Blackbird - Tödliches Versprechen

  • So,
    Ich dachte, ich sollte hier auch mal etwas aktiver werden. ;) Erzähle von meinen Storys die hier wirklich niemand´kennt.
    Also dachte ich mir, ich veröffentliche hier mal eine die bei einem Schreibwettbewerb den ersten Platz gemacht hat.


    Habt nachsicht... ich weiß noch nicht ob ich das mit den Bildern so hin bekomme.




    Blackbird - Tödliches Versprechen




    Die letzten Strahlen der Sonne tauchten das Wasser des Sees in einen goldenen Schein. Sie glitzerten ebenso wie die traurigen Augen einer zierlichen Gestalt. Nur noch wenige Augenblicke und es würde Nacht. Dunkle schwarze Nacht. Dann könnte niemand mehr ihre Tränen sehen. Sie starrte gedankenverloren auf den See. Eine sanfte Brise strich leise durch die Blätter. "Ich werde dich finden". War das eben der Wind? Doch diese Stimme. Sie klang so vertraut … und doch irgendwie fremd. Suchend schweifte ihr Blick umher. Dort! Am Ufer des Sees lag eine Gestalt! Wo kam sie nur her? War Carolin nicht bis eben noch allein gewesen?
    Ihr Herz begann zu Rasen.
    Sie hatte durch ihren plötzlichen Gefühlsausbruch vergessen, wo sie sich eigentlich befand, war dass ein Fehler? Nochmals warf sie einen Blick auf die andere Seite des Ufers. Sie blinzelte und versuchte den Fleck auf der anderen Seite zu fixieren. Handelte es sich bei dem Fleck wirklich um eine Gestalt? Oder waren es wieder nur einige ihrer Hirngespinste, die ihr da im Kopf umher spukten. Schließlich war ihr Leben in letzter Zeit ziemlich durcheinander geraten.
    Es fing damit an, dass sie begonnen hatte Dinge zu sehen, die kein anderer sah. Sie hatte begonnen Dinge zu hören, die niemand anders hören konnte.




    Ihre engsