[Fotostory] ~Bijou~

  • Dann wage ich es auch mal, hier meine erste fs zu posten xD
    Ich hoffe, sie wird nicht allzu langweilig...
    Gaaanz viel Kommis und Kritik sind sehr erwünscht!!
    Also dann mal viel Spass beim Lesen xD


    ~Bijou~
    Eine Geschichte von Liebe, Besessenheit und Wahnsinn…



    Langsam rappelte ich mich auf.
    Ich musste eingeschlafen sein, die Sonne stand schon hoch am Himmel…
    Wenn man diese seltsamen... Zusammenbrüche als Schlafen bezeichnen konnte.
    Und das mitten auf der Strasse!
    Wie lange hatte ich hier bloss gelegen?




    Ich stand auf und wankte kurz.
    Mir war schlecht.
    Ich zwang mich, schritt für schritt weiterzugehen… ich musste nach hause.
    Ich lachte kurz auf, und ich erschrak mich vor mir selbst. Es klang bitter.
    Als ob man das, was ich hatte, zuhause nennen könnte…


    Zur selben Zeit…




    "Herr Hauser?_"pikiert musterte Dr. Francis ihre neueste Errungenschaft,
    deren Kopf verdächtig zur Seite gekippt war.
    Wie konnte er es wagen?? Wie konnte er es Wagen!!
    "Herr Hauser!!"




    Mit einem Ruck richtete er sich auf und brummte etwas, dass eine
    entfernte Ähnlichkeit(eine wirklich sehr entfernte Ähnlichkeit) mit "was isn los??" aufwies.



    "Nichts, Herr Hauser, nichts ist los, absolut gar nichts!! Und das ist das eigentliche Problem!!"
    Das ging jetzt schon seit fünf -FÜNF!-Sitzungen so.
    Er weigerte sich, den Mund aufzumachen, ausser es handelte sich um so nichts zur Sache tuenden,
    nervenaufreibende Fragen wie "wie spät ist es?", die sie ihrerseits zu ignorieren pflegte.
    Aber heute war er zu weit gegangen. Eindeutig zu weit.
    Wie konnte er es wagen, in ihrer Sitzung einzuschlafen??!
    Aber wer war sie denn, sich über eine derartige Lapaille zu ärgern!!
    PAH!! Ihr waren schon ganz andere Leute untergekommen.
    Mit diesem kleinen Psychopathen hier würde sie locker fertig werden!




    Sie bemühte sich um einen verständnisvollen, vertrauenswürdigen Blick.
    Wie in so vielen anderen, so auch in ihrem Beruf, war der Schein das a und o.
    "Herr Hauser, wie soll ich ihnen helfen, wenn sie sich derartig vor mir
    verschliessen? Reden sie mit mir, um himmelswillen!! Ich bin sicher,
    wir finden gemeinsam eine Lösung für ihr Prob-"




    "Ich habe kein Problem verdammt nochmal!!! Lassen sie mich endlich in ruhe!!"
    schrie Frederick(ausgesprochen Frédérique, wenn ich bitten darf!!), und ein paar tröpfchen Spucke
    landeten auf Dr.Francis feinsäuberlich geordneten unterlagen.
    Angewidert verzog sie das Gesicht. Jetzt reichte es aber!!
    "Aber aber, Her Hauser, setzten sie sich hin wenn ich bitten darf!! Und beruhigen sie sich!!"
    Der aber dachte nicht daran.





    "Ich soll mich beruhigen??! Seit Tagen sitze ich stundenlang in dieser… dieser Dreckbude!!"
    Moment mal, Freundchen- Dreckbude?! Diese Möbel hatten sie ein kleines Vermögen gekostet!
    Vermutlich mehr als dieses… dieses widerliche Subjekt jemals gesehen hatte!!
    Wütend schürzte sie die Lippen.
    Frederick deutete das wohl als Herausforderung.
    "Wissen sie was, sie dreckige, geldgierige Tyrannin?? Ich gehe!! Stecken sie sich ihr Psychogelaber sonst wohin!!"
    Mit diesen Worten machte er kehrt und schlug den Weg zur Tür ein. Oh nein, Freundchen!!
    Das würde sie sich nicht bieten lassen!! Schon gar nicht von diesem… diesem Irren!! Schluss, Ende, aus!!
    Finito!!



    ein Teil kommt noch...

