[Fotostory] Like A Drug- Only Stronger

  • WOW - was für ein langer, ausführlicher und absolut viel sagender kommi :)


    ich weiß nicht, ib es tatsächlich so ist, aber ich habe das aller erste mal das gefühl, dass ein leser diese story wirklich "verstanden hat". Das soll nun nichts gegen euch andere sein, die diese fs auch lesen :) um gottes willen, doch ich habe einfach das gefühl, dass das, was ich meinen lesern vermitteln will, genau so angekommen ist - und das macht mich sehr sehr froh! :)


    ich weiß, meine stories (besonders diese hier) ist sehr anspruchsvoll. ich würde sie auch wohl kaum so rüber bringen können, wenn ich nicht tatsächlich einen solchen menschen gekannt und mit ihm viele jahre verbracht hätte, die wirklich nicht einfach waren... ja, es ist tatsächlich so, dass chellen bisher im leben nur eines kennt : leistung. es ist wirklich ziemlich hart, wenn ein mensch von sich selbst erkennt, gefühlskalt zu sein, dennoch nicht den drang verspürt, etwas daran zu ändern. Fakt ist, er kennt es nicht anders, da, wie du schon richtig erkannt hast, ihm in früher kindheit seine einzige liebe genommen wurde und sein vater ihm jegliche kindliche zuneigung verweigert hat, die man als vater zu seinem sohn haben sollte. ich denke, im nächsten kapitel, wird sich über seine familiäre situation so einiges aufklären, doch ich bin total erstaunt, wie recht du hast ^^


    die beziehung zu chellens vater beruht auf einer gewissen respekt und achtungslosigkeit, jedoch würde ich sie nicht als hass ansehen, denn er wird im laufe der zeit sehrwohl merken, dass er sich sehnlichst einen vater gewünscht hätte, einen, wie ihn gott sei dank viele kinder hatten. allerdings erst dann, wenn er beginnt, gefühle .. zuzulassen. wie du schon erkannt hast, wird es für ihn ein langer, schwieriger weg, den er auch nicht ganz freiwillig geht... er wird mit allem aufräumen müssen, was er erlebt hat... dabei wird sein vater und seine beziehung zu ihm eie sehr große rolle spielen :) er wird an den punkt kommen, wo er an dieser gabelung steht - welchen weg er geht... kann ich ja jetzt noch nicht sagen, doch es wird kein leichter und er wird unseren chellen sicherlich noch wandeln :)


    danke dir sehr für dieses tolle und ausführliche kommi!!! :)

    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



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  • Ich freu mich richtig, dass ich genau das gedacht habe, was ich eigentlich denken sollte. Andererseits kann ich mich nun echt manipuliert fühlen... ^^


    Irgend wie kann ich mich sogar in Chellen hinein versetzen... mein Vater ist auch nicht der, der er sein sollte.
    Da wünscht man sich in so tiefmomenten wirklich so einen
    "Merci-Werbungs-Papa" der einem immer zur Seite steht. Einen Menschen zu dem man immer gehen kann... wenn man Probleme hat... einen Menschen bei dem man merkt, dass man geliebt wird. *seufz* Aber das ist eine andere Sache.
    Ich stelle es mir schwer vor, für die Person die, die Auserwählte sein darf... denn ich würde verrückt werden, wenn der Mensch den ich liebe keine Gefühlsregung zeigen kann, sich vollkommen vor mir verschließt... dass wäre einfach nur schrecklich für mich.


    Ich bedanke mich einfach noch mal für die Blumen... denn irgend wie bekommt man innere Zufriedenheit... wenn man doch tatsächlich den Kern genauso verstanden hat, wie man ihn verstehen sollte.


    Kleine Werbung am Rande (deute in Sig.) vielleicht schaust du dir ja mal eine gefühlsbetontere Geschichte an. :)


    Yvi

  • die werbung nehme ich morgen sehr gerne an :) nun fallen mir gleich nur leider die augen zu ^^


    also ich muß sagen, ich habe mich richtig gefreut - weil - irgendwo ist das beste, was ein leser einem autor mitteilen kann, das er verstanden hat, was er sagen und ausdrücken wollte... ich war wie beflügelt, zumal du auch gesagt hast, weshalb dich die fs, die du zwar verfolgt, aber erst später gelesen hast, etwas abgeschreckt hat :) ich weiß, das hier ist eine fs bei der man als leser eher "stück für stück" immer mehr durchsehen und verstehen wird.. ich hoffe dennoch, es gibt mehr menschen, die sich diese mühe machen, wenngleich ich das gegenteil auch verstehen könnte, da ich auch ein absolut emotionaler mensch bin und es mir nicht immer leicht fällt, chellen zu beschreiben und diese FS weiter zu texten... da hilft mir manchmal mein freun, weil er den "echten" chellen (die person, wegen der ich auf diese fs kam) besser kannte als ich.. sich besser in ihn hineinversetzen kann und mir dann sagt, was er glaubt wie chellen das nun wieder empfinden würde ;)


    ich wünsche allen lesern eine gute nacht :)


    eure honey

    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



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  • entschuldigung dass es so wahnsinnig lange gedauert hatmit dieser Fortsetzung!
    Ich hoffe es ist nicht ganz zu spät - ich verspreche nun regelmäßig updates zu
    schreiben. SURE :)


    Chapter Three
    Die zwei Gesichter deiner Seele





    Monate vergingen, veränderten meinen Lebensrhytmus



    auf drastische Weise. Es war ein schlechter Horrorfilm. Einer,



    in dem ich die Hauptrolle übernommen hatte, gleichzeitig der Gute



    und der Böse war. Die Meisterschaft rückte Näher.



