[Fotostory] You're living in America - at the end of the millenium

Meine erste FS. Das ist erst der Anfang, also nicht wundern, dass es so kurz ist :p





You're living in America
at the end of the millenium



Maureen Johnson in "leap of faith"
Wehrt euch! Kämpft! Niemand wird euch aus euren Wohnungen werfen!
Am 29.12. um 21.00Uhr im "Moasic", danach Treffen im Life Cafe

Darunter stand gesprayt: Benjamin Coffin III, lasst den Wichser nicht durchkommen!



24. Dezember:
"Roger, du hast über ein Jahr nicht mehr gespielt."
Schon den ganzen Tag hängt Roger Davis an seiner Gitarre, er braucht einen neuen Song.
"Ich kann nicht. Ich kann es nicht mehr." Roger lehnt die Gitarre an die Wand und schaut sich im Loft um. Er atmet schwer aus: "Das ist unser Leben."
Mark Cohen nickt langsam. Auch er lässt seinen Blick schweifen.



Marks Blick bleibt an seiner geliebten Kamera hängen. "Ich arbeite an einem neuen Film", sagt er.
"Das wird uns auch nicht helfen", antwortet Roger. "Wir KÖNNEN die Miete nicht zahlen."
Roger spielte früher ab und an im CBGB'S, so konnten sie sich über Wasser halten und die Miete zahlen, außerdem war damals ja auch noch Benny da.
Mark lacht bitter: "Ich hätte nie gedacht, dass Benny zum Miethai mutiert. Immerhin wohnten wir zusammen, wir waren Freunde, er hat uns verraten."
"Er hat seine Liebe gefunden und einen Magnaten als Schwiegervater, was würdest du da tun?"
Roger geht zum Küchentisch. "Es tut mir leid, Mark", sagt er und zieht das weiße Pulver durch die Nase. "Es ist eh schon alles zu spät. April ist schon unter der Erde, es kann sich nur noch um Tage handeln, bis ich auch dort bin."
Mark schaut seinen Freund besorgt an. `New York City - an east village`.

Fortsetzung folgt, sobald ich mal wieder Zeit habe, freue mich auf Kommis!

danke! wo stellt man das denn ein mit der größe der fotos? ich bin ja technisch so unbegabt, war schon superhappy, dass ich die fotos hier reingekriegt hab.

leap of faith - sprung ins vertrauen

You're living in America
at the end of the millenium - du lebst in amerika, am ende des milleniums... (soll so um '96 spielen)

New York City - an east village irgendwo im osten von NY
"Heutzutage leben im East Village noch immer junge Leute. Experimentelle Clubs und Theater und auch innovative Mode bestimmen das Straßenbild."

So, geht weiter.



Der Fahrstuhl rappelt sich hoch. Roger wischt sich über die Nase und lässt schnell ein weiteres tütchen in seiner Hosentasche verschwinden. Mark verzieht sich in seine Ecke und bastelt an seiner Kamera.
Im Fahrstuhl steht eine junge Frau.
"Hast du ne Kerze für mich", fragt sie. Roger ist perplex.
"Kenne ich dich?", entgegnet er. "Oh, du frierst ja!" Er bittet sie hinein.
"Es ist nichts, man hat mir nur die Heizung abgedreht. Was guckst du mich so an?" Roger schreckt auf. "Du kommst mir so bekannt vor, kennen wir uns wirklich nicht?"



Sie lächelt. Roger holt eine Kerze, zündet sie an und gibt sie ihr in die Hand.
"Oh, vielen Dank", sagt sie und lächelt wieder. "Was ist?"
"Dein Lächeln, das erinnert mich an jemanden."
"Ich erinnere immer irgendwen an jemand anderen. Wer ist sie?" Roger schaut auf den Boden, währendessen pustet sie die Kerze schnell wieder aus.
"Sie ist gestorben, ihr Name war April."
"Die Kerze ist aus!", sagt sie und fügt schnell hinzu:" Tut mir leid, das mit deiner Freundin. Würdest du die Kerze nochmal anmachen?" Sie hält ihm die Kerze entgegen und Roger entzündet diese mit einem Streichholz. "Na dann, gute Nacht", sagt er schnell, er findet die Situation beklemmend und begleitet die Frau zum Fahrstuhl.



Ein paar Minuten später rappelt der Fahrstuhl erneut und kommt mit Ächzen im Loft an. Roger, der gerade wieder Schniefen wollte, verdreht die Augen und schiebt das Tütchen zurück in die Hosentasche.
"Ist die Kerze schon wieder erloschen", fragt er.
"Nein, aber ich habe meinen Schlüssel verloren, hilfst du mir suchen?" Sie sieht sich hilflos in der Wohnung um.
"Von irgendwoher kenne ich dich", sagt Roger.



Sie bückt sich, um unter der Kommode zu suchen. Roger kann nicht anders, und starrt auf ihr Hinterteil.
"Man sagt, ich habe den besten ***** bis zur 14th Street, stimmt das?"
Roger errötet: "Was? Äh...ja...natürlich, dein Ar-...du kommst mir bekannt vor!"
Sie tut so, als habe sie ihren zum Schein verlorenen Schlüssel gefunden und richtet sich wieder auf, ihr Blick fällt dabei auf Rogers Hosentasche.
"Gehst du manchmal in den Cat Scratch Club? Da arbeite ich, ich tanze." Der Cat Scratch Club ist in dieser Gegend recht bekannt.
"So, da ist der Schlingel wieder. Vielen Dank nochmal!"



Sie umarmt Roger und greift ihm in die Hosentasche.
"Ich bin Roger."
"Man nennt mich...", sagt sie und zieht das Tütchen aus der Tasche, "...man nennt mich Mimi."
Sie lächelt schlemisch, hält ihm kurz die Tüte vor die Nase, steckt sie ein und rappelt mit dem Aufzug nach unten in ihre eigene Wohnung.

