Beiträge von NathSkywalker



    Kyla kehrte drei Stunden später aus dem Wald zurück. Sie und Tristan verabschiedeten sich schon bevor sie zum Haus ging, er behauptete, er wolle Alfred aus dem Weg gehen, was Kyla gut nachvollziehen konnte, nachdem er ihr erzählt hatte, was der Butler ihn gesagt hatte, als die beiden aus sie gewartet hatten.
    „Sie sind schon zurück?“, erkundigte sich Alfred, der auf der Terrasse stand.
    „Sag bloß, du hast die ganze Zeit über hier gewartet“, gab Kyla zurück.
    „Wenn es mir möglich gewesen und ich nicht tausend Dinge hätte erledigen müssen, hätte ich mich nicht damit begnügt, hier auf Ihre Rückkehr zu warten, ich wäre Ihnen gefolgt.“









    „Du hättest nichts sonderlich Spannendes miterleben können“, versicherte Kyla ihm.
    „Sie meinen, die Tatsache, dass ein junger Mann, von dem Sie behauptet haben, ihn noch nie gesehen zu haben, ihm aber in Wirklichkeit auf einem Ball begegnet sind, hier auftaucht und Sie zu einem Spaziergang einlädt, ist nicht schon spannend genug?“ Alfred schien beinahe amüsiert. „Mistress Kyla, wenn Sie einen Mann in Ihre Nähe lassen, dann ist das schon außergewöhnlich genug, um näher untersucht zu werden.“
    Plötzlich wurde auch Kyla klar, wie ungewöhnlich ihr Verhalten gewesen war, wie so oft war Alfreds Feststellung nötig gewesen, um sie auf etwas dieser Art aufmerksam zu machen. „Ich kann das erklären.“
    „Ich hoffe, Sie können bis nach dem Abendessen warten, denn ich habe bis dahin noch einiges zu tun.“









    Anderthalb Stunden nach dem Abendessen erschien Alfred wie er Kyla zuvor versprochen hatte in ihrem Zimmer.
    „Ich hätte noch eine Weile gewartet, bis du dich umgezogen hast“, begrüßte Kyla, die wusste, dass er sich, sobald er nach dem Abendessen alles in Ordnung gebracht hatte (was einige Stunden dauern konnte), ein warmes Bad nahm und dann einen Schlafanzug, darüber einen Morgenmantel, zog und sollte er noch einmal gebraucht werden, so erschien.
    „Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Mistress Kyla. Wie ich sehe, haben Sie sich auch noch nicht umgezogen.“
    „Ich bin noch nicht müde.“
    „Das ist sehr gut, denn Sie werden mir einiges erklären müssen.“
    „Was immer du willst.“










    Kyla erstattete Alfred über das, sich auf dem Ball zugetragen hatte, noch einmal Bericht, obwohl sie das erst am Vortag getan hatte, nur dass sie diesmal den Teil mit Tristan Shaw, der sie in den Garten entführt hatte, nicht wegließ. Alfred hörte ihr aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen, denn das war, wie er ihr von klein an beizubringen versucht hatte, unhöflich.
    „So, wie Sie ihn beschreiben, scheint er mir Ihnen sehr ähnlich. Er wünscht sich, sich von der ganzen Gesellschaft zu lösen, aber genau wie Ihnen ist ihm das unmöglich. Sie scheinen mir außerdem viel ausgewogener zu sein als er.“
    „Das kannst du ihm ja nächstes Mal sagen, wenn er kommt. Er wird bestimmt begeistert sein, wenn du ihn weiter analysierst.“



    Tristan setzte sich auf. „Nirgendwo anders auf der Welt ist es möglich, gleichgesinnte Menschen zu finden, die die selben Götter anbeten, vielleicht gibt es Religionen mit einer ähnlichen Glaubensethik, aber es wäre für mich nicht dasselbe. Für dich ist es anders, du bist von klein an sehr an die keltische Natur gebunden worden, ich stattdessen bin in einer keltischen Familie aufgewachsen, die die Riten zum Fenster geworfen hat, um für hohle Dinge wie Parties und Titel Platz zu machen. Es gibt so viele Menschen hier, die sagen, sie seien Kelten, die aber die Religion nicht beachten, die keinerlei Interesse mehr an ihr haben, aber dennoch ist das die Heimat der Kelten. Wenn du dir die Mittel- und Unterschicht anschaust, wirst du dort so viele Menschen finden, die an das selbe glauben und es ernst meinen, es ist einfach überwältigend. Natürlich gibt es das auch in anderen Ländern, aber es ist nicht so wie hier, es ist eine andere Religion.“









    „Du hast dir viele Gedanken dazu gemacht“, meinte Kyla, die sich nun hinlegte, den Kopf auf Tristans Bein. Er begann daraufhin gedankenverloren, ihr dichtes, rotes Haar, das noch nass war, zu streicheln.
    „Ich hatte nie die Möglichkeit, mit jemandem darüber zu reden, die meisten schrecken schon zurück, wenn sie die Male an meinem Oberkörper sehen und wenn sie schon nicht verstehen, was ich mit meinem Körper getan habe, viele nennen es Verstümmelung, wie sollen sie dann meine Seele verstehen?“
    „Und warum vertraust du mir all das an?“
    „Du hast gesagt, du vertraust mir und so vertraue ich auch dir, außerdem glaube ich, dass du der einzige Mensch bist, der verstehen würde.“









    „Es geht nicht immer nur darum, dass man versteht.“
    „Was willst du damit sagen?“
    Das war durchaus eine berechtigte Frage und bevor Tristan sie laut stellen konnte, hatte Kyla sie sich selbst auch schon gestellt. Hatte sie das nicht nur gesagt, weil Jason Solen sie nicht verstand, nicht verstehen konnte, weil sie ihm nie erzählt hatte, aus welchen Verhältnissen kam? War es das? Erzählte sie Jason die Wahrheit nicht, weil sie nicht wollte, dass er sie anders behandelte als andere Menschen oder weil sie fürchtete, er würde sie nicht verstehen?
    „Meine Freunde, keiner von ihnen weiß, dass mein Vater der Sohn der ehemaligen Königin Mutter oder meine Mutter die Königin Mutter ist. Sie denken, meine Eltern seien irgendwelche unbedeutenden Adeligen, nichts weiter. Ich habe ihnen nie die Wahrheit erzählt, nicht weil ich Angst hatte, dass sie nicht verstehen, sondern weil ich nicht stolz auf meine Familie väterlicherseits bin.“









    „An deiner Stelle hätte ich bestimmt das Selbe getan.“
    „Das bezweifle ich, du bist nicht konsequent genug. Ich war gerade einmal elf, als ich anfing, diese Geschichte zu erzählen, wenn es sich nicht vermeiden ließ, überhaupt über meine Eltern zu sprechen, was leider nur selten vorgekommen ist, nachdem jemand mitbekam, dass ich alleine wohne.“
    „Du hast wohl Recht, ich hätte die Geschichte mit der Zeit verändert und irgendjemand hätte es bemerkt. Wenigstens habe ich hier den Vorteil, dass ich keine Freunde habe, denen ich Geschichten über meine Familie erzählen kann, ob nun wahre oder erlogene.“
    „Wenn ich hier wohnen würde, hätte ich auch keine Freunde, von Alfred und den Menschen in der Heimat meiner Mutter abgesehen, die aber wohl eher zur Familie zählen.“
    „Wenn du hier wohnen würdest, wäre ich dein Freund.“



    „Kommst du?“, rief sie Tristan entgegen, als sie ihre Hose aufhob und sie wieder anzog.
    „Gleich.“
    Sie sah zu ihrem T-Shirt, das noch im Gras lag, gedachte, es aufzuheben und auch anzuziehen, entschied ich aber dagegen, es würde nur nass werden.
    Kyla konnte nicht genau beschreiben, wie sie sich fühlte, aber sie glaubte, echtes Glück zu empfinden, auch nachdem sie das Wasser wieder verlassen, sich mehr oder weniger angezogen hatte und im Gras saß, während die Sonnenstrahlen sie wärmten.
    Sie fühlte sich leicht, sorglos, wunschlos glücklich, hätte sie vielleicht gesagt. In der Zeit, die sie mit Tristan verbracht hatte, vor allem im Wasser hatte sie die Sorgen, die sie quälten, beinahe vergessen.









    Tristan kam auf sie zugerannt, auch er war nur mehr oder minder bekleidet, und legte sich neben sie. Sie erhob sich langsam, ging um ihn herum und kniete sich dann neben ihm nieder, um seinen Oberkörper genauer untersuchen zu können. Er war ihr schon im Wasser aufgefallen und hatte ihr Interesse geweckt, doch erst jetzt hatte sie wirklich die Möglichkeit, ihn zu bestaunen.
    Tristan kniff die Augen zusammen, weil die Sonne ihn blendete und sah zu ihr auf, in ihren grauen Augen ein Funkeln, das er ihrem Interesse zuschrieb.
    „Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er ohne weitere Umschweife.









