[Fotostory] Roter Sand 2

  • Wow! Ich finde, daß dies der beste Teil war bis jetzt. Super spannend, gerade durch diese Dichtpassagen. Klasse! Ist dieser Typ jetzt nur ein besoffener Penner gewesen, der zufällig den Unfall beobachtet hatte oder war das alles gar kein Zufall? Ich will mehr darüber wissen!!!!

    LG Rivendell


  • Chapter Six
    Gebrochene Welt




    Drei Wochen zogen ins Land, veränderten mich und mein Leben zunehmend.



    Die Geschehnisse dieses Abends für uns behaltend, nie mehr ein Wort darüber verloren,



    begingen Jerome und ich weiterhin den Weg der Sturheit. Tatsächlich hätte es Chancen gegeben,



    die Barrikade zu brechen, doch sie war zu stark. Ich begann mein Training zu perfektionieren,



    meine Sinne ganz und gar auf Tennis zu konzentrieren, in der stillen Hoffnung, meine



    Gefühle würden verebben.



    Chellen Rheys. Ein außergewöhnliches Talent seinerseits. Darin bestand keinerlei Zweifel.



    Dennoch legte der Moment unserer Begegnung die Weichen meines Weges endgültig fest.



    Ich ahnte nicht, was es bedeutete – damals konnte ich dies noch nicht erahnen. Fest steht,



    Dass ein Teil seines Charakters auch in meinem Lag, tief verborgen zwar, doch durch ihn



    zum Leben erweckt. Durch meinen Ehrgeiz geschürt. Niemand konnte dies verhindern. Niemand



    war in der Lage die Weichen umzulegen, auf den geraden und richtigen Weg. Ich musste ihn gehen,



    alleine. Und dieser Tag besiegelte dies.



    Anspannung lag in der Luft, lies die Menge den Atem anhalten. Diese Meisterschaft war alles,



    auf das Chellen hingearbeitet hatte. Der Sieg alles, was er sich jemals erträumte. Dennoch war



    seine Form ungewöhnlich…





    Ich fand kein passendes Wort um seinen Zustand zu umschreiben.



    Heute weiß ich, dass es schier unmöglich ist dies zu tun. Man spürte seine



    Anspannung, kurz bevor er aufgerufen wurde, seine Performance vorzuführen.



    Es war meine erste Begegnung mit diesem faszinierenden und zugleich unheimlichen



    Menschen. Er war undurchschaubar, seine Fassade stabil. Dennoch… er wirkte



    unausgeglichen und ausgezehrt. Zitternd und qualvoll so schien es, bewegte er sich



    für einen Profi untypisch auf dem zerbrechlichen Untergrund. Mit den Sinnen



    ausgeflogen, befand er sich weit außerhalb der Form, die er für diese Meisterschaft



    erlangt haben sollte. Wie ein präzise eingeübtes Zitat, durch einen Blackout barrikadiert,



    schienen seine Bewegungen haltlos und notdürftig. Froh darum, dass sein Körper ihn



    hielt, nach jedem einzelnen Sprung.





    >> Das ist nicht normal. Man sollte ihn aus dieser Meisterschaft nehmen.



    Ihn in diesem Zustand weiter an seiner Performance festhalten zu lassen ist



    zu riskant! << Ich besah Blue mit furchterfülltem Blick. Seine silbrigen Augen spiegelten



    das bläuliche Licht der Deckenstrahler, verlieh ihm ein mystisches Antlitz. Eine heftige



    Diskussion entbrennte, spaltete die Gemeinschaft. Das, was sich vor unseren Augen abspielte



    - eine Tortur des unfassbaren. Chellen – Profi und Vorbild vieler, handelte offenbar aus falschem



    Ehrgeiz heraus. Diese Situation betrachtend, im Versuch, mich in Chellen hinein zu versetzen,



    befand ich mich in einer Zwickmühle. Einem inneren Kampf meines Verstandes und meines



    Herzens. Ich kannte dieses einnehmende Gefühl des Adrenalins, des ureigenen Ehrgeizes,



    welches einen oft über die natürliche Grenze hinaus treibt. Selbst versuchte ich stets, dieses Monster,



    das mich weiter trieb zu bändigen. Doch es war stärker – unzähmbar. Chellen und ich –



    zwei unterschiedliche Charaktere, die eine einzige Eigenschaft bündeln. Eine Eigenschaft,



    die eine starken, tödlichen Waffe gleicht.