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]



  • Wütend stellte sie sich ihm in den Weg.
    _Oh nein, Herr Hauser, sie gehen nirgendwohin!!_
    _Und ob ich das tun werde!! Gehen sie mir aus dem Weg!!_
    _Nein, das werden sie nicht!! Sie wollen doch nicht… dass ich ihre Mutter anrufen muss??!_
    Dr. Francis grinste triumphierend.
    _Na..na… Nein!! Bi- Bitte nicht meine Mutter!! Ich flehe sie an!_
    Seine Augen weiteten sich in einem Ausdruck des Grauens,
    und seine Haut schien noch bleicher als sonst. Dr. Francis war strickt gegen Solarien, aber in seinem Fall… nun ja.
    _Setzen sie sich wieder hin, Herr Hauser,
    und es braucht nie jemand etwas von unserer kleinen… Auseinandersetzung zu erfahren.




    Äusserst zufrieden betrachtete Dr. Francis ihren eben noch rebellierenden Patienten, den sie sich nun gefügig gemacht hatte.
    Etwas anderes wäre ja auch nicht in Frage gekommen.
    _Schön das wir uns einigen konnten. Ich werde jetzt nach draussen gehen. Sie bleiben hier.
    Bis ich zurückkomme, werden sie sich überlegen, was sie mir zu sagen haben, Herr Hauser.
    Dr. Francis gehörte definitiv nicht zu der Sorte Frau, die sich irgends manipulieren liess,
    oh nein, sie hatte die Fäden in der Hand.




    Im Vorbeigehen fiel ihr das Hochzeitsfoto auf dem Regal auf.
    Das war ein Geniestreich von ihr, einer unter vielen zwar, aber dennoch…
    Sie hatte die unbestreitbar fantastische, ja beinahe schon anbetungswürdige Idee gehabt,
    eine Fotomontage mit ihrem Gesicht machen zu lassen, damit es aussah, als befinde sie sich in guten Händen.
    Denn obwohl sie seit Jahren bekennender(und freiwilliger!! Ohja, es gäbe bei weitem genug,
    die sie haben könnte, wenn sie es denn wollen würde) Single war, konnte der richtige Eindruck nicht schaden.
    Vor allem wen man mit der Sorte Leute arbeitete.

    So das wars erst mal :D
    Freu mich auf Kommis...:hua

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]

  • Huhu!
    also erstmal das Lob, die Bilder sind wirklich gelungen. Sie sind echt schön geworden ;)
    Da noch nicht sehr viel passiert ist (wie denn auch? Hast ja gerade erst angefangen) kann ich noch nichts zu der Story sagen.
    Mich stört, das du keine Anführungszeichen nimmst, das ist sehr verwirrend, zumindest für mich.

    Liebe Grüße
    Miri

    [RIGHT][SIZE=3]Mache niemanden zu deiner Priorität,
    der dich nur zur Option macht.[/SIZE]
    [/RIGHT]

  • @-Miri- danke für dein liebes Kommi. Das mit den Anführungszeichen stimmt wirklich.
    Eigentlich wollte ich die _ als anführungszeichen nehmen, aber hab sie dann wohl an ein paar Orten vergessen.
    Wie auch immer, jetzt sind(hoffe ich zumindest) überall Anführungszeichen.

    Laski Merci für dis Kommi.

    So jetzt gehts weiter...





    Genervt schaltete Dr. Francis ihre neue Deluxe-Tschibo-Kaffee Maschine ein.
    Das war es, was sie jetzt brauchte, einen schönen, warmen, und vor allem starken Kaffee.




    Zufrieden lehnte sie sich zurück.
    Der Kaffee hielt eindeutig, was er versprach. Die Platin-Einzelröstung hatte sich
    Eindeutig ausgezahlt. Jaa, ausgezahlt ist definitiv das richtige Wort.
    Dieser kaffee war nämlich nicht gerade als billig zu bezeichnen. Doch ihr,
    Erika Larissa Francis, war gerade das Beste gut genug.
    Sie trank den letzten Schluck und stellte die Tasse in den Geschirrspüler.
    Nicht, das sie es nötig gehabt hätte aufzuräumen, wofür gab es schliesslich Putzhilfen?
    Aber Erika Francis konnte Unordnung partout nicht ausstehen.
    Wenn es etwas gab, das sie noch mehr verabscheute als Unordnung,
    so waren es solch nervenaufreibende Irre wie dieser Hauser.
    Doch selbst mit solchen unmöglichen Fällen wusste sie umzugehen.





    Sichtlich zufrieden mit sich liess sie sich nun auf dem Sofa nieder.
    Selbst bei der Einrichtung des Warteraums ihrer Praxis bestand sie auf perfekte Ordnung.
    Ja, mit ihren 28 Jahren besass sie bereits ihre eigene kleine Praxis am Rande der Stadt,
    Dr. Med. Psych. Francis, beste Psychologin der Stadt.
    Ihr Ruf eilte ihr voraus, daran bestand keinerlei Zweifel.




    Doch ihr exzellenter Ruf war es auch, der ihr diesen… diesen Irren eingebracht hatte.
    Sie zwang sich, Herr(in) ihrer Gefühle zu werden, und den auflodernden Zorn im Keim zu ersticken.
    Sie würde sich seiner entledigen.
    Noch heute.




    Voller Elan liess sie sich auf ihren Stuhl, gegenüber dem Irren, plumpsen.
    Plumpsen??!! Dr. Francis plumpste nicht.
    Niemals.
    Es gehörte einfach nicht zu Erikas art, zu plumpsen.
    Etwas wie… Niederlassen, ja, das war ihrer würdig.
    „Nun, Herr Hauser, was haben sie mir zu erzählen?“






    „Nun…“ begann er zögernd „Ich… in der letzten Zeit… fühle mich beobachtet…“ abrupt brach er ab.

    „Beobachtet?“ hakte Dr. Francis nach. Ihre Augenbrauen wanderten gefährlich in die Höhe.
    „Ja, ich… ich habe öfters das Gefühl dass… je- jemand in meiner… nähe ist und...“ zum zweiten Mal stockte er.




    „Wollen sie mir damit sagen, dass sie… unter Verfolgungswahn leiden?“
    Dr. Francis bemühte sich um eine überraschte Miene.
    In der Tat war ihr Talent für die Schauspielerei angeboren.
    Schon ihr Vater, der grandioseste Scheidungsanwalt, den die Welt je gesehen hatte
    (zumindest in den Augen einiger Damen, in deren Besitz quasi über Nacht etliche Liegenschaften übergegangen waren,
    und deren Geld sich auf die selbe wundersame Weise vervielfacht hatte, und in seinen eigenen, natürlich)
    war bekannt -berüchtigt gewesen für sein Pokerface.





    „Herr Hauser?“ in ihrer Stimme lag ein Schatten, ein winziger Hauch eines Befehls. Und er genügte.
    Beschämt richtete Frederick den Blick auf seine madenweissen Hände.
    „Nun…“ er räusperte sich einige Male „ ich denke… nun… ja.“


    Ein Teil kommt noch...

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]

  • Ich finde die Bilder cool.
    Die Sims sehen irgendwie realistisch aus.
    Das finde ich sehr witzig: „Wollen sie mir damit sagen, dass sie… unter Verfolgungswahn leiden?“

    Mir gefällt sie hoffentlich gefällt dir auch meine!!!!



  • Die Tür sprang auf und Leopolda Hauser stand in der Tür,
    begleitet vom unverkennbaren Geruch von Hochprozentigem.
    In der tat eine… aussergewöhnliche Erscheinung.
    „Frédérique mein chouchouleinchen!!! Mami ist daaa!!!“
    Sie stürzte sich auf den armen Teufel und knutschte ihn nieder.




    „Hast du etwa wieder etwas angestellt??“ keifte sie.
    Mit einem leidenden Ausdruck im Gesicht schloss er die Augen.
    „Ha!! Ich wusste es!! Ganz der Sohn deines Vaters!
    Der wusste auch nie, wann die Faxen dicke waren!!
    Und du weißt ja, was aus ihm geworden ist, also hüte dich!!“




    Ihre Mine hellte sich auf.
    „Aber so frisch und rosig sieht er aus, er kann gar nichts gemacht haben,
    mein kleiner süsser schnuggel, ja, duzi-duzi…“
    Mit einem verliebt -weggetretenem Blick streichelte sie ihrem Sohn über die Wange.
    Der zog wiederwillig an ihrem arm.





    „Oh doch du kleiner lügnerischer Bengel!!Wolltest mich täuschen was?? Deine eigene Mutter!!
    Du hast wieder Unsinn gemacht!! Ich sehe es in deinen Augen!!
    In deinen hässlichen Augen, ganz die deines Vaters!“ schrie die alte.
    „Mutter!! Hör auf Vater zu beleidigen, er-“
    „Ooooh, jetzt nimmst du ihn auch noch in Schutz!!
    Keine Ahnung hast du, nicht die geringste!! Wer hat dich all die Jahre aufgezogen?? WER??“ keifte sie weiter.
    „Mutter hör auf!! Ich kann es nicht mehr hören!! Sei endlich still!!“ brüllte Frederick, den tränen nahe.
    „WAS?? Was hast du gesagt!! Noch ein Wort hörst du, und es knallt!! Ordentlich den ***** versohlt bekommst du!!“





    Dr. Francis, die die Szene bis zum Augenblick mit einer Mischung aus schierem Entsetzen
    und Ungläubigkeit verfolgte hatte, räusperte sich.
    „Aber aber, Madame. Ihr Sohn hat nichts angestellt.“ Sagte sie mit einem eingefrorenen Lächeln.




