Beiträge von Wildkatze13

    Ach wie schön *schmelz* Die Stelle, wo er mit seinen gefühlen nicht klar kommt, weil sie weint ist wohl einer meiner Lieblingsstellen...


    Tolle Fortsetzung, wie immer!!!! Ganz begeistert bin!! :anbet :liebe :rosen


    :wink

    Manno!!! Warum hörst du jetzt auf! ich wollt doch die Story fertig lesen und ganz glücklich und zufrieden schlafen gehen, weil ich weiß, dass alles gut ist... Und jetzt... Hm... Naja... Dann muss ich mich halt noch gedulden *quengel*...


    Ich freu mich schon ganz doll!!!!


    :wink


    „Ich hab noch nie jemanden verloren, der mir nahe stand“, begann er. „Daher kann ich auch nicht nachempfinden, wie dir zumute ist.“
    Willa ging weiter, vorbei an der Küche, den Unterkünften der Männer und dem Hühnerstall, wo die Hennen zu gackern begannen. „Er hat niemanden an sich herangelassen, auch mich nicht. Ich weiß gar nicht genau, wie ich mich fühle.



    „Die Ranch…“ Hier begab er sich auf dünnes Eis, und Nate umging das heikle Thema ziemlich vorsichtig. „Es ist eine ziemliche Verantwortung.“
    „Wir haben gute Leute, gutes Vieh, gutes Land.“ Es viel ihr nicht schwer, Nate zuzulächeln. „Und gute Freunde.“ „Du kannst jederzeit auf mich zählen, Will. Auf mich und auf jeden sonst in der Gegend.“



    „Ich weiß.“ Sie blickte an ihm vorbei über die Weiden, die Pferche, die Nebengebäude und die Scheunen, bis hin zum Horizont, wo sich das Land mit dem Himmel traf. „Seit mehr als hundert Jahren hat ein Mercy diese Ranch verwaltet, hat Vieh gezüchtet, Korn gesät, Pferde aufgezogen. Ich weiß, was zu tun ist und wie es getan werden muss. Nichts ändert sich jemals wirklich.“



    Alles ändert sich, dachte Nate. Und die Welt, von der sie sprach, würde aufgrund der Hartherzigkeit jenes Mannes, der soeben begraben worden war, bald aus den Fugen geraten. Es war besser, die Sache hinter sich zu bringen, ehe sie auf ihr Pferd oder in ihren Jeep stieg und verschwand. „Am besten beginnen wir jetzt mit der Testamenteröffnung“, beschloss er.



    So, das wars für heute... Freu mich über Kommentare!!! :)


    „Ich möchte, dass die Zäune entlang der nordwestlichen Grenzlinie überprüft werden.“ „Schon passiert“, erwiderte er gemütlich und lehnte sich an das Geländer; ein kleiner untersetzter Mann mit Beinen so krumm wie ein Flitzebogen. Als Vorarbeiter der Ranch wusste er ebenso gut wie Willa, was getan werden musste. „Hab schon ’nen Trupp losgeschickt, um die Zäume zu reparieren. Brewster und Pickles schauen sich auf den oberen Weiden mal um, da haben wir’n paar Tiere verloren. Sieht nach ’nem Puma aus.“ Wieder zog er an seiner Zigarette und stieß gemütlich den Rauch aus. „Um den wird sich Brewster kümmern. Der knallt die Biester gerne ab.“ „Ich will mit ihm sprechen, sobald er zurück ist.“



    „Das hab ich erwartet.“ Ham richtete sich auf und rückte seinen alten, verbeulten Hut zurecht. „Die Jungtiere werden gerade entwöhnt.“ „Ja, ich weiß.“ Ham hatte diese Antwort erwartet. Er nickte zustimmend. „Ich wird’ die Leute im Auge behalten. Das mit deinem Pa tut mir leid Will.“
    Sie wusste, dass diese beiläufig dahingeworfenen schlichten Worte ehrlicher und aufrichtiger gemeint waren als die Berge von Blumen und Kränzen, die ihr völlig fremde Menschen geschickt hatten. „Ich reite später selbst hinaus.“ Ham nickte ihr und dem Mann neben sich zu, dann stolzierte er säbelbeinig in Richtung seines Geländewagens.



    „Wie fühlst du dich Will?“ Sie zuckte mit den Achseln. Frustriert, weil sie nicht wusste, was sie als nächstes tun sollte. „Ich wünschte es wäre schon morgen“, sagte sie schließlich. „Morgen sieht die Welt bestimmt freundlicher aus, meinst du nicht auch, Nate?“



    Die Antwort auf diese Frage lautete >Nein<, aber das behielt er für sich. Stattdessen trank er sein Bier aus. Er war als ihr Freund hier, als Nachbar und Ranger, aber er war auch zugleich in seiner Eigenschaft als Jack Mercys Anwalt im Haus, und er wusste, dass er der Frau neben ihr eine vernichtende Nachricht übermitteln musste.



    „Lass uns ein Stück gehen.“ Er stellte die Bierflasche auf das Geländer und nahm Willas Arm. „Ich muss mir die Beine vertreten.“
    Lange genug waren sie ja. Nathan Torrence hatte schon mit siebzehn seine Altersgenossen überragt und war dann immer noch gewachsen. Nun, mit dreiunddreißig, hatte er die zwei Meter fast erreicht. Er war schlank, hatte dichtes weizenblondes Haar, und in dem von Wind und Wetter gegerbten Gesicht leuchteten Augen, die so blau waren wie der Himmel über Montana. Die langen Arme endeten in großen Händen und die Beine in ebenso großen Füßen. Trotzdem bewegte er sich erstaunlich anmutig.
    Wenn es sich um seine Familie, seine Pferde und Gedichte von Keats handelte, hatte der Mann ein butterweiches Herz, doch sobald es um Rechtsangelegenheiten und die Frage von richtig oder falsch ging, zeigte er seinen messerscharfen Verstand. Er hegte eine langjährige, tiefe Zuneigung zu Willa Mercy. Deswegen belastete es ihn auch so, dass er sie durch die Hölle schicken musste.

    Vielen Dank an Keira, Santine, Thiara, DarkyoO und May für eure Kommentare!!! Hat mich ganz doll gefreut!!!



    Kapitel 1; 5. Teil:



    Sie verließ ihr Zimmer und lief nach links zur Hintertreppe, die zum Ostflügel des Hauses gehörte. So war es ihr möglich, unauffällig in den Abstellraum zu schlüpfen. Selbst hier noch drang das Summen der durcheinanderschwatzenden Stimmen und gelegentlich dröhnendes Gelächter an ihr Ohr.



    Angewidert knallte sie die Tür hinter sich zu und blieb wie angewurzelt stehen, als sie die beiden Männer sah, die an der Seitenveranda in kameradschaftlichem Schweigen eine Zigarette rauchten.
    Ihr Blick heftete sich auf den Älteren der beiden, der eine Flasche Bier in der Hand hielt. „Na, amüsierst du dich, Ham?“



    Willas Sarkasmus ließ Hamilton Dawson kalt. Er hatte sie auf ihr erstes Pony gesetzt, ihr nach dem ersten Sturz den Kopf verbunden. Er hatte ihr beigebracht, wie man ein Lasso und eine Flinte gebraucht und wie man Wild aus seiner Decke schlägt. Nun schob er ungerührt eine Zigarette zwischen seine Lippen und blies einen Rauchring in die Luft. „Es ist …“, ein zweiter Ring folgte, „ … ein schöner Nachmittag.“


    „Er ist tot und begraben, daran ändert sich nichts mehr, und wenn es mir noch so leid tut.“ Doch Willa wehrte sich nicht gegen die Umarmung. „Er hat mir noch nicht einmal gesagt, dass er krank ist. Er konnte mir noch nicht einmal die letzten Wochen gönnen, in denen ich mich um ihn kümmern hätte können. Ich hätte so gern noch Zeit gehabt, um mich Abschied von ihm zu nehmen.“



    „Dein Vater war ein stolzer Mann“, sagte Bess, doch insgeheim dachte sie: Ein Sch***kerl war er, ein egoistischer, rücksichtsloser Sch***kerl. „Es ist besser, dass ihn der Krebs so schnell dahingerafft hat, so musste er wenigstens nicht lange leiden. Das wäre ihm unerträglich gewesen und hätte es dir nur noch schwerer gemacht.“
    „Wie dem auch sei, es ist vorüber. Und nun hängen Tiere und Menschen von mir ab. Die Leute müssen jetzt sofort begreifen, wer in Zukunft das Sagen hat. Die Mercy Ranch wird immer von einem Mercy geleitet.“



    „Dann tu, was du tun musst.“ Jahrelange Erfahrung hatte Bess gelehrt, dass sämtliche Regeln des Anstandes hinfällig waren, sobald es um die Belange der Ranch ging. „Aber zum Essen bist du wieder da. Du wirst dich umziehen und dich bei Tisch ordentlich benehmen.“
    „Sorg du dafür, dass diese Leute mein Haus verlassen, dann sehen wir weiter.“



    So, das wars wieder...
    Freu mich wie immer... Ach, das wisst ihr eh ;) :wink


    Die Hände noch immer in die Hüfte gestemmt, baute sie sich vor Willa auf und blickte auf sie hinunter. „Du machst jetzt, dass du nach unten kommst, und kümmerst dich um deine Gäste!“
    „Ich hab eine Ranch zu leiten.“ Willa erhob sich. Dass sie in ihren Stiefeln Bess um Hauptslänge überragte nützte ihr nichts. Die Machtkämpfe zwischen ihnen endeten meistens mit einem Unentschieden. „Und es sind nicht meine Gäste. Ich wollte sie nicht hier haben.“
    „Sie sind gekommen um deinem Vater die letzte Ehre zu erweisen, so wie es sich gehört.“ „Sie sind gekommen, um im Haus herumzuschnüffeln und alles zu begaffen. Es wird Zeit, dass sie wieder verschwinden.“



    „Einige vielleicht.“ Bess nickte leicht. „Aber die meisten sind deinetwegen hier.“ „Ich will sie nicht im Haus haben.“ Willa wandte sich ab und blieb am Fenster stehen. Ihr Schlafzimmerfenster ging auf den Wald und die Gipfel des Big Belt hinaus, eine Aussicht, die für sie alle Schönheit und alle Geheimnisse der Welt barg. „Ich brauche sie nicht. Ich kann nicht atmen, wenn all diese Menschen um mich herum sind.“



    Bess zögerte kurz, ehe sie Willa umarmte. Jack Mercy hatte nicht gewollt, dass seine Tochter verweichlicht wurde. Er hatte strenge Anweisungen gegeben, sie nicht zu verwöhnen, zu verhätscheln oder zu verzärteln. Die Erziehungsmethoden hatte er schon festgelegt, als Willa noch ein Baby gewesen war, und auch Bess hatte dieses eiserne Gebot nur dann übertreten, wenn sie ganz sicher war, nicht ertappt und wie eine von Jacks Ehefrauen fortgeschickt zu werden.
    „Schätzchen, es ist dein Recht, um ihn zu trauern.“