Beiträge von Wildkatze13


    „Nein.“ Er trat neben sie. „Du?“
    „Das ist das erste Mal. Ich kann nicht glauben, dass einer meiner Männer zu so etwas fähig ist.“ Sie rang nach Luft. „Oder einer von deinen Leuten. Es muss sich noch jemand hier oben aufhalten.“



    „Möglich.“ Stirnrunzelnd blickte Ben zu Boden. Sie standen Schulter an Schulter nebeneinander; der Kadaver zu ihren Füßen knüpfte ein unsichtbares Band zwischen ihnen. Willa wich nicht zurück, als er ihr über das Haar strich und ihr freundschaftlich eine Hand auf den Arm legte. „Es ist zwar schon einige Zeit vergangen, und der Boden ist auch ziemlich zertrampelt, aber mir scheint, da führt eine Spur rückwärts. Ich nehme ein paar Männer mit und folge ihr.“



    „Es war mein Schaf.“ Er sah ihr in die Augen. „Das tut nichts zur Sache“, wiederholte er ihre Worte. „Wir haben beide Herden hier oben stehen, die ins Tal getrieben werden müssen, und wir müssen den Vorfall melden. Übernimmst du das bitte, auf dich kann ich mich in dieser Hinsicht verlassen.“



    Sie öffnete schon den Mund, um zu protestieren, dann besann sie sich. Er hatte Recht, zum Fährtensuchen war sie denkbar ungeeignet, aber sie konnte durchaus das Zusammentreiben der Schafe organisieren. Mit einem zustimmenden Nicken trat sie zu ihrem Pferd. „Ich werde mit meinen Leuten sprechen.“



    „Will.“ Er berührte ihre Hand, bevor sie aufsitzen konnte. „Pass auf dich auf!“ Sie schwang sich in den Sattel. „Es sind meine Männer“, entgegnete sie und ritt los, in Richtung der Hütte.




    So, das wars auch schon wieder... Ich hoffe, es hat euch wieder gefallen ;)
    Postet brav :D


    :wink



    edit: @ Fanny: Mist, das hab ich übersehen... ist aber schon geändert. Schneien sollte es erst später *lach*...


    Dann sah er die Bescherung. Seine Nase mochte zwar nicht so fein sein wie die Willas, dafür sahen seine Augen umso schärfer. Große Blutlachen färbten das Gras rot, und auch die umliegenden Felsen wiesen Spritzer auf. Die weiße Wolle des Schafes war ebenfalls von Blut verklebt. Der Hund umkreiste bellend das zerfleischte Tier und rannte dann zu den Pferden zurück.



    „Verdammter Mist!“ Ben stieg bereits ab: „Mein Gott, ist der übel zugerichtet.“ „Wölfe?“ Nicht der Marktwert des Tieres, das sie verloren hatte, bedrückte Willa, sondern die sinnlose Zerstörung von Leben, die Grausamkeit, die damit verbunden war. Ben war schon im Begriff, ihr zuzustimmen, doch dann wusste er, dass das nicht stimmen konnte. Ein Wolf tötete seine Beute nicht und ließ sie dann liegen. Ein Wolf pflegte sein Opfer auch nicht derart in Fetzen zu reißen. So verhielt sich nur ein einziges Raubtier.



    „Ein Mensch.“
    Willa atmete tief ein, als sie näher kam und den Kadaver in Augenschein nahm. Dem Tier war die Kehle durchgeschnitten worden, danach hatte man es regelrecht ausgeweidet. Charlie presste sich zitternd gegen ihre Beine. „Dieser Schafsbock wurde abgeschlachtet und verstümmelt.“



    Als sie sich herunterbeugte, dachte sie an den von ihr erlegten Bären. Sie hatte keine andere Wahl gehabt, als ihn zu töten, und gemeinsam mit Ben hatte sie ihn sachkundig und geschickt abgehäutet. Aber dies hier erschien ihr wild, grausam und ohne erkennbaren Sinn. „Fast noch in Sichtweite der Hütte“, bemerkte sie. „Das Blut ist gefroren, die Tat liegt also vermutlich schon Stunden zurück.“



