wird sie aber selbstverständlich unglaublich höflich sein, du kennst das ja.“
    „Was hältst du von ihr?“
    „Nichts. Ich weiß, dass sie für mich empfindet und ganz ehrlich, manchmal finde ich es verlockend, sie aller ihrer Geheimnisse zu berauben, um ihr zu zeigen, dass Macht nichts ist.“









    „Sie ist nur eine weitere dieser Frauen, die glauben, sie wären eine bessere Königin Mutter und dich hassen, weil du es eines Tages werden wirst. Ich könnte dir die Namen von mindestens dreißig Frauen aufzählen, die genauso denken wie Claiborne, sie ist nur eine unter vielen, die du jetzt zufälligerweise herausgegriffen hast.“
    „Du beschäftigst dich sehr damit.“
    „Was soll ich sonst tun? Normalerweise bin ich nicht in der Gesellschaft von hübschen jungen Frauen, mit denen man sich über normale Gesprächsthemen unterhalten kann. Und jetzt lass uns nicht mehr über Claiborne reden, ich werde das nach dem heutigen Abend noch oft genug tun müssen und sie nimmt mir sicherlich übel, dass ich dich ihr vorgezogen habe.“

    Wenn die Mütze im Spiel ist, muss sie auch im Create-A-Sim Modus irgendwo sein. Wo sie genau ist, weiß ich nicht, aber downloaden musst du da nichts. Ich dachte immer, dass bei allen Haare hinten rausstehen.

    Der Name deiner Fotostory erinnert mich an H. P. Lovecrafts Madness-Geschichten (In The Mouth Of Madness hauptsächlich), weswegen ich angefangen habe zu lesen.
    Der Text ist sehr gut, nur kann ich keine Logik darin entdecken, warum eine Irin Austausch in den USA macht, eine Sprache kann sie da nicht wirklich nicht lernen. Die stark irisch beeinflussten Namen gefallen mir allerdings.
    Du hättest ein Bild von Ethan und Imogen in der Küche machen sollen, auf jeden Fall mehr Bilder, der Text ist phantastisch.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die ersten zwei Bilder aus der Gegenwart und die von Ethan und Imogen von früher, er ist wahrscheinlich auch tot.

    Ich hab Alan Napier nachgestellt (Alfred in der Batman-Fernsehserie in den 60ern). Der war aber eher verschlossen und hatte unter anderen Sims nicht viele Freunde. Michael Gough und Michael Caine (Alfred in den Filmen) waren in der Nachbarschaft schon beliebter, aber leider ist Michael Caine, mein Liebling, schon bald gestorben (Tod durch Fliegen) und Michael Gough ist stehts knapp bei Kasse (den konnte ich sowieso nie besonders gut leiden).



    Der Fremde führte Kyla wortlos auf die Tanzfläche.
    „Was war das?“, fragte Kyla, die ein wenig überrascht war, nachdem sie begonnen hatten zu tanzen.
    „Du sahst aus, als bräuchtest du jemanden, der dich rettet, und als Bruder der Gastgeberin habe ich mich dazu verpflichtet gefühlt, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich bin Tristan Shaw.“
    Dass er sie duzte, obwohl er sie nicht kannte, erstaunte Kyla, es war nicht üblich, andererseits schien er vom Temperament ganz anders als seine Schwester, vor der er Kyla gerade gerettet hatte.
    „Solltest du nicht Ausschau nach einer Isolde für dich halten?“, erkundigte sie sich.
    „Wegen meines Namens?“, fragte er amüsiert. „Ich nehme es nicht so genau, mir genügt die Tochter eines Isolders.“
    Kyla war nicht überrascht darüber, dass er den zweiten Vornamen ihres Vaters kannte, fand ihn aber immer interessanter.
    „Wenn die aber kein Interesse hat, ein paar Tänze mit mir zu tanzen, kann ich ihr natürlich gerne ein paar der langweiligsten und gesprächigsten Damen hier vorstellen.“