    Entsetzte Aufrufe der Menge rissen mich aus meinen Gedanken.



    Angst zeichnete ihre Gesichter. Chellen, kraftlos und schwach,



    gelang es nicht seinen finalen Sprung zu landen. Seine Kufen, unfähig ihn



    zu halten, ließen ihn hinfort gleiten. Das Eis, ein gefährliches Element,



    wenn sein Bezwinger nicht in der Lage ist, sich seinen Gegebenheiten anzupassen.



    Seinen Sturz weit möglichst abfangend, schleuderte die Geschwindigkeit des



    Aufpralls ihn mit enormer Wucht gegen die Bande, lies ihn regungslos auf dem



    eisigen, kalten Boden verharren. Ohnmächtige Stille erfüllte die prall gefüllte



    Halle. Mein Herz, bis ins innerste meines Kopfes schlagend, bangte mit der



    vor Schock und Angst gelähmten Menge. Kufen befuhren erneut das Eis,



    Sanitäter, eine Trage heran tragend, unter Schweigen und Unmut



    an den reglosen Körper heranfahrend.





    In manchen Momenten glaubst du, du bist verloren. Dein Körper und



    deine Seele gleichen einer leeren, ausgelaugten Hülle.



    Ausgezehrt und kraftlos bist du geneigt, dich in dein Schicksal zu fügen,



    welches so endlos und unaufhaltsam erscheint. Doch dann, genau dann,



    wenn niemand mehr bereit ist an dich zu glauben, wenn du selbst es am



    wenigsten tust, gelingt es dir plötzlich, einen Schritt weiter zu gehen.



    Die Grenze des zuvor unmöglich erscheinenden zu durchbrechen.



    Egal welcher Gedanke es ist, der deinen inneren, tief verborgenen Mut



    in dir hervorlockt, er ist der, dem du folgen solltest. Das einzig wahre Ziel.



    Wie ein Soldat, dessen Schlacht verloren scheint, beginnst du, diese



    Schlacht zu deiner zu machen. Mit wundersamer, innerlicher Kraft.



    Mit letzter Kraft presste Chellen seine kalten Hände auf das Eis,



    zog seinen starren und schmerzenden Körper nach vorne.



    Seine Beine zitternd aufrichtend, sank er erneut in die Knie.



    Mit gesenktem Kopf, seine Arme auf den eisigen, vertrauten Untergrund gestützt,



    neues Bewusstsein in sich aufsaugend.





    Der Untergang eines Champions. Der Fall eines Menschen,



    welcher sein Leben nur für sein Ziel hergab.



    Mein Bauch. Basis meiner Gefühle. Mein ganzes Leben war ich diesem



    inneren Instinkt gefolgt. Nie hatte er mich betrogen. Doch, als ich



    begann mich zu wandeln, war kein Verlass mehr da, der meine inneren



    Gefühle rechtfertigte. Mein Gefühlt kannte mich nicht mehr, oder vielmehr,



    ich kannte mich selbst nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, welches Ziel ich



    hegte, als ich Chellens Gegenwart aufsuchte, doch ein innerstes Gefühl verlangte danach.



    Ein fataler Fehler, dessen Grund im innersten meines Charakters gelegen war.



    Aus scheinbarer Bewunderung gegenüber diesem Menschen, der unglaubliches



    zu leisten vermochte, begab ich mich in eine Welt, deren Ausmaß ich nicht zu erahnen vermochte



    und dessen Macht und Stärke ich nicht gewachsen war.





