Hm, Anne Franks Tagebuch war so ein Buch... da hoffte man bei jedem Lesen irgendwie, dass das Buch am Ende dieses Mal anders ausginge. Natürlich verrückt, aber es war so real und so berührend, dass ich bis zur letzten Seite nie die Hoffnung auf ein Wunder aufgeben konnte...
Wer übrigens so etwas gerne liest, dem kann ich Anja Lundholm ans Herz legen. Ich habe nur "Im Netz" von ihr gelesen, was chronologisch, soweit ich weiß, falsch war, ansonsten aber alles andere als ein Fehlgriff.
Sie beschreibt dort sehr eindringlich ihr Erlebnis in einem österreichischem Übergangslager vor dem KZ. Sie beschreibt, wie in manchen Nächten Kolonnen durch den Hof schlurften und hinter einer Ecke erschossen wurden und wie sie am Fenster stand und ihnen nachsah, wie sie dort hingingen und nicht zurückkehrten. Sie berichtet von Zellengenossinnen, die größtenteils nur kurz bei ihr weilten und völlig unterschiedlichen Charakter aufwiesen, manche hoffnungsvoll, manche verbitter, resigniert. Hart und weich.
Der Bericht ist unglaublich neutral gehalten, aber deshalb nicht weniger anrührend. Nur ansatzweise übt sie überhaupt Kritik, wirkt bitter, meist überlässt sie das Urteil der grausamen Umstände völlig dem Leser.
Es geht nicht um ein Kind, wie Anne Frank, aber es ist ein Buch, das mich sehr betroffen gemacht hat und das mir wirklich sehr gut gefallen hat. Also wenn ihr etwas von der Autorin in die Finger bekommt, lest es.
Sofies Welt steht bei mir auch rum, aber es war mir immer zu Schulmeisterlich aufgezogen. Die Lektionen über die Philosophen sind meiner Meinung nach zu übertrieben und zu langwierig. Viel besser hat mir das Kartengeheimnis gefallen und ganz besonders "Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort". Unglaublich schön und unglaublich traurig.
Meteor habe ich auch gelesen, ich mag Dan Brown. SPannende und entspannende Trivialliteratur. Wobei, ich weiß nicht, ob man von entspannend reden kann, nachdem ich bis nachts um 3 an Illuminati gelesen habe, da ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Zur Zeit lese ich.... erschreckend, eigentlich gar nichts, von Schulbüchern abgesehen. Halb freiwillig, halb für die Schule habe ich "Madame Bovary" von Gustave Flaubert gelesen. Ein fantastisches Buch, aber schwierig. SOlche Sprachdichte, unglaublich, für unerfahrene Leser wahrscheinlich, als habe man ihm mit einem Holzhammer auf den Kopf gehauen ^^.
Gnadenlos und gnadenlos gut.
so, ich könnte die Liste der zuletzt gelesenen und empfehlenswerten bücher so lange fortführen.. ich lasse es dabei.
Ich lese im Moment Kästner, Gedichte und ich liebe ihn. Nur lese ich wohl zuviel von ihm, denn meine derzeitigen Gedichte tragen alle einen Hauch Kästner mit sich.