    Kyla und Tristan schwiegen einander eine Weile lang an und Kyla musste feststellen, dass Tristan nicht nur gut darin war, Frauen vor dem Tod durch Langeweile zu retten, sondern auch ein hervorragender Tänzer war.
    „Ich habe wie eigentlich jeder hier von dem Attentat auf deine Mutter gehört und gehe davon aus, dass du deswegen hier bist. Meine Mutter hat ihr eine Karte geschrieben, mit den typisch unehrlichen Genesungswünschen, du weißt schon. Sie meint, ich sei verzogen, weil ich ihr gesagt habe, dass ich nicht verstehe, warum sie das tut, wenn es ihr doch egal ist, wie es der Königin Mutter geht, sie sagt sowieso selten etwas Gutes über sie.“
    Kyla erstaunte Tristans Ehrlichkeit, so etwas war ihr bisher noch nie begegnet, nur das falsche Mitleid anderer.
    „Ich habe heute morgen alle unehrlichen und aufdringlichen Karten, von denen es eine Menge gab, verbrannt. Sag das deiner Mutter.“








    „Ich behalte das lieber für mich, sie wird mir nicht glauben, dass du das gesagt hast und mich wieder wegen meiner angeblichen Lügen und meiner Einstellung der Gesellschaft gegenüber für ein paar Wochen ins Sanatorium schicken – nicht dass das was bringt, von einem Sonnenbrand mal abgesehen.“
    „Du hältst nicht viel von deiner Familie“, stellte Kyla fest.
    „Das muss ich von jemandem hören, der sich so schlecht mit der Familie seines Vaters verstehe, dass er außerhalb wohnen muss? Ich wäre meinen Eltern dankbar, wenn ich hier weg dürfte, aber mich schicken sie nur ins Sanatorium und hoffen, dass ich mich bessere.“ Er schwieg kurz. „Gibt es irgend etwas, das du vermisst, wenn du nicht hier bist?“








    Kyla musste nicht lange über diese Frage nachdenken und da war etwas, das sie davon überzeugte, dass sie es Tristan erzählen konnte, vielleicht waren es seine Offenheit und Spontanität, zwei Eigenschaften, die hier verpönt waren, Kyla aber aus genau diesem Grund sehr gut gefielen.
    „Die Landschaft, die grünen Wälder und Wiesen, die Berge. Der Heimatort meiner Mutter, der in meinem Herzen immer meine erste Heimat bleiben wird, obwohl ich dort viel weniger Zeit verbracht habe als hier. Das ist alles, nicht viel, aber an manchen Tagen fühlt es sich so an, als würde mein Herz in tausend Stücke zerbrechen, wenn ich nicht bald wieder hierher komme, um die Wälder, Wiesen und Gebirge zu sehen.“
    Tristan musste zugeben, dass andere Leute Recht hatten, wenn sie sagten, Prinzessin Kyla Tenna sei anders als die Frauen, die man sonst kannte, sie war echt.



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    Bevor ich in den Urlaub fahre (Mittwoch), melde ich mich noch einmal mit einer längeren Fortsetzung (ob es die restlichen neun Teile, die hier fehlen, werden, kann ich noch nicht sagen).



    Eine Viertelstunde später hatte Nessa Shaw noch immer nicht das Gefühl, dass es angebracht war, die Tochter der Königin Mutter allein zu lassen, ganz im Gegenteil, eine sehr gute Freundin der Gastgeberin war auch noch aufgetaucht und jetzt unterhielten sie sich über die unwichtigsten Dinge der Welt, als könnte die Tatsache, dass Nessas Mutter zwei Kilo zugenommen hatte, den Weltuntergang bedeuten.
    Dass Kyla sich überhaupt nicht am Gespräch beteiligte, schien die beiden überhaupt nicht zu stören, es war auch nicht so, als hätte Kyla irgendetwas zu sagen gehabt, sie hatte die Herzogin noch nie gesehen und hoffte, den Abend zu überstehen, ohne sie zu Gesicht zu bekommen.









