Bilingualer Sachfachunterricht (CLIL)

  • CLIL, oder wie es in Deutschland eher bekannt ist, bilingualer Sachfachunterricht handelt von der Philosophie Sachfächer (Geschichte, Erdkunde, Mathe etc) in einer Fremdsprache (meist Englisch oder Französisch) zu unterrichten.
    Derzeit mache ich ein Seminar zu diesem Thema und will meine Zulassungsarbeit auch darüber schreiben.
    Hat jemand von euch mit dieser Art des Unterrichts Erfahrungen sammeln können? Was haltet ihr davon? Hat es euch geholfen? Oder war es nur von Vorteil für das Sprachfach?


    Ich würde mich über eine angeregte Diskussion sehr freuen.


    Gruß
    Robe

    [CENTER]America is the only culture that went from barbarianism to decadence without the step of civilisation in between[/CENTER]


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  • Ich hatte 1 1/2 Jahre bilingual Erdkunde und dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit Geschichte bilingual zu wählen. Hab es letztendlich aber doch nicht gemacht, weil ich auch in der 7ten bili nur hatte weil meine Eltern es wollten.Eigentlich is es schon schön, aber scjon scherer als Unterricht auf Deutsch.

  • Wir hatten gar keine wahl ob bilingual oder nicht. Hatten auch letzes bilingualer Erdkunde Unterricht, auf Englisch. Ich hatte eigentlich keine Probleme damit und es hat mir auch spaß gemacht, nur die schüler, die nicht so gut in Englisch waren hatten schon ihre probleme.

  • Ich hatte von der 7. bis zur 9. Klasse (3 Jahre also) Erdkunde auf Englisch, in der 8. und jetzt in der 10. Politik auf Englisch und in der 9. und 10. Geschichte auf Englisch.


    Mir persönlich macht es so sehr viel Spaß und es bringt mir auch was :) Man lernt viel mehr Vokabeln und kann sich besser ausdrücken - vor allem in Bereichen, mit denen man im Englischunterricht so nicht arbeitet, wie zum Beispiel Wirtschaft, Politik usw. Außerdem war es auch nicht viel schwerer, da wir (bis auf Erdkunde) kaum Vokabeln "lernen" mussten - die kamen einfach so mit der Zeit, durch häufigen Gebrauch usw.


    Inhaltlich war es auch nicht schwerer, da es ja alles Themen / Fächer waren, die man in dem Maße vorher nicht hatte; ob man es dann auf Englisch oder Deutsch lernt macht dann kaum einen Unterschied - man gewöhnt sich ganz schnell an die Sprache :)


    Ich würde es immer wieder so wählen und bevorzugen :)

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  • DIe Frage für mich ist halt, ob es sich noch wirklich um Geschichts/Erdkundeunterricht handelt oder ob es einfach ein erweiterter Sprachunterricht ist. Also welche Rolle nimmt das Sachfach dabei ein und wie gut ist der Unterricht. Macht ihr genausoviel wie eine KLasse, die auf deutsch unterrichtet wird?

    [CENTER]America is the only culture that went from barbarianism to decadence without the step of civilisation in between[/CENTER]


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  • Bin auch billingual.

    Hatte ma Anfang zwei Stunden mehr Englisch. Im Moment hab ich allerdings nur Erdkunde auf Englisch.
    Nächstes Jahr wird wohl Geschi komm...

    [SIZE="1"]"Der perfekte Moment ist der, nach dem man das langersehnte endlich bekommen hat, in seinen Händen hält und sich dieses Triumphes bewusst ist. Das davor und danach zielt lediglich auf diesen Moment ab."
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  • Seit der 5. Schulstufe werden bei uns so ziemlich alle Fächer (sogar in Kunst, Musik und Werken (!) hatten/haben wir einen Native) auch auf Englisch unterrichtet, und in zweieinhalb Jahren werde ich auch (hoffentlich!) bilingual maturieren. Der Englischunterricht ist in Folge dessen bei uns auch auf einem viel höheren Niveau als der der Parallelklassen, selbst sehr fremdsprachenbegabte Schüler normaler Schulklassen, die in der Oberstufe in uns gewechselt haben, sind anfangs grad noch so positiv.


    Einerseits ist es natürlich schon gut. Eben weil man fast in jeder Stunde mit Native Speakern Englisch spricht, sprechen bei uns alle sehr flüssig, und wenn ich mich mir englischsprachigen Menschen über Vektoren und Trigonometrie unterhalten mag, kann ich das auch problemlos tun. Wirklich zurück sind wir nicht, im Gegenteil, in Geschichte behandeln wir beispielsweise, parallel zum normalen Stoff, auch verstärkt die britische und amerikanische Geschichte, und in Mathe "englische" Rechenmethoden (ernsthaft, da gibt's Unterschiede!). Einzig und allein haben einige Natives sehr wenig Ahnung von dem Stoff, den sie "unterrichten" - ist ja auch nicht direkt ihre Aufgabe, dafür ist eigentlich eh der normale, österreichische Lehrer da - aber man kommt sich nach einiger Zeit etwas verarscht vor, wenn der Native weniger Ahnung hat als man selbst und nur Texte runterliest. Dafür haben wir auch drei, die das Fach/Fächer auch wirklich studiert haben und irrsinnig gute Lehrer sind!
    Was ich auch sehr angenehm fand, war, dass wir im Englischunterricht nicht so viel trockene Grammatik durchgemacht haben, dafür wird bei uns das Wissen schon vorausgesetzt.


    Andererseits ist bei uns alles immer sehr anstrengend, insbesondere der Englisch Unterricht, und irgendwann nervts einen schon, dass man, wenn man beim Chemietest anstatt von "distillation", "destillation" schreibt, es sofort Punkteabzug gibt, und es ausgerechnet der Punkt ist, der einem zum Gut gefehlt hat...
    Außerdem frag ich mich ernsthaft, ob mich eine bilinguale Matura wirklich weiterbringt. Denn mich regt es schon etwas auf, dass ich mir acht Jahre lang den ***** für den kleinen, unbedeutend wirkenden Satz "Dieser Schüler absolvierte eine bilinguale Matura" auf dem Maturazeugnis aufreiß, während ich woanders ohne jegliche Mühe ein Sehr Gut in Englisch bekommen würde...

    [FONT="Palatino Linotype"]When I noticed for Jared Leto
    I felt sad for 30 seconds
    Oh when I noticed for Josh Hartnett
    I prayed for 40 nights[/FONT]-------[FONT="Franklin Gothic Medium"]ILOVETHETEENAGERS![/FONT]

  • Ich hätte mir damals wirklich bilingualen Unterricht gewünscht...


    Ich hatte zwar nie wirklich bilingualen Unterricht auf der Schule, hatte aber aufm Sprachenistitut eben recht lang nur italienischsprachigen Unterricht. Von daher kann ich dir nicht sagen wie's in den Schulen ist. Aber ich hab die Erfahrung gemacht, daß es relativ wichtig ist zumindest einen großen passiven Wortschatz zu haben, sonst bekommt man schnell Probleme und kommt garnimmer mit. Auch kommt es sehr auf den Lehrer an, wie snus schon erwähnt hat. Man kann einem 120min., totlangweiligen Vortrag über die Bestellung der Felder im 18. Jh. in Norditalien wesentlich schlechter in einer Fremdsprache folgen als in der Muttersprache, selbst wenn man die Fremdsprache fließend spricht.

  • Hi,


    7. bis 10. Klasse war ich in der bilingualen Klasse (jetzt bin ich 11. und das gibts nicht mehr). Wir hatten Fächer wie Kunst, Geschichte, Politik, Erdkunde auf Englisch und ich muss sagen, dass die Vokabelkenntnisse und das freie Sprechen bei uns im Vergleich zu den anderen Klassen viel besser sind (einige Ausnahmen, da es in anderen Klassen auch gute Leute in Englisch gibt xD)


    Wir waren am Anfang zwar immer die "Bilis" (= Streber), aber mit der Zeit werden die Parallelklassen auch erwachsen und jetzt sagt das eigentlich keiner mehr.
    Schwierig ist es schon zwischendurch im Unterricht bei der mündlichen Beteiligung. Wenn einem mal die Vokabel nicht einfällt oder der ganze Satz, hat man schon kaum Lust sich zu melden (vor allem bei einem Lehrer, der permanent auf Englisch besteht). Bei Lehrern, die auch deutsche Antworten zugelassen haben, war das eigentlich kein Problem ;)


    Fazit: Ich fand sowas wegen der praktischen Anwendung von Englisch sehr gut. (Obwohl es manchmal doch schon genervt hat xD)

  • Hallo zusammen, ich studiere zur zeit und muss ein referat über bilingualen unterricht halten, dazu muss ich mir einen praktischen teil für meine mitstudierenden einfallen lassen. Leider hatte ich selbst keinen bili unterricht. Es wäre deshalb toll, wenn ihr mir helfen könntet.