    Nie verebbte Aufregung stieg in mir hoch wie eine tödliche Welle,



    bereit alles unter sich zu begraben. Vom Training ausgeschlossen,



    zur Schonung Meiner selbst, befand ich mich auf kaltem Entzug.



    Egal, wie sehr es meinen Körper ins Uneins trieb, der Drang,



    Greg und vor allem mir Selbst zu beweisen, dass es mir gelang, trieb mich



    unweigerlich voran in meiner Qual.




    Hektik trieb mich – täglich aufs Neue. Ohne sie wäre ich uneins.



    Eilig durchschritt ich den Eingang unseres Stamm Kaffees in unserer



    Eislaufhalle. Meinem Zuhause. Nervös durchsuchte ich meine Taschen,



    lief dennoch eiligen Schrittes weiter. Mein Körper bebte, ungewohnte Gefühle



    erfassten ihn – Depressionen, Angstzustände. Fast panisch versuchte ich,



    so normal und gelassen wie eben möglich zu erscheinen. Mein Verlangen –



    der Stoff, der mich und meine Fassade aufrechterhielt. Doch dann stieß er aufs



    neue in mein Hirn. Der Gedanke an die Meisterschaft, an die Menschen, die auf meine



    Fassade zählten, die nun nicht mehr existierte. Mit einer ebenso hektischen Bewegung



    schloss ich gereizt die Tasche, in der sich der Stoff meines Lebens befand.




    Mit einem flüchtigen „Hy“ grüßte ich Soe. Ihre unbekannte Begleiterin zunächst kaum wahrnehmend,



    obwohl diese mich wohlwollend fixierte. Ich brauchte Stoff, all meine Gedanken schwirrten nur um



    diesen einen Wunsch. Ohne ihn, so glaubte ich, würde ich in der kürze der Zeit den Verstand vollends verlieren.



    Wasser musste her, meine trockene Kehle zu befeuchten. Unruhe plagte mich, gab mir das Gefühl, auf einem



    Ameisenhügel platziert zu sein. Müdigkeit packte mich jedoch, sobald ich ein Glied meines Körpers bewegte.



    Ich bemerkte, wie tief ich bereits in der Gosse des chemischen Adrenalins



    steckte. Mein Körper führte einen Kampf. Nicht gegen die Droge, sondern gegen mich, den, der ihn am Leben



    erhielt. Mein Verstand versagte sich der Chemie, doch mein Körper verlangte danach, so sehr.



    Meine Knie gaben nach, unfähig mich weiter zu tragen. Die Schmerzen, sie wurden stärker – unerträglich.



    Mühselig machte ich gute Miene zum bösen Spiel, versuchen, mir nichts anmerken zu



    lassen.




    Zu wenig Konzentration für das Gespräch, welches Soe zu gerne mit mir geführt hätte, ließ ich den Kopf



    in die Hände sinken. Müde, ausgelaugt, mit Schmerzen im Leib. War es das, was mein Leben ausmachen würde, würde



    ich aufhören? Oder war genau DAS, das Ergebnis meiner Tortur, die ich mir vor Jahren eigens auferlegte?



    Gefangen in Depressionen, die für normale Menschen, nicht gefangen im ewigen Rausch des Stoffes



    nicht von Wichtigkeit gewesen wären, verlor ich die Kontrolle über mich selbst, lies meine Fassade bröckeln.



    >> Was ist mit ihm? Chellen? Hörst du mich? <<



    Ich vernahm den Namen des Mädchens – Kyra. Doch – es gelang mir nicht, ihr zu antworten.



    [FONT=&quot]Tränen – nie geweinte Tränen rannen meine Wange hinunter. Ich weinte nie zuvor.


    [/FONT]


    Ich verlor mich in Erinnerungen. Wie eine tiefe Halluzination brachen sie über mich herein.



    Unfähig, mich zur Wehr zu setzen gab ich mich dem ungewohnten Gefühl hin,



    überrascht, überhaupt zu Gefühlsregungen fähig zu sein.



    >> Er hat zuviel gewagt. Mich gedemütigt, sooft. Er ist getrieben von Perfektionismus



    und Ehre. Leistung ist alles was in seinem Leben zählt. Ich kenne nichts anderes. Mein ganzes



    Leben lang war ich der Sklave seiner Erwartungen. Als Kind nahm er mir den Menschen,



    den ich über alles liebte. Meine Mutter. Er schlug sie, betrog sie ein ums andere Mal und lies



    mich zusehen. Unfähig etwas zu tun, hielt er ihr vor, ich sei schwach und unwürdig, sein Nachkomme



    zu sein. Hielt ihr vor, mich nicht abgetrieben zu haben. Er ist ein Meister der Manipulation.