    Als das Gespräch immer blödsinniger und absurder wurde, hörte Kyla schließlich auf aufzupassen und sah sich stattdessen im Raum um. Insgeheim hoffte sie auf eine Rettung bezweifelte aber ganz ehrlich, dass es dazu kommen würde.
    Als sie den Blick schweifen ließ, erblickte sie eine Blondine, deren Gesichtszüge denen ihres Vaters nicht unähnlich waren, Kyla nahm an, dass es nur eine weitere Großcousine war, von denen sie so viele hatte und so wenige kannte.
    Sie bemerkte, dass die Blondine in Richtung Bar sah und folgte ihrem Blick, an der Bar waren meistens die interessantesten Dinge zu sehen, das hatte sie gelernt.









    Sie erblickte jemanden, der ihr merkwürdig bekannt vorkam, auch wenn sie nicht sagen konnte woher. Sie sah ihn, einen durchaus attraktiven Mann, der am anderen Ende des Saales, stand an, während er sich mit einem um einige Jahre älteren Herrn unterhielt.
    Er hob den Kopf, als hätte er sie bemerkt und ihre Blicke trafen sich. Er sah lange zu ihr hinüber, grinste dann, als er sah, in wessen Gesellschaft sie sich befand.
    Er wechselte einige Worte mit deinem Gesprächspartner, deutete dann auf sie.
    „Was ist denn Ihre Meinung dazu?“, unterbrach Nessa Shaw die Beschäftigung des rothaarigen Mädchens.









    „Ich kenne mich damit nicht besonders gut aus“, antwortete Kyla abwesend. Bei dem Thema war es sicherlich die richtige Antwort, auch wenn die beiden anderen Damen erstaunt darüber waren.
    Kyla sah dahin, wo vor keiner Minute der Mann gestanden hatte, den sie beobachtet hatte, damit die Zeit schneller verging, nun aber verschwunden war, nur der ältere Mann stand noch da. Sie suchte den Ballsaal nach ihm ab um sich abzulenken, konnte ihn aber nirgendwo erblicken.
    Er stand plötzlich bei ihr. „Nessa, entschuldige bitte, wenn ich euer Gespräch unterbreche, aber ich muss die junge Dame hier retten, bevor ihr sie mit eurem langweiligen Gespräch umbringt.“ Er reichte ihr die Hand. „Darf ich bitten?“



    Es gab nicht vieles, das langweiliger war als die Versammlungen, die Kyla Tennas Familie aufzusuchen pflegte, egal, ob es ein Ball, eine Wohltätigkeitsgala, ein Staatsbankett oder sonst etwas warm Kyla gefiel es nie und heute war es noch schlimmer, denn gewöhnlich hatte sie ihren Vater, der sie unterhielt – zumindest bis er von Damen, die mit ihm tanzen wollten, oder deren Gatten, die wichtige Gespräche mit ihm zu führen hatten, bestürmt wurde –, während ihre Mutter ihre unendlich vielen Pflichten als Königin Mutter nachkommen musste.
    Jetzt aber war ihr Vater nicht da und sie konnte sich nicht einmal mit Lynn unterhalten, denn diese tat, was sie sicherlich besser konnte als sonst jemand in diesem Raum – beobachten.








    Lynn hatte sich geschickt plaziert, sodass sie nicht nur Kyla, sondern auch den ganzen Raum im Auge hatte. Sie hatte entschieden, dass es besser war, wenn Kyla im kleinen Ballsaal mit kaltem Büfett blieb, denn so konnte Lynn sie besser im Auge behalten, außerdem würde der eine oder andere, der Interesse an ihr hatte, sicherlich zu ihr kommen und es hatte bei den meisten Leuten etwas zu bedeuten, wenn sie den großen Ballsaal verließen, um hierher zu kommen, wo sich größtenteils Leute aufhielten, die sich in aller Ruhe betrinken oder nicht ganz so dezent sein wollten, wie man es im anderen Ballsaal von ihnen erwartete.
    Lynn fühlte sich schon hier fehl am Platz, sie war wirklich nicht die beste Wahl für Spionage in so einer Umgebung, denn anders als einige ihrer Freundinnen – ihr fielen spontan Mirage Horn, Lara Harker und Vanessa Feller ein – hatte sie nicht die natürliche Eleganz, die in einer solchen Situation nicht schlecht war.









