Auch irgendwo in der Wüste, wo nun Larius Reich war, bekam Janek einen Anruf von Ramses.
„Janek …? Hey ich bin’s Ramses. Du musst mir unbedingt helfen! Dieses Weibsstück was der Boss unbedingt haben will, ist verschwunden.“ „Was …, du hast sie entwischen lassen?“ unterbrach Janek seinen Kumpel und dabei fielen ihn fast die Augen aus, da er wusste, dass dies Larius bestimmt missfallen wird. Ramses sagte wiederum; „Nein das hab ich natürlich nicht, obwohl sie wie eine Furie ist. In der Villa haben wir sie ins Kellerverlies gesteckt. Nachdem ich etwas geruht hatte, war sie mit Thoma verschwunden. Janek …, Thoma ist ein Verräter! Er ist mit diesem Mädchen auf so einem komischen Berg und du wirst es nicht glauben, ich kann dort nicht hinaufgehen. Außerdem spüre ich etwas Seltsames, ich kann es kaum beschreiben. Weißt du noch, wo wir im Dorf das Fest beobachtet hatten und dort ein Mädchen war, das uns auffiel? Jedenfalls ist es dasselbe Gefühl. Aber ich habe schon mit Askan geredet und er wird hier bald eintreffen. Vielleicht kommen wir zusammen auf diesen Berg.“
Janek konnte kaum glauben, was er da hörte und schon gar nicht, was Ramses von ihm verlangte. „Du musst mir einen Gefallen tun und es dem Boss erzählen …“ „Oh nein vergiss es Ramses! Ich bin doch nicht lebensmüde. Das erzähle ihn mal schön selber! Ich lasse mir doch nicht den Kopf abreißen. Du bist Weit weg und durch den Hörer vermag dich selbst der Boss nicht zu ziehen, also kann dir erstmal nichts passieren. “ unterbrach Janek Ramses, der mit dieser Antwort gar nicht glücklich war. „Seth hatte ein Teil des Gespräches mitbekommen und sagte genauso überrascht; „Was Thoma ist ein Verräter? Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Ich dachte immer er steht dem Boss so Nahe, da er ihm sein Sohn anvertraut hatte.
Und …, das Mädel hat Thoma mitgenommen? Oh, oh, das gibt riesigen Ärger.“ „Das kannst du laut sagen, ich mag gar nicht zu ihm gehen.“ meinte Janek zu Seth und Ramses warf ein; „Was ist los?“ „Ach ich meinte dich eben nicht. Hör zu! Ich gehe jetzt zum Boss und gebe ihm das Handy. Also halt dich bereit!“ Ramses schluckte schwer, doch da musste er nun durch.
Larius hatte seine Ruhephase im Sarg schon beendet gehabt und machte sich sofort über seine Bücher her. Ihm war bewusst geworden, das dieses Mädchen was er entführen ließ und sein Sohn verwandeln sollte nicht die Auserwählte sein konnte. Nun fragte er sich, warum die schw. Engel davon so überzeugt waren. Larius vertraute ihnen, da sie den größten Nutzen aus der Verwandlung gezogen hätten. Für Larius gab es auch noch die Möglichkeit zu denken, das sein Sohn dieses Mädchen nicht verwandelt hatte. Das war für ihn in diesem Moment die logischste Erklärung. Aber das erklärte nicht, warum sie auf einmal schwächer wurden und auch wunderte er sich über Dario, der ihm im Kampf fast besiegt hatte. Der Versuch die schw. Engel zu rufen, um herauszufinden was sie wissen, scheiterte und das war das erste Mal für Larius, das sie ihm nicht antworten. Ein leises Klopfen das Larius vernahm, ries ihn aus seinen Gedanken. „Ja was gibt’s?“ fragte Larius mit einer ungewohnten ruhigen Stimme. „Sir darf ich eintreten?“ erwiderte Janek und mit einem mulmigen Gefühl, wartete er auf die Antwort. „Komm rein!“ meinte Larius und vorsichtig betrat Janek das Zimmer von seinem Boss. „Sir …, hier ist ein Anruf von Ramses.“ sagte Janek und übergab das Handy, drehte sich um und verschwand schnell.