    „Es ist eins von deinen Tieren“, stellte Ben fest, nachdem er das Brandzeichen untersucht hatte. „Das tut nichts zur Sache.“ Trotzdem merkte sie sich die Nummer auf der gelben Markierung am Ohr. Der Tod des Tieres würde registriert werden. Sie erhob sich und sah zu der Hütte hinüber, von der Rauch aufstieg. „Warum ist das geschehen? Hast du schon einmal Vieh auf diese Weise verloren?“

    *FREU* So viele Commis hatte ich noch NIE!!!! *euchalleganzdollliebknuddelntu*
    @ May: ich bezweifle, dass es auf der Mercy-Ranch irgendwo eine Cosmopolitan gibt ;) So "Cowboymäßig" wie Willa ist :D


    @ Alle: Ich weiss, das mit dem Schaf, ist nicht so toll gelöst... *grummel* Aber ich hab einfach nicht gewusst, wie ich es sonst darstellen soll :(


    OK, der Todesgeruch wird aufgelöst:



    Kapitel 3; 5. Teil:



    „Wie bitte?“
    „Es riecht nach Tod.“ Sie richtete sich im Sattel auf und suchte mit den Augen die Hügel und Baumgruppen ab. Alles war ruhig, nichts rührte sich. „Riechst du es denn nicht?“
    „Nein.“ Aber er zweifelte nicht daran, dass sie Recht hatte, und folgte ihr, als sie ihr Pferd wendete. Charlie, der die Witterung bereits aufgenommen hatte, lief hechelnd voraus. „Da spricht die Indianerin aus dir. Einer der Jungs hat sich vermutlich etwas zum Abendbrot geschossen.“



    Das ergab einen Sinn. Die Cowboys hatten sich zwar Proviant mitgenommen, und in der Hütte lagerte stets ein Vorrat an Lebensmitteln, doch frischen Wildbret konnte kaum einer der Männer widerstehen. Trotzdem spürte Willa, wie sich ihr Magen zusammenzog und ein kalter Schauer über den Rücken lief.



    Über ihr ertönte der wilde Schrei eines Adlers, auf den das durchdringende Echo folgte, danach herrschte wieder Stille. Willa verließ den ausgetretenen Pfad und ritt vorsichtig über den unebenen Boden.
    „Wir haben nicht viel Zeit für Umwege“, mahnte Ben.
    „Dann beeil dich!“ Fluchend vergewisserte er sich, dass sein Gewehr in Reichweite war. Auch hier gab es Bären. Und Pumas. Ben dachte an das Lager, das kaum zehn Minuten entfernt lag, und an den heißen Kaffee, der auf dem Herd brodelte.

    Tolle Fs wie immer ;) Aber ich glaub, das muss ich dir nicht mehr sagen oder???


    Mir ist Kip auch lieber... Ich find ihn süß!!!


    Mach bitte so bald wie möglich weiter... ich bin süchtig und die Sucht muss gestillt werden ;)


    :wink

    Traumhaft, einfach nur traumhaft, und ich kann mich Donnibärchen nur anschließen :knuddel die Stelle ist einfach... wahnsinn im Buch so wie in deiner FS ;)
    Aber was er da von ihr verlangt ist einfach unmenschlich, fies und egoistisch... Naja, ich freu mich auf die Fs ;)


    :wink

    Wahnsinn!!!! Die Fs ist genial!!! Der Charme und der Witz ist einfach himmlisch!! Ich weiss nie, ob ich dahinschmlezen oder lachen soll. Es ist einfach toll geschrieben! Ich bin restlos begeistert!!! Was soll ich noch sagen... Macht so schnell wie möglich weiter!!! Ich platz gleich vor lauter Neugier, was die Bedingung ist, die Anne stellt...


    :wink

    Bis Morgen??? NEIN!!! Das kannst du mir doch nicht antun!!!!! Ich sitz da und bin spannungsgeladen... ich will wissen, wie es weiter geht!!!! JETZT!!! Unbedingt!!


    :wink

    Himmel!!! Ist das spannend!!! Wahnsinn!! BITTE!!! Setz dich unbedingt heut noch in und mach noch einen Teil oder zwei, ich zerplatze hier vast voe Spannung!!!!!!!