    „Es ist außergewöhnlich“, murmelte sie. „Kann ich sie anfassen?“
    Er nickte und genoss die zarten Berührungen ihrer Finger, die jedes der Brandmale an seinem Oberkörper langsam entlangfuhren. Er hatte sich immer gewünscht, jemandem zu begegnen, der davon nicht abgeschreckt war.
    „Sie sind noch nicht sehr alt“, stellte sie fest und Tristan glaubte, sie kenne sich damit aus.
    „Ich habe sie mir an meinem zwanzigsten Geburtstag diesen Sommer machen lassen. Seitdem achtet meine Mutter noch genauer darauf, dass ich nie ohne Hemd im Haus herumlaufe, damit es ja niemand sieht. Das Schlimmste, was geschehen könnte, ist, dass jemand ein Bild davon macht und es an die Medien verkauft, sagt sie.“









    „Aber du hast es nicht gemacht, um deine Eltern zu ärgern“, meinte Kyla entschlossen.
    „Natürlich nicht. Ich habe es getan, um mich meiner Kultur näher zu bringen. Du erkennst es wahrscheinlich, es sind größtenteils uralte keltische Symbole, nicht sehr bekannte allerdings. Ich habe zu dieser Zeit daran gedacht, Irland zu verlassen und ich wollte einen Teil meiner Kultur mit mir nehmen.“
    „Du bist selbst ein Teil der Kultur, Tristan, du musst dir nicht Male ins Fleisch brennen lassen, damit du nicht vergisst, wer du bist.“
    „Ich weiß, aber ich bin nicht wie du, Kyla, ich bin nicht so ein reiner Kelte wie du, sondern der Sohn einer Familie, die sich von diesem Glauben losgesagt hat.“
    „Und du hast Angst, du könntest dich auch davon lossagen, wenn du nicht ständig eine Erinnerung daran hast?“



    Die beiden verließen die Lichtung und liefen ziellos durch den Wald, in Gespräche vertieft, die von keinerlei Bedeutung waren.
    „Ich liebe dein Outfit“, sagte Tristan. „Es ist so ...“
    „Normal?“, schlug Kyla vor. „Ich trage solche Kleidung immer, wenn es nach mir ginge, wäre ich auch so zum Ball gekommen, aber Alfred ist sehr überzeugend, wenn er will.“
    „Sowas würde meine Schwester nie tragen, wenn es nicht eine Markenjeans ist.“
    „Ist es nicht, sie gehört nicht einmal mir, sondern –“ Sie zögerte. Was genau war Janna? „– meiner besten Freundin, wenn du so willst, ich weiß nicht, wie sie hierher gekommen ist.“
    „Ich bin deiner Freundin zu ewigem Dank verpflichtet.“









    „Zum Glück wirst du ihr nie begegnen, sie würde dich hassen.“
    „Wer sagt denn, dass ich sie nie kennenlernen werde?“
    „Ich. Dein Leben ist hier und du –“
    „Weißt du, wie leicht es mir fallen würde, das alles einfach hinter mir zu lassen und in die Staaten zu gehen, wo niemand weiß, wer ich bin? Ich könnte mir ein kleines Haus bei dir in der Nähe suchen und studieren. Meine Eltern würden sich nicht daran stören, sie wären wahrscheinlich glücklich, wenn sie mich nicht mehr ertragen müssten und dort kann ich nicht für Skandale sorgen, solange keiner weiß, wer ich bin.“
    „Was hindert dich daran, es zu tun?“, erkundigte Kyla sich, obwohl sie sich viel schönere Dinge vorstellen könnte als dass Tristan Shaw plötzlich in Arkham auftauchte.









    „Ich fürchte, ich könnte meine eigenen Ansichten dort verlieren.“
    „Wenn du sie hier gegen diese Gesellschaft aufrechterhalten kannst, warum solltest du es dann nicht auch woanders können?“
    „Es geht nicht direkt darum, sondern auch darum, dass Irland meine Heimat ist, ich will hier nicht weg, auch wenn es woanders vielleicht einfacher und für mich besser wäre. Du hast gesagt, dass du kaum etwas vermisst, wenn du nicht hier bist, nur die Heimat, und ich habe Angst, ich könnte sie verlieren, wenn ich weggehe.“ Ganz leise fügte er hinzu, „Ich bin nicht so stark wie du.“
    Sie schwiegen einander kurz an, bevor Tristan nicht weit entfernt eine Lichtung sichtete. „Schau mal, dort ist ein See.“









    „Ich weiß, ich kenne mich hier in den Wäldern aus, ich war schon oft hier und ich kenne diesen See. Als ich klein war und meine Eltern noch mehr Zeit hatten, bevor meine Mutter Königin Mutter wurde, sind wir oft hier gewesen, ich erinnere mich daran, wie wir hier geschwommen sind, es waren schöne Zeiten.“
    „Und warum kehrst du nach all den Jahren, die du nicht hier warst, mit mir hierher zurück?“
    „Ist das nicht eindeutig?“, fragte Kyla. „Ich will schwimmen gehen.“
    „Hast du einen Bikini drunter?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Aber wer braucht das schon?“
    Und mit diesen Worten begann sie in Richtung des Sees zu rennen. Tristan sah ihr erstaunt nach. Dieses Mädchen erstaunte ihn immer wieder und wenn die Prinzessin schwimmen wollte, würde er sich selbstverständlich ihrem Wunsch fügen.



