Es blieb ihn nichts weiter übrig als jedes Mal wieder aufzulegen, und nach einigen Minuten es noch mal zu versuchen. Dario hatte nicht den Mut zu ihr zu fahren, zu groß war die Angst vor dem, was sie sagen könnte.
Immer wieder grübelte er, wie es nun weitergehen würde, was er jetzt machen sollte. In seinem Kopf arbeitete es ohne Pause und heftige Kopfschmerzen machten sich breit. Seine Augen brannten und er hatte das Gefühl als würden seine Eingeweide sich zusammenziehen. Am liebsten wollte er loslaufen, rennen, bis er nicht mehr konnte. Oder einfach nur schreien so laut es seine Stimme zuließ. Doch es würde nichts helfen, nichts ändern an der Situation. Die Sehnsucht nach Fay war so groß, das sein Herz drohte zu zerspringen und er hatte echt mühe nicht die Beherrschung zu verlieren.
Als Lucy mit Lea nach ihrem Besuch beim Kinderarzt wieder auf den Heimweg war, nahm sie eine Abkürzung durch den Park an der Stadtmauer. Sie trottete so vor sich her, die Hände am Kinderwagen und in ihren Gedanken war sie schon bei Fay, überlegte, was sie ihr wohl sagen sollte. Plötzlich blieb sie stehen zuckte ein klein wenig zusammen und schaute zu einer Bank, wo ein Mädchen mit hellblondem Haar saß.
„Fay…, bist du das?“ schallte es aus Lucy heraus. Fay hörte Lucys frage, wenn auch sehr leise, da sie wieder in Gedanken versunken war. Sie drehte sich um und wusste erst gar nicht, was sie sagen sollte. Sie kannte ja Lucy gut, war oft bei ihr zu Hause und wurde von ihr ja auch im Krankenhaus besucht. Fay wollte eigentlich gar nicht mit ihr reden, doch Lucy jetzt einfach so stehen zu lassen, wäre mehr als unhöflich. Dachte sie sich. Sie stand auf und ging zu ihr, begrüßte sie und fragte nach ihren befinden. Außerdem gratulierte sie Lucy noch zu ihrem Töchterchen, denn dazu hatte sie noch keine Gelegenheit. Dario hat ihr zwar erzählt, dass Lucy und Max eine kleine Tochter haben, doch Fay fand noch keine Gelegenheit, Lucy zu besuchen.
„Uns geht es sehr gut, aber du siehst nicht danach aus. Was ist passiert, kann ich dir vielleicht bei irgendwas helfen?“ fragte Lucy sehr vorsichtig. „Oh man, was muss das Mädel jetzt durchmachen.“ dachte Lucy, als sie Fays dicke Augenränder und ihre blasse Haut sah. „Ich mag darüber nicht reden.“ sagte Fay kurz und hatte zugleich ein schlechtes Gewissen der Unhöflichkeit Lucy gegenüber. Lucy schluckte schwer, doch sie hatte mit dieser Antwort gerechnet.
Plötzlich fing es an zu regnen und Lucy musste so schnell wie möglich mit Lea nach Hause.
„Würdest du mitkommen? Ich habe Kuchen gebacken und würde mich über deine Gesellschaft sehr freuen. Außerdem könntest du mir mit den Wagen helfen, die Stufen vorm Haus zu bewältigen.“ Auf den Kuchen hätte Fay gerne verzichtet, aber eine Hilfe abzuschlagen war nicht ihre Art. Sie stimmte zu und begleitete Lucy. Gerade noch rechtzeitig erreichten sie das Haus, bevor aus dem Nieselregen ein richtiger Wolkenbruch wurde. Schnell trugen sie den Kinderwagen nach oben und gingen ins Haus.
*geht noch weiter*