    :wink

    Einfach toll deine Fs!!! und der Kiwi ist echt süß!! ich wäre nie draufgekommen, dass es den in Indien nicht gibt... Ist doch egal ;)


    *hach* Jai ist wieder da *schmelz* jetzt wird alles gut *lach* :knuddel :liebe


    :wink


    „Schätzchen …“ Er langte zu ihr hinüber und zog sie am Zopf. „Das kommt nur, weil ich dich noch nie geküsst habe.“
    „Eher würde ich ein Stinktier küssen.“ Lachend lenkte er sein Pferd an ihre Seite, bis sich ihre Knie berühren. „Zack wäre der erste, der dir bestätigt, dass er alle Tricks von mir gelernt hat.“



    „Mag sein. Aber ich denke, ich kann ganz gut ohne die zwei McKinnon-Jungen auskommen.“ Sie zuckte mit den Achseln und legte leicht den Kopf zur Seite. „Rauch.“ Erleichtert nahm sie die Anzeichen anderer Menschen und das nahe Ende ihres Ritts mit Ben zur Kenntnis. „Meine Leute sind vermutlich in den Hütten, Essenszeit.“



    Jede andere Frau, grübelte Ben, hätte er jetzt in die Arme reißen und bis zur Besinnungslosigkeit küssen können. Da es sich aber um Willa handelte, lehnte er sich nur im Sattel zurück und behielt seine Hände bei sich. „Ich könnte auch etwas zum futtern vertragen. Ich will die Herde zusammentreiben und ins Tal bringen. Wir bekommen Schnee.“ Willa gab einen undefinierbaren Laut von sich. Auch sie konnte den Schnee schon riechen. Aber da lag noch etwas anderes in der Luft. Hatte sie noch das Blut des Bären in der Nase? Aber der Geruch wurde intensiver und eindeutiger.
    „Es riecht nach Tod“, murmelte sie.




    So, das wars für heute wieder ;) ich hoffe es hat gefallen und ihr schreibt fleißig :) :wink


    Eine der Wunden in ihrem Herzen brach wieder auf. „Er hat Adam so gut wie nichts hinterlassen.“ Ben betrachtete sie von der Seite. „Jack hatte nun mal strenge Prinzipien.“ Adam Wolfchild war nicht von seinem Blut gewesen, also hatte er für Jack nicht gezählt. „Adam hätte mehr bekommen müssen“, beharrte Willa. Wird mehr bekommen, schwor sie sich. „Was Adam angeht stimme ich dir zu. Aber wenn sich irgendjemand aus eigener Kraft eine Existenz aufbauen kann, dann ist das dein Bruder.“



    Er ist alles, was ich noch habe. Beinahe wären ihr die Worte entschlüpft, doch ihr fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass es nicht ratsam war, Ben ihre innersten Gefühle zu offenbaren. „Wie geht es denn Zack? Ich hab heute sein Flugzeug gesehen.“
    „Er überprüft die Zäume. Wenn ich mir ansehe, wie er herumläuft und Tag und Nacht grinst wie ein Honigkuchenpferd, dann gehe ich davon aus, dass er glücklich und zufrieden ist. Er uns Shelly beten dieses Baby geradezu an.“ Wie alle anderen auch, dachte Ben. Er wollte ihr gegenüber aber nicht zugeben, dass er auch ganz vernarrt in seine kleine Nichte war.



    „Sie ist ja auch ein goldiges Dingelchen. Aber mir fällt immer noch schwer zu glauben, dass Zack McKinnon ein treuesorgender Familienvater geworden ist.“
    „Shelly weiß, wie sie ihn an die Kandare nehmen muss.“ Und wiederum konnte er sich eine Stichelei nicht verkneifen. „Willst du mir weis machen, dass du immer noch für meinen kleinen Bruder schwärmst, Will?“



    Belustigt verlagerte sie ihre Position im Sattel und setzte ein süßes Lächeln auf. Während ihrer Teenagerjahre hatte es einmal eine ganz kurze Zeit gegeben, in der sie und Zack sich gegenseitig angeschmachtet haben. „Jedesmal, wenn ich an ihn denke, bekomm ich Herzklopfen. Eine Frau, die einmal von Zack McKinnon geküsst wurde, ist für jeden anderen Mann verloren.“

    An alle wieder ein ganz liebes Dankeschön für die netten Kommentare!!!!
    @Santine: Nicht nur zwischen den Schwestern und zwischen Ben und Willa... Da passiert noch viel mehr *lach*
    @Smeagol und Fanni: ich glaub nicht, dass ihr das schon wisst ;)... Ihr wisst nämlich noch garnicht, was passiert *lach*...


