Als er Tom seine erste Begegnung mit einem Anzug erzählte, fingen beide an zu lachen und Tom meinte; „Da bist du ja wirklich über deinen Schatten gesprungen, was? Ich weiß zwar nicht warum, aber Frauen finden Männer in Anzügen irgendwie attraktiv. Das hat mir meine Tante erzählt weil ich auch Anzüge grässlich fand. Aber das stimmt wirklich, musste mal ausprobieren. Naja du willst ja Pipi, aber wenn du so weiter machst…, ach ich versteh euch beide nicht. Ihr wollt beide dasselbe und eiert so rum. Bei Pipi kann ich es ja noch verstehen, ihr fehlt die Erfahrung, doch das du dich so zurück hältst.“ „Du weißt auch nicht was du willst, was? Erst warnst du mich und jetzt bin ich dir zu langsam.“ Erwiderte Rocky leicht sauer.
„So war es doch gar nicht gemeint, ich wollte nur nicht das Pipi eine deiner eine Nacht- Liebschaften wird. Doch du meinst es wirklich erst und liebst sie und Pipi geht es nicht anders.“ Erklärte Tom seinen Kumpel.
„Tom, manchmal macht du mir Angst. Man könnte glauben, du kannst in einem reinschauen.“
„Dass du Pipi magst, sieht ein Blinder und dass du sie liebst, merkt auch fast jeder, dazu bedarf es keine sonderlichen Fähigkeiten.“
„Und du glaubst, dass sie mich auch mag? Hatte sie wirklich noch keinen Freund? Das versteh ich nicht.“ „Dass sie dich mag, das glaub ich nicht das weiß ich, aber wehe du sagst was, sonst bekomme ich ärger mit Miri. Nein, sie hatte noch keinen und diesbezüglich auch keine Erfahrung, darum ist es mir auch wichtig, das sie nicht enttäuscht wird. Am Freitag ist Abschlußfest, deine große Chance.“ Meinte Tom und Rocky erwiderte enttäuscht; „Sch…e, da komme ich erst so spät. Muss doch den bescheuerten LKW holen und kann nicht einmal jemand anderem mit beauftragen, da ich es versprochen habe. Doch wenn ich mich beeile, schaff ich es vielleicht bis um acht zurück zu sein. Tja das ist der Nachteil, wenn man schon ein Lappen für alles hat.“ „Hey, keine Sorge. Um acht geht die Party doch erst richtig los.“
Nur noch ein paar Tage bis das Semester zu ende war. Jedes Jahr gab es ein großes Straßenfest, das die Studenten die ihr Studium abgeschlossen haben, organisierten.
Rocky hatte das zweite Semester abgeschlossen und Tom, Dario und Fay das erste.
Hätte Rocky und sein Kumpel der ihn begleitet, vorher gewusst was sie auf ihre Fahrt erleben werden, würden sie den LKW da stehen lassen, wo er sich im Moment noch befand.
Am späten Nachmittag fuhr Tom mit Miri sowie Rocky mit Pipi zu einer Werkstadt die Rockys Kumpel gehörte und in einen Gewerbegebiet am Rande von Bergen lag. Regelmäßig traf sich dort ein Teil von Rockys und auch Toms alten Clique um an Autos rum zubasteln, die sie sich vom Schrottplatz holten, oder ihre eigenen Autos mit Tuningteile versorgten.
Für Miri war hinter der Halle ein restorierter Kleinwagen bereitgestellt worden.
Tom und Miri waren schon zur der Halle gegangen. Rocky und Pipi standen noch am Auto, Rocky meinte; „Darf ich bitten!“ und zeigte Pipi das sie auf der Fahrerseite in sein Auto steigen sollte. Pipi wunderte sich. „Was soll ich da?“ fragte sie nach und Rocky meinte gelassen; „Du willst doch fahren lernen, oder?“ „Aber nicht in deinem Auto, das sieht teuer aus und ich kann nicht fahren. Was ist wenn es Kratzer gibt oder ich dir ne Beule rein fahre? Nein, das möchte ich nicht!“ Rocky lachte und sagte; „Tja dann bin ich kein guter Fahrlehrer. Also steig schon ein und macht dir wegen dem Auto keine sorgen.“ Pipi fühlte sich nicht wohl, liebe wäre sie in einem der alten Rostlauben die man auf dem Hof so sah eingestiegen.
Tom hatte da weniger vertrauen zu Miri und befürchtete sein Auto könnte unter Miris erste Fahrversuche arg leiden. Sie begrüßten erstmal die anderen und Bill sagte; „Der Wagen steht dahinten, Schlüssel stecken. Na dann Mädel versuch dein Glück!“ meinte er noch zu Miri.
„Hey Tommy! Willst du uns ein bisschen helfen? Ach so was ich dich noch fragen wollte, kommt ihr auch am Samstag zu dem Monstertruck- rennen?“ schrie Elli die mit einer Schleifmaschine hintern einer Rostlaube hockte. „Nein, kann nicht. Da helfe ich meinen Bruder.“ Schrie Tom zurück.
Rocky erklärte Pipi kurz die Techniken des Wagens, vor allem was Gas und Bremse betraf. Wie eine Kupplung funktioniert und was man sonst noch so wissen muss um erste Fahrversuche machen zu können. Pipis Nervosität war nicht zu übersehen. Doch als sie merkte, dass das anfahren gar nicht so schwer war, wurde sie ruhiger. Durch den Umgang mit der Nähmaschine, hatte sie schon ein Gefühl fürs Gaspedal und fand auch schnell den Schleifpunkt.
Anders war es da bei Miri die zum Anfang das Auto regelmäßig abwirkte. Tom war zwar ein liebenswerter Kerl doch gewiss kein guter Fahrschullehrer. Schnell verlor er die Nerven und konnte gar nicht verstehen, was beim anfahren so schwierig sein soll.
Miri hatte nach ein paar Minuten schon de schnauze voll. „Ich geh jetzt nach Hause.“ Sagte sie beleidigt und enttäuscht über sich selbst. „Ach komm schon! Ist doch nicht so schwer. Langsam die Kupplung kommen lassen und dabei etwas Gas geben.“ Meinte Tom und versuchte ruhig zu wirken. Nach etwas einer Stunde hatte auch Miri so einigermaßen ein Gefühl für Gas und Kupplung entwickelt. Mit dem Lenken hatte sie keine Probleme nur das Getriebe mochte Miris Art die Gänge rein zuhauen, nicht besonders und das war zu hören.
Doch nach einer weiteren Stunde hatte sie auch das gelernt, so das ihr das fahren sogar anfing Spaß zu machen.
*geht noch weiter*