    Das Gericht sprach ihm das alleinige Sorgerecht zu, als sie sich scheiden ließen. Seither



    lebe ich Tag um Tag in einem Teufelskreis. Ihn zu enttäuschen ist fatal. Vor Jahren fand ich eine



    Zuflucht – etwas, das mir dir Kraft gab, diese Hölle bestmöglich zu durchstehen. Doch



    es kostete einen Preis. Den Preis der Gleichgültigkeit. Ich bin ein Fels, Gefühlskalt und



    eisern. Doch diesmal, ist er zu weit gegangen. Er hat mir mein Leben genommen, doch es wird



    nicht ungesühnt bleiben.



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    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



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  • Erst mal toll, daß es weitergeht. Und wie ich gesehen habe, hast Dunun sogar noch eine weitere Story begonnen, die vom Thema her genau meinem Geschmack entspricht. Dieser werde ich mich sicher auch noch widmen. Ich habe nur eine Sorge! Schaffst Du das denn mit drei Fotostorys? Also ich bin ja froh, wenn ich es schaffe 2 Kapitel in der Woche zu bringen.

    Jetzt aber zum Eigentlichen. Challen steht also total unter der Fuchtel seines Vaters. Vielleicht ist es an der Zeit, sich von ihm zu lösen. So kann es nicht weitergehen. Er macht sich ja total kaputt. Hat er nie daran gedacht, den Kontakt zu seiner Mutter zu suchen? Es ist seltsam. er hasst seinen Vater einerseits, doch auf der anderen Seite will er seinen Erwartungen gerecht werden. Oder er will ihm nur beweisen, daß er etwas kann. Er kann. Aber nur mit Hilfe der Mittel. Scheinbar.

    Prima FS!

    LG Rivendell

  • Huhu Rivendell :)


    Zitat

    Ich habe nur eine Sorge! Schaffst Du das denn mit drei Fotostorys? Also ich bin ja froh, wenn ich es schaffe 2 Kapitel in der Woche zu bringen.


    Ja ich denke schon. Like a Drug ist eine wahre Begebenheit und aus diesem Grund auch leichter zu schreiben was das Inhaltliche angeht. Roter Sand 2 ist .. naja sie gehört zu Like a Drug und ist auch irgendwo nach dem selben Prinzip - also habe ich nur noch Closed - die ganz erfunden ist und mich von beiden "realen" ablenkt - das geht :) Natürlich werde ich nicht täglich ein update zaubern können, aber es wird schon zu schaffen sein - Versprochen :)


    Zitat

    Challen steht also total unter der Fuchtel seines Vaters. Vielleicht ist es an der Zeit, sich von ihm zu lösen. So kann es nicht weitergehen. Er macht sich ja total kaputt. Hat er nie daran gedacht, den Kontakt zu seiner Mutter zu suchen?


    Das ist eine gute Frage. Irgendwo hat er das sicher in Erwägung gezogen als er kleiner war, doch das Verhältnis zu seiner Mutter ist ebenso gespalten. Sie unterdrückt seinen Willen zwar nicht so wie sein Vater, doch auch sie hat "ihren Packen zu tragen" .. das wird aber noch erklärt..


    Zitat

    Es ist seltsam. er hasst seinen Vater einerseits, doch auf der anderen Seite will er seinen Erwartungen gerecht werden.


    Es ist wohl eher so dass er muss. Ihm bleibt nicht viel anderes übrig und er kennt es nicht anders. Man hat ihn ein Leben lang gedrillt Leistung zu zeigen - nun erwartet er das auch von sich selbst. Er hat begonnen sich selbst unter den Leistungsdruck zu setzen den man ihm immer wieder eingetrichtert hat.


    GLG Honey-Can :)

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    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
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  • Chapter Four
    Gebrochene Welt



    Ohnmächtig. Alles Wichtige im Leben betäubt. Kraftlos und gebrochen



    kauerte das, was von mir übrig war auf dem kühlen Untergrund, mir sonst so vertraut.



    Das soeben geschehene resümierend, die körperlichen Leiden verdrängend,



    den Wunsch hegend, einfach liegen gelassen zu werden. Ich hatte versagt,



    Einem Krieger gleich, in den letzten Minuten der Schlacht zu Fall gebracht.



    Niemanden hören und sehen wollend, hegte ich einzig und alleine das instinktiv



    gewordene Verlangen nach künstlichem Glück. Dem, was ich lange Zeit missen musste.





    Ich sah auf, besah Gregs Blick mit finsterer, enttäuschter Miene.



    Ich war nicht fähig den Blickkontakt zu halten – zu schwach meine Seele,



    zu geschunden mein Ich.



    Was wäre jetzt noch lohnenswert? Was ist es jetzt, das zählt?



    Mein ganzes Leben zählte nur dieser eine Moment. Diese einzige Chance,



    zu beweisen, dass ich in der Lage bin seinen Anforderungen zu genügen.



    der Schmerz des Versagens bohrte sich tief in meine Seele. Die ureigene



    Enttäuschung, das erste, was ich wirklich zu fühlen vermochte.





    NEIN Chellen!



    Mein innerer Stolz fing mich auf. Dies war die Weltmeisterschaft.



    Mein Leben, alles auf das ich hingearbeitet hatte, endete und begann nur



    für diesen Tag. Diesen einen Moment.



    Die Reste meines Körpers aufrappelnd, schlug ich meine Hände auf



    das Eis, stemmte mich hinauf, der bevorstehenden Hölle entgegen.



    Meine Knie froren unter der eisigen Kälte, auf der sie sich befanden,



    so ich verweilte in dieser Stellung, meine Fehler Revue passierend.





    Dort, wo die Luft dünn ist, wo Mut nicht vor Angst die Augen schließt,



    liegt mein Traum. So erfüllbar und nah. Das Eis, das Element meines



    Daseins. Ich wagte einen Sprung, spürte den Schmerz, den mein Knie



    ausstieß, folgte ihm jedoch nicht, riss mich stattdessen zusammen, meine



    Performance wahrend. Schwindel hatte mich eingenommen, benebelte alles



    [FONT=&quot]um mich herum. Ein Moment der Schwäche, der alles besiegelte.
    [/FONT]


    Kraftlos gaben meine Beine nach, erfassten hart und



    nachgiebig ihren bekannte Untergrund. Die Kufen verkanteten sich



    Geräuschvoll, schlugen sich tief in das Eis, ließen seine feuchte Konsistenz



    aufspritzen. Chancenlos diesen Sprung zu landen, gab ich mich auf, lies mich fallen.



    Die Wucht des Aufpralls weit möglichst mildernd, schlug ich unsanft auf,



    landete hart in der Bande, wo erneuter Schmerz meinen Körper durchfuhr.



    Ein einziger Moment, alles entscheidend. Die Fassade deiner selbst einstürzend.



    Bekannte Gesichter in der Ferne erblickend, entsetzen in ihren Augen vernehmend,



    entdeckte ich ein neues Ziel. Einen neuen Weg, des Kämpfens wert.





    Lilly San-Reyers. Es war ihr eigener Wunsch. Sie suchte



    aus freien Stücken meine Gegenwart. Dennoch lag eine gewisse



    Scheu in der Bewunderung, mit der sie vor mich trat.



    Sehnsüchtig die Wirkung des chemischen Adrenalins erwartend,



    es tief in mich aufsaugend, erneut gelähmt in der unnatürlichen,



    gefühlskalten Welt. Ungewollt zog ich sie hinein, hinein in eine Welt,



    der sie ebenso wenig gewachsen war wie ich. Doch sie war meine



    Heimat, meine einzige Zuflucht.





    >> Was ist los mit dir? Du warst nicht fit. Du hättest besser getan,



    hättest du auf deinen Körper gehört. <<



    Entsetzen lag in seiner Stimme. Jerome Bravey, der einzige



    Sportler, dessen Rat ich normalerweise zu schätzen wusste.



    >> Es war halb so schlimm wie es für euch ausgesehen haben muss. Beruhige dich,



    Ich habe es bereits überwunden. Es geht mir gut. <<



    >> Gedenkst du dich umzubringen? Du solltest vernünftiger sein Chellen. <<



    Sei Blick war eisern und kalt. Jedes seiner Worte bitter ernst an mich gerichtet.





    >> Deine Augen … sie gefallen mir nicht. Sie wirken schwach und



    ausgebrannt. <<



    Leichte Panik erfüllte meinen Körper. Erschöpft und ausgemergelt in einem Moment,



    schien nun die gewohnt künstliche Euphorie ihr Werk zu vollenden. Die Ernsthaftigkeit seiner



    Worte verlor an Wichtigkeit, Egalität setzte ein.



    Er fixierte mich lange, erfüllte mich mit Nervosität.



    >> Es ist nichts. Es geht mir gut. Sieh mich nicht so an – du kennst mich lange genug. <<



    Ich ahnte er würde meine Fassade brechen. Mein Geheimnis offenbaren.



    leicht panisch entzog ich mich seinem Blick, wandte mich Soe zu, erfreut ihre Gegenwart zu vernehmen.



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    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
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  • Musste gerade erst mal wieder in das Thema reinkommen ^^.

    Aber wie ich sehe, ist das eine sehr gute Fortsetzung geworden, die auch erklärt, was wirklich in Chellen vorgeht. Und man kann, unter Umständen, vielleicht auch nachempfinden, wieso er zu der Droge gegriffen hat, auch wenn das trotzdem nicht die richtige Wahl war und er sich irgendwann vielleicht auch dafür hassen wird, diesen Schritt gegangen zu sein, denn schließlich sind die Folgen eines solchen Konsums nicht gerade schön... :( (ich lese gerade "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" also nicht wundern xD, aber meine Einstellung gegenüber Drogen ist trotzdem so, unnützes Zeug!).
    Ich hoffe ja sehr, dass Chellen das irgendwann überwinden kann und auch seinem Vater irgendwie verzeihen kann...denn eine solche Entzweiung ist nicht gerade schön, zumal Chellen auch jemanden braucht, mit dem er reden kann, wie ich denke.
    Freue mich schon auf die nächste Fortsetzung :).
    CIAO

    EDIT:
    Huch, da ist sie ja schon xD, dazu schreibe ich aber die Tage was zu, okay ;)?

  • huhu shiori :)


    Zitat

    EDIT:
    Huch, da ist sie ja schon xD, dazu schreibe ich aber die Tage was zu, okay ;)?


    *lol* ja ich war ja so lange nicht hier, da möchte ich (selbst wenn niemand schreiben würde) euch zeigen, dass ich mein wort halte und diesmal wirklich weiter mache :)
    lass dir also zeit mit dem lesen und dem kommi.