    So, und weiter gehts:


    Kapitel 3; 4. Teil:



    Er atmete vernehmlich aus und blickte auf den gebleckten Fang des Bären nieder. „Ihr ist ein Tatzenhieb von dir jederzeit lieber als ein freundliches Wort von mir“, brummte er. „Verdammte Weiber!“
    Während er seine unangenehme Arbeit beendete gestand er sich ein, dass er sich etwas vorgemacht hatte. Es stimmte nicht, dass er sie nicht wollte. Im Gegenteil, sein Verlangen nach ihr wuchs in dem Maße, indem er es zu Unterdrücken suchte.



    Eine geschlagene Stunde verstrich, ehe Willa wieder das Wort ergriff. Inzwischen hatten sie sich beide in dicke Schaffelljacken gehüllt, um sich gegen die Kälte zu schützen, und die Pferde trotteten durch das Gras. Charlie jagte begeistert vorne weg.



    „Du nimmst dir die Hälfte vom Fleisch, das ist dein gutes Recht“, erklärte sie.
    „Du bist mir nichts schuldig.“
    „Genau das ist der springende Punkt, nicht wahr? Keiner von uns beiden möchte dem anderen zu irgendetwas verpflichtet sein.“ Er verstand sie nur zu gut, wahrscheinlich besser, als ihr lieb war. „Manchmal muss man eben den Bissen schlucken, den man nicht ausspucken kann.“
    „Und manches mal erstickt man dran.“

    Ich muss mich Santine anschließen. Das ist bis jetzt die beste Fortsetzung... Nur schade, dass sie schon vorbei ist. Deine FS ist wie ein toller Roman. Man will nicht wieder aufhören zu lesen!!!! ich freu mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung und bin gespannt wie ein Flitzebogen wie es weiter geht!!!


    :wink

    Du willst uns da aufhören? WEHE!!!! Das kommt garnicht in Frage!!! Wenn du dir wegen der Länge Sorgen machst... Umso länger eine FS geht umso lieber les ich sie!!!! Ich finds immer schade, wenn eine FS nach 4 Seiten oder sos chon zu Ende ist und wurscht wie lang deine geht und wenn ich die einzige wäre, die noch postet (was aber nicht passieren wird!!!!) auch dann darfst du nicht aufhören ;) !!!!! Deine Geschichte ist viel zu schön und spannend, als dass du alle da einfach so sitzen lassen kannst!


    :wink


    Ihre Hand verstärkte unwillkürlich den Druck um den Messergriff, sie holte Atem und zählte innerlich bis zehn. Er wollte sie zur Weißglut treiben, und sie wusste, dass es ihm einen höllischen Spaß machte, wenn sie ihn anschrie und vor Wut mit den Füßen aufstampfte. Aber diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen. Sie neigte den Kopf zur Seite, und ihre Stimme klang kühl, als sie antwortete. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ich dich heirate ist ungefähr so groß, wie dass sich dieser Bär wieder auf die Beine stellt und dich in den Hintern beißt.“



    Als sie aufstand, tat er es ihr nach. Er griff nach ihrem Handgeleng, ohne auf ihren Protest zu achten. „Ich will dich ebenso wenig wie du mich, Willa. Ich dachte nur, wir könnten so allen einen Strich durch die Rechung machen. Das Leben ist lang“, sagte er in etwas milderem Tonfall, „ein Jahr geht schnell vorbei.“ „Manchmal ist schon ein einziger Tag zuviel. Lass mich los, Ben.“ Langsam hob sie den Blick. „Ein Mann, der nicht auf eine Frau mit einem Messer in der Hand hört, bekommt, was er verdient.“



