Erst mal ganz liebes Dankeschön an alle, die mir wieder so nette Commis geschrieben haben!!! *freu*
@Santine: Da dürftest du nicht falsch liegen *g* ...
Yvi: Dankeschön *knuddel* Freu mich, dass du mitliest
Thiara: Ist doch egal, dann hattest du jetzt doppelt so viel zum lesen *g*
So, genug geredet, jetzt gehts mit unserer unwilligen Willa weiter
Kapitel 1; 4. Teil:
„Ich muss dich ja wohl nicht daran erinnern, dass deine Gäste unten auf dich warten, Will.“ Bess Pringle stemmte die Hände in die Hüften und schlug denselben Tonfall an, den sie der zehnjährigen Willa gegenüber gebraucht hatte.
Willa schlüpfte in ihre Jeans – Bess hielt nicht allzu viel von Privatsphäre und hatte nur flüchtig geklopft ehe sie ins Schlafzimmer gestürmt war – und gab dieselbe Antwort, die sie mit zehn gegeben hätte: „Dann lass es doch!“ Sie setzte sich, um die Stiefel anzuziehen.
„Du verhältst dich ausgesprochen unhöflich.“ „Die Arbeit erledigt sich schließlich nicht von selbst.“ „Aber du beschäftigst genug Leute, die sich darum kümmern können, du musst nicht ausgerechnet heute mit anpacken. Du wirst jetzt nirgendwo hingehen, heute nicht. Es gehört sich nicht.“
Die Frage, was sich gehörte und was nicht, bildete den Grundpfeiler von Bess’ moralischem und gesellschaftlichem Sittenkodex. Sie war eine winzige, vogelähnliche Frau, die nur aus Knochen und Zähnen zu bestehen schien, obwohl sie sich mit dem Appetit eines ausgehungerten Holzfällers durch einen ganzen Berg Pfannkuchen hindurchfuttern konnte und so vernascht war wie eine Achtjährige. Sie war achtundfünfzig Jahre alt und trug ihr flammendrotes Haar, das sie stets heimlich nachfärbte, kinnlang und sorgsam gekämmt.
Ihre Stimme klang so rau wie ein Reibeisen, aber ihr Gesicht war glatt wie das eines jungen Mädchens und mit den moosgrünen Augen und der geraden irischen Nase verblüffend hübsch. Sie hatte kleine kräftige Hände, denen man ansah, dass sie zupacken konnten, und ein aufbrausendes Temperament.