Genre: Mystery / Love
Dank an: Zed für ihre Freundschaft und die englische Übersetzung, chakaru für ihren Beistand und Veruca für den Crashkurs im FS machen
Willkommen: Renomeepunkte. Kommentare und Kritik bitte per PN (aber auch über die freue ich mich... )
Bemerkung: Ich habe festgestellt, das es hier noch einige andere Fotostorys gibt die zumindestens mit einem ähnlich "Cliffhanger" anfangen, was mich zu folgener Klarstellung verleitet: Diese Erzählung hier ist alleine auf meinem Mist gewachsen und schon vor einiger Zeit in einem englischsprachigen Forum veröffentlicht worden. Also etwaige Gemeinsamkeiten, wenn es sie geben sollte (was ich nicht hoffe) und dergleichen sind zufälliger Natur und nicht beabsichtigt.
~ Prolog ~
Das Leben eines Sängers ist anstrengend. Gerade als Opernsänger bist du von den Launen der Intendanten, den Moden der jeweiligen Saison abhängig. Du beherrschst ein begrenztes Repertoire an Stücken und wenn das zu einseitig ist, hast du Pech gehabt. Brotlose Kunst... dieses Schlagwort gilt leider viel zu oft in dieser Welt.
Umso glücklicher, wenn du es geschafft hast und allein dein Name reicht, um dir Angebote einzubringen... Manche nutzen diese Freiheit, um von einem Opernhaus zum nächsten zu tingeln, Tourneen zu bestreiten, noch bekannter zu werden, auch ausserhalb der Welt der Klassik. Doch was tun, wenn da eine Familie ist, die dich daran hindert? Die dir diese Freiheit gewissermaßen nimmt?
Dann bleibt dir nur der Weg, auf einen festen Vertrag zu hoffen. Einen Vertrag, der dir die Möglichkeit gibt, in einer Stadt zu bleiben, und deinen Kindern, deinem Partner ein fast geregeltes Leben ermöglicht. Das ist nicht der schlechteste aller Wege... auch so hast du dein Auskommen. Und du kannst das tun, was du am besten kannst... und am liebsten. Denn eines ist sicher... zu singen bedeutet, dafür zu leben. Egal wie. Wer es anders sieht, darf sich nicht Sänger nennen. So hat es dir zumindest dein Gesangslehrer immer wieder gepredigt, und in den Momenten, in denen du auf der Bühne stehst, glaubst du ihm das sogar...
Also nimmst du das Opfer für deine Familie auf dich. Für deine Frau, die ihre eigene Gesangskarriere opferte, als sie schwanger wurde. Für deine Tochter, die dich in dieser Stadt verwurzelt hat. Für das Leuchten in ihren Augen, wenn du zu ihnen kommst und ihnen sagst, dass es geklappt hat... dass ihr hierbleiben könnt, in Nürnberg. Zwar weit weg von Frankreich, dem Land eurer Väter, aber ihr habt schon immer sehr international gedacht. Eine weitere Sache, die wichtig für einen Sänger ist...
Das ist es, was du auch deiner Tochter sagst. Sie hat das Talent ihrer Eltern geerbt, auch sie wird eines Tages auf der Bühne stehen und es wird auch für sie nichts anderes geben. Dann wird das Leuchten in ihren Augen nicht mehr nur dir gelten, sondern auch dem Puplikum vor sich, das sie mit ihrer Stimme berührt. Es ist wie eine Droge. Für solche wie euch gibt es nichts anderes als die Musik und das, was sie mit den Menschen anzustellen vermag...
Aber manchmal hast du Zweifel. Die Entbehrungen, die Enttäuschungen, die auf sie warten werden... Die harte Arbeit und der geringe Lohn dafür... Manchmal glaubst du, dass du sie eher davor schützen solltest, als ihr diesen Weg zu ebnen... Jahrelanger Unterricht, die Unsicherheiten zu Anfang einer jeden Karriere. Es braucht mehr als Können und Talent. Man braucht auch Glück dazu. Manchmal fragst du dich, ob du ihr Schicksal wirklich von etwas wie Glück abhängig machen willst... denn vielleicht hast du es schon selbst aufgebraucht und hast nichts mehr für sie übrig gelassen....
Aber du weißt auch, dass du nicht anders kannst. Und sie wird es besser haben als du. Sie wird die Welt sehen... von einer Stadt zur nächsten, von einem Arangement zum anderen, wird in den größten und besten Häusern auftreten. Das, was du auch einmal tun wolltest. Und du wirst sie vor den Enttäuschungen beschützen, die auf ihrem Weg auf sie lauern werden. Du wirst an ihrer Seite bleiben und sie führen, weil du die Stolpersteine und Gefahren schon kennst.
Sie wird ihren Weg gehen. Dafür wirst du Sorge tragen.