    „Oh. Wenn das so ist. Komm, Frédérique. Wir gehen.“ Sie packte den armen Teufel am Handgelenk
    und schleifte ihn in Richtung Tür.
    Dr. Francis räusperte sich abermals.
    „Ich fürchte ihr Sohn muss hier bleiben.“
    Langsam,, seeehr langsam, drehte Madame Hauser sich um.
    „Wie bitte?“ fragte sie mit gefährlich leiser Stimme.
    „Nun, er… wird sich in Behandlung begeben.“ Sagte Dr. Francis vorsichtig.
    „WAS????“


    So das wars dann...
    Freu mich immer über gaaaanz viel kommis und kritik :D

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]

  • [INDENT]:misstrau was war das denn?
    Die Mutter is ja drauf :roftl Da tut mir Frédérique echt leid.
    Aber irgedwie ist es witzig.
    Dein Schreibstil ist einfach ...Wow
    Auch die Bilder sind sehr gelungen.
    Werde auf jeden fall weiter lesen und freu mich schon auf die Fortsetzung ;)
    Lg Terry
    [/INDENT]
    [INDENT]
    [/INDENT]

    [center][SIZE=3]When dreams learn to fly[/SIZE][/center]

  • Ich find deine FS total gut!Die Story find ich bis jetzt ganz ok.Was bloß mit dem armen Jungen ist.Ist ja kein Wunder bei der Mutter!Die Mutter ist ja ein komischer Vogel.Genau wie der Papagei im Hintergrund:D
    Das gefakte Hochzeitsbild ist eine geniale Idee...muss ich mir merken;)
    Bin schon ganz gespannt!Mach schnell weiter!

    Ist noch voll im Italienfieber....Leute ich vermisse euch!!!:(



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    [SIZE=3] Der Vulkan Etna.
    Der Anblick fehlt mir so sehr![/SIZE]

  • ~Terry~ Dankeschön!! Freut mich wenn dir meine Fs gefällt.
    Ja, die gute Leopolda hat so ihre Probleme ;)
    Laski Merci!
    Waldfee wow, vielen Dank!!
    Ja, Leopolda ist wirklich keine Traummutter.
    Aber vielleicht ist Frederick auch nicht ganz so unschuldig, wie es vielleicht scheint :D





    Wenn man an diesem lauen Abend im Spätsommer durch das zweite Fenster von Rechts
    in östlicher Richtung im ersten Stock des Ligusterwegs Nummer 34 sah,
    konnte man Erika Francis bei einer ihrer bevorzugten Freizeitbeschäftigungen beobachten.
    Diese Beschäftigung war zwar weder besonders aussergewöhnlich noch sonst irgends bemerkenswert.
    Die Frau, die sie ausübte hingegen, oder vielmehr ihre Gedanken, waren eindeutig aussergewöhnlich.




    Natürlich wusste sie, das Hauser gelogen hatte.
    Natürlich wusste sie, dass er niemals an Verfolgungswahn litt.
    Aber es interessierte sie nicht.
    Es war ihr vollkommen Gleichgültig, was aus dem Irren oder seiner debilen Mutter wurde.
    Sie war ihn los, und das war alles, was sie interessierte.
    In der tat lebte Dr. Francis seit Jahren, seit 14 Jahren, um genau zu sein, in einer vollkommenen Gleichgültigkeit.
    Den Grund dafür hatte sie all die Jahre verdrängt.
    Was hätte sie auch tun sollen??
    Hatte sie eine Wahl gehabt??




    Sie klappte das Buch zu, in das sie sich so vertieft hatte.
    Es war ein Buch über die Liebe, gleichsam über etwas,
    das sie niemals gekannt hatte und von dem sie die Hoffnung längst aufgegeben hatte,
    es jemals kennen zu lernen.
    Es war eine Fantasiewelt, in die sie sich flüchtete,
    um ihren eigenen schmerzhaften Gedanken zu entgehen.
    Eine Barrikade, die sie selbst errichtet hatte in der Hoffnung,
    ihre Seele, oder was auch immer davon übrig war, zu schützen, zu schützen vor niemand anderem als sich selbst.




    Wen man noch immer durch jenes Fenster des Ligusterwegs 34 sah,
    so entdeckte man eine kleine, zerbrechliche Gestalt,
    die in Schlaf versunken war, doch nicht in den gewohnten, tiefen, traumlosen, befreienden Schaf,
    sondern in einen sehr unruhigen, von dunklen Schemen geplagten Schlaf. Als würde sie ahnen,
    etwas ausgelöst, ja entfesselt zu haben, das noch einen ungleich Grossen Einfluss auf einen Menschen haben würde.
    Nicht auf irgendeinen Menschen.
    Nein, auf einen ganz bestimmten Menschen.
    ___________________________________




    Schaute man ein paar Strassen weiter durch die Fenster,
    so konnte man Leopolda Hauser bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen beobachten.