29. Dezember:
Maureen Johnson steht auf der Bühne im "Mosaic" und genießt es sichtlich, Benjamin Coffin III, für alle nur Benny, zu verschaukeln und nieder zu machen.
"Wir müssen einen Weg finden, den Menschen aus der Avenue B zu helfen," schreit sie in ihr Mikrofon.
"Maureen!", ruft da Tom Collins, bekannt in der Gegend und beliebt, durch sein aufrichtiges Wesen, "Maureen, sweetheart! Wir brauchen keine Hilfe! Wir können uns selbst helfen!" Tom wird von der Seite in die Rippe gestoßen. Es ist Angel, eine Drag Queen: "Honeybear, sie hat doch noch garnicht ausgesprochen." Tom lächelt verlegen, manchmal ist er wie ein kleiner vorlauter Junge.
"Tom hat ja vollkommen Recht", tönt Maureens Stimme wieder durch das Mikro, "ihr müsst einander vertrauen und zusammenhalten!"
Aus der Mitte des Clubs hört man eine bittere Lache: "So wie wir auch Benny vertraut haben?" Mark Cohen zeigt auf Benny, der hinten in der Ecke steht, schwarz, glatzköpfig, groß gewachsen und viel zu gut angezogen ist für diese Veranstaltung. Er hat sich das ganze Stück ruhig angesehen.


"Es gibt immer ein paar Ausreißer! Denen muss man nicht nachheulen!", fährt Maureen fort, "die einzige Lösung ist:...", sagte sie und beginnt leise zu singen: "leap of faith, leap of faith...uhuhuh....leap of faith..."
Sie zwinkert Joanne Jefferson zu, ihre neue Freundin, eine Rechtsanwältin. Mark, dessen Exfreundin Maureen ist, beäugt die Sache skeptisch.


Danach treffen sich die Freunde im Life Cafe, ein altes, dreckiges Cafe, unter dem Loft von Roger und Mark und der Wohnung von Mimi.
"Ich lasse mir von so einem dreckigen Ganoven wie Benny nicht meine Würde nehmen!", sagt Tom Collins erbost und Angel streichelt seinen Arm um ihn etwas zu beruhigen. Mark und Roger stimmen ihm zu. "Er kann uns nicht aus unseren Wohnungen werfen, das ist unmenschlich. Wir werden alle schändlich krepieren, da draußen, in der Kälte", sagt Mark und blickt flüchtig zu Roger.


In der Ecke des Raumes hört man Billiardkugeln aneinanderstoßen. Es ist Benny, der das Gespräch mit hört.
"Wer weiß, ob er das überhaupt wirklich möchte, vielleicht wird er auch gezwungen", sagt Joanne. "Was lässt er sich überhaupt mit so einem Idioten ein!", bellt Roger verächtlich, "Auf so einen Freund können wir verzichten! Wir werden es schon überleben, auch wenn er uns rauswirft, auch wenn ich nicht weiß, wie..."
Angel räuspert sich und beginnt mit ihrer piepsigen Stimme zu reden: "Ihr lebt zu sehr in der Zukunft. Was zählt ist Jetzt, dieser Moment zählt und nicht der in ein paar Minuten, Stunden, Tagen, Wochen, Jahren! Kein Tag zählt außer der heutige!"
Angel weiß, wovon sie redet, genauso wie Tom, Mimi und Roger sie versteht. Denn alle vier tragen eine schwere Krankheit in sich ...

So, es geht weiter.


31. Dezember
Es gibt keine Neuigkeiten von Benny, eigentlich sollten alle Bewohner der Avenue B bis Neujahr ihre Wohnungen verlassen haben. Vielleicht hatte Benny doch Angst um seine Freunde?
Roger, Mark, Mimi, Maureen, Joanne, Tom und Angel feiern währendessen in ihrem Stammcafe Sylvester. Sie halten sich an Angels Worte: Lebe den Moment.


Alle amüsieren sich bestens, doch es liegt auch ein Schatten über dieser Feier und jeder weiß es und versucht ihn zu verdrängen, denn ab und an verschwindet einer der Freunde auf die Toilette und kommt besser gelaunt wieder. Außerdem schwirren allen dieselben Fragen durch den Kopf: Wird es unser letztes gemeinsames Sylvester sein? Werden wir in einem Jahr noch leben? Werden wir in einem Jahr noch hier, in der Avenue B, wohnen?
Tom entzündet vor dem Life Cafe ein Feuer und beginnt mit Angel zu tanzen, genau so wie Maureen und Joanne. Mark schaut mit leerem Blick in die lodernde Flamme und Mimi und Roger kommen sich näher.


Vor den heißen Flammen küsst Mimi Roger. "Mimi! Es geht nicht...", sagt er leise und streicht über ihr Haar. Mimi schaut ihn fragend an und Roger blickt ins Feuer. Die anderen beobachten sie traurig, sie wissen, dass Roger HIV-positiv ist, genauso wie Tom und auch Angel, bei der der Virus schon ausgebrochen ist.
Tom und Angel schauen einander an, halten sich an ihren Händen fest und das feuer knistert.


Roger wendet sich von Mimi ab.
"Ich werde versuchen, einen Song zu schreiben", sagt er trocken. "A happy new year to everyone."
Die gute Stimmung ist dahingegangen. Die Freunde setzten sich um das Feuer und erzählen sich Geschichten aus ihrem Leben, unter anderem erfährt Mimi nun auch Rogers Grund des Verschwindens...

ja, ich liebe rent.
muss aber ein bisschen was ändern...und kürzen und so. wird nicht genauso wie das musical...

*lacht* ich auch.