    Als ich Chellen traf, schien er wie gewandelt. Voller Energie,



    Tatendrang und Glückseeligkeit. Keine Geste erinnerte an das, was ihm



    vor Stunden auf dem Eis widerfahren war. Angezogen von dieser



    künstlichen Fassade, aufgebaut aus zerstörenden Elementen,



    betrat ich diese Welt, deren Tor sich sofortartig hinter mir Schloss.



    Unser Thema: Sport. Unsere Passion. Unsere Ziele: gleichwertig, unser



    Charakter, der unterschiedlicher nicht sein könnte, barg dennoch vernichtende



    Gemeinsamkeiten. Ehrgeiz, Sturheit und Talent. Drei Grundmauern zum Haus des



    Erfolges. Doch – die vierte Mauer, dieses Haus schließend, fehlte.



    Ich ergriff Chellens Hand zum Abschied. Wissend, sie nicht zum letzten Mal



    zu berühren- Nicht ahnend, dass diese Hand mir den Schlüssel zu meinem



    Gefängnis überreichen würde.





    Ein tiefer Blick. Unergründlich und kühl.



    Ich vermochte nicht in die Seele dieses Menschen zu blicken, war nicht



    in der Lage zu verstehen, weshalb er das soeben Geschehene so leicht



    abtat. Heute kenne ich die Gründe – wünsche mir jedoch, dies nie



    getan zu haben.



    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



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  • Uhu! Sehr schwierig diese FS. Sehr anspruchsvoll. Das die Geschichten sich jetzt zusammenfügen, hatte ich mir gedacht und finde es ein sehr gute Idee. Jede aus der Sichte des Anderen.
    Etwas verwirrend nur, wie sie plötzlich zu Chellen gekommen ist. Sie bweunderte ihn wohl schon lange und war zur Meisterschaft gekommen.

    Wird Chellen sie an das Doping ranführen?

    Nach wie vor frage ich mich, wie Du diese tollen Lichtspiele hinkriegst, auch was Sonnenauf- und untergänge anbetrifft.

    LG Rivendell

  • Danke für dein Kommi Rivendell!!
    Ob Chellen Lilly an das Doping heranführt, mag ich nun noch nicht sagen.
    Es wird etwas derartiges geschehen... das Ganze wird nicht ohne Folgen bleiben. Lilly kannte Chellen vorher nicht - sie war mit ein paar Mitgliedern aus ihrem Tennisverein dort. Unter Anderem mit Chellens Bruder Jerome - ihrem Trainer. Sie weiß allerdings noch nicht dass diese Geschwister sind. Sie bewundert Chellen wegen seiner Ehrgeizigen Ausstrahlung.


    Chapter Seven
    Reifeprüfung




    Langsam ergriff meine Hand, fast mechanisch, ohne mein Zutun



    den Griff der Tür, die meine Zukunft entscheiden sollte.



    Meine Tasche hastig über die Schulter werfend öffnete ich sie,



    ein heller Lichtschein durchfuhr mein Gesicht.



    Unnatürliches, künstlich erzeugtes Licht, blendend, für einen kurzen Augenblick.



    Meine Füße, mein Gewicht nicht tragen wollend, meine Hände, zitternd und taub.



    Langsam und leise schritt ich voran, eine flüsternde Stimme wies mich zurecht.



    Reumütig folgte ich dem weisenden Finger zu einem Tisch, an dessen Ende



    sich ein Heft befand.





    Tief atmend nahm ich platz, im verzweifelten Versuch, neue Kraft zu schöpfen.



    Die letzten erstaunten Blicke wendeten sich ab, jetzt, da ich zittrig und



    angespannt die Mappe öffnete. Ein Schauder tiefen Unmutes durchdrang innerste



    Adern meines Körpers. Eben Gewusstes, sorgfältig Studiertes und mühsam Erlerntes



    verflog, kaum war es da gewesen. Schwarze, sinnlose Leere erfüllte meinen Kopf,



    ummantelte meine letzten Sinne, einer undurchdringbaren Teerdecke gleich.



