[FONT="]Als sie gerade wieder umdrehen wollte, ging die Tür auf und Edward schaute sie an. Er hatte sie schon gespürt gehabt. „Hallo Miriam! Willst du bei der Kälte vor der Tür fest frieren? Warum kommst du nicht rein?“ meinte Edward mit einem Grinsen im Gesicht. Er konnte sich schon denken, warum Miri ihm besuchen kam. „Naja …, hmm …, ich weiß nicht. Vielleicht komme ich ungelegen? Aber ich wollte nur mal kurz was fragen.“ stotterte Miri ganz verlegen. Zuzugeben, dass sie Tom vermisste war ihr etwas peinlich. „Komm erst mal rein und wir trinken eine heiße Tasse Kakao! Dabei kannst du mir dann erzählen, was du auf dem Herzen hast.“ Miri folgte Edward zur Küche. Im Tal der Vampire hatte gerade der Winter begonnen. Es war sehr kalt und eine dicke Schneedecke vergrub die Landschaft.[/FONT]
[FONT="]„Nun erzähl schon …, irgendetwas bedrückt dich doch.“ fragte Edward, als sie am Tisch saßen und ihren Kakao schlürften. „Naja …, ich wollte nur wissen, ob Ihre Enkel noch mal wiederkommen.“ „Na das hoffe ich doch! Du kennst Dario und Tom?“ „Ja …, nein …, eigentlich nur Tom. Ich hatte ihn vor ein paar Tage auf der Straße getroffen und wir waren dann zusammen im Club meines Bruders. Wir wollten uns dann am nächsten Abend wieder treffen, doch mein Bruder hat mir erzählt, dass Ihre Enkel schon wieder abgereist sind. Ich hätte ja Tom angerufen, doch ich weiß nicht einmal seine Telefonnummer.“ Meint Miri und ihr blasses Gesicht nahm etwas Farbe an. „Tja, sie mussten plötzlich ganz dringend abreisen und wann sie wiederkommen, kann ich dir nicht sagen. Aber ich kann dir Toms Handynummer geben. Tom wird sicher nichts dagegen haben.“ Edward gab ihr die Nummer und Miri strahlte übers ganze Gesicht. Sie hatte noch so viele Fragen an Tom und nicht nur das. Jedes Mal, wenn sie an ihm dachte, fühlte sie ein Kribbeln im Bauch und eine Sehnsucht, ein Verlangen, was ihr noch fremd war. Erleichtert, aber auch etwas traurig, weil Tom nun wirklich nicht da war, ging sie wieder nach Hause.[/FONT]
[FONT="]Dario wartete ganz ungeduldig auf die Untersuchungsergebnisse von Fay, die einige Zeit in Anspruch nahmen. Nervös lief er die Gänge auf und ab. Dabei machte er die anderen Krankenhausbesucher und Patienten auch nervös. Das bemerkte er an ihren Blicken und setzte sich außerhalb des Wartebereiches auf eine Bank. Er war nun schon mehr als 48 Stunden auf den Beinen. Die Anstrengungen der letzten Nacht hatten Spuren hinterlassen und Dario hatte Mühe seine Augen aufzuhalten. Jedes Mal, wenn er nahe dran war einzuschlafen, schreckte er von den vielen Geräuschen, die in der Klinik zu hören waren wieder auf.
Nun merkte Dario wie sehr sein Körper, durch die gewaltige Verwandlung, wo ihm sogar Flügel gewachsen waren, beansprucht wurde. Er fühlte sich schwach und hätte dringend eine Sargkur nötig.[/FONT]
Gegenüber von ihm war ein Fahrstuhl und vor dem stand ein Pfleger, der gerade Blutröhrchen zum Labor bringen wollte. Dario schaute die Röhrchen an. „Komisch …? Da hab ich direkt Blut vor meiner Nase, kann es sogar riechen, doch es löst nichts in mir aus. Ich bin ja zufrieden, dass ich kaum Blutdurst verspüre, doch warum ist es eigentlich so bei mir? Nach der außergewöhnlichen Verwandlung müsste ich erst recht welches brauchen, doch der Geruch von dem Blut macht nicht einmal Appetit darauf. Es gibt ja wiederum einige Vampire, die sogar in Blutbanken arbeiten, die stört es ja auch nicht. Es ist wohl doch reine Körperbeherrschung.“ Dr. Wagner riss Dario aus seinen Gedanken. „Wir haben Fräulein Johns gründlich untersucht und sie medizinisch versorgt.“ „Wie geht es ihr jetzt und was hat sie?“ wollte Dario nun unbedingt wissen. Die Ärztin bat Dario mit ins Büro zu kommen und er folgte ihr schnellen Schrittes.