    Erlösend rann die vertraute Flüssigkeit ihre raue Kehle hinunter.
    Der dumpfe, pochende Schmerz der Beule an ihrem Hinterkopf begann zu weichen.
    Erleichterung machte sich in ihr breit.
    Jedoch nicht lange.


    geht gleich weiter...

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]



  • Nachdem sie sich von ihrem Kreislaufkollaps, den sie in Dr. Francis Büro erlitten hatte,
    einigermassen erholt hatte, erfuhr sie, das sie offenbar mit grossem Tamtam ins städtische
    Krankenhaus geliefert worden war.
    Und das ihr Sohn sich auf dem Weg in eine renommierte Psychotherapeutische Klinik befand.




    Einen weiteren Nervenzusammenbruch, 3 tätliche Angriffe und eine Tasse Beruhigungstee später,
    fand sie sich im Polizeipräsidium wieder.
    Sie bestach die diensthabende Autorität mit einigen Francs, und machte sich anschliessend auf den Weg nach Hause.




    Nachdem nun das nötige Kleingeld den Besitzer gewechselt hatte,
    befand sich Leopolda auf dem Weg in die heimische Wohnung.
    Die sanfte Morgensonne wärmte ihr Gesicht, eine sanfte Brise,
    die den entfernten, frischen Duft des Meeres mit sich trug, umspielte ihr Haar.
    Doch sie schien dies kaum wahrzunehmen.




    Jetzt lag sie hier, in ihrem kleinen, überfüllten, nach Veilchen und Moschus riechendem Wohnzimmer,
    auf ihrer Lieblingsliege, und versuchte, den Schlaf zu erzwingen.




    Langsam stand sie auf und ging zum Fenster.
    Da waren sie, Erinnerungen, Erinnerung an ihr Leben, an ein Leben dass es wahrscheinlich nicht wert gewesen war, gelebt zu werden…
    Wozu auch? Hatte sie nicht versagt? Oder warum war ihr Sohn…
    Eine einzelne Träne rann über ihre Wange.
    Sie war so schrecklich enttäuscht von ihm.
    Hatte sie nicht ihr bestes getan, ihm den Unterschied zwischen Recht und Unrecht beizubringen??
    Hatte sie nicht seinetwegen auf… ja auf ihr Leben verzichtet?
    Warum bloss hatte sie ihm seinen Vater nicht austreiben können?
    Bei diesem Vater war es ja kein Wunder!!
    Warum in aller Welt musste er auch Konstantins Sohn sein- Konstantin…
    Ihre Finger schlossen sich fester um die kalte, glatte Oberfläche des Glases.




    Unzählige Nächte hatte sie geweint, geweint um einen Taugenichts, wie sehr schmerzte sie die Erinnerung noch heute…




    Mit zitternden Händen goss sie sich ein fünftes Glas ein.
    Zeit, zu vergessen…




    Konstantin zu vergessen, von dem nichts übrig geblieben war, ausser die mickrigen Sträusse,
    die sie jahrelang aufbewahrt hatte, gehütet hatte wie einen kostbaren Schatz…
    Konstantin und seine Flittchen wollte sie vergessen,
    und ihren Sohn, der Schande, unermessliche Schande über ihre Familie gebracht hatte.
    Den Schmerz vergessen, grösser als die Welt, in ihrem Herzen…



    ein Teil kommt noch...

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]



  • Da wir Leopolda Hauser zu diesem Zeitpunkt der Geschichte verlassen und nicht zu ihr zurückkehren werden,
    halte ich es für angemessen, einige Dinge über ihre Zukunft hier festzuhalten.





    Leopolda sollte bald die schlimmste Zeit ihres Lebens durchmachen.
    Sie würde von der Erinnerung an jene schreckliche Nacht, in der ihr geliebter Konstantin sie verliess,
    um nie mehr zurückzukehren, heimgesucht werden.




    Dazu würden die Schuldgefühle ihres Sohnes wegen kommen.
    Sie würde ihren Schmerz ertränken.
    Hierzu möchte ich anfügen, dass sich Leopolda Hauser Zeit ihres Lebens ihres Sohnes wegen nicht mehr zu schämen brauchen würde.
    Oder es fehlte ihr einfach an Gelegenheit.
    Leopolda würde nämlich nicht sonderlich alt.




    Als sie sich zum wiederholten Male ins Koma soff, ahnte sie freilich nicht, dass sie diesmal nicht wieder erwachen sollte.