    Er hätte ihr innerhalb kürzester Zeit das Messer abnehmen können, doch er beschloss, es nicht zu tun. „Du würdest mich am liebsten erdolchen, stimmts?“ Er wusste, dass er Recht hatte, und dieses Wissen erregte und verärgerte ihn zugleich. Allerdings brachte sie es häufig fertig, diese widersprüchlichen Gefühle in ihm auszulösen. „Wann geht es endlich in deinen dicken Schädel, dass ich nichts von dir will, was dir gehört? Und ich lege genauso wenig Wert drauf, für etwas mehr Land oder ein paar Schafe verschachert zu werden, wie du.“ Bei diesen Worten wich ihr die Farbe aus dem Gesicht und er nickte. „Wir beide wissen, woran wir sind. Vielleicht finde ich ja an einer deiner Schwestern Gefallen, aber im Augenblick halten wir die ganze Beziehung besser auf einer geschäftlichen Basis.“



    Die Demütigung war nicht zu überhören. „Du mieses Schwein!“ Vorsichtshalber verlagerte er seinen griff, so dass sie ihr Messer nicht benutzen konnte. „Ich liebe dich auch, Süße. Jetzt lasse ich dieses Vieh ausbluten, und du gehst dich waschen.“ „Ich habe ihn geschossen, also kann ich auch …“



    „Eine Frau, die nicht auf einen Mann mit einem Messer in der Hand hört, bekommt was sie verdient.“ Ein lässiges Lächeln trat auf sein Gesicht. „Warum können wir beide uns die Sache nicht ein wenig leichter machen, Willa?“ „Es geht nicht.“ Alle angestauten Gefühle und all ihre Frust schwangen in diesen drei Worten mit. „Du weißt, dass es nicht möglich ist. Wie würdest du dich denn verhalten, wenn du an meiner Stelle wärst?“ „Das bin ich aber nicht“, erwiderte er. „Geh und wasch dir das Blut ab! Wir haben heute noch ein gutes Stück zu reiten.“
    Er ließ sie los und bückte sich zum Kadaver nieder. Er wusste, dass sie über ihm stand und um Beherrschung rang. Seine Anspannung ließ erst nach, als sie, seinen Hund im Schlepptau, zum Bach ging.


    Ben blickte vom Kadaver auf und Sah Willa in die Augen. „Und wenn du noch so sauer auf mich bist, es ändert nichts an den Tatsachen. Ich habe das verdammte Testament nicht aufgesetzt, doch ich werde tun, was ich tun muss. Als erstes will ich wissen, was du mutterseelenallein hier oben zu suchen hast.“ „Vermutlich das Selbe wie du. Ich habe Herden hier oben, die ins Tal getrieben werden müssen. Glaub mir, ich kann meine Ranch genauso gut leiten wie du deine, Ben.“ In der Hoffnung, dass sie weitersprechen möge, schwieg er einen Moment. Ihre stets leicht heiser klingende Stimme hatte ihn seit jeher fasziniert, und mehr als einmal hatte er sich gefragt, wie eine dermaßen widerborstige Frau zu einer Stimme kam, in der der pure Sex mitschwang.



    „Nun, wir haben ja ein Jahr Zeit, um das herauszufinden, nicht wahr?“ Als sie auf diese Spitze nicht reagierte, fuhr Ben sich mit seiner Zunge über die Lippen. „Hängst du dir seinen Kopf an die Wand?“ „Nein. Männer mögen ja mit ihren Trophäen angeben, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Ich hab das nicht nötig.“ Er musste grinsen. „Das liegt nun mal in unserer Natur. Du würdest selbst eine hübsche Trophäe abgeben. Weißt du eigentlich, dass du dich zu einem recht gutaussehendem Mädchen entwickelt hast, Willa? Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich einer Frau über die Eingeweide eines Bären hinweg Komplimente mache.“



    Sie hatte keineswegs die Absicht, seinem verschrobenem Charme zu erliegen. Seit einigen Jahren schon kämpfte sie gegen ihre Zuneigung gegen Ben McKinnon an. „Ich brauche deine Hilfe nicht, weder bei dem Bären noch beim leiten meiner Ranch.“ „Du bekommst sie trotzdem. In beiden Fällen. Hör zu, Willa, wir könnten die Angelegenheit friedlich angehen oder uns wegen jeder Angelegenheit in die Haare geraten.“ Er tätschelte Charlie, der sich neben ihm niederließ, geistesabwesend den Kopf. „Mir ist das egal.“



    Ihm fiel auf, dass dunkle Schatten unter ihren Augen lagen, und um ihren Mund, der auf ihn immer einen unwiderstehlichen Reiz ausgeübt hatte, war ein verkniffener Zug. Da war es ihm schon lieber, wenn sie ihn wütend anfauchte – und er hatte bereits eine Idee, wie er sie dazu bringen konnte.