    Ein Blackout. Schwarzer Tunnel ohne Ausgang.





    Minuten. Rasend. Ungenutzt vergangen. Plötzlich, ein Licht.



    Ein kleiner, zündender Gedanke, der einen Vulkan auslöst.



    Die letzte Prüfung – eine letzte Chance meine ohnehin abgefallene



    Leistung der letzten Wochen wett zu machen, ein gutes Abitur zu absolvieren



    Meine Zukunft.



    Wie im Rausch schrieb ich Zeile um Zeile auf den weißen Untergrund.



    Mit den Augen den immer noch zittrig verfassten Zeilen folgend,



    entflammte mein Verstand neue, nie erahnte Ideen, alt Erlerntes



    hervor. Den Blick kurz aufrichtend, meinen Lehrer fixierend, in dessen



    Gesicht sich ein beruhigter Gedanke spiegelte.







    >> Ich möchte heute gegen sie spielen. <<



    Jerome, sich einen großen Schluck kühlen Nasses genüsslich



    die Kehle hinunter gleiten lassend, stockte, verschluckte sich



    hastig und sah fragend auf.



    >> Was?!<<



    >> Du hast richtig gehört – ich möchte gegen deine Kleine spielen.



    Heute. Du sagst sie wäre gut – also möchte ich sehen, wie gut sie



    wirklich ist. <<



    >> Anika… Sie ist nicht in der Lage ein Match zu durchstehen…



    Ihr fehlt es noch an Kondition! Es wäre fatal sie jetzt schon… <<



    >> Keine Widerrede Jerome – ich möchte testen was sie drauf hat! <<





    Erschöpft und hämmernden Kopfes beschlich ich eher



    missmutiger Natur die Anlage. In der instinktiven Hoffnung, ein



    leichteres Training zu absolvieren. Kaum den Court betreten, mit



    flehendem Blick den Jeromes aufgefangen, seinem Wink folgend.



    Reges Getümmel hatte sich um ihn gesammelt, alle Blicke auf



    mein Antlitz gerichtet, fragend, erstaunt.



    Ein Blick jedoch, der aus allen heraus stach. Genugtuung spiegelte sich



    in ihm. Freude über das, was sich hier beschlossen hatte. Mit einem flüchtigen



    >> Hey <<



    empfangen, fühlte ich mich nun wie das



    Ausstellungsstück eines Museums, meines eigenen Körpers entfliehen



    wollend. Meine Tasche, bleischwer, mit staubigem Effekt auf den Boden werfend



    stand ich dort… abwartend, mit fragendem Blick.



    >> Überraschung. Du wirst heute dein erstes Match bestreiten. Dies ist Anika,



    Mannschaftsführerin der Damen. Sie wollte es sich nicht nehmen lassen, dein



    Talent selbst zu überprüfen. Das Match geht über einen Satz, ich schlage vor du macht dich



    schon mal warm. <<



    Offenen Mundes war ich geneigt, Protest einzulegen, doch meine Meinung schien nicht gefragt.



    Einzig ein flüchtiges



    >>Mein…Talent?? <<



    schaffte den Weg über meine Lippen, bevor ich mich in leicht geduckter Haltung



    auf dem Court wieder fand.







    >> One set Match. Anika to serve! <<



    Pfeilschnell und präzise raste der Ball auf mich zu, schlug



    hart auf dem sandigen Untergrund auf, eine feine Staubwolke hinterlassend.



    Ehe ich mich versah, hatte ich den Ball verfehlt. Das Match hatte begonnen,



    jedoch ohne, dass mein Geist meinem Körper gefolgt war.



    >>15 – low <<



    Getuschel, von mir krampfhaft zu überhören versucht, drang unaufhörlich in mein Ohr.