    Und mit sich ins Grab nahm Leopolda ein Geheimnis, ein schreckliches Geheimnis,
    und es war ihr nur recht, dass nun niemand es jemals mehr erfahren konnte.
    Denn es gab auf der Welt nur eine einzige Person, die um ihr Geheimnis wusste.
    Eine einzige...

    Freu mich auf eure Kommis :D

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  • Super Fortsetzung!:applaus
    Es wird ja immer spannender.
    Leopolda ist TOd?! :hua
    Naja so schlimm war sie doch nicht...
    Es scheint als hätte sie viel durchgemacht.
    Und was hat Frédérique denn so schlimmes angestellt?
    Vielleicht hat es was mit dem Geheimnis zu tun.
    Auch Erika scheint nicht ohne einen zu sein...
    Bilder sind wieder mal klasse.Besonders Leopoldas Wohnug.
    Auf jedenfall besser als bei mir ;)


    Bin gespannt wie es weitergeht
    Lg Terry

    [center][SIZE=3]When dreams learn to fly[/SIZE][/center]

  • Boa ist das spannend!!


    Ich hatte Leopolda ja erst als Schreckschraube eingeschätzt, aber das scheint ja nicht wirklich der Fall gewesen zu sein, eher alt, verbittert und allein.... In mir kommt eher der Gedanke auf, dass mit dem lieben Herrn Hausen etwas nicht zu stimmen scheint! - aber natürlich alles nur vermutungen *g*


    Ich freu mich auf die Fortsetzung!!!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Das ist ja ne spannende Fortsetzung!Irgendwie tut mir die Leopolda jetzt total Leid!Was ist denn so schlimmes passiert in ihrem Leben das sie ihren Schmerz mit Alkohol ertrinkt und dann auch noch stirbt!Was haben ihr Mann und ihr Sohn bloß angestellt?Du spannst uns aber auf die Folter!

    Ist noch voll im Italienfieber....Leute ich vermisse euch!!!:(



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    [SIZE=3] Der Vulkan Etna.
    Der Anblick fehlt mir so sehr![/SIZE]

  • Terry Danke!!!:D
    Die einzige Person, die über Frédériques Machenschaften bescheid wusste, war seine Mutter. Jetzt kann wohl nur noch einer darüber Auskunft geben: er selbst. Ob und wann er das tun wird? :D
    Kiara Dankeschön!Ja, der gute Herr Hauser hat so einiges auf dem Kerbholz;) was genau das ist, wirst du vielleicht schon bald erfahren:D
    Waldfee Ja, ich bemühe mich das ganze spannend zu machen. freut mich wenns geklappt hat:D. Wie gesagt, Herr Hauser Seniors&Juniors Geheimnis ist gut gehütet...

    Ich mach jetzt die Bilder für die Fortsetzung. Vielleicht schaff ichs noch heute die on zu stellen. Und sonst morgen. Versprochen!!:D

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  • So... es geht weiter...(nach 2 abstürtzen meines pcs, heute hat er derbe Störungen!!!):misstrau


    Heute werden wir die Familie Hoffman kennenlernen, mit der unsere Geschichte vorerst weitergeht.
    Nun, jemand wird euch bestimmt bekannt vorkommen.





    Mit diebischer Vorfreude betrachtete Daniel Hofmann seine kleine Schwester,
    während er die Wasserbombe, gemächlich auf und ab warf.




    Die Szene entlockte ihm ein sanftes Lächeln.
    Es erinnerte ihn an früher.
    Früher, das heisst bevor er ins College gegangen war.
    Julie hatte schon immer ohne Decke geschlafen, und er erinnerte sich nur zu gut
    daran, wie sie als kleines Mädchen die Decke immer weggestrampelt hatte.
    „Julie??“ sagte er mit einschmeichelnder Stimme.
    Sie rührte sich nicht.






    „Julie??“ fragte er erneut, diesmal etwas lauter.
    Verschlafen hob ich den Kopf.
    „schon… morgen??“ fragte ich langsam.





    „Überraschung!! Aufwachen du Schlafmütze!!“
    Im nächsten Moment landete eine Ladung eiskaltes Wasser auf meinem Geischt.
    „Hast du sie nicht mehr alle??“ wütend funkelte ich ihn an.





    Er konnte sich offenbar vor Lachen nicht mehr einkriegen.
    Ja, ein überragender Sinn für Humor wohnt meiner Familie inne. Hmpf





    „Idiot!!“
    „Hey Schwesterherz, freust du dich den gar nicht, deinen grossen Bruder zu sehen?“
    „Oh doch, du ahnst gar nicht wie sehr.“ sagte ich grinsend.
    „Ach ja??“
    „Ja, ich hab sogar ein Geschenk für dich.“
    „Tatsächlich?“
    Ich verdrehte noch einmal genervt die Augen, bevor ich schadenfreudig ein Kissen packte und es Daniel um die Ohren schlug.