    Sie hatte sich immer in der Nähe von Motorenöl und harten Kerlen wohler gefühlt als in der High Society, vielleicht hatte sie sich aber aus genau diesem Grund zu zwei zerbrochenen Männern hingezogen gefühlt, wobei sie zu Beginn überhaupt nicht verstanden hatte, was Kevin Darren hatte, das ihn liebenswert machte, er war nur ein Junge gewesen, drei Jahre jünger als sie, am Boden zerstört und unsicher, was das Leben anbelangte.
    Kyla sah sie fragend an und Lynn nickte ihr ermutigend zu, obwohl sie sich selbst alles andere als wohl fühlte. Dass das Mädchen nicht hier sein wollte, konnte Lynn nachvollziehen, aber anders als Lynn hatte sie den Vorteil, an so etwas gewöhnt zu sein, nicht dass Lynn sie dafür beneidete.









    Kyla hatte eine ganze Weile bewegungslos an einem Tisch gesessen, als sie neben sich eine gut gekleidete Frau bemerkte, die sie als die Gastgeberin identifizierte.
    „Prinzessin, ich bin Nessa Shaw und ich bin Ihnen mehr als dankbar dafür, dass Sie heute hier erschienen sind, obwohl Ihrer Mutter doch so schreckliche Dinge zugestoßen sind. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihr Genesungswünsche aussprechen könnten.“
    „Das kann ich tun.“ Natürlich würde Kyla es nicht tun, sie hasste diese falsche Nettigkeit, die ihr viel zu häufig begegnete, hatte aber über die Jahre hinweg gelernt, sich nichts anmerken zu lassen.
    „Wollen Sie nicht in den großen Ballsaal, Prinzessin? Ich versichere Ihnen, dass dort viel mehr Leute sind als hier.“
    „Genau deswegen bleibe ich hier.“

    Zitat von Lenya

    Was sagte Alfred da? SEINE Tochter?
    Genetisch, oder rein spirituell? Wäre ja nicht undenkbar (dachte immer dann eher der Gärtner).


    Zitat von Nerychan

    Heh, unwichtig find ich das ganz und gar nicht, wenn du Alfred plötzlich solche Worte wie "meine Tochter" in den Mund legst. Muss ich Lenya recht geben, das war mehr metaphorisch gemeint, im Sinne von "irgendwie ist sie mir lieb und wert wie eine Tochter" oder???


    Der Gärtner hat bei dem Anwesen der Chuves viel zu viel zu tun, um sich noch mit der Königin Mutter zu beschäftigen. Aber ganz ehrlich, Alfred sieht sie nur als Tochter, er hat keine Kinder, dazu nimmt ihn der Job zu sehr mit.


    Zitat von Lenya

    Ich freu mich das Kyla zu Jason zurückmöchte und ich hoffe das sie sich selbst und ihm eine Chance gibt...


    Wenn ihm da nicht jemand zuvorkommt ...


    Zitat von Träumerlein

    Vorallem, wenn ich das jetzt eben richtig verstanden hab, wieso erzählt Alfred einfach Lynn davon, er kennt sie ja nicht mal??


    Lynn wurde von SHIELD geschickt, um bei der Aufklärung des Falls zu helfen. Sie dann nicht in das einzuweihen, was man schon weiß, wäre ehrlich gesagt blöd. Und Lynn war es sicher nicht, die lag zu der Zeit wahrscheinlich im Bett und Donos hat ihr Frühstück ans Bett gebracht und um ihre Hand angehalten.


    Zitat von Träumerlein

    Mhm, was mir schon öfter aufgefallen ist - und sei mir bitte nicht böse - irgendwie kommen die Sonnenstrahlen immer aus allen Richtungen


    Im fiktiven Städtchen Arkham in Massachussetts (ich danke H.P. Lovecraft für den Namen) und in dieser Gegend von Irland kommen die Sonnenstrahlen immer aus allen Richtungen;)
    Darauf achte ich ehrlich gesagt nicht so sehr, Hauptsache Sonne, das macht die Bilder schöner.