    >> 30 – low <<



    Konzentration… Mein einziges Ziel. Mein Körper, nicht in der Lage meinen



    Wünschen zu folgen, stand immer noch stur und regungslos da. Mein Blick, dem



    eigentlichen Ziel folgend, es jedoch nie erreichend.



    >> 40 – low <<



    Doch plötzlich, für einen kurzen Moment, drang Energie zurück, bewegte meinen



    müden Körper, erfüllte ihn mit neuer Kraft. Ich hechtete so schnell es mir gelang zum Netz,



    einen Lob wagend, Anika überspielend.



    >> 40 -15 <<



    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



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  • Ich hatte es nicht gewollt – dennoch musste ich es tun.



    Mir selbst nichts beweisen wollend, mein Talent nicht erkennend,



    schleppte ich mich aufs Neue den Court entlang, Anikas Bällen



    sinnlos hinterher dümpelnd. So schnell sie gekommen war,



    war sie in diesem Moment erneut verflogen. Energielos stand ich da,



    hechtete, wünschte, ein Ende wäre in Sicht.



    >> Game Anika! <<



    Betäubt von Müdigkeit und Durst drangen erneut die Stimmen



    des Publikums in mein Ohr.



    „ Sie wird es nicht schaffen. Talent – das ich nicht lache. Die Kleine hat bisher



    nur einen Return erzielt. Eine Folter ist das – nichts weiter. Ein amüsanter



    Zeitvertreib.“





    Der Stimme folgend besah ich Sorina, eine üppig gebaute,



    schwarz gelockte Teenagerin von mittlerer Größe. Ihr Blick



    verriet etwas genugtuendes, gönnendes. Ihre Abneigung



    in keinster Weise verbergend.



    Mit lautem Knall bemerkte ich schmerzvoll, meine Aufmerksamkeit



    nicht den Wichtigen gewendet zu haben. Hart und schmerzvoll prallte



    Anikas Return in mein Gesicht, lies mich taumeln.



    >> 15 – low <<





    Gepeinigt und mit stechenden Gliedern richtete ich mich auf,



    besah die entsetzten Züge in den Gesichtern derer, die



    tatenlos zusahen. Mit kurzer Geste meine Wange befühlend,



    sah ich herüber zu Jerome, dessen Blick sorgenvoller nicht hätte sein



    können.



    >> 30 - low <<



    „Ich hab’s ja gesagt… in 15 Minuten wird die Show hier vorüber sein



    und unser super – Talent am Boden. Mich wundert ohnehin, dass sie das



    erste Game überstanden hat. „



    Es reichte. Zuvor hatte ich den Wunsch gehegt, diese Worte zu überhören,



    dieses Match schnell hinter mich zu bringen. Doch nun wahr es mein Ehrgeiz, der



    den Motor meines Körpers anheizte.





    Langsam zog ich einen erneuten Ball hervor, bereit zum



    wendenden Serve, Einen Moment lang stockte ich, hielt ihn einfach in den



    Händen, hielt ihn so fest ich konnte. All meine Wut in ihn hinein projizierend.



    Meinen Schläger vom Boden aufraffend, warf ich ihn ohne jede Vorgeste



    in die Höhe, traf ihn präzise an seinem höchsten Flugpunkt, schleuderte ihn mit



    ganzer Kraft in die gegnerische Hälfte. Unerreichbar für Anika.



    >> 30 – 15 <<



    Mein Körper bebte, Adrenalin schoss durch jede Ader meines Körpers,



    heizte ihn an, Alles zu geben. Ich genoss diesen Gefühl mehr und mehr.



    Unbemerkt blieb die Stimme meines Verstandes. Ehrgeiz und Adrenalin



    wurden mehr und mehr die Drogen meines Ichs, ohne die ich nicht mehr



    konnte, was ich jedoch zu spät bemerkte.





    >> Duce! <<



    Ein erfreutes Lachen kam über die Lippen meiner



    Herausforderin, irritierte mich zutiefst. Mein Ehrgeiz, ins



    unermessliche angestiegen, gewann die Kontrolle über mein Handeln, lies



    mich punkten. Adrenalin, meinen müden Körper überspielend, zu ungeahntem



    aufrappelnd.