    Zitat

    und er sich irgendwann vielleicht auch dafür hassen wird, diesen Schritt gegangen zu sein, denn schließlich sind die Folgen eines solchen Konsums nicht gerade schön... :( (ich lese gerade "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" also nicht wundern xD


    ich weiß nicht ob er jetzt schon bereit dazu ist einzusehen wie falsch das ist. Er vermutet es ja - aber ob er die Kraft dazu hat? Lass dich überraschen ;)


    Zitat

    Ich hoffe ja sehr, dass Chellen das irgendwann überwinden kann und auch seinem Vater irgendwie verzeihen kann...denn eine solche Entzweiung ist nicht gerade schön, zumal Chellen auch jemanden braucht, mit dem er reden kann, wie ich denke.


    Ja den brauch er, aber, sein Vater hat ihn zeit seines Lebens nur wie ein stück dreck behandelt und verprügelt.. ich weiß nicht ob man so etwas vergeben kann - selbst wenn es der vater ist? :(
    nunja... es wird bald durchsichtiger was ihr verhältnis angeht :)


    Liebe Grüße Honey-Can

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  • Chapter Five
    Familie...




    Familie…



    Ist dies der Ort, an dem man Liebe findet?



    Ist es der Ort der Geborgenheit?



    Ist es der einzige Platz der Welt, an dem man Sicherheit verspürt?



    Was erklärt dieses Wort?



    Ist es mehr, als ein bloßes Wort?



    und was, wenn man nie erlernt hat, was es bedeutet?



    Was ist, wenn es für einen Selbst keinen Ort gibt,



    der Geborgenheit, Sicherheit und Liebe gibt?





    Oftmals im Leben stellte ich mir die Frage,



    Ob Leistung tatsächlich alles war, was zählte.



    Doch etwas anderes hatte ich nie kennen gelernt.



    Meine Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit verstummte.



    Nach und nach wandelte sich meine Seele zu einer Festung der Kälte und



    Gefühllosigkeit zum Schutz meiner Selbst.





    Kann man Einzelkind sein, obwohl man Geschwister hat?



    Wenn es diese Verbundenheit – nicht gibt?



    Ein Tag, der alles verändert, alles aufräumt, was man sich



    aufgebaut hat… einen wandelt… und trotzdem die Weichen,



    die man sich selbst auf den falschen Weg gestellt hat, nicht



    mehr umlenken kann….





    >> Du hier? <<



    >> Ich muss mit dir sprechen! <<



    >> Tz… Du gelangst sehr früh zu dieser Erkenntnis!



    Bruder… <<



    Sein erneutes, plötzliches Auftreten erfüllte mich mit Panik.



    Er hatte den Gleichen, starren Blick geerbt, den mein Vater ebenso



    mir mitgegeben hatte und der mich nun mit sorgenvoller Mimik taxierte



    Unwohlsein zog eine Gänsehaut über meinen Körper,



    es gelang mir nicht, seinem Blick stand zu halten.



    >> Ich wage es nun, dir eine Frage zu stellen und hoffe sehr,



    du wirst sie mir wahrheitsgemäß beantworten! <<





    Eine Ablenkung ersehnend besah ich erneut das Eis,



    schnürte meine Schuh auf und stieg so unbetroffen es ging



    hinaus. Der kühle Boden erfrischte mein Gemüt,



    mein Herz wollte laufen, eine neue Performance studieren,



    alle Unregelmäßigkeiten und Probleme vergessen.



    >> Ich weiß, du nimmst etwas Chellen! Doch ich bin hier,



    damit du es zugibst. <<



    >> Willst du mich verarschen? <<



    >> Sehe ich so aus? Du nimmst Drogen! Ich weiß es! <<





    >> Toll! <<



    >> Toll? Seit wann nimmst du es? Sag es mir! <<



    >> Ich denke nicht, dass du in der Lage bist



    die Wahrheit zu ertragen Bruder! <<



    Ich spürte seinen Zorn. Gepaart mit Sorge und Schuldgefühlen.



    Früh getrennt, niemals einen gemeinsamen Weg gefunden,



    wenngleich uns dasselbe Schicksal zusammenband.



    Unsanft stieß er mich, lies mich taumeln. Wut kochte in ihm auf.



    >> Du bringst dich um! Willst du das? Ist es das, was du willst? <<





    >> Wen interessiert, was ich will?



    >> Seit wann Chellen? Seit wann? <<



    Ich erschrak, da ich nicht in der Lage war, ihm eine



    korrekte Antwort zu geben. Ich erinnerte nicht mehr den



    Tag, an dem ich begann, mein eigenes Todesnetz zu spannen.



    Die grausame Wahrheit betäubte mich, lies meine Fassade



    erneut zusammen sinken.





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    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
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  • Chellen hat also einen Bruder, der ihm auf die Schliche gekommen ist. Hmm...und ich denke, daß ist auch gut so. Chellen muss sich endlich offenbaren. Mich würde interessieren, ob der Bruder älter oder jünger ist. Hatte Chellen immer schon ein, sagen wir mal nicht so gutes Verhältnis zu ihm, oder ist es nur, weil er im auf die Schliche gekommen ist?

    Hat Chellen denn immer noch nicht erkannt, daß es so nicht weitergehen kann?

    Super FS!

    LG Rivendell

  • Eine sehr interessante FS und ein perfekter Schreibstil.

    Chellen, gefangen in einer künstliche Welt von Drogen, immer im Hintergrund ein kalter, berechnender und überergeiziger Vater. Eine Kindheit die keine Kindheit im eigentlichen Sinne war. Ohne wirkliche Gefühle von Liebe, Geborgenheit und Wärme aufgewachsen. Nur getrieben um einen Traum zu verwirklichen, der weniger sein eigener als der vom Vater ist.

    Jetzt nur mehr ein seelenloser Körper, der rebelliert und durch überbeanspruchung am Ende und ohne wahre Gefühle total leer ist.

    Eine neue Freundin die ihm vielleicht aus seinen Tal herausbringen kann.

    Oder ein Bruder, der nun Versucht unternimmt ihn dazuzubringen endlich die Wahrheit zu sagen und zu erkennen.


    Klasse bis jetzt gemacht

  • @ Rivendell:


    Zitat

    Chellen hat also einen Bruder, der ihm auf die Schliche gekommen ist. Hmm...und ich denke, daß ist auch gut so. Chellen muss sich endlich offenbaren.

    Da hast du vollkommen recht. Chellen ist nur leider ein alter Sturkopf und hatte zu seinem Bruder bisher ein besonders geschwisterlches verhältnis - also er hat nie gelernt, richtig vertrauen aufzubauen (p.s wer RS2 auch liest wird evt bemerken, dass chellens bruder jerome aus RS2 ist-- nur als tipp :)) aber er genauer wird sich das ganze noch klären


    Zitat

    Hatte Chellen immer schon ein, sagen wir mal nicht so gutes Verhältnis zu ihm, oder ist es nur, weil er im auf die Schliche gekommen ist?

    also er hatte schon immer ein ... naja er hat sich schon immer eher als einzelkind gefühlt und die brüder waren nie wirklich welche


    Zitat

    Hat Chellen denn immer noch nicht erkannt, daß es so nicht weitergehen kann?

    Super FS!

    zu diesem zeitpunkt leider noch nicht... aber er wird es bald erkennen.... nur.. naja... das werdet ihr lesen ;)


    DANKE :)


    gotti1836:


    Dankeschön!


    Es geht weiter ihr Lieben ...
    ----------------------------


    Chapter Six
    Netz aus Lügen





    Ein einziger Moment, der in der Lage ist, alles abzureißen, was



    man über Jahre aufbaute. Ein stiller, kleiner Augenblick dem



    du sonst kaum Achtung schenken würdest, wird elementar wichtig



    und wandelt alles, an das du glaubtest. Und dies alles geschieht,



    aufgrund eines kleinen Gefühls, einer Sehnsucht, die du nicht kennst



    und gegen diese du dich nicht verteidigen kannst – du bist machtlos gegen sie.



    >> Warte! <<



    Geneigt den Ruf zu missachten ging ich weiter, verlangsamte jedoch meinen



    Schritt. Tief in mir sagte mir etwas, es wäre falsch, stehen zu bleiben – der



    Bitte nachzugeben. Ich fürchtete, meine Fassade nicht halten zu können,



    zu sehr hatte Jerome an ihr gerüttelt.



    …Und dennoch, ich blieb stehen. Wenngleich mein Verstand mir sagte



    ich solle weiter gehen, meine Beine waren nicht willig ihm zu gehorchen. Mein Blick



    wandte sich um, stumm und leerer denn je. Ausgelaugt und misstrauisch.



    >> Es… Verzeih mir- Ich wollte es nicht, doch ich habe euer Gespräch



    mit angehört…. <<






    Tausend fragen erfüllten mein Innerstes. Wut paarte sich mit



    tiefer Angst. Dennoch drang keine dieser Emotionen nach außen –



    kalt und starr, mein Antlitz. Es schien als entglitt ich mir selbst,



    sobald ich den Mund öffnen würde – eine kleine Regung zeigen würde.



    Ebenso kam mir dieser Moment im Rausche der Chemie, die tief in mir



    brodelte fantastisch vor. Irreal. Einem Traume gleich.



    >> Entschuldige. Ich weiß es war falsch. Aber… solltest du jemanden brauchen,



    mit dem du reden kannst … <<



    >> Danke – ich denke mir ist nicht mehr zu helfen. <<



    So eiskalt meine Lippen diese Worte formten, war ihre Reaktion völlig anders,



    als je ein Mädchen es zuvor getan hatte. Ihr Blick drang tiefer in meinen,



    als je ein Anderer es bislang gewagt hatte. Furchtlos und Freundlich. Voller Mitgefühl.



    Mechanisch, ohne jede Mühe ergriff sie meine Hand, zog mich mit sich.



    Ehe ich etwas entgegenbringen konnte fand ich mich sitzend auf einer Bank wieder,



    lies meinen Kopf herabsinken.



    „Was geschieht hier mit mir?“



    Begann eine Innere Stimme zu fragen, als ich ihre Hand erneut an meinem



    Körper spürte, wie sie sich tröstend auf meiner Schulter niederließ.






    >> Was soll das? Du versuchst dich in Dinge einzumischen,



    deren Ausmaß du nicht kennst! <<



    Explosionsartig versuchte ich mich der ungewohnten Annäherung zu entziehen.



    Ihre Augen. Durchdringend und ehrlich. Rein und unschuldig.



    Wieso ging sie nicht fort? Suchte sie jemanden, dessen Leben



    nicht diesen Zweig gewählt hatte?



    >> Wer bist du? Woher kommst du und wieso zum Teufel interessiert dich



    das Gehörte? <<



    Schweigen. Endloses, mordendes Schweigen. Ihr Blick haftete auf meinem



    als wolle er das Innerste meiner Seele erforschen. Meine innere Mauer



    durchbrechen. Selbst das betäubende Gefühl des Amphetamins,



    schien ihm nicht Stand halten zu können.



    >> Wir sind uns schon einmal begegnet – damals – vor der Meisterschaft.



    Ich war bei Soe als du hinzugekommen bist. Du erzähltest von deinem Vater.



    Davon, ein Sklave seiner Erwartungen zu sein. Du sagtest, du fandest eine Zuflucht,



    die dir ermöglicht, diese Hölle zu durchstehen. Ich bin Kyra – ich denke du erinnerst



    dich nicht. Es ging dir nicht gut. Ich denke du hast mich nicht einmal wahrgenommen.



    Ist es das? Deine Zuflucht? Drogen? <<






    Ich begann dumpf zu erinnern was sich an jenem Tag kurz vor der



    Meisterschaft ereignet hatte. Dennoch gelang es mir nicht das gesagte



    vollständig zu erinnern. Zu stark war die Hölle, durch die ich in dieser



    Zeit geschritten war. Zu abgelenkt war mein Geist.



    Es war seltsam. Nie zuvor durchbrach ein Mensch derart meine



    Schranken aus Kälte und Gleichgültigkeit. Alleinig mit einem einzigen Blick.



    >> Ich wollte wachsen. Eines Tages der Stärkere sein. Es gelang mir nicht.



    Ich bin nicht einmal zur Hälfte der Mensch, der ich dachte zu sein oder zu werden.



    Mein Bruder – Jerome Bravey suchte mich auf, da er erkannte, was für ein



    teuflisches Spiel ich betreibe. Doch er kommt zu spät. Damals hätte ich ihn



    gebraucht. Doch jetzt – es ist zu spät. <<



    >> Es ist niemals zu spät. Doch wer aufgibt, verliert alles. Ich habe dich bewundert



    Chellen. Dies ist der einzige Grund, weshalb ich hier sitze. Du bist dir denke ich nicht bewusst,



    wie du auf deine Umwelt wirkst. Du hast etwas Anziehendes – Unbekanntes. Etwas, das



    mich anzog. Das was du erzähltest hat mich bewegt. Du bist stark Chellen.



    Vielleicht stärker als du dir eingestehen willst. <<






    Übermannt von starken, fremdartigen Gefühlen lies ich sie hindurch,



    gab mich dem Augenblick hin. Sonst geschützt durch eine Wand aus



    Gleichgültigkeit und künstlicher Euphorie, schien dieses Gefühl meine



    Seele zu ergreifen. Einen Ort, den selbst ich so gut es ging verdrängte.



    Ein Ort, an dem schmerzvolle und grauenvolle Erinnerungen verborgen waren,



    denen sie sich nun frei widmen könnte. In diesem Moment war ich näher



    an allem, was ich jemals ersehnte. Näher an allem, was mir bisher verborgen blieb.



    Dennoch schien die Kraft dieser Gefühle nicht stark genug, das Ruder herum zu reißen.



    Der tiefste Blick den mir jemals ein Mensch schenkte, vermochte nicht den



    Teufelskreis zu beenden.



    Dennoch lies ich es zu. Bemerkte ihre Lippen, wie sie sich langsam näherten.



    Ihre Augen, die sich sanft im Einklang mit den Meinigen schlossen.



    Sie war nicht das erste Mädchen, das ich auf diese Weise berührte.



    [align=center]Doch – sie war die erste, die verloren geglaubtes erweckte.


    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



    [/SIZE]





  • Der erste Kuss, bei dem ich mich vollends hingab.



    Der mich dazu brachte, Raum und Zeit zu vergessen.



    Ein Kampf. Innere Ängste wurden freigesetzt. Breit gemacht



    durch die Nähe dieses unbekannten Menschen, der mir mehr denn je



    berührte. Gefühle, die ich nicht einzuordnen vermochte, der innere



    Instinkt, es zu beenden – Flucht zu ergreifen, vor dem Unbekannten.



    Sie wusste um meine Person, meine Zuflucht. Dennoch schenkte sie mir



    etwas, dass ich im Grunde so dringend benötigte. Ein einzig kleiner



    Moment, in dem Leistung nicht alles war, das zählte. Ein Augenblick der



    alleinig uns gehörte.



    Dennoch… es blieb keine Zeit für sie, meine Bahn zu korrigieren.



    Dieser so kostbare Moment – zu kurz und vergänglich.



    Eine kleine Zeitphase später war es meine Fassade, die



    erneut zu einem Lebenswichtigen Element wurde – alles



    Gewonnene zunichte machte.





    >> Chellen! Komm bitte her, ich muss mit dir sprechen! <<



    Es war Greg, der mich von einer Sekunde auf die Andere



    dazu bewegte, kehrt zu machen. Mich selbst schützen zu wollen.



    Greg. Mein Trainer und ebenso der Einzige, bei dem ich eine leise



    und dumpfe Vorstellung bekam, was Geborgenheit zu geben vermochte.



    Nie zuvor hatte er mich mit diesem Blick fixiert. Ich ahnte – es verhieß nichts



    Gutes.



    >> Steh auf! Beeile dich bitte! <<



    Mit einer anweisenden Geste sandte er Kyra hinaus, wies mich gleichsam



    an, näher zu treten. Meine Mimik mittlerweile ebenso kalt und gleichgültig wie



    eh und je, nicht minder der seinen.



    Scheinbar endlos der Moment in dem wir uns so gegenüberstanden.



    Zeit, in der er mir wie mein Vater vorkam, kurz bevor er handgreiflich wurde.



    Doch das, was sich hier abspielen sollte, war weitaus schmerzvoller als



    jeder Schlag, den mein Erzeuger jemals an mir getätigt hatte.





    >> Du bist mir fremd Chellen. Ich habe keinerlei Ahnung,



    welcher Teufel momentan von dir Besitz ergriffen hat, doch mir



    wurde zur Meisterschaft schlagartig bewusst, dass es etwas gibt, was



    du über Jahre verborgen hast. Manchmal habe ich das Gefühl,



    als wärest du mein eigener Sohn. Im Augenblicken wie diesem jedoch,



    habe ich das Gefühl einen Schauspieler vor mir zu haben. Du wolltest



    meinen Rat dich zu schonen nicht annehmen Chellen. Du hast weiter gemacht



    und zu hoch gepokert. Man hat vermutet du seist gedopt Chellen. Es hat mich sehr viel



    Mühe gekostet der Presse Einhalt zu gebieten. Ist es war?



    Hast du etwas eingenommen?



    >> Ich habe für diese Meisterschaft nichts eingenommen Greg!



    Ich war völlig clean! <<



    Trotz der Wahrheit die in diesen Worten lag überkam mich ein



    ekelhaft grausames Gefühl. Ein bitteres, ekelhaftes Gefühl des Lügens.



    Wenngleich ich die Wahrheit sagte, log ich zeitgleich den einzigen Menschen an



    der mich jemals zu kennen vermochte und mir mein Leben lang zur Seite stand.



    Ich war nicht clean. Dessen war ich mir bewusst – doch es gab keinen Ausweg.



    Und wenn, hatte ich ihn allein zu finden.





    >> Deine Seele hat zwei Gesichter. Ich frage mich nur, welches



    du mir gerade zeigst. Ich fürchte, das Andere hast du nie offenbart.



    Wer bist du Chellen? <<



    Ich erschrak. Wer war ich? Welche Person – welches Gesicht meiner



    Seele, verbarg sich hinter der eisigen Fassade aus Amphetamin und gespielter



    Gleichgültigkeit? Ich war nicht fähig es zu sagen – verbarg mich erneut hinter



    bekannten Reaktionen.



    >> Du solltest mich kennen. Ich bin der, den du vor dir siehst Greg. Das,



    was du vor dir siehst ist der kleine Rest, der von mir übrig blieb. Das Produkt



    - das Ergebnis dessen, was man aus mir zu machen versuchte. Du kennst diese



    Seite. Du weißt wie ich bin. Ich war stets bemüht mein Bestes zu geben! Ich weiß



    Ich habe dich enttäuscht Greg, doch glaube mir, ich habe alles getan, um auch deinen



    Erwartungen zu entsprechen. Mein ganzes Leben unterlag ich den Erwartungen anderer.



    Habe sie ebenso enttäuscht wie die deinen. Ich kann nicht sagen, dass es



    mir leid tut, denn dazu bin ich nicht fähig. Ich kann nur hoffen, eine weitere Chance zu bekommen.



    Greg besah mich mit weit geöffneten Augen. Er zog es vor, mich eine Weile in dieser Position



    zu betrachten, ehe er antwortete. Ohne mir dessen bewusst zu sein öffnete sich mein sicher gespanntes



    Netz aus Lügen. An diesem Tag blickten zwei Menschen auf das zweite Gesicht meiner Selbst, das



    sich tief in meiner Seele verbarg. In den einzigen Teil in mir, der immer noch verletzlich war.





    >> Mach dich fertig – ich möchte mit dir trainieren. <<



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    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



    [/SIZE]


  • Ui. Da ist ja viel passiert.
    Zu Kyra:
    Erst dachte ich. Oho. Ein bisschen schnell der Kuß. Dann dachte ich. Oho. Der Kuß ist vielleicht ganz gut. Ich denke mal, daß Kyra noch ein wichtige Rolle für Chellen spielen wird. Hoffe ich zumindest.

    Zu Greg:
    Er hat von der Sache Wind bekommen. Gut! Doch ich finde Chellen direkt so anzugehen nicht als besonders schlau. Da müsste er taktischer rangehen. Chellen wird sich sonst ganz verschließen und sich ganz in die Ecke gedrängt fühlen.

    Zu Chellen:
    Mit seiner Entschuldigung, gegenüber seinem Trainer, hat er ja schon fast
    ein Schuldeingeständnis abgelegt.

    Schade, daß mir heute nicht alle Bilder angezeigt wurden. Aber die sind, wie immer, fantastisch.

    LG Rivendell