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Und weiter geht...
Kurz darauf hörten die beiden eine männliche Stimme. „Vater, ich danke dir, dass du mich erhörst. Ich weiß zwar dass du dies immer tust, aber wegen der Volksmenge, die ringsum steht, habe ich zu dir geredet, damit sie glauben dass du mich gesandt hast“. Nach einer kurze Pause sagte die Stimme: „Lazarus komm heraus“. Kaum waren die Worte verklungen spürten die Zeitreisenden so etwas wie ein Kraftfeld in der Höhle – wie die unsichtbare Kraft eines Magneten.
Völlig gebannt starrten die beiden auf die Mumie die sich plötzlich bewegte und Richtung Höhlenausgang ging. Ja, Gloria und Alexander saßen kreidebleich an der Felswand und waren wie versteinert. Mit allem hatten sie gerechnet – damit aber nicht. Von draußen hörte man ein starkes Raunen, kurz darauf Freudeschreie und Jubel. Der Mann der tot war schien durch ein Wunder wieder zu leben.
„Wer zum Geier ist dieser Lazarus und wo sind wir eigentlich“, hatte Fabergé noch immer keinen Durchblick.
„Aber Alexander, gerade du als Wissenschaftler solltest dies aber wissen. Kennst du die Erzählungen von Lazarus nicht?“, fragte Gloria.
„Lazarus? Welcher Lazarus den?“, war Alexander ganz unrund.
„Lazarus war ein Freund des Heilland, der starb und vier Tage in einer Gruft lag bis der Herr in von den Toten auferweckte“, klärte Gloria ihren Mann auf.
„Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen – klar diese Geschichte hab ich schon mal gehört. Aber… aber… ich dachte immer solche Wunder gab es nie – weil wissenschaftlich ist dies nicht erklärbar“.
„Du und deine Wissenschaft. Mach die Augen auf und gehen wir hinaus zu den Menschen – dort läuft der Tote frisch und munter herum – ob du es erklären kannst oder nicht“.
„Du hast Recht, Gloria gehen wir. Ich brenne darauf mehr erfahren wo wir sind“
„Lazarus wohnte in Bethanien, ganz in der Nähe von Jerusalem, an den Hängen des Ölbergs“, ergänzte Gloria.
„Genau. Martha und Maria hießen seine Schwestern. Und wenn wir in Bethanien sind stimmen auch meine Berechnungen“.
Zum ersten Mal fand sich Fabergé nicht gleich zurecht und ohne Gloria an seiner Seite würde das Vorhaben den Gral zu finden wohl sehr viel schwerer sein. Als sie aus der Höhle ins Freie traten war alles in heller Aufregung. Plötzlich sprach ihn ein Mann an.
„Hast du das gesehen, mein Bruder? Jeschua der Nazarener hat unseren Verwandten Lazarus wieder zum Leben gebracht“.
„Ja, welch ein Wunder“, sagte Fabergé. Er wunderte sich aber dass er den Heilland Jeschua nannte.
„Komm, lass uns essen, trinken und fröhlich sein“
Gloria und Fabergé folgten dem Mann zunächst in die Mitte des Hofes – dort wo man Vorbereitungen traf ein Feuer anzumachen. Scheinbar wurden die Nächte kühl um diese Jahreszeit und die Menschen sammelten sich in der Nähe des Feuers. Ringsum herrschte Volksfeststimmung denn viele Menschen freuten sich mit den Gastgebern.
„Komm hier her, mein Bruder“, lud der Mann die beiden am Dach des Hauses ein Platz zu nehmen. Es gab Wein und Brot sowie Fisch, Trauben und andere landesübliche Früchte.
Mein Name ist Eljakim der Sohn Zadoks. Woher kommst du mein Bruder?“, fragte der Mann.
„Mein Name ist Juda, Juda Ben Hur und dies ist meine Frau Zibora. Wir kommen aus der Berggegend jenseits des Jordan“, gab Fabergé vage Angaben.
„Ein Gaditer aus Peräa – eigenartig von einem Hause Hur hörte ich noch nie“, dachte Eljakim nach. „Aber wie unser Vorvater Abraham sagte – ein Volk so groß wie der Sand am Meer – alle Brüder unseres Volkes kann man nicht kennen“
Fabergé und Gloria schienen den Einstieg geschafft haben und die erste Hürde – als ein Einheimischer angenommen zu werden war geschafft.
Die fröhliche Stimmung hielt den restlichen Tag an obwohl Fabergé einige Männer bemerkte die das ganze Geschehen argwöhnisch beobachteten.
„Wer sind diese Männer, Eljakim?“
„Schriftgelehrte, Pharisäer – wer weiß das schon so genau. Auf alle Fälle jene die unser Gesetz zur Bürde machen und vor dem Sanhedrin nur schlechtes über Jeschua berichten“.
Der Sanhedrin war doch diese jüdische Gerichtsbarkeit die den Herrn auslieferte – dachte Fabergé bei sich.