    Hey lass das!! Geh weg!!“ jammerte Daniel, und bedeckte den Kopf mit den Händen.
    „Ergibst du dich?“
    „Habe ich eine Wahl?“
    „Nöö.“ Ich holte aus und setzte einen bedrohlichen Blick auf.
    „Ok ok. Ich ergebe mich.“ keuchte Daniel, und stützte sich auf der Kommode ab.


    geht gleich weiter...

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  • „Gut. Und jetzt raus hier.“
    „An deiner Stelle würd ich mich beeilen. Mutti kriegt noch die Krise.“
    „Seit wann nennst du sie Mutti?? Und vor allem: seit wann interessierst du dich für andere??“
    Ich betrachtete meinen Bruder skeptisch.
    „Das verstehst du noch nicht, Schwesterherz.“ Meinte Daniel mit überheblichem Unterton.
    „Klar. Und jetzt raus!!! Husch husch!!!“




    Etwa zehn Minuten später schlurfte ich die Treppe hinunter.
    Mit einer kalten Dusche geweckt zu werden ist nicht unbedingt vorteilhaft für eine gute Laune.
    Vorallem wenn man ohnehin ein Morgenmuffel ist. Hmpf.





    Ich schnüffelte hoffnungsvoll. Doch nicht der erhoffte Duft von frischen Pfannkuchen schmeichelte meinen Olfaktorischen Sinnen,
    sondern ein wirklich… ekliger!! Geruch nach- ich schnüffelte noch mal- Magermüsli!!!
    Ihre Mutter hatte einen absolut nervenden Tick und kaufte für ihre Sprösslinge nur noch extra-fettarmes, extra-gesundes und extra-ekliges Zeug.




    Ich schlurfte rüber ins Esszimmer.
    Ich war einfach noch zu müde...
    Natürlich sassen schon alle am Tisch.
    Jetzt würde ich mir wieder mal einen Vortrag anhören dürfen.
    Ich stellte mich auf einen Sermon von mindestens fünfzehn Minuten ein, und liess mich auf ihren Stuhl fallen.




    „Wie schön, dass du uns auch noch die Ehre erweist.“ Brummte mein ... Vater zur Begrüssung.
    „Ich bin so müde…“ jammerte ich „Warum müssen wir sogar am Sonntag so früh aufstehen?“
    „Es würde dir nichts ausmachen, früh aufzustehen, wen du gestern Nacht nicht wieder bis was weiss ich wann
    wach gewesen wärst und an deinen seltsamen Geschichten gebastelt hättest!!“ schaltete sich meine Mutter ein.
    „Genau“ stimmt mein Vater zu „Ich habe ausserdem das Gefühl das deine Noten immer schlechter werden!!“
    „Wieso suchst du dir nicht ein normales Hobby, Schatz??“
    „Mom!!“ maulte ich.
    „Du könntest zum Beispiel Klavier spielen. Oder Flöte. Oder du könntest Reitstunden nehmen. So wie Sarah-




    Ich kann es nicht mehr hören!!! Ich bin nicht Sarah!! Ich bin ich!! Ich bin Julie, falls euch das noch nicht aufgefallen sein sollte!!“




    Sarah ist meine Schwester.
    Miss Perfect.
    Perfekte Noten, perfekte Freunde, perfektes Aussehen. Perfekte Hobbys.
    Seit sie vor etwa einem Jahr nach Paris verschwunden war, war ein verstaubtes Bild im Flur alles, was von ihr übrig geblieben war.
    Trotzdem liebten meine Eltern ihre erstgeborene über alles, und wünschten sich offenbar nichts sehnlicher,
    als aus mir eine mehr oder weniger exakte Kopie von Sarah zu machen.





    Daniel, der wusste wie sehr ich es hasste, mit Sarah verglichen zu werden, wechselte abrupt das Thema.
    „Na Julie, weißt du schon was du nach der Schule so machen willst?“
    Er dachte wohl, dass er mir damit einen Gefallen tat.
    Wie sehr man sich täuschen kann.
    „Sie wird natürlich aufs College gehen und Medizin studieren. So wie Sarah es getan hätte.“ Stellte Viktor fest.

    Geht gleich weiter...

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    [CENTER]Il était une fois à l' entrée des artistes[/CENTER]
    [CENTER]Un petit garçon blond au regard un peu triste[/CENTER]
    [CENTER]Il attendait de moi une phrase magique[/CENTER]



  • „Dad… du weißt doch… ich bin mir noch nicht sicher ob… ob ich aufs College will... und Medizin studieren... will ich auch eher nicht.
    Sagte ich kleinlaut. Ich machte sich schon mal auf eine heftige Reaktion gefasst.
    Die dann auch kommen sollte...