    >> Game Lilly! <<



    >> 15 – low <<



    >> 30 – low <<



    >> 30 – 15 <<



    Ungeahnte Schläge vorführend, jeden noch so entfernten Ball



    erreichend, bestritt ich meinen Weg. Mir nicht länger die Blöße einer



    Kleinen Amateurin geben wollend, genoss ich das aufsteigende Gefühl der



    Anerkennung.







    Anerkennung, die wie ich damals dachte alleinig auf



    meiner Leistung zu beruhen schien. Dennoch, das Ausmaß



    dieses Sieges erahnte ich damals nicht im Geringsten.



    Ich hatte eine Passion gefunden, der ich nunmehr mit Leidenschaft und



    Ehrgeiz frönte. Etwas, das meine Leistungsgrenze neu belegte, etwas



    dass mich voll und ganz befriedigte.



    Hätte ich erahnen sollen, welches Schicksal der Geschmack des Erfolges mit sich führt?












    [SIZE=2] [SIZE=1]Spielt das Horn nochmal - nur für mich allein..Seht mich an ich werde, niemals mehr, derselbe sein...[/SIZE]
    [SIZE=1]Bin ein Krieger - so verwundet, kämpf ich längst nicht mehr... Ach, lasst mich einfach hier![/SIZE]
    [SIZE=1]Die Wege dieser Welt, fürn mich nirgens hin... Ganz ohne Licht, taumle ich blind durchs dunkle Tal - ich leg mich hin und weiss, es ist vorbei. [/SIZE]



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  • Ich bin wirklich immer noch begeistert von deinen Fotostories, auch wenn ich in letzter Zeit nicht immer dazu gekommen bin, zu kommentieren, da ich es immer etwas „aufgeschoben“ habe und mir dachte, kommentier morgen. Allerdings hast du dann manchmal noch eine Fortsetzung reingestellt und ich bin nicht immer mit Lesen nachgekommen, was ich sehr bedauere, da es wirklich schön ist, diese Textpassagen zu lesen, da man immer mitdenken muss. Und deswegen habe ich mir gedacht, dass ich jetzt mal einen Kommentar vorschreibe, um dann in aller Seelenruhe deine beiden anderen Fotostories nachzulesen ^^, denn schließlich fügen sich die Geschichten von „Roter Sand 2“ und „Like a drug“ zusammen und es fördert nur dem Verständnis bei, wenn man beide aufmerksam liest.

    Und genau das ist auch nötig: Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die man wirklich beim Lesen dieser beiden, auf den ersten Blick vielleicht doch voneinander unabhängigen Geschichten, benötigt, denn sonst könnte man diese Geschichten nur falsch interpretieren, so wie eine Filmszene, die man ganz ohne Zusammenhang sieht. Und ohne das Verständnis für eine solche Geschichte aufzuwenden, wäre es auch nicht unbedingt nötig, einen Kommentar á la „Super tolle Story, geile Bilder, mach weiter so !!11elf“ zu schreiben, meiner Meinung nach zumindest.

    Man muss wirklich mitdenken, sich in den unsichtbaren Beobachter dieser Geschichten und Erzählungen rein versetzen und einfach überlegen und interpretieren, was als nächstes passieren könnte. Denn genau das liest man als Autor bzw. Schreiber solcher Erzählungen gerne, denn dann merkt man auch, dass sich der Leser wirklich Gedanken über das macht, was er liest ^^ und nicht nur denkt „Ach, tolle Bilder, guter Schreibstil, geben wir doch mal schnell ein Kommi ab und schreiben bei der nächsten FS wieder einen rein.“

    So empfinde ich es jedenfalls als gut, wenn der Leser mitdenkt und auch Kritikpunkte abgibt und dem Schreiber zeigt, was genau er nun gut fand und genau das spornt einen vielleicht auch mit dazu an, weiterzuschreiben.

