So ungefähr vier Stunden später traf Don ein und fiel seinen Söhnen gleich um den Hals.
Mir Tränen in den Augen umarmte er sie und bemerkte, dass seine Söhne keine Kinder mehr waren. Es tat ihn so weh, alle die Jahre sie nicht sehen zu können, doch Lucien Zustand wollte sich einfach nicht bessern. Don als großer Wissenschaftler gab sein bestens, um herauszufinden, was Lucien hatte. Jahrelang quälte sich Lucien mit einer Krankheit rum, die keiner kannte. Doch plötzlich, so ungefähr wo Dario Fay kennenlernte, ging es Lucien auf einmal besser. Nun konnte er sich wieder um seine Söhne kümmern und hätte sie am liebsten gleich mitgenommen.
Sie setzten sich alle in die Stube und Don forderte Tom auf, zu erzählen, was passiert war. „Was ist passiert? Es muss einen Grund geben, warum du dich nicht vollkommen zurückverwandeln konntest.“ Tom schaute Dario an und dachte; „Wenn ich es so erzähle, wie es passiert ist, dann muss ich bestimmt hier weg.“ Dario schaute Tom an und sah, dass er auf Hilfe wartete. Dario hingegen dachte; „Eigentlich hat er es gar nicht verdient, dass ich ihm helfe, viel zu oft hab ich wegen ihm schon gelogen. Ihm geht es dann wieder gut und ich plage mich dann tagelang mit meinem schlechtem Gewissen rum.“ Doch Toms Augen drängten ihn förmlich zu "bitte helfe mir". Tom blieb stumm und schaute Dario nur an. Don, Lucy sowie Max warteten gespannt auf eine Antwort und Dario fing an zu erzählen; „Wir waren im Schloss und wollten ein paar Flaschen von dem Elixier holen. Wir haben dann rumgealbert und das albern ging in Streit über. Ich weiß gar nicht mehr, worüber wir uns gestritten haben, aber der Streit eskalierte und wir haben uns verwandelt, fauchten uns gegenseitig an, bis uns die Kraft aus ging. Anschließend haben wir das Elixier genommen, was bei Tom nicht wirkte.“ „Das war alles?“ fragte Don. „Ja!“ sagte Dario und verschwieg das andere, was vorgefallen war. „Verstehe ich nicht.“ Wunderte sich Don. „Eigentlich gehört schon mehr dazu, um sich nicht richtig zurückzuverwandeln. Es passiert meistens nur, wenn der Körper eine Schutzfunktion einnimmt, z. B., wenn man beim Blutrausch erwischt wurde und man sich verteidigen muss. Na gut, in eurem Alter ist es alles noch ein wenig durcheinander. Ihr werdet euch noch an so manche Sachen gewöhnen müssen.“ Tom fiel ein Stein vom Herzen und staunte wieder über seinen Bruder, wie er in immer aus der Patsche half. Dario ist sehr gutmütig und versuchte jeglichen Ärger zu vermeiden. Er wollte Lucy damit schonen.
„Lucy möchtest du das ich die Jungs mitnehme?“ fragte Don. „Nein!“ sagte sie, ohne lange zu überlegen. „Du hast sie doch gehört, sie möchten nicht und ich möchte sie dazu nicht zwingen. Ich liebe sie als werden sie meine eigenen Kinder, das weiß auch und die eigenen Kinder gibt man auch nicht ab, wenn sie mal Probleme machen. Sag mir nur, was ich mit Tom jetzt machen muss.“ „Nicht viel. Er wird zwei Tage im Haus blieben müssen, das ihn keiner sieht und er darf kein Blut zu sich nehmen auch nicht wenn er verlangen da nach hat. Licht schadet ihm nicht. Das ist immer das Erste, was das Elixier bewirkt es hebt die Lichtempfindlichkeit auf und bei dieser Sache hat das Elixier noch nie versagt. Am dritten Tag kann er wieder eine Flasche nehmen, dann sollte die Umwandlung klappen.“ Erklärte Don war aber mit seinen Gedanken ganz wo anders. Er hatte bemerkt, dass Dario viel verschwiegen hatte und Tom doch einige Probleme zu haben scheint.
Don ging mit Tom vor die Tür und sie ließen bewusste das Außenlicht ausgeschaltete, er sagte zu ihm;
„Ich weiß das da im Schloss noch mehr war, aber ich schätze das von deinem Bruder, dass er dir so beisteht und dir hilft, deine Probleme zu lösen. Bin aber von dir enttäuscht, dass du dich mir nicht anvertraust. Tom …, pass bloß auf, dass du nicht auf die schiefe Bahn gerätst, du bist schon nahe an der grenze von dem, was du verkraften kannst. Hast du die Bücher gelesen, die ich dir gab? Da steht nämlich alles über uns Vampire drin, auf was du achten musst, die Gesetzte der Vampire und wie du dich in bestimmten Situationen verhalten musst.“
„Bin sie noch nicht ganz durch.“ Gab Tom zum Teil zu. Dabei hatte er sich nur für die spannenden Geschichten interessiert und nicht was Gehorsam und Gesetzte anging.
„Na gut mein Sohn, wir haben viel nachzuholen, und wenn ich ehrlich bin, würde ich dich am liebsten mitnehmen. Doch du möchtest nicht und Lucy will auch das Du bleibst. Ich habe auch noch einiges zu tun. Wir werden die alte Villa verkaufen und ich habe schon einen schönes Anwesen gefunden, das nur zwei Autostunden von hier entfernt ist. Es liegt oben auf den Bergen, so können wir uns öfters sehen. Deine Mutter passt es zwar nicht so ganz, aber diesmal werde ich hart bleiben. Und du …, versprich mir keinen Blödsinn zu machen. Den Stress ist das Letzte, was Lucy gebrauchen kann. Sie hat soviel für uns getan, denk immer daran und sei dankbar dafür.“ „Ja Papa, das bin ich. Das tut mir auch alles sehr Leid, aber weißt du Papa, manchmal spüre ich Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, so einen Drang, ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll.“ Erzählte Tom. „Ich denke wir müssen uns unbedingt mal unterhalten. In drei Wochen müsste ich alles erledigt haben, dann hole ich Euch und wir reden in aller Ruhe über unser Leben.“ Tom nickte und die beiden umarmten sich.
Don redete noch mit Lucy und Max. Er bedankte sich vom ganzen Herzen, das die beiden seine Söhne so wunderbar versorgten und erzogen haben. Danach musste er auch wieder los.
Nach drei Tagen konnte Tom dann erneut das Elixier nehmen und diesmal wirkte es auch richtig.
Er verstand jetzt das, dass Vampirleben doch nicht so berauschend war, wie er gedacht hatte. Denn er liebte es auch, durch die Straßen zu gehen, andere Leute kennenzulernen und war gerne bei seinen Kumpels auf der Arbeit. Das alles müsste er aufgeben wenn es das Elixier nicht gebe. Ihm war bewusst geworden das er jetzt wirklich vorsichtiger sein muss.
Aber eines konnte er nicht abstellen, er musste trotz allem immer zu an Fay denken und hatte eine große Leidenschaft für sie inne. In seinen Träumen stellte er sich vor, wie sie sich liebten, wie sie sich leidenschaftlich küssten und er glaubte sogar, ihren süßen Saft des Mundes zu schmecken. „Irgendwas muss ich unternehmen, sonst werde ich noch warnsinnig.“ Sagte er zu sich selbst.
Fortsetzung folgt …