    „Ich stecke dann wohl ganz schön in der Schei*e wenn du das weißt“, meinte Tristan und hatte keine Angst mehr davor, dass Kyla ihn schlagen würde, er war sich mehr als sicher, dass sie das nicht tun würde.
    „Warum?“, wiederholte sie einfach nur.
    „Gott, Kyla, warum wird denn wohl jemand dich vom Wald aus beobachten? Du bist eine lebende Legende! Ich wusste nie, was ich von dir halten sollte und als ich dann hörte, dass du hier in Irland bist, hat die Neugier in mir gesiegt, ich wollte einfach nur sehen, ob es das Mädchen, über das soviel geredet wird, wirklich gibt oder ... Verstehst du, was ich meine? Du bist die meiste Zeit nicht hier und ich habe deine Existenz zwar nicht angezweifelt, aber nicht geglaubt, dass du so bist, wie alle erzählen.“









    „Woher sollte ich wissen, dass ich dir an dem selben Abend noch einmal über den Weg laufen sollte? Hätte ich gewusst, dass ich dir begegnen würde, wäre ich an diesem Tag gar nicht hierher gekommen, aber Nessa hat mir nichts gesagt – oder aber ich habe ihr nicht zuhören wollen, das ist auch sehr gut möglich. Nachdem ich dich kennengelernt hatte, habe ich entschieden, deinen Anblick in Unterwäsche auf dem Balkon einfach zu verdrängen, was nicht so schwer war, weil ja eine große Entfernung zwischen uns lag und nicht nichts Genaues gesehen habe. Aber weil du es aufgebracht hast, sag mir eins, wie hast du mich erkannt?“









    „Ich war mir zu Beginn nicht sicher, dunkelhaarig und bleich sind nicht gerade viele Anhaltspunkte, aber irgendwie ist mir in den letzten Tagen klar geworden, dass du es gewesen sein musst.“
    „Deswegen hat dein Butler mich so böse angeschaut und mich immer im Auge behalten?“
    Kyla schüttelte den Kopf. „Das macht er immer, du musst bedenken, dass ich wenn ich mal hier bin, keinen Besuch bekomme, zumindest keinen unangemeldeten und in einer Situation wie dieser nach dem Attentat auf meine Mutter ist Alfred eben noch vorsichtiger als sonst.“
    „Er mag mich nicht.“
    „Lass ihn seine eigene Meinung über dich bilden. Er wird heute Abend mit mir über dich reden wollen.“
    „Und was wirst du über mich sagen?“
    „Kommt ganz darauf an, wie der Tag heute wird.“









    „Ich hätte doch was planen sollen, statt zu hoffen, dass mir spontan etwas einfällt“, murmelte Tristan.
    „Und schon der erste Pluspunkt“, verriet Kyla ihm.
    „Selbst wenn ich damit in den Minusbereich sinken sollte, muss ich dich um etwas bitten. Unsere Beziehung hat wohl nicht gerade gut angefangen, nachdem du herausgefunden hast, dass ich das war im Wald. Ich bitte dich nicht darum, es zu vergessen.“
    „Mein Gehirn wirst du auch nicht dazu bringen können, das so schnell zu vergessen.“
    „Kannst du mir danach noch vertrauen?“
    Diese Frage war Kyla überhaupt nicht angenehm, es war ihr schon immer schwer gefallen, anderen Leuten zu vertrauen, selbst Jason hatte sie sich bis heute noch nicht anvertraut, ihm nie von ihrer Familie und von ihrem Hintergrund erzählt und nun stand Tristan Shaw vor ihr und hat sie darum, ihm zu vertrauen.
    Sie nahm seine Hände in ihre und nickte. „Ja, ich werde dir vertrauen.“

    Diesmal eine sehr lange Fortsetzung, in der ihr mehr über Kyla, Tristan und Alfred erfahrt. Ich dachte nicht, dass ich am Wochenende noch fertig werden würde, aber Alfred und Tristan schreiben sich beinahe von selbst (und wie ich sehe gefällt euch, wie sie sich schreiben, Alfreds Analyse war z.B. überhaupt nicht geplant, aber als sie dann geschrieben war, wusste ich, dass das perfekt passt).
    Es wird voraussichtlich nächstes Wochenende wieder eine Fortsetzung geben, denn ich muss meinen Laptop formatieren (und davor alle Downloads und Spielstände auf CD brennen, versteht sich). Aber ich habe ja noch eine Woche Ferien und werde dann sobald wie möglich die nächste Fortsetzung posten.