[FONT="]„Das tut mir sehr leid, was Ihrer Freundin passiert ist. Sie müssen ja alle schrecklich unter Ihrer Entführung gelitten haben, wo sie ja so lange vermisst war. Aber nun zu den Untersuchungsergebnissen. So, Herr Vohgt! Wir haben bei Ihrer Freundin erstmal die wichtigsten Untersuchungen gemacht. Sie hat eine starke Lungenentzündung. Hinzu kommt noch der große Flüssigkeitsverlust …, also durch das hohe Fieber hat sie Flüssigkeit verloren und zu wenig wieder zu sich genommen. Aber das können wir schnell wieder ausgleichen und wir haben Ihr sofort einen venösen Zugang gelegt, um sie dadurch so schnell wie möglich versorgen zu können. Wir hoffen, dass sie die Medikamente verträgt und diese auch schnell wirken. Was uns in Moment aber am meisten Sorgen macht, ist ihre Nierenfunktion. Wir wissen nicht wie lange sie schon Fieber hat und da ihr Körper ziemlich …, wie soll ich sagen …, na, ausgetrocknet ist, kann es die Nieren sehr beschädigen. Die Nieren sind sozusagen unsere Entgiftungsanlage, um die ganzen Schadstoffe die wir aufnehmen wieder auszuscheiden. Aber in den nächsten Stunden werden wir mehr wissen.“ erklärte Dr. Wagner.[/FONT]
[FONT="]„Aber sie wird doch wieder gesund? Sie ist doch nicht in Lebensgefahr …, oder so?“ fragte Dario ganz besorgt und war den Tränen nah, doch Dr. Wagner erklärte; „Ihre Freundin ist nicht in Lebensgefahr, obwohl so eine Lungenentzündung sie durchaus in solch eine Situation bringen kann, aber in Moment sieht es noch ganz gut aus. Ihr Sauerstoffgehalt im Blut ist gut, also ist ihre Atmung nicht beeinträchtigt. Sie ist sehr schwach und wird auch noch ein Weilchen schlafen. Das ist aber gut so, so kann sie sich besser erholen. Wir haben ihr einen Blasenkatheter gelegt, um so ihre Nierenfunktion zu überwachen. Wie gesagt, wir müssen die nächsten Stunden abwarten, dann wissen wir mehr. Ansonsten haben wir bei Ihrer Freundin keine weiteren Verletzungen gefunden.“
Dr. Wagner brachte Dario zu Fay und erkundigte sich auf dem Weg zur Station nach Fays Eltern, worauf Dario ihr sagte, dass sie bald eintreffen würden.[/FONT]
[FONT="]Als Dario das Krankenzimmer betrat und sich kurz umsah, kam ihm Fays Zustand schon ziemlich ernst vor. Die ganzen Geräte und Kabel die er sah und die piependen Geräusche, die auf der ganzen Station zu hören waren, ließen seinen Puls in die Höhe steigen. Und als er Fay noch so blass und regungslos im Bett liegen sah, konnte er nicht mehr.
Er hatte alle Mühe auf den Beinen zu bleiben. Seine Magenwände zogen sich zusammen und sein Herz klopfte so laut, als würde es jeden Moment aus seinem Brustkorb springen. Ihm war schlecht und er konnte das Weinen nicht mehr unterdrücken. „Was ist los mit Ihnen, kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ fragte Dario ein Pfleger doch Dario gab keine Antwort.[/FONT]
[FONT="]Der Pfleger holte die Ärztin, die Dario dann besorgt ansah. „Sie sehen sehr erschöpft aus und sollten sich ausruhen. Ihre Freundin ist bei uns in besten Händen und es sieht im Moment alles schlimmer aus, als es eigentlich ist. Das ist hier eine Intensivstation und für einen schwer verletzten oder frisch operierten Patienten sind diese Geräte alle notwendig. Wir haben Ihre Freundin hierher verlegt, damit wir ihr im Notfall schnell helfen können. Doch sehen Sie selbst, sie bekommt etwas Sauerstoff das ihr das Atmen leichter macht und einige Infusionen und ist an der Überwachung angeschlossen. Die anderen Geräte sind bei ihr nicht notwendig und auf dem einem Monitor sind meistens die Daten von anderen Patienten zu sehen, die hier auf der Station liegen. Denn immer wenn eine Schwester oder ein Pfleger hier im Raum ist, müssen sie auch die anderen ihm zugeteilten Patienten überwachen. Also brauchen Sie nicht aufschrecken, wenn der Alarm an einem dieser Monitore erscheint.“ erklärte Dr. Wagner und versuchte Dario etwas zu beruhigen. Sie meinte noch:[/FONT]
*geht noch weiter*