Doch Julianas Gedanken waren bei Markus. In der Nacht schaute sie in die Ferne, lauschte das leise plätschern der Wellen. Die See war ruhig, der Mond der seine volle Größe präsentierte, war wie hinter einem Schleier, sodass seine Lichtspende die Erde nicht erreichte. In der Ferne war eine kleine Insel zu sehen und Delfine begleiteten den Kutter. Juliana kletterte etwas auf die Reling, um die Delfine besser beobachten zu können. Das sah Askan und hielt Julianas Kletteraktion für was anderes. Er rannte auf sie zu, zog sie von der Reling weg und stellte sich mit gestreckten Armen vor ihr hin. „Du wolltest doch da nicht runterspringen? Ich dachte wir hätten uns verstanden, aber vielleicht kann man deinen Worten nicht vertrauen.“ Sagte Askan in einem ersten Ton und Juliana schrie; „Sag mal spinnst du? Was bildest du dir eigentlich ein, glaubst du allen Ernstes, dass ich mir deinetwegen umbringen würde? Ich wollte nur die Delfine beobachten, also geh mir aus dem Weg!“
„Aber für mich sah das anders aus.“ Verteidigte Askan seinen Verdacht. „Tja, das ist wohl denn dein Problem.“ Meinte Juliana genervt und schaute wieder in die Ferne.
„Tut mir leid, aber das sah wirklich so aus. Übrigens, Markus geht es gut, er wurde von Wachvampiren mitgenommen.“ Juliana schaute Askan an. „Woher willst du das wissen?“ fragte sie sofort. „Ich habe ihn beobachten lassen, und wie du siehst, habe ich mein Wort gehalten, obwohl es für mich nicht ganz ungefährlich war. Denn jetzt stehe ich auf ihrer Fahndungsliste ganz oben. Ich hätte ihn auch nicht getötet, er ist immerhin mein Bruder. Ich wollte ihn nur eine Abreibung verpassen.“ „Ach Abreibung nennst du das, wenn ihr zu dritt auf ihm einprügelt?“ regte sich Juliana auf. „Gut das war unfair, aber es sah schlimmer aus, wie es war. Vampire können sehr viel einstecken und wir erholen uns ziemlich schnell. Ich konnte ja nicht wissen, dass er dir nur helfen wollte.“ „Das macht deine Tat aber nicht weniger schlimm. Warum hasst du deinen Bruder so?“ „Ich hasse ihn nicht, er bedeutet mir nur nichts, da ich ihn gar nicht kenne. Als man mich aus meiner Familie holte, da war er noch sehr klein. Ach so Familie, ich kann dich nicht nach Hause bringen. Meine Mutters Telefon, wird abgehört und es ist gut möglich, das man sie verhaftet hat. Das Gleiche könnte mit deiner Tante sein, doch es ist zu gefährlich, dieses herauszufinden. Also wirst du mitkommen müssen, wenn ich meinen Kumpel Ramses helfe. Er sollte auf eine Frau aufpassen, die mein Boss haben will. Vielleicht versteht ihr euch sogar. Tut mir leid, aber ich habe keine andere Wahl.“
„Doch die hättest du schon!“ erwiderte Juliana und Askan wusste, was sie meinte. Sie drehte sich um und ging, war aber sehr glücklich darüber, dass es Markus gut ging. Am nächsten Tag hatten sie das Ufer eines kleinen Dorfes erreicht, wo anderes Fahrzeuge schon auf sie warteten. Sie luden ihre Sachen um und machten sich auf dem Weg zur Villa in der Nähe von Felmer, wo Ramses sie sehnsüchtig erwartete.
Fortsetzung folgt…