    ----------




    Sie schwiegen einander an, während sie durch den Wald gingen und Tristan erlaubte Kyla nur zu gerne, vorzugehen, denn es wäre ihm nur allzu peinlich gewesen, hätte er zugeben müssen, dass er keine Ahnung hatte, wo sie waren, weswegen es ihm nur recht war, dass Kyla sofort die Führung übernommen hatte.
    Sie führte ihn auf eine Lichtung und zum ersten Mal seit sie Alfred und das Anwesen hinter sich gelassen hatte, sah sie ihn an.
    „Hier sind wir ungestört“, verkündete sie und als Tristan in ihre Augen sah, hatte er das Gefühl, dass das nicht wie bei ihrem ersten Treffen etwas Gutes war.









    Er überlegte sich, ob er etwas wie Bitte, schlag mich nicht sagen sollte, doch bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte, ergriff Kyla das Wort und was sie sagte, hörte sich nicht halb so bedrohlich an wie das, was Tristan erwartet hatte:
    „Warum bist du hier?“
    „Ich war in der Nähe und habe an dich gedacht.“ Erst nachdem er das gesagt hatte, wurde ihm klar, dass er ihr jetzt erst recht einen Grund gegeben hatte, ihn zu schlagen, aber er nahm sich vor, nicht zu schreien oder zu weinen, auch wenn es sicherlich weh tun würde.
    „Tristan, damit wirst du bei mir überhaupt nicht weiterkommen. Du kannst das Claiborne erzählen, aber nicht mir, ich dachte, du hättest zumindest das verstanden.“









    Tristan begriff, dass Kyla zu einem vernünftigen Gespräch bereit war und darin sah er seine Chance, denn wenn er lobenswerte Eigenschaften besaß – dass er ein Angsthase war, zählte eher zu den schlechten --, dann zählte neben seinem Aussehen seine charismatische Ausstrahlung dazu. Er musste sich also beruhigen und dann würde alles gut gehen, zumindest hoffte er das.
    „Wenn du es unbedingt wissen musst, ich wollte dich sehen“, warf er ihr die Wahrheit an den Kopf.
    Kyla war darüber mehr als erstaunt und auch wenn sie nicht wusste wieso, zweifelte sie nicht an, dass Tristan ihr gegenüber ehrlich war.
    „Es gibt noch etwas, das ich unbedingt wissen muss, auch wenn ich bezweifle, dass es mir irgendwie helfen wird.“
    „Du kannst fragen, was du willst, ich werde nicht lügen“, versprach Tristan, der wieder sein altes Selbstbewusstsein zurückerlangt hatte.









    „Es geht um unser erstes Treffen, sollte man es denn so nennen können.“
    „Du meinst den Ball?“
    Kyla schüttelte den Kopf. „Ich meine davor.“
    „Ich kann mich nicht daran erinnern, dich davor je gesehen zu haben und ich versichere dir, jemanden wie dich würde ich niemals vergessen.“
    „Dann wäre ich dir dankbar, wenn du mir wie versprochen die Wahrheit sagen würdest.“
    Er sah sie nur verwirrt an. „Wovon redest du?“
    „Ich habe dich gesehen und ich weiß, dass du es warst, der mich vor einigen Tagen vom Wald her beobachtet hast und es macht mir nichts aus, solange du mir erklären kannst, aus welchem Grund du das getan hast.“

    Ich war etwas verwirrt, als ich gesehen habe, dass es ein Post von dir gibt, habe aber reingeschaut und es hat sich wirklich gelohnt. Die Bilder sind wie alle anderen auch hervorragend und es ist immer gut, was Neues von Lucas & Co. zu sehen.
    Das Banner sieht ja richtig toll aus und die Bilder sind von der Szene im Club, in dem Kira singt, ziemlich am Anfang, oder?
    Kira in der Zukunft (ist das Kira) sieht mit den Haaren richtig gut aus (sieht er aber immer)

    Ich habe erst jetzt gemerkt, dass es was Neues von dir gibt und du kannst mit Kommentaren von mir rechnen (Nery hat die Gründe schon genannt).
    Und ich liebe Fantasy, vor allem, wenn sie so gut geschrieben ist wie bei dir.
    Zum Prolog kann ich leider noch nicht allzuviel sagen, er ist hervorragend geschrieben und genau wie bei deinem letzten Prolog verrät er nicht allzuviel, aber man will unbedingt wissen, wie es weiter geht.
    Die Figuren sehen wie auch Lucas & Co. toll aus.

    Zitat von Rihanna-Sim

    ich suche etwas: und zwar eine hübsche hochsteckfrisur, die es auch in einem rötlicheren ton zu downloaden gibt... sollte aber nicht irgendwie schick sein wie ne prinzessin oder was weiß ich sondern eher modern... was tolles eben!! was man jetzt auch selbst heutzutage tragen könnte und würde.. *sich mal wieder ziemlich kompliziert ausdrück*...


    Willow by DJ_mur3
    XMSims
    Rosesims: Sims 2 > Hair > Seite 1 (letzter Download)
    Exnem's geniale Frisur



    EDIT: noch ein paar
    Pronupsims 1: Classic Braid
    Pronupsims 2: Biba

    Ein besseres Lied für ein Sims-Video hätte man sich nur schwer aussuchen können. Sehr gut gemacht und sehr unterhaltsam.


    Zitat von Rihanna-Sim

    wie hat der jenige das nur hinbekommen dass alle immer das gleiche machen?? *bewunder* :-O


    Es gibt viele Hacks, mit denen man den Sims befehlen kann, welche Animation sie ausführen sollen. Beim testingcheat gibt es auch einen, Reaction Tester in Spawn (glaube ich, ich benutze Hacks).

    • Bilder machen und hochladen (z.B. bei imageshack).
    • Text schreiben, am besten in einem Textbearbeitungsprogramm. Bilder in den Text einfügen [IMG] URL des Bildes [ /IMG ] (ohne das Leerzeichen zwischen [ und /
    • In diesem Unterforum einen neuen Thread öffnen (Option ist irgendwo weit oben, bevor die Themen kommen.
    • Text mit Bildern reinkopieren.


    EDIT: Genaueres dazu, wie man Bilder hochlädt usw. findest du hier.

    Endlich sehen wir was von Carl und seine sofortige Besorgnis, vor allem dass er sagt, ihm sei es wichtig, warum Maila heult, machen ihn gleich viel sympathischer als zuvor, wo er nur der steht’s abwesende Freund war. Aber er hätte sich ruhig ein bisschen mehr Zeit lassen können, bevor er nach Hause kommt, damit Maila Björn erzählen kann, was sie so sehr plagt. Männer kommen immer dann, wenn sie weg bleiben sollten und sind immer dann nicht da, wenn man sie braucht ... warum ist das immer so?
    Björns Erklärung dafür, dass Maila heult, ist einfach göttlich! (Ich werde ihn wahrscheinlich immer noch toller finden).
    Dass Carl Maila liebt, ist mehr als deutlich und sie scheint auch sehr viel für ihn zu empfinden, was das Problem mit dem geheimnisvollen blonden Herrn aus den Träumen nur noch komplizierter macht, aber ich habe nie was gegen Beziehungsdreiecke, die sind immer interessant (wenn gut geschrieben und das wird hier wohl kein Problem sein).
    Ein bisschen Naivität ist immer niedlich bei Männern, obwohl es hin und wieder nerven kann, bisher scheint Carl mir doch ein echter Schatz zu sein, wenn auch mit Fehlern, aber die hat schließlich jeder, damit muss man leben.
    Maila muss Carl natürlich nicht noch immer lieben, die Liebe kann über lange Zeit hinweg verschwunden und der Freundschaft Platz gemacht haben. Lange Beziehungen enden oft, weil man sich nicht so sicher ist, ob es noch Liebe ist oder nicht und man erst später bemerkt, was man verloren hat (das tut man sowieso immer nur, wenn es zu spät ist, das weiß ich aus eigener Erfahrung). Und wenn man sich fragt, ob man wirklich noch verliebt ist, dann ist das nie ein gutes Zeichen.
    Es ist ja wirklich eine gute Eigenschaft von Björn, dass er will, dass alle um ihn herum glücklich sind, aber er ist es eindeutig nicht. Er hofft wohl darauf, dass Elena Jan irgendwann einmal verlässt und sich bei ihm ausheult ... Wenn er Elena wirklich liebt, dann soll er nicht so lange warten und sich darüber freuen, dass sie glücklich ist.
    Elena taucht genau im richtigen Augenblick auf. Weil du die Sonnenbrille so erwähnst, hat das was zu bedeuten. Schlägt Jan sie und sie hat ein blaues Auge oder sowas? Die Ausrede, sie habe sich gestoßen kauft ihr doch nun wirklich niemand ab.
    Ich hasse Frauen, die sich einreden, sie seien selbst daran Schuld, dass sie geschlagen werden, obwohl das oft vorkommt. Am nächsten Morgen wird Jan sich bei ihr entschuldigen und ihr versprechen, dass es nie wieder passiert, sie wird ihm glauben und es wird natürlich wieder passieren. Sie sollte Jan wirklich verlassen, statt sich einzureden, sie sei Schuld.
    Wenigstens sieht sie aber ein, dass Björn ein guter Mensch ist und sie sich nicht so benimmt, wie sie es sollte.
    Die Textstelle hast du sehr gut rausgesucht und dazu, dass Elena und Jan Frieden schließen, habe ich nichts mehr zu sagen, nur das, was ich schon geschrieben habe.



    Alfred brachte Tristan nach draußen auf die Terasse, wo er ihn aufforderte, sich zu setzen.
    Tristan fühlte sich in der Anwesenheit des Butlers nicht sehr wohl, er hatte das Gefühl, dass dieser Mann eine Macht über Kyla hatte wie nur wenige andere – wenn überhaupt jemand. Niemand, den er bisher kennengelernt hatte, hatte seinen Butler nach seiner Meinung gefragt, hier aber schien das das Natürlichste auf der Welt zu sein.
    Tristan hatte lange überlegt, ob er hierher kommen und versuchen sollte, Kyla besser kennenzulernen, er hatte schon am Tag nach dem Ball kommen wollen, aber irgendetwas hatte ihn zurückgehalten, doch nun war er hier und er war sich unsicher, wusste nicht, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte, schließlich war Kyla nicht wie andere Frauen, eines Tages würde sie die mächtigste Frau Irlands sein.









    „Glauben Sie, sie braucht lange, um sich umzuziehen?“, fragte Tristan.
    „Sicherlich nicht, Mistress Kyla wird sich dafür nur soviel Zeit nehmen wie nötig“, versicherte Alfred ihm.
    Tristan hatte mit einer etwas genaueren Antwort gerechnet, einer Zeitangabe.
    „Könnte ich kurz zu ihr hoch, um ihr zu sagen, dass es nicht nötig ist, sich herauszuputzen?“
    „Nein.“
    „Könnten Sie es für mich tun?“
    „Ich sehe keine Notwendigkeit darin, Mr Shaw. Mistress Kyla ist alt genug, um selbst zu wissen, wie sie sich kleidet. Sie müssen sich gedulden, wenn Sie langfristig eine Beziehung zu Mistress Kyla aufbauen wollen, wird das notwendig sein, sie braucht lange, um jemanden ins Herz zu schließen.“









    „Woher wissen Sie –?“
    „Ich habe schon viele Menschen kennengelernt während meiner Karriere und auch wenn Sie sich von dem Rest der Adeligen unterscheiden, so ist es doch eindeutig, warum Sie hier sind. Ihr Problem besteht darin, dass Sie sich für unergründlich halten, weil Sie andere Lebensansichten haben als der Rest, aber Sie sind nicht so anders, es gibt viele, die so sind wie Sie, auch wenn Sie das wohl nicht für möglich halten – das ist einer der menschlichen Fehler, sich für einmalig halten. Ich weiß nicht genau, warum Sie eine Beziehung zu Mistress Kyla aufbauen wollen, aber ich kann mir denken, dass Sie es hauptsächlich wegen Ihren Gefühlen tun, welcher Natur die sind, kann ich leider nicht sagen, das herauszufinden bezwecken Sie durch den Spaziergang, nehme ich an.“









    Tristan sah Alfred mit offenem Mund an. Dieser Mann war mehr als ein Butler, er war ein Gedankenleser, aber er konnte nichts mehr sagen, denn Alfred beendete das Gespräch mit den Worten: „Ah, da kommt sie ja.“
    Tristan folgte seinem Blick und sah Kyla, die mit offenen Haaren und mit Alltagskleidung viel schöner aussah als im Ballkleid. Sie hatte sich wirklich nicht herausgeputzt, im Gegenteil, Tristan hatte damit gerechnet, dass sie viel eleganter gekleidet sein würde – Alfred hatte Recht gehabt.
    „Von mir aus können wir gehen.“
    Tristan erhob sich, als sie bei ihm angekommen war.
    „Seien Sie bitte zum Abendessen wieder da“, verabschiedete Alfred sich von Kyla. „Ich weiß nicht, wie ich Ihrer Mutter sonst ihre Abwesenheit erklären sollte.“
    „Keine Sorge, ich werde dasein“, versprach Kyla ihm, bevor sie und Tristan Richtung Wald davongingen.



    -------------


    Nächstes Mal geht es mit Kyla und Tristan weiter, auch wenn ich diesen Teil wahrscheinlich auf zwei Fortsetzungen aufteilen muss, sollte das den Lauf der Story nicht stören. Mal sehen.



    Alfred überlegte sich gerade, was er zum Abendessen zubereiten sollte – er zog Vichyssoise in Erwägung – als es an der Tür klingelte.
    „Merkwürdig“, murmelte der Butler. Es hatte niemand angekündigt zu Besuch zu kommen und ein Überraschungsbesuch war so gut wie ausgeschlossen. Wäre er nicht schon so lange bei dieser Familie, hätte er sich überlegt, ob es vielleicht der Mann von Mistress Tendra Inell, Sir Patrick, war, aber Alfred wusste genau, dass der wegen eines Attentats wie diesem nicht seine ganzen Pläne ändern würde.
    Er sah zur Tür und machte einen Mann aus, dunkelhaarig, nicht gerade so gekleidet, wie man es von Gästen für die Königin Mutter erwartet hätte.
    „Hi“, begrüßte der junge Mann Alfred, als dieser die Tür öffnete, „ich bin –“









    „Tristan Shaw, ich weiß“, beendete Alfred den Satz. Er ließ sich die Verwunderung, diesen Mann zu sehen, nicht anmerken.
    „Woher? Ich dachte, ich halte mich im Hintergrund, von dem Bild in dieser Klatschzeitung vor kurzem abgesehen.“
    „Sie werden nicht glauben, wie viel man sieht, wenn man will.“ Alfred zwinkerte ihm zu.
    „Kann ich, ugh, kann ich reinkommen?“
    „Wenn Sie mir sagen, was Sie hier wollen. Sie müssen verstehen, dass ich im Augenblick sehr vorsichtig bin.“
    Tristan nickte und überlegte etwas nervös, wie er dem älteren Mann erklären sollte, was er hier tat. Was hatte er sich überhaupt dabei gedacht, hierher zu kommen? Wahrscheinlich nichts.
    „Ich wollte Kyla Tenna besuchen und mit ihr reden.“
    „Ich wusste nicht, dass Sie sie kennen.“
    „Tue ich erst seit Montag und ich möchte unsere Bekanntschaft unbedingt vertiefen.“
    Alfred besah den jungen Mann kritisch, nickte dann aber, nahm sich gleichzeitig vor, ein ernstes Wort mit Kyla zu reden. „Folgen Sie mir.“









    Je länger er Alfred folgte, desto mehr stieg seine Aufregung, die er zu verdrängen wollte, an. Zwar war Kyla Tennas Zimmer nicht weit weg, weil das Haus nicht sonderlich groß war, aber für Tristan verging die Zeit viel zu langsam und gleichzeitig wünschte er sich, dass sie nie ankommen würden, aber sie taten es.
    Anders als er es gewohnt war, wurde Tristan nicht in einen Salon geführt, in dem er warten musste, sondern bat ihn nur, kurz zu warten, damit er sicherstellen konnte, dass Kyla bekleidet war.
    „Mistress Kyla, Sie haben Besuch“, kündigte Alfred dem rothaarigen Mädchen an, das ihn überrascht ansah.
    Der Butler winkte Tristan herein, statt feierlich so etwas wie „Sir Tristan Shaw, Sohn von Marquees Sebastian Shaw“ zu verkünden.









    Das erste, was ihm ins Auge fiel, war die rothaarige Kyla Tenna, die in nichts als Unterwäsche bekleidet am Bett stand, ein Anblick, der sich Tristan nicht jeden Tag bot, den Alfred aber durchaus gewohnt war, er wusste, dass Kyla sich nicht daran störte, wenn man sie so sah und einem jungen Mann wie Tristan Shaw würde es sicherlich auch gefallen.
    Alfred machte keine Anstalten zu gehen und so entschied Tristan, dass es wohl besser war, einfach zu sagen, warum er hier war, das Schlimmste, was ihn erwartete, war ein Nein und damit konnte er leben, auch wenn er damit gar nicht zufrieden wäre.
    Er durchquerte das Zimmer, sodass er direkt vor Kyla stand. „Was hältst du von einem Spaziergang im Wald?“, fragte er ohne große Umschweife.
    Kyla wechselte zu seiner Überraschung Blicke mit Alfred, der ihr zunickte.
    „Hört sich gut an.“
    „Gut, gehen wir.“ Tristan nahm Kylas Hand.
    „Ich möchte mich vorher umziehen.“ Sie lächelte beinahe. „Wenn du unten warten würdest, ich brauche nicht lange.“