    Und was die verschienen Teilgeschichten angeht:
    Ich mag alle. Bei jeder habe ich hin und wieder Probleme beim Schreiben und bleibe ein bisschen stecken oder muss mit dem Text kämpfen, aber ich schreibe sie gerne. Sehr gerne schreibe ich auch das Tie-In in Ahmiks LJ, obwohl das nicht wirklich dazuzählt.

    Ich melde mich mal wieder, diesmal habe ich aber leider keine Zeit für einen ausführlichen Kommentar (wie lange ist es jetzt her, dass ich das gemacht habe? Ewig! Ja, ich schäme mich ganz ehrlich), aber der Urlaub ruft schon bald.
    Celias Kräfte sind über die letzten Teile hinweg immer öfter aufgetreten, seit sie verbrannt ist, was sicherlich der Katalysator für diese Ereignisse war, wenn man Maras Aussage über Celia und Feuer bedenkt. Dass sie sich zu der Frau in Weiß verbunden fühlt und weiß, dass sie Flügel hat, könnte ein Hinweis darauf sein, dass ihre Erinnerungen zurückkehren ... oder aber dafür, dass das in ihrem Unterbewusstsein verankert ist.
    Catherines Versuch, Celia kennezulernen, finde ich gut, da sieht man mal, dass sie in der Lage ist, sich anzupassen, aber die Aussage mit dem Tischherrn geht ein bisschen zu weit. Als Nicks Freundin sollte ja wohl feststehen, dass er ihr Tischherr sein wird (ist sowieso eine blöde Idee, das zu haben, als ob Frauen nicht selbst für ihre Unterhaltung sorgen könnten.

    Mel ist verzweifelt, das verstehe ich, aber írgendwie finde ich sie schwach, weil sie Dominik zurückwill. Selbst wenn sie ihn liebt, was sie tut, sollte sie ihm nicht so schnell verzeihen, wenn er sich so benimmt. Sie sollte ich mal überlegen, dass Dr. Beck vielleicht gar nicht die Böse in der Geschichte ist, sie kann ja Dominik nicht hypnotisiert haben, damit er mitkommt, das hat er sicherlich aus freien Stücken getan, was nicht Dr. Beck zur Bösen macht, sondern Dominik selbst.
    Lisas Idee ist gut, auch wenn da sicherlich was schief geht.

    Was das Steuern angeht, da kannst du auch den InSIMenator downloaden (ohne den könnte ich gar nicht mehr Fotostories mehr machen). Damit kann man nicht nur alle kontrollieren, sondern auch ganz schnell die Beziehung der Sims zu einander ändern, ect.
    Die Locations sind bei mir auch auf vielen verschiedenen Grundstücken (Gemeinschaftsgrundstücke habe ich kaum welche, das kann man auch auf einem normalen Grundstück machen). Umbauen ... das tue ich kaum, denn wenn ich das Grundstück nochmal brauchen sollte, ist das Zimmer / Haus anders und ich kann nochmal von vorne anfangen.

    Lucas ist es in den letzten Monaten sehr schlecht gegangen. Ich erinnere mich an den letzten Ball, an dem er auch nur getrunken hat, aber mir war nicht klar, dass das ein andauernder Zustand sein würde. Dafür, dass es eine Hochzeit ist, sieht er auch gar nicht gut aus mit seinen Haaren, obwohl es ihm viel besser steht als Connor die unmögliche Frisur und es mir gefällt, es passt halt nur nicht zur Situation.
    Das Gespräch zwischen ihm und Carolina ist aber irgendwie merkwürdig, er hätte ihr ruhig sagen können, was los ist, ihre Beziehung.
    Irgendwie fühlt sich Lucas‘ toller Kommentar ("Vielleicht ist Nana ja noch zur Vernuft gekommen, hat Jason mit einer dieser grauenvollen Blumendekorationen erschlagen und ist getürmt?") in Anbetracht der Tatsachen nicht mehr so angenehm an, wie er es getan hätte, wenn wir nicht wüssten WAS passiert ist, aber wenn dieser Teil vor dem letzten gekommen wäre, wäre es einfach zuviel gewesen, weswegen mir diese Zeitverzögerung als Flashback gefällt, obwohl ich ja lieber Nana und Ryan bzw. Lucas und Zoe zusammen sehen würde.
    Wer sich Lucas nähert? Nana nehme ich an, auf Ryan hoffe ich irgendwie nicht mehr.
    Wenn es so viele Details gibt, weiß ich nicht so ganz, ob es vielleicht doch stimmt und Ryan tot ist. Das würde eine Strafe für Nana sein, weil sie so lange mit Jason zusammen war und ihre Gefühle ignoriert hat.