    Da diese Geschichten, wenn ich es richtig verstanden habe, auf wahren Begebenheiten beruhen, denke ich, dass du diese Geschichten ohnehin weitergemacht hättest, vielleicht auch alleine aus dem Grund, da sie wahr sind und dich vielleicht auch betroffen haben.
    Aber natürlich sind Kommentare nötig, denn was wäre auch ein Buch, welches ohne Kritik und Lob erscheint und nicht gelesen wird?
    Nun möchte ich nach dieser doch recht langen „Vorrede“ auf diese Fotostory genauer eingehen...

    In den letzten Kapiteln hat sich anscheinend eine richtige Beziehung, die nicht nur auf Trainer-Schüler-Bekanntschaft beruht, zwischen Jerome und Lily gebildet, wovon Lily wohl im ersten Moment nicht sehr angetan ist und Jerome schiebt es darauf zurück, dass er an besagtem Abend angeblich betrunken gewesen sei, was Jezz jedoch bestreitet( den ich übrigens sehr sympathisch finde, auch wenn er in Jerome’s Augen ein „Monster“ ist, da er ja wohl in Tennis ungeschlagen bisher ist ;)).

    Ich stimme Jezz auch zu, dass Jerome und Lily wirklich ineinander verliebt sind, was dann ja auch der Abend, an dem die beiden diesen Unfall haben, beweist. Denn dieser an- oder in seinem Zustand wohl eher betrunkene Mann bedroht Lily ja ernsthaft, woraufhin Jerome, trotz des Unfalls und der Ohnmacht (er war doch ohnmächtig, oder ^^?) diesen Mann in die Flucht schlägt.

    Auch bei dem Match Anika-Lily steht Jerome zu ihr, möchte Lily auch erst eine Pause gönnen, da sie auch gerade erst von ihrer Abiturprüfung kam (welche sie hoffentlich besteht, was aber auch den Anschein hatte auf mich ^^), doch Anika bleibt hartnäckig. Aber nun hat ihr diese Hartnäckigkeit nichts genützt, am Ende hat doch Lily das Match gewonnen, auch wenn es ihr anfangs wohl niemand zugetraut hätte, denn schließlich ist es ja nicht gerade ein Zuckerschlecken, gegen die Mannschaftsführerin der Frauenmannschaft anzutreten.

    Doch soll Lily dieser Sieg Glück bringen? Anscheinend nicht, denn dass wird wohl der Grundstein für ihre steilbergaufgehende Karriere sein, so wie ich mir jetzt mal denke. Und Lily wird wohl Probleme damit bekommen, denn die Bekanntschaft mit Chellen ist wohl ein wichtiger Faktor gewesen, denn irgendwie behagt mir das gar nicht...
    Und Doping könnte ihre Freundschaft mit Jerome zerstören, was ich nicht hoffe.
    Ich freue mich schon wirklich auf den weiteren Verlauf dieser Geschichte, da sie alltägliche Probleme sowohl in Beziehungen als auch im Sport behandelt.
    Ciao

    PS: Diejenigen, die ihrer Meinung nach solche Kommentare verfassen, wie ich oben beschrieben habe, sollten sich jetzt nicht in irgendeiner Weise beleidigt fühlen, nein.
    Es reicht schließlich auch schon, wenn man ein wenig auf die eventuelle Fortsetzung eingeht oder aber auf das, was gerade eben passiert ist ;).

  • Mensch Shiori! Was ein riesen Kommi. Was soll ich denn jetzt noch sagen??? *grins*

    Tolle Fortsetzung, mit wieder einmal klasse Bildern.
    Es gibt nur eins, was ich lustig finde. Deine Sprotler agieren immer in Jeanshosen. Ist das nicht unbequem?

    Da Shiori ja so ein monstermäßigen Kommi dagelassen hat, halte ich mich heute ganz bescheiden.

    LG Rivendell