Nun ja,
bin berufsmäßig gezwungen auf das sogenannte "Beamtendeutsch" zurück zu greifen und spreche auch für nicht elaborierte Ohren ziemlich geschwollenes Hochdeutsch (kann auch so schreiben aber eher ungern).
Man sollte jedoch nicht vergessen mit wem man spricht bzw. was man erreichen will. Sage ich zu einem meiner ehemaligen Kunden "Ich habe Ihnen eine Erwerbstätigkeit zu obliegen, da ich mich ansonsten gezwungen sehe rechtliche Schritte im Rahmen eines Zivil-/Strafverfahrens gegen Sie einzuleiten" versteht er mich nicht. Sage ich ihm/ihr aber das er zu Arbeiten hat das ich ihn ansonsten vor Gericht zerre und er evtl. in den Bau geht, versteht er mich und erkennt sich auch ein Stück wieder.
Ich halte auch nix davon Leute mit Fremdworten zuzutexten. Die wirklich wichtigen Dinge kann man auch einfacher erklären und ausdrücken. Hier liegt auch die Besonderheit der deutschen Sprache, da diese sehr viele Worte gebildet hat. In der Ausbildung hat man immer gesagt "Schreib so, dass auch deine Oma, die von der Materie keine Ahnung hat, das verstehen kann".
Habe meine Kindheit am Niederrhein verbracht (Nähe Ruhrgebiet) und bin mit 25 nach Hannover gezogen. Telefoniere ich mit Zuhause fällt mir auf wie "unsauber" meine Freunde sprechen, wobei der Niederrhein fast Dialektfrei ist.
Mir klappen sich ehrlich gesagt die Fußnägel hoch wenn ich so manche Menschen höre ob es "Nu geh nicht immer am Kühlschrank" (auf und ab oder was?) oder "Geh ma mit die Kinders auf die Spielplatz" ist. Am schlimmsten finde ich aber die Verhunzung von diversen Vornamen ob es nun "Audre" (auauau) "datt Jackeline und datt Schantal" ist; oder meine Mum die immer noch Schampong (Shampoo), Sateng (Satin) und Jochurt (Joghurt) sagt.
Schönen Abend noch von datt Hölli ausse Hochdeutschen Hochburg :hypo