    „Natürlich gehst du aufs College und studierst Medizin!!!“ schrie Viktor, sprang auf und warf dabei die Müslischale vom Tisch.
    „Meinst du ich lasse zu, dass meine Tochter- meine Tochter- auf der Strasse endet?? Oder in irgendeiner billigen Bar!!
    Sehr wohl gehst du aufs College und studierst Medizin, du kleine Hure!!
    Ich und deine Mutter füttern dich schliesslich nicht umsonst durch!!
    Du wirst tun was man dir sagt!!“
    Traurig senkte ich den Kopf.
    Er hatte getrunken. „Er kann nichts dafür“ sagte mein Mutter immer.
    Wie gerne hätte ich ihr geglaubt.
    „Helena, ich… ich werde dich nie wieder anfassen. Und die Kinder auch nicht, bitte es tut mir Leid. Ich… ich werde aufhören zu trinken.“
    Wie oft ich diesen Satz von meinem Vater hinter verschlossenen Türen schon gehört hatte.
    Und wie gerne ich es ihm doch geglaubt hätte…
    _____________________________________________________________




    Während bei der Familie Hoffman die ohnehin schon sehr strapazierten Familienbande allmählich zu reissen begannen, fuhr ganz in der Nähe ein kleines rotes Auto durch, mit einer geschockten, oder vielmehr irritierten Fahrerin.




    Missmutig betrachtete Denise Richards die vor ihr liegende Strasse.
    Draussen regnete es Bindfäden.
    Und die Heizungsanlage des Wagens hatte wohl mal wieder eine Reparatur dringend nötig.
    Ihr fragt euch sicher, wer Denise Richards ist?
    Nun, das kann ich euch sagen.
    Sie ist die Betreuerin von Frédérique Hauser.




    Heute Nachmittag hatte sie ihren Patienten zum Grab seiner Mutter begleitet.
    Ein trostloser Ort.
    Eigentlich waren Herr Hauser sämtliche Kontakte mit der Aussenwelt aufs erste gestrichen worden, aber beim Tod seiner eigenen Mutter…
    Er hatte die ganze Zeit nur dagestanden und das Grab angestarrt. Ausdruckslos. Leblos.
    Es hatte zu Regnen begonnen, er hatte sich nicht gerührt, es hatte geblitzt, der Donner grollte, aber er rührte sich nicht.
    Erst als das Gewitter vorbei war und sich langsam Nebel zu bilden begann, drehte er sich zu ihr um.
    Sie verstand das als willkommene Aufforderung, den Friedhof zu verlassen.
    Dieser Ort war ihr unheimlich.
    Ebenso wie Hauser selbst.




    Frédérique stand am Fenster.
    Es schien beinahe, als versuche er, im undurchdringlichen Nebel etwas ausfindig zu machen.
    In Wahrheit war es eine Banalität: Langeweile.
    Sein Leben langweilte ihn.
    Und es langweilte ihn noch viel mehr, seit er hier war.




    Langsam ging er zu seinem Schachtischchen, berührte sanft, ja beinahe zärtlich, die glatte Oberfläche des Holzes.
    Er klappte den Deckel auf und nahm seine Schach-Figuren, paranoiderweise seine Mitstreiter im Kampf gegen die Welt hervor.
    Genauso liebevoll stellte er sie auf, die Kämpfer, die Soldaten, seine Soldaten, mit denen er die Welt erobern würde.
    Gewissermassen.
    Ein Grund, weshalb er seine Schachfiguren so schätzte, ein sehr, sehr wichtiger Grund sogar, war, das sie keine Gefühle besassen.
    Ebenso wie er selbst. Sie waren so, wie er war.
    Nein, eher so wie er anstrebte zu werden.
    Die Schachfiguren waren gewissermassen sein grösstes Vorbild.
    Jedenfalls ein grösseres, als seine Mutter es ihm je hatte sein können.




    Heute hatte er ihr Grab besucht.
    Ihr Tod liess ihn kalt.
    Nun, nicht ganz.
    Das einzige, das ihn wirklich an ihrem Tod störte, ja irgendwie berührte, erreichte, war, das er so plötzlich gekommen, ja eruptiv gekommen war.
    Er hasste Ausbrüche.
    Vor allem Gefühlsausbrüche.
    Sie hatten seine Pläne schon einmal durchkreuzt, aber diesmal würde er dafür sorgen dass alles klappte.
    Ihr Tod war ihm aber auch willkommen.
    So hatte er Zeit, seinen nächsten Zug zu planen.

    ein Teil kommt noch...

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