Nun geht es weiter. Viel Spaß beim lesen!
Kapitel 76
Dario hatte die Nacht nicht mehr geschlafen. Er lief ziellos durch die leeren Straßen und dachte über sein Leben nach. Das tat er schon sehr oft und kam immer wieder zu demselben Entschluss, dass sein Leben als Vampir ihn niemals die Zukunft bringen würde, wie er sie gerne hätte. Fay war zwar bei ihm und er wusste auch dass sie ihn liebt, doch er spürte auch dass sie nicht Glücklich ist. Aber das ist gerade das was er wollte, das sie Glücklich ist. Immer wieder kreisten wild Gedanken durch seinen Kopf und er suchte nach der sinnvollsten Lösung. Das ganze Gerede über seiner angeblichen Aufgabe, der Prophezeiung und das Fay vermutlich die Auserwählte sei, ließ er erstmal außen vor. Er glaubte sowieso nicht recht daran, denn er hatte in der letzten Zeit, eigentlich seit dem er von wusste, viel darüber gelesen und kam zu der Erkenntnis, das keiner genau sagen kann was in der Vergangenheit wirklich passiert war und was die Zukunft bringen wird.
So sehr er auch versuchte die Worte der Prophezeiung zu verstehen, waren sie doch eher ein Wirrwarr aus Psalme dessen Bedeutung in viele Richtungen gehen. Doch er war sich sicher, wenn Fay die Auserwählte wäre, dann hätte sein Bruder Tom mit seinem Vorhaben Fay zu besitzen erfolg gehabt und es würde in ihrer nähe nur so wimmeln vor Vampiren. Doch das war nicht der Fall. Fay wurde von einer höheren Macht beschützt da waren sich alle einig und das Mittel von seinem Vater konnte vielleicht die anderen Vampire fern halten. Doch Dario las auch das mit den ungleichen Brüdern und stellte Fest, das es ganz verschiedene Geschichte oder Prophezeiungen sind. Das dass eine mit dem anderen gar nicht zu tun hat. Aber er glaubte auch nicht, dass Tom und er nun diese Brüder sein sollten. Tom hatte zwar eine Phase wo er nur einem inner Drang folgte ohne zu überlegen, aber das war auch schon alles. Und er selbst, hasste sein Dasein und konnte sich nicht vorstellen, warum ausgerechnet er, der nicht akzeptieren wollte ein Vampir zu sein, die Fähigkeit haben sollte gerade diesen zu helfen.
Dario konnte zwar die Kräfte nutzen, die Lucien ihm übertragen hatte. Dadurch war sein Instinkt und Gespür noch größer, aber mit den Bildern die ihn hin und wieder erschienen, konnte er nichts anfangen. Die Zeremonie wurde unterbrochen und war noch nicht ganz zu ende als er Fay spürte wie sie schwächer und schwächer wurde, da sie durch das Narkosemittel bewusstlos wurde. Doch an der Reaktion von Lucien, der Fay auch einen kurzen Moment spürte wusste Dario, das Fay nicht nur irgendein Menschenmädchen sei. Aber durch die ganzen Ereignisse alle davon ausgingen, das sie die Auserwählte ist. Doch Dario wusste ja noch nicht was Lucien schon weiß, das Fay die Tochter zweier gefallene Engel ist. Dario wusste aber ganz genau, das er auf keinen Fall, seine angebliche Aufgabe so wie es geschrieben steht, Fay aus liebe zu einem Vampir zu machen, niemals erfüllen wird.
Er ist sich ganz sicher, dass dieses nicht richtig wäre. Vielleicht wurde er gerade deshalb Auserwählt, weil seine Liebe über alles Logische hinwegsieht und keine Macht es vermag dies zu ändern.
Nun stellte er sich die Frage, warum Lucien so auf Fay reagierte, sollte sie doch für die Vampire wichtig sein? Oder ist es seine starke Liebe zu ihr die sie für ihn so besonders und einzigartig macht, dass selbst Lucien sie spürte und die damit verbundene Angst sie zu verlieren. Wenn er aber dies alles nicht in Betrachtung zieht und nur von ihm als Vampir und sie als Mensch ausgeht, dann wäre es für Fay besser sie würde ihn nicht kennen. So weh es ihn auch tat, kam ihm schon der Gedanke; „Sie hat ein besseres Leben verdient. Meine Liebe kann noch so groß sein, aber sie kann ihr nicht alles geben. Wir sind einfach zu verschieden. Es ist von mir doch sehr egoistisch zu glauben wir hätten eine Zukunft. Mag sein das ihre Liebe noch stark genug ist, doch eines Tages wird sie merken wie ihr die Zeichen der Zeit zugesetzt haben und ich mich nicht verändert habe. Mag sein, das wir durchaus glücklich waren, doch irgendwann wird sie in meinen Armen sterben und hatte keine Chance gehabt, ihr wunderbares ich weiterzugeben.“
Die Sonne war schon längst aufgegangen als Dario wieder zu Hause war. Mit hängendem Kopf saß er am Küchentisch als Fay die Küche betrat. Sie setzte sich zu ihm und es schmerze ihr seine Traurigkeit zu sehen. „Dario rede mit mir! Bitte erzähle mir was dich so bedrückt! Wir sollten uns immer alles erzählen auch wenn wir dem anderen dadurch vielleicht traurig machen oder belasten. Ich weiß, ich habe auch oft geschwiegen, über das was ich habe oder was in mir vorgeht. Ich weiß nicht was dich belastet oder ob du darüber überhaupt reden kannst. Aber ich kann dir nur helfen oder verstehen wenn ich weiß was dich bedrückt. Ich denke Mal das hat mit deinen Traum zu tun, dessen ende dich so aus der Bahn wirft. War das Ende denn so schrecklich? Glaubst du das Ende deines Traumes könnte irgendwann eintreten?“
Doch Dario schwieg noch ein paar Minuten, als er aber merkte das Fay ihre Blicke nicht von ihm abwichen, sagte er ganz leise; Ich habe keine Angst das das Ende des Traumes wahr werden könnte, da es die Wahrheit ist und der schönere Teil des Traumes niemals geschehen kann.“
Er schaute Fay flehend an und sagte; „Bitte versprich mir, wenn du nur den geringsten Zweifel an uns hast, dann zögere nicht ein anderes Leben zu wählen. Bitte das musst du mir versprechen! Fay ich liebe dich und könnte es nicht ertragen, wenn du unglücklich bist und nur mir zur liebe oder weil du glaubst du müsstest weil es irgendwo steht, bei mir bleibst“
Fay schluckte und bekam feuchte Augen. Sie konnte Dario schon ein wenig verstehen und zu gerne hätte sie ihn erzählt was sie wusste. Aber würde sie von ihren Schutzengel erzählen und von dem was sie weiß, würde das die Handlungen von denjenigen beeinflussen.
„Ich kann dir nur versprechen, falls meine Liebe zu dir versiegen sollte, dann werde ich es dir sagen. Versprochen! Doch noch liebe ich dich und egal wie schwer der Weg für uns werden wird, ich werde ihn mit dir gehen. Ich glaube fest daran, dass alles gut werden wird wenn wir nur wollen. Das Leben ist nicht einfach, das war es noch nie. Wir sollten nicht zu weit in die Zukunft blicken sondern jeden Tag genießen, das hier und jetzt. Wir sollten nicht nach Dingen suchen, von dem wir glauben sie haben zu müssen um glücklich zu sein, sondern mit dem zufrieden zu sein, was wir haben.“ Erklärte Fay und Dario erwiderte;
„Das hat mein Vater auch gesagt, im Traum. Genieße das hier und jetzt und auf einmal war alles weg. Ich weiß auch nicht warum ich auf einmal solche Zweifel an der Zukunft habe, es sind eher die Gefühle, die Angst um dich und nur weil du bei mir bist. Ich meine, hätte ich dich nicht getroffen, nicht angesprochen damals im Park, denn hättest du heute vielleicht ein ganz normales Leben.“ Meinte Dario und konnte dabei Fay nicht in die Augen sehen.
„Ja, aber nur vielleicht! Es hätte aber auch schlimmer kommen können, mich hätte ein anderer Vampir der es nicht mit mir gut meint finden können. Genauso hätte ich einen Mann kennen lernen können, der mir auch nicht gut getan hätte. Es bleibt immer ein wenn und aber, ein warum oder wieso. Darüber nachzudenken ist genauso Sinnlos, wie bei einer Wurst den Anfang oder das Ende zu suchen. Hast du denn gar kein vertrauen in dich selbst? Hast du gar nicht an das du Glaubst? Hab ihr überhaupt einen Glauben?“
„Wie…, so wie ihr an Gott glaubt? Wir glauben nicht sondern Wissen, das es einen Gott gibt, sonst würde es Lucien nicht geben. Doch sind wir nicht würdig ihn Vater zu nennen wie ihr es tut. Unser Gott wäre da eher der Teufel oder Satan wie ihr ihn nennt, wir nennen ihn Thunsamun der Herrscher des Bösen.“ Aber gesehen hat ihn auch noch keiner außer Lucien. Doch Lucien war einmal ein Engel und auch die schw. Engel stammen aus dem Reich des Schöpfers. Selbst Thunsamun war mal einer der alle Engel aufforderte Krieg gegen denn Schöpfer zu führen und wurde deshalb verbannt bis in aller Ewigkeit die schmerzen des Feuers zu ertragen, was wiederum eher Sinnbildlich gemeint ist. Seine Erscheinung soll so schrecklich sein, das einem das Blut gefriert. Doch er hat die Fähigkeit in vielen Hüllen zu schlüpfen wenn es ihn gelingt sein Reich zu verlassen. Doch das kann er nicht, drum nutz er für sein Seelenfang, Dämonen und schw. Engel. Auch wir sollten dazu dienen den sehr schmalen Schlund ihres reiches größer zu machen, bis er groß genug ist, das Thunsamun aus seiner Verdammnis fliehen kann. Wir Vampire sind keine Schöpfung sondern ein Resultat von Rache. Thunsamun ist der Herrscher der schw. Engel und die haben wiederum uns erschaffen in dem sie Lucien die Fähigkeit gaben sich Fortzupflanzen. Also sind wir Kreaturen des Bösen und haben kein Recht darauf dass euer Gott uns gnädig sei. Also bitte sag mir, an was sollte ich da glauben?“
„Aber ihr seit nicht alle Böse. Dein Vater zum Beispiel hat schon viel für die Menschheit getan. Du hast ein gutes Herz und auch Tom, Miri oder Markus. Ich glaube, dass Gott alle Kreaturen versucht zu helfen die Gutes in sich haben und du darfst nicht vergessen, das ihr auch menschliches in euch trägt bis auf Lucien. Und…, und das ihr Blut braucht um zu überleben, dafür könnt ihr ja nichts. Es gibt auch viele Menschen die menschliches Blut brauchen oder Organe um ihre Krankheit zu überwinden. Sie sind deshalb nicht weniger Wert. Ich bin mir ganz sicher, dass Gott auch über euch wacht und ihr irgendwann geheilt werdet von dem was euch zum Vampir macht. Vielleicht vergehen bis dahin noch hunderte oder tausende von Jahren denn eine Zeit so wie wir sie kennen gibt es für Gott nicht.
Doch es tut gut daran zu glauben auch wenn man nicht weiß ob es je eintreffen wird.
Du solltest etwas vertrauen haben und ich bin mir ganz sicher, das auch du so etwas wie einen Schutzengel hast, der dir ab und an die Richtung zeigt, du ihm aber nicht Wahrnimmst oder daran glauben kannst da es dir so absurd vorkommt und du meinst, das du es nicht wert bist.
Wir werden nach unseren Taten bewertet und nicht an das, als was wir geboren sind.
*geht noch weiter*