    Mir sind beim Musik hören ein paar Zeilen aus Badly Drawn Boy’s Lied A Minor Incident (passt ja auch halbwegs) aufgefallen, die zu Nana und Ryan passt (finde ich zumindest):


    There's nothing I could say
    To make you try to feel ok
    And nothing you could do
    To stop me feeling the way I do
    And if the chance should happen
    That I never see you again
    Just remember that I'll always love you

    Dass du dir Zeit lässt, macht nichts, schließlich unterhältst du uns hier mit deiner genialen Fotostory.
    Bloody wird mit den römischen Legionären nicht so viel Spaß haben wir Asterix und Obelix, an die ich mich bei den Römern immer erinnert fühle, aber jetzt wissen wir, was beim letzten Mal mit dem Doppel-Sims-Agenten geschehen ist und dass es wenn Fabergé (und Gloria ?) Pech haben, zu einem zweiten Treffen mit Agent George Bloody geben wird.
    Ist Fabergé klar, dass er seit Beginn seiner Zeitreiseabenteuer begonnen hat, Gott zu spielen? Er holt die, die er liebt in die Gegenwart, schickt seinen Erzfeind in die Vergangenheit ... Das wird alles früher oder später Folgen haben, wie man bei Kornwallner ja schon gesehen hat. Was wird jetzt überhaupt aus Kornwallner, den Wandteppich gibt es ja immer noch.
    So mutig und verliebt wie Gloria sind nur wenige Frauen und sie scheint den Kulturschock (bisher) noch gut zu verkraften, aber bisher hat sie immer Alexander und sie wird Jahre brauchen, bis sie die Technik versteht. Ich befürchte, dass sie früher oder später Heimweh bekommen wird, was sie aber dann hoffentlich bekämpft, schließlich liebt sie Fabergé ja und könnte mit ihm viele Abenteuer erleben, zum Beispiel die Suche nach dem Heiligen Gral.
    Fabergé wird Herbert alles erzählen, oder? Er kann Gloria schlecht verstecken oder so tun, als wäre sie aus der Gegenwart.
    Ich lass mich überraschen.

    Der Teil, als er sich in der Mauer verfängt, das fand ich gut inszeniert. Mich irritiert es ein bisschen, dass du im Präsens schreibst, weil die meisten Bücher, Fotostories im Präteritum sind, aber die gegenwärtige Erzählart passt zu der Geschichte besser als wenn du erzählen würdest, dass es schon passiert ist.
    Mehr Text wäre nicht schlecht, die zwei, drei Sätzchen, die du zu jedem Bild schreibst, sind etwas spärlich, außerdem baust du keine Spannung auf, es wäre gut, wenn du die Gefühle des Jungen beschreibst, so zum Beispiel den Schmerz, als er himfällt, die Angst, die ihn überkommt. Vielleicht zweifelt er ja daran, dass es die richtige Entscheidung war, zum Haus zu kommen, als er es erblickt, weil im Text doch steht, dass es furchteinflößend ist.
    In dem Raum hättest du beschreiben können, dass er dem Jungen irgendwie bekannt vorkommt oder welche Gefühle er bei dem Flashback hat.
    Ich glaube, dass an dem Jungen Experimente durchgeführt wurden, wie viel Schmerz ein Mensch ertragen kann oder sowas in der Art.
    Und schlussendlich, ich bin für Option (b) soll er da bleiben wo er ist und sich nicht rühren.