    „Sind deine Schwestern genauso hübsch wie du?“ Als sie keine Antwort gab, zuckte es leicht um seine Mundwinkel. „Bestimmt sind sie liebenswürdiger. Ich muss doch mal vorbeikommen und mich persönlich überzeugen. Wie wärs, wenn du mich zum Abendessen einladen würdest, Will? Dann könnten wir uns danach gemütlich zusammensetzen und unsere Pläne für die Ranch durchsprechen.“ Jetzt funkelte sie ihn böse an und sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. „Ich wusste doch, dass das wirkt. Nichts steht dir besser als ein kleiner Wutanfall.“



    Sie legte keinen Wert auf seine Komplimente, auch wenn er es vielleicht drauf anlegte. Derartige Bemerkungen verunsicherten sie immer. „An deiner Stelle würd ich mir den Atem sparen, Ben. Lass lieber Meister Petz hier ausbluten.“ Ben wippte auf dem Absatz hin und her und musterte sie nachdenklich. „Wir könnten die Sache ganz schnell aus der Welt schaffen. Wir bräuchten nur zu heiraten, das ist alles.“

    Dankeschön für eure lieben Kommentare!!! :knuddel ...
    @ Jasmina: Ich bin dir sicher nicht böse!!! Ich freu mich immer wenn du schreibst und wenn du nicht kannst, kannst du nicht. Das ist nicht tragisch ;)
    Also nur um es gleich zu sagen, dem Hund ist nix passiert und mit Willa liegt ihr garnicht mal so schlecht ;) Aber seht selbst:


    Kapitel 3; 3. Teil:



    Zuerst bemerkte er die Appaloosastute. Willas Reittier zitterte immer noch am ganzen Leibe,die Zügel waren locker um einen Ast geschlungen. Der eigentümliche süße Geruch von Blut stieg Ben in die Nase und schnürte ihm die Kehle zu. Dann sah er Willa, die Flinte noch im Anschlag, keine zehn Meter von einem niedergestreckten Grizzly entfernt stand. Mit einem grollenden Knurren setzte sich der Hund in Bewegung, blieb jedoch auf Bens scharfes Kommando widerwillig stehen.



    Ben wartete, bis sie ihm über die Schulter einen Blick zugeworfen hatte, ehe er aus dem Sattel sprang. Ihr Gesicht war totenbleich und ihre Augen wirkten riesengroß. „Ist er wirklich tot?“ „Mausetot.“ Willa schluckte krampfhaft. Sie hasste Töten, hasste es, Blut vergießen zu müssen. Es drehte ihr schon den Magen um, wenn eines der Hühner zum Abendessen geschlachtet werden musste. „Ich hatte keine andere Wahl. Er wollte mich angreifen.“



    Ben nickte, zog sein Gewehr aus der Hülle und näherte sich dem Tier vorsichtig. „Ein ziemlicher Brocken“ Er verdrängte den Gedanken daran, was hätte passieren können, wenn sie ihr Ziel verfehlt hätte; wie ein Bär dieser Größe Pferd und Reiter hätte zurichten können. „Eine Bärin“, stellte er mit betont sanfter Stimme fest. „Hat vermutlich ihre Jungen hier in der Gegend.“



    Willa hängte ihre Flinte wieder an den Sattel. „Stell dir vor, auf die Idee bin ich auch schon gekommen.“
    „Soll ich ihr den Pelz über die Ohren ziehen?“
    „Danke, aber das kann ich alleine.“ Ben nickte und zog sein Messer. „Ich werde dir trotzdem ein bisschen zur Hand gehen. Immerhin ist das ein Riesenbiest. Übrigens, es tut mir leid, dass dein Vater gestorben ist, Willa.“ Willa griff nach ihrem eigenen scharf geschliffenem Bowiemesser, das dem von Ben nicht unähnlich war. „Wieso? Du konntest ihn doch nicht ausstehen.“
    „Aber du hast ihn geliebt, und deswegen bedaure ich seinen Tod.“ Ben machte sich am Bären zu schaffen. „Nate kam heute morgen vorbei.“
    „Darauf hätte ich wetten können.“