Kapitel 11
Das alltägliche Leben!
Es waren wieder ein paar Wochen vergangen. Fay und Dario verbrachten viel Zeit miteinander. Am Tage war Dario oft bei Fay zu Hause, die ihre Mutter nicht alleine lassen wollte, da sie ja jede Zeit ihr Kind bekommen konnte. Dario schaffte es irgendwie, Tom aus dem Weg zu gehen und Fay von ihm fernzuhalten. Was eigentlich gar nicht so schwer war, da Tom sehr hart arbeiten musste und abends total müde ins Bett fiel.
Bei schlechtem Wetter verbrachten sie ihre Zeit manchmal vor der Konsole und ärgerten sich, bei verschiedenen Videospielen. Da Dario aber sonst in seiner Freizeit eher herumexperimentiert hatte, fehlte ihm die Erfahrung, um mit dem Joystick richtig umgehen zu können. „Hey! Wenn du in der realen Welt auch so Auto fährst, setze ich mich nicht mehr zu dir ins Auto!“ sagte Fay scherzhaft und voll auf dem Bildschirm konzentriert. „Was kann ich denn dafür, dass das bescheuerte Auto sich so blöd lenken lässt. Außerdem haben sie in diesem Spiel viel zu viele Bäume am Straßenrand gestellt.“ fluchte er vor sich hin. „Du sollst ja auch auf der Straße fahren und nicht am Rand.“ erklärte ihm Fay. „Das weiß ich selber, aber dir scheinen die Bäume ja auch zu stören, sonst würdest du sie ja nicht der Reine nach umnieten und so vor dich her meckern. Warum spielst du eigentlich, wenn es dich so wütend macht?“ „Weil es Spaß macht und ich meckere halt manchmal gerne. Übrigens, du siehst süß aus, wenn du wütend bist.“ antwortete Fay.
Fay hörte ihren Vater kommen, legte den Joystick zur Seite und erfuhr von ihm, dass er Feierabend hat. Sofort ging sie zu Dario und meinte; „Komm, wir gehen noch auf die Kirmes. Mein Vater bleibt zu Hause.“ „Lohn es sich denn noch?“ meinte Dario, weil es schon spät war. „Werden wir sehen, wenn wir da sind.“ Antwortete Fay und zog Dario am Arm. All Zuviel war auf der Kirmes nicht mehr los, aber sie hatten trotzdem ihren Spaß, wie beim Büchsenschießen, wo natürlich Fay die ruhigere Hand hatte und sie sich sicher war; „Lässt du mich mit Absicht immer gewinnen?“ „Wieso?“ fragte Dario. „Weil ich es glaube.“ sagte sie. „Sieht nur so aus.“ meinte er und tat so als müsste er sich anstrengen.
Nachdem sie etwas gegessen hatten, nahm Fay Dario an die Hand und sie rannten die Wege des Marktes entlang. Auf einmal blieb sie stehen. „Hey, komm, lass uns hüpfen.“ sagte Fay. Dario erwiderte: „Das wurde doch für die Kinder aufgebaut!“ „Na und, es sind keine Kinder mehr hier.“ fuhr sie fort und machten sich auf zur Hüpfburg. Kreischend sprangen sie unbeschwert auf der Burg herum und amüsierten sich wie kleine Kinder.
Das Herumspringen so kurz nach dem Essen ist Dario nicht gut bekommen. Ihm wurde schlecht und er hatte mühe die Sachen, die er gegessen hatte, bei sich zu behalten.
Sie tanzten noch eine Weile und gaben sich leidenschaftliche Küsse. Es war schon weit nach Mitternacht als ihnen auffiel, dass fast keine Besucher mehr auf der Kirmes waren. Sie sahen, wie der Ordnungsdienst schon am Aufräumen war. Sie gingen dann auch nach Hause. „Hoffentlich machen meine Eltern sich keine Sorgen. Aber seitdem du bei mir bist, ist meine Mutter schon viel ruhiger geworden.“ meinte Fay.
Sie konnte ja nicht ahnen, dass ihre Eltern jetzt andere Probleme hatten.
Als Fay zu Hause angekommen war, schlich sie sich schnell ins Bett und schlief auch gleich ein. Am Frühen morgen es war noch dunkel draußen, wurde sie durch eine zuschlagende Autotür geweckt. Sie hörte Geräusche in der Küche. Total müde schleppte sie sich dort hin, um zu schauen, was da los war.
„Papa!“ Wo kommst du denn jetzt her? Ist was mit Mama passiert? Hat sie das Baby etwa schon bekommen?“ fragte Fay und war auf einmal hellwach. Maikel strahlte übers ganze Gesicht und sagte sichtlich erschöpft: „Du hast einen kleinen Bruder.“ „Was, ich habe einen Bruder? Das ist so toll!“ und Fay freute sich riesig. „Wie geht es Mama und dem Baby?“ wollte sie gleich wissen. „Ihr und dem Baby geht es gut. Sie schlafen und das sollten wir auch noch ein Weilchen.“ Meinte Maikel und sie gingen ins Bett, nachdem sie sich umarmt hatten.
Am Nachmittag hatte Fay sowie auch ihr Vater ausgeschlafen. Nachdem die beiden was gegessen hatten, machten sie sich fertig, um ins Krankenhaus zu fahren. Fay rief noch schnell Dario an, um ihn die Neuigkeit mitzuteilen. „Hallo Dario! Stell dir vor, ich habe einen kleinen Bruder. Wir fahren gleich ins Krankenhaus, ich bin gespannt, wie er aussieht. Du weißt gar nicht, wie ich mich freue.“ sagte sie ganz aufgeregt. „Das freut mich aber. Wie heißt er denn?“ fragte Dario. „Mensch, das kann ich dir gar nicht sagen, habe mein Papa noch nicht gefragt. Dario ich melde mich wieder bei dir, ich weiß, nicht wie lange wir im Krankenhaus bleiben werden.“ „Ok, ich werde auf deinen Anruf warten und grüße deine Eltern. Bis dann, Schau!“
Im Krankenhaus bestaunte Fay erstmal das Baby und war gleich vernarrt in den Kleinen. „Man ist der aber süß!“ sagte sie. Maikel und Maria waren sehr glücklich und fanden den Anblick von Fay mit dem Baby auf dem Arm herzerweichend. „Stell dir mal vor!“ sagte Maria lächelnd zu Maikel. „In ein paar Jahren könnte sie schon ihr eigenes Baby in den Armen halten.“ „Ja, da hast du recht. Mensch, wo sind bloß die Jahre geblieben?“ antwortete Maikel, doch Fay warf ein. „Habt ihr den Kleinen schon einen Namen gegeben?“ „Ja, wir haben ihn den Namen „Leon“ gegeben.“
„Das ist ein schöner Name. Hallo! Kleiner Leon, ich bin deine große Schwester Fay.“ Stellte sie sich ihren Bruder vor.