Danke Cassio!
So ich habe jetzt auch alles wieder aufgebaut. Ging eigentlich ziemlich schnell, saß nur den ganzen Nachmittag dran..
Und da ich mir auch gleich die Mühe gemacht habe, hier noch ein weiterer Teil..
Viel Spass!!!
Teil 2:
Die Liebenden!
Ich bin nun zurückgekehrt, Winifriede, vom Besuch auf dem Anwesen meines Bruders in Elde. Er glaubt noch immer, mich vom Weg des Gelübdes abbringen und zu einer Heirat überreden zu können, und so waren die Tage bestimmt von brüderlichen Drohungen. Ich hatte einen Brief von Euch ersehnt bei meiner Rückkehr; mich gelüstete danach wie einen Hungernden nach Brot und Wein. Als ich kein Zeichen von Euch vorfand, ward mir Angst.
Wenn Ihr diese Zeilen lest, werdet Ihr Euch fragen, wie die Arbeiten voranschreiten. Nun, meine Schwester, so werde ich Euch antworten, dass ich die ersten Steinmetze ihrer Dienste entheben musste, denn es waren Schurken, doch die nächsten gingen fleißig ans Werk. Ich lerne aus meinen Fehlern, und die Bauten, die wir gemeinsam planten, werden nun ins Leben gerufen. Ferner will ich Euch antworten, dass ich unermüdlich arbeite.
Und ich werde Euch gestehen, dass ich einsam bin, Winifriede. Es gibt gute Frauen unter den Nonnen hier, doch keine, der ich mein Herz öffnen könnte. Dieses aufgebürdete Schweigen lastet auf mir. Schreibt, ich bitte Euch - und wenn Ihr mir zugetan seid, Schwester, in Bälde.
Briefe von Isabella de Morlaix an Winifriede of Ely,
1257-1301; herausgegeben und aus dem lateinischen übertragen
von V.B.S. Taylor, 1913
Stella, Meine Liebste, es ist soweit! Ich habe mit dem Befehlshaber, dem Kaplan und dem Staat alles klar gemacht. Und weißt du was, Liebste? Wir müssen nicht wochenlang warten wegen eines albernen Aufgebots, sondern können gleich am Freitag in der Kirche hier am Stützpunkt heiraten, mit Sondererlaubnis. Besonders romantisch ist das nicht, aber das spielt doch nicht so eine große Rolle für uns, oder? Ich würde Dich auch auf einem Felsbrocken im Pazifik heiraten - ich würde den Pazifik durchschwimmen, um zu dir zu können, wenn es nötig wäre. O Liebste - ich hoffe, du bist nun so glücklich wie ich. Die Schwadron war heute schon zweimal oben - zwei von den neuen Jungs mussten dran glauben, einer war erst achtzehn, hatte neun Stunden Ausbildung. Ich habe eine ME 109 erledigt - der Pilot ist abgesprungen, aber sein Fallschirm hat sich verheddert, weiß nicht, ob er es geschafft hat. Ich konnte mich eine halbe Stunden aufs Ohr legen, bin jetzt munter. Fühle mich unsterblich heute Morgen, dank dir, meine Geliebte. Ich denke immer nur an unsere Zukunft und an unser Leben in der Abtei, wenn der Krieg zu Ende ist. Lass uns haufenweise Kinder kriegen - wie wär´s mit sechs Mädchen, die beinahe so schön sind wie du, Liebste, und ein paar Jungs von meiner Sorte? Schatz, wir müssen los, ich liebe dich von ganzem Herzen - Guy
Daddys 42. Brief an Stella, datiert laut Briefmarke am 30. Juli 1940. Für die Nachwelt aufbewahrt 1962 in einem neuen Lederalbum von seiner dritten Tochter, M. Mortland, neun Jahre alt.