Schon an Janeks verhalten konnte Larius erahnen, das er keine gute Botschaft zu hören bekommen würde. „Was gibt es so Wichtiges? Ich dachte wir hatten alles besprochen.“ fragte Larius in einem noch relativ ruhigen Ton. Doch als er dann von Ramses alles erfuhr, fing er laut an zu schreien. „Muss man denn hier wirklich alles alleine machen? Ich bin nur von Idioten umgeben, die nicht einmal auf eine zierliche Frau aufpassen können. Dieser Thoma, wenn ich den in die Finger bekomme. Und du bist dir ganz sicher, dass er das Mädchen mitgenommen hat?“ „Ja Sir, denn von alleine wäre sie niemals aus dem Verlies gekommen.“
„Wo ist Hermo?“ „Er ist schon auf dem Weg zu Ihnen, Sir.“ „Beschreibe mir den Berg und wieso kannst du da nicht rauf?“ „Sir …, an der Gegend ist nichts Ungewöhnliches. Der Berg ist eher ein kleiner Hügel und es fühlt sich so an, als wird dieser von einer unsichtbaren Mauer umgeben. Ich kann auch nicht auf ihm fliegen, bzw. landen. Hab ihn ein paar Mal überflogen und immer wieder dieses eigenartige Gefühl gehabt.“ „Ist Thoma und das Mädel noch auf den Berg?“ „Ja Sir, sie sind noch da.“ „Beobachte sie und falls sie den Berg verlassen, dann verfolge sie! Lass sie nicht aus denn Augen und berichte mir sofort, in welcher Richtung sie ziehen! Ich werde sofort aufbrechen.“
„Ja Sir, werde ich machen.“ „Ach noch etwas, wenn sie den Berg verlassen, dann beseitige Thoma! Das dürfte für dich ja kein Problem sein. Aber achte mir gut auf das Mädchen! Passiert ihr was, werde ich dich auch beseitigen, haben wir uns verstanden?“ „Ja Sir!“ sagte Ramses und schluckte schwer. Er hoffte so, das Askan bald eintreffen würde, denn noch mal wollte er Miris Wildheit nicht spüren, wohl mal er sie nicht so wären konnte, wie er es gerne würde. Larius machte sich nicht ein Mal die mühe das Handy auszuschalten, sondern schmiss es mit voller Wucht gegen die Wand, sodass das ganze Innenleben des Handys auf dem Boden landete. Er kochte vor Wut und schrie so laut „Thoma“, das selbst die Skorpione im Wüstensand das Weite suchten. Alle auf der Ranch zuckten zusammen und keiner vermochte zu Larius zu gehen.
Aus Larius Zimmer hörte man, wie ihm wohl die Zerstörungswut gepackt hatte. Nach den Geräuschen zu urteilen, zerlegt wohl Larius alles, was in seiner Reichweite war. Noch schnaufend wie ein wilder Stier verließ er sein Zimmer und steuerte geradewegs auf Janek zu.
„Was steht ihr hier noch so blöd rum? Macht sofort die Maschine startklar, wenn ich angezogen bin, dann brechen wir auf!“ befahl er seinen Lakaien. Seth und Fahim sprangen gleich auf. Sie waren froh darüber, dass nicht sie Larius im Wege waren.
Fast auf Zehenspitzen schlich sich Fahim an Larius vorbei und hoffte er würde sich nicht umdrehen. Eine Stunde später saßen sie dann im Flieger. Sie hatten keine Ahnung, dass man die Villa schon gefunden hatte. Doch zu Villa wollte Larius auch gar nicht, sondern zum Berg von Hella. Was aus seinem Sohn geworden war, interessierte Larius nicht. Er machte sie nur Gedanken darüber, ob Garius mit Thoma einen hinterhältigen Plan geschmiedet hatten und Garius deshalb, diese Auserwählte (Fay) nicht verwandelt hat.
*geht noch weiter*