[Fotostory] Cold Christmas (Kurzgeschichte)

  • ~*~ Cold Christmas ~*~




    Trübsinnig wanderten seine grünen Iriden durch den von Gefühlen bedeckten Raum. Gefühle, die sich nur bedingt beschreiben ließen, heraufbeschworen wurden durch ihn und seiner ach-so-tollen Familie. Keiner außer ihm schien diese Empfindungen wirklich wahr zu nehmen, achte auf solche Äußerlichkeiten, wie die Atmosphäre, die in einem Raum wie eben diesen, in welchem er sich befand, herrschte. Nur der Prunk erweckte die Aufmerksamkeit der Menschen, die sich mit ihm zusammen im selben Zimmer aufhielten. Irrsinnig, so dass er es nicht einmal mit den passenden Worten beschreiben konnte, denn sie waren bis dorthin niemals verwendet worden, fraglich ob es sie jemals in dem gewünschten Umfang und Ausdruck existieren würden. Selbst das klirrende aufeinander treffen der Weingläser zerschnitt die erstickende Luft um ihn herum nicht. Im Gegenteil sie schnürte sich, brachte seinen Körper innerlich zum beben, erlosch den letzten Funken Freude auf den heutigen Weihnachtsabend.




    Eine andere Welt, in der er keine Rolle spielte. Einen anderen Anschein ließ er zumindest nicht zu, dazu stand jede noch so unbedeutende Kleinigkeit vollkommen im Kontrast zu ihm und seiner emotionalen Stimmung. Die Flamme im Kamin stimmte leise eine friedsame Melodie an, begann von Zeit zu Zeit an Kraft zu gewinnen, erstreckte sich in ihrer ganzen Schönheit, während sich Farben vermischten, sich umschmeichelten, zu einem endlosen Spiel aufforderten, eins wurden.




    Traurig verfolgte Constantin dieses Spiel einen Augenblick, ehe er sich abwandte und das lebendige Feuer nicht nur mit seinem hohlen Inneren, sondern gleichzeitig mit dem herrschen Treiben vor der Hausbar verglich, sich seine so genannten Liebsten näher anschaute. Auf Fremde mochte ihr Lachen graziös wirken - wobei der Braunhaarige nicht einmal sagen konnte, ob er damit die Gesellschaft oder nur seine Schwester meinte – jedoch, wie bei allem, hatte alles im Leben eine Schattenseite, die er mehr als deutlich zu spüren bekam. Sicherlich konnte er sich ihnen ohne Zögern anschließen, würde mit in das Scheinbild aufgenommen werden, allerdings gleichermaßen eine Lüge leben müssen, sich selbst verstecken, verleugnen. Niemals mehr, das hatte er sich geschworen, wollte er sich mehr Schmerzen zufügen müssen, als nötig.




    Noch einen letzten flehenden stummen Hilferuf richtete er an den jungen Herren, der nicht unweit von seiner Schwester entfernt stand, dessen Hand immer wieder die des anmutigen Schwarzhaarigen zu suchen schien, diese auch dann und wann ergriff, vorbildlich ihre beiden Ringfinger aneinander rieb. Gewiss eine unbewusste Geste, die schnell zur Gewohnheit werden würde, denn ausnahmslos alle Menschen zeigten ihr Glück – vor allem wenn es hieß, bald den Bund der Ehe einzugehen. Schmerzlich zog sich Constantins Herz immer wieder bei dieser Geste zusammen, pochte, drückte sich unangenehm gegen seinen Leib, unerträglich, ätzend, verachtend waren nicht nur die Schmerzen, auch der Hass seiner geliebten Zwillingsschwester gegenüber ließ ihn nicht ruhen, trieb ihn zur inneren Verzweiflung.






  • Der Teufel jagte ihn, wie schon so oft in den letzten Jahren, gewann immer mehr an Kraft. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis die Fassade einbrechen würde, die Hüllen fallen und sein innigstes und dunkelstes Geheimnis zugleich an die Öffentlichkeit geraten würde. Constantin konnte sich schon jetzt denken, was die anderen nach einem Geständnis von ihm halten würden. Die Strafe wäre Verachtung und Unverständnis von allen Seiten, bis hin zu Ekel, Beschimpfungen - wohl wahr die kleinste und erträglichste Tugend. Bilder zogen auf, trieben in ihm die Angst empor, ließen ihn sich keuchend gegen die Flurwand lehnen. Szenen von zukünftigen vermeintlichen Reaktionen sorgten dafür, dass er den Halt verlor, die Kontrolle über sich und seinen Körper, so dass er auf den Boden sank.




    Plötzlich durchdrang jemand seine innere Panik, Schritte kamen näher. Eine Person, die er selbst über kilometerweite Entfernung wieder erkennen würde. Ängstlich schaute er auf, nachdem man sich einige Male geräuspert hatte, mit dem Wissen, dass man keine Beherrschung mehr über seine eigene Handlungsweise aufbrachte. Constantins Augen schimmerten in dem matten Licht, ließen in sich lesen, jedes einzelne Gefühl erkennen. Eine Hand wurde ihm gereicht, die er auch ohne Widerworte annahm. Niemals hätte er sich der Person widersetzen können, war zu sehr von ihr besessen, abhängig, mit Leib und Seele verschrieben. Sanfte Arme legten sich um seinen zitternden Körper, selbst nicht wahrnehmend, dass er auch äußerlich seine Ängste nicht mehr verbergen konnte. Sehnsuchtsvoll presste sich Constantin an seine große Sehnsucht heran, seinen Schwarm, die verschriene erste große Liebe.




    „Shhh Kleiner… alles wird gut, auch wenn es nicht den Anschein macht..“ Ein Schluchzen, mehr brachte Constantin nicht über seine Lippen. „Es tut mir so leid, dass ich es so weit habe kommen lassen.. Ich wol..“ Energisch unterbrach der grünäugige seinen besten Freund, verstand nicht, was dieser meinte, wollte es nicht wissen, nur die einmalige Gelegenheit genießen, sich in dessen Armen beschützt und geborgen zu fühlen, als könne sie niemals mehr etwas voneinander trennen, wie eine Illusion, ein Traum, aus dem man niemals mehr erwachen wollte. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an seinem besten Freund fest, vor Angst ergriffen, diesen verlieren zu können, für immer. Seine grünen Iriden waren geschlossen, nur leicht flackerten seine Augenlieder, nicht gewillt sich jemals mehr zu öffnen. Die Stimmung hatte etwas hoffnungsloses, als wäre es ein Abschied auf ewig, wenn sie sich voneinander trennten.




    Zart geschwungene Lippen legten sich auf die des Braunhaarigen, gänzlich unerwartet für diesen. Nur kurz, ohne die Chance jemals hätte erwidert werden zu können und doch so tröstend, erlösend, gar erwachend, brachte Constantin in die Realität, eine Wirklichkeit zurück, aus der er am liebsten entfliehen würde.




    Seine Augen waren erschrocken aufgerissen, blickten seinen Gegenüber überrascht an. Mark deutete nach oben – ein Mistelzweig, wie Constantin erkannte. Das aufdringliche Gefühl, das Nachprickeln auf seinen Lippen ignorierte er nun vollkommen, wollte nur wissen, ob dies, die ganze Situation, dieses intensive Erlebnis etwas zu bedeuten hatte. „Warum? Was..?“ Mark legte seinem besten Freund den Zeigefinger auf die Lippen um ihn zum Schweigen zu bringen. „Es ändert gar nichts, so Leid es mir tut. Mehr als die Liebe eines Bruders kann ich dir nicht entgegen bringen. Ich heirate deine Schwester, sie ist meine Liebe des Lebens. Irgendwann wirst du lernen mit mir als deinem Schwager umzugehend und die Richtige treffen. So sehr ich mir auch wünschte, deine Gefühle erwidern zu können, es geht nicht Kleiner. Du wirst immer mein bester Freund bleiben, gleichgültig was kommt.“




    Constantin schlucke, löste sich jedoch sogleich von Mark, ertrug seine Nähe augenblicklich nicht mehr. Er nahm all seine Kraft zusammen und stolperte einige Schritte zurück, begann aus dem Haus zu laufen, brauchte frische Luft, um die Worte seines Freundes zu begreifen, den Schmerz zu stillen, zu Betäuben, auch wenn er sich nicht sicher wahr, ob es funktionieren würde.. mehr als Hoffen und Begreifen konnte er jetzt und zukünftig nicht… Alles war in diesem Moment besser als ein weiteres Weihnachten in falscher Atmosphäre verbringen zu müssen.. es konnte nur besser werden.. und eines Tages, da würde auch er ein liebliches Weihnachtsfest erleben..


    ~ Ende ~



    ~*~*~*~


    Die Kurzgeschichte wurde ursprünglich für den Adventkalender am simforum geschrieben, nun hab ich mich aber dazu entschlossen sie auch hier online zu stellen.


    Ich wünsche euch allen einen Schönen Heiligabend und insgesamt ein frohe Weihnachten.


    Lg Eaver

  • Heeeeeeeeeyyyy^^

    Also irgendwie ist diese Story sehr verwirrend...
    Also ich hab das jetzt so verstanden:

    Constantin ---(bester Freund; verliebt in)--->Mark ----(heiratet)------>Constantins Schwester----(schwester)-->Constantin
    So etwa?


    Ich finde es sind schöne Fotos geworden und du hast auch einen coolen, ungewöhnlichen (positiv), eigenwilligen Schreibstil.
    Aber mir ist der Sinn dieser geschichte nicht klar geworden
    Wieso geht es Constantin so schlecht?
    Ist er schwul?
    Irgendwie ist diese Geschichte traurig...^^
    Mir gefällt sie trotzdem!!!


    Ein Wort versteht ich nicht
    Seine grünen Iriden waren geschlossen.
    Was sind Iriden...Augen?

    Entschuldigung, vielleicht bin ich einfach nur zu blöd um die geschichte zu verstehen!

    Aber hast du toll gemacht!!
    Jessy

    [CENTER][SIZE=2]My 0.00000001 percent chance of marrying Alex Gaskarth still beats [/SIZE]
    [/CENTER][CENTER][SIZE=2] your 0 percent chance of marrying Edward Cullen. [/SIZE]
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  • Eine sehr Gefühlsbetonte Kurzgeschichte. Sie bringt die totale Zerrissenheit von Constantin voll rüber. Einerseits liebt er seine Zwillingsschwester, doch andererseits haßt er Sie, weil er für ihren zukünftigen Mann die selben Gefühle hegt wie sie.

    Ausserdem wird auch so nebenbei ganz treffend die ach so gute und aufgeklärte Gesellschaft eingefügt. Da ja die Themen Schwul und Lesben nach wie vor für helle Aufregung sorgt. Was mich auf die Palme bringt, ich hab beides in meinem Bekanntenkreis und das sind ganz tolle Menschen. Und es ist mir egal auf welchem Gleis sie fahren ;)

    Das schreit direkt nach einer richtigen Foto-Story - dieser Constantin weckt mein Interesse ungemein. Dieser Skin ist total hübsch geworden - ein ganz großes Kompliment dazu.

    LG UserGab :zudienst

    [center][SIZE=4]Meine Werke bei All4Sims[/SIZE][/center]

  • Hi,
    ich finde diese Story wahnsinnig schön (traurig). Und eigentlich gar nicht wirklich verwirrend obwohl ich zugeben muss dass ich zunächst dachte dass er auf seine Schwester steht ^^
    Die Bilder sind super gelungen. Du hast da wirklich ein Händchen dafür. Vor allem das erste Bild ist super geworden. Der Constantin-Skin ist wahnsinnig hübsch geworden. Würde gerne wissen wo du sein outfit her hast.
    Deinen Schreibstil finde ich auch super. Sehr bildhaft und untermalt super die Stimmung. Obwohl ich bei fs sehr lesefaul bin habe ich die (zum Teil) längeren Abscvhnitte sehr genossen.
    Ich freue mich auf weitere Storys von dir.
    lg
    me

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    [center]:jeah Mando Diao 4ever!! :hear[/center]
    [CENTER]~<3 Genialer Auftritt auf dem fm4 frequency fesival 2006 <3~[/CENTER]

    [center][center][SIZE=3]Leben leichtgemacht[/SIZE][/center][/center]
    [center][center][SIZE=3]Lacht einer - lach mit
    Trinkt einer - trink mit
    isst einer - iss mit
    Schreibt einer - schreib ab[/SIZE]
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