Hallo, ein paar von euch waren sehr gespannt auf diesen Bericht. Also....
Sport und Geld
In unserer Gesellschaft wird der Mensch dazu erzogen, sich nur an Spitzenleistungen zu begeistern und alles Mittelmäßige zu ignorieren. Und Spitzenleistungen sind es auch, die er zu sehen hofft, wenn er sich in ein Stadion begibt oder sich daheim vor den Fernseher setzt um ein Sportereignis zu verfolgen. Er erwartet, dass die Akteure die Rekorde nur so purzeln lassen. Wie sie zustande kommen, welche mühsame, entbehrungsreiche Vorbereitung zur Erzielung erstklassiger Ergebnisse notwendig ist, darüber machen sich die wenigsten Fans Gedanken. Ja, manche fordern sogar, der Sportler müsse Amateur sein, finanziellen und sonstigen Reizen entsagen und Erfolge nur zum Ruhme des Sportes anstreben.
Die Höchstleistungen, die heute im Spitzensport gefordert werden, können nur durch hartes, mehrstündiges Training täglich erreicht werden. Die Zeit dazu können aber nur Sportler aufbringen, die sich vollständig auf den Sport konzentrieren, die den Sport zu ihrem Beruf gemacht haben.Dazu gehört, dass der Sportler von Sponsoren, die ihn als Werbeträger benutzen, wenigstens durch Vergütungen für Arbeitszeitausfall und Ernährung entlohnt wird. Geld verdirbt nicht den Sport, es erhält ihn in seiner heutigen Form. Das haben inzwischen auch die Offiziellen der Olympiade eingesehen, denn seit 1992 sind zum ersten mal in der Geschichte Profis zu den Spielen zugelassen.
So kommt es, dass heute fast alle Spitzensportler in irgendeiner Weise Berufssportler sind, ob offen oder verkappt. Durch die Leistungen dieser Sportler wächst die Attraktivität des Sports, es werden mehr Zuschauer angezogen, mehr Sportbegeisterte werden für den aktiven Sport gewonnen.
Dadurch wird jedoch auch die Ungleichheit gefordert, denn die geldliche Unterstützung ist von Land zu Land unterschiedlich, ja sogar von Sportler zu Sportler verschieden. Das sportliche Ideal der gleichen Vorraussetzungen wird also durch Geld zerstört. Dass Aktive zu unerlaubten Mitteln, dem Doping etwa, greifen um der Forderung des „Schneller-höher-weiter“ nachzukommen, entsteht allerdings nicht durch den Einfluss des Geldes auf den Sport, das ist eher eine Folge der großen Konkurrenz.
Sandy