Wir legten uns in einem Bett und erzählten uns gegenseitig unsere Gefühle. Nach ein paar Berührungen unserer Haut versanken wir in einem Meer aus Leidenschaft und taten das, was wir schon tausend Mal beobachtet hatten. Wir erforschten gegenseitig unsere Körper und ich muss ehrlich zugeben, das übertraf all unsere Erwartungen.
Es ging schon die Sonne auf, als wir Arm im Arm aufwachten. Shean zog sich ein Kleid von der Besitzerin des Hauses an und ich ahnte schon Schlimmes. „Liebes …, es ist Zeit zurück zukehren! Bitte komm, las uns gehen!“ Doch Shean schaute mir in die Augen uns sagte; „Nein, es ist so toll! Ich möchte das hier solange wie möglich genießen, auch wenn das meinen Tod bedeuten würde.“ Ich redete immer wieder auf sie ein, aber sie wollte nicht. Nun bereute ich es ihr gezeigt zu haben, wie man ein Mensch wird. Sie war so überglücklich und bildschön, dass ich mich entschloss, bei ihr zu bleiben. Ich hoffte, wenn Shean genug sinnliche Erfahrungen gesammelt hatte, wir dann auch wieder den Körper aufgeben würden. Wir lernten die Sinne der Menschen, intensiv zu nutzen. Unsere erste Mahlzeit hat fast drei Stunden gedauert. Die Mischung von süß, sauer, salzig oder bitter sowie der Wechsel zwischen kalte und warme Speisen, die unsere Zunge spürte und schmeckte und dazu der Geruch, der angenehm und manchmal auch furchtbar war, waren Eindrücke, die ich nie vergessen werde. Wir hatten ja keine Ahnung, wie verschiedene Lebensmittel schmeckten und so probierten wir alles, was wir an Essen fanden. Shean machte dabei eine sehr unangenehme Erfahrung, als sie einen ganzen Teelöffel voll roter Paste in ihren Mund schob und dann zu spucken anfing. Leider hat sie erst hinterher gelesen, dass es eine sehr scharfe Paste war. Danach waren wir sehr vorsichtig, bei den Dingen, die wir und in den Mund schoben.
Wir waren sehr glücklich und erforschten unseren Körper jeden Tag aufs Neue. Wir spürten, wie das Wasser von unserer Haut perlte, wie die Sonne uns wärmte und wie der erste Frost uns frieren lies. Wir konnten einfach nicht verstehen, warum die Menschen so unzufrieden waren und nicht erkannten, wie glücklich sie eigentlich sein müssten. Wie dankbar sie sein sollten, auf der Erde verweilen zu dürfen.
Wir waren nun schon sechs Wochen auf der Erde und hatten die Vorräte des Hauses so gut wie aufgebraucht. Nun lernten wir die ersten Probleme der Menschen kennen und mussten die Feststellung machen, dass man ohne Geld nicht leben konnte. Wir hatten keine Papiere, waren als Menschen nirgends registriert und das machte die Zukunft schwierig. Wir brauchten Geld und das konnte man nur mit Arbeit verdienen. Also versuchte ich mein Glück als Tageslöhner, da man bei diesem Job keine Fragen stellte. Shean arbeitete stundenweise bei privaten Lauten als Haushaltshilfe. Wir legten jeden Cent, den wir nicht zum Leben brauchten, beiseite. Die verbrauchten Vorräte haben wir wieder aufgefüllt und uns schon eine kleine Wohnung angesehen. Doch es fehlte uns noch etwas Geld dafür, so mussten wir noch ein paar Tage warten. Wir nahmen weltliche Gebräuche an und somit heiratete ich Shean.
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Wir waren sehr glücklich und hatten dann auch bald genug Geld zusammen, um uns eine kleine Wohnung mieten zu können. Doch es sollte alles ganz anders kommen, als wir uns vorgestellt hatten. Noch bevor wir in unsere Wohnung einziehen konnten, lockte mich eines Abends eine seltsame Stimme aus dem Haus. Die ganze Außenbeleuchtung ging auf einmal aus und ein sehr alter Vampir stand vor mir. Er sagte mit einer schwermütigen Stimme; „Ich bin gekommen, um Euch zu bestrafen!“ Ich schaute ihn an und fragte; „Wer hat Sie geschickt?“ Daraufhin antwortete er; „Das wissen Sie doch!“ und in der Tat, ich wusste das. Wir hatten das Schicksal herausgefordert und mussten mit dieser Strafe, für unsere Sünde leben. Ich versuchte noch mit diesem Vampir oder den Engel in vampirgestallt zu diskutieren, wusste aber vorher schon, dass das nichts bringen würde.
Ich würde lieber tot sein wollen, als in der Gestalt eines Vampirs mein Dasein fristen zu müssen. So schwor ich mir, den Sonnenaufgang entgegen zu sehen, damit uns das Leid erspart bliebe. Ich merkte wie Shean uns beobachtete und rief, „Lauf weg! Du musst ganz schnell weglaufen, bleibe erst stehen, wenn die Sonne aufgegangen ist!“
Doch Shean stand wie versteinert da.
Ich sah, wie die Augen des Vampirs rot aufleuchteten und ich in einer Art starre geriet. Mir war es nicht mehr möglich mich zu wären und immer wieder rief ich, „Shean lauf …“ Er packte mich und drückte mich nach hinten, sodass mein Kopf zu Seite fiel.
Ich schaute Shean an, die wie angewurzelt da stand und nicht fähig war, einen Schritt zu gehen. In diesen Moment war mir klar, dass wir unser Schicksal teilen würden. Wir hatten das Schicksal herausgefordert und erhielten jetzt die Quittung dafür. Ich merkte wie seine spitzen Zähne, sich in meinem Hals bohrten, und war überrascht, dass es nicht einmal wehtat. Dann lies er von mir ab und ich machte Höllenqualen durch. Stehende und reizende Schmerzen durchzogen meinen ganzen Körper. Wie besessen, krümmte und streckte ich mich, nicht fähig meinen Körper zu kontrollieren.
[FONT="]*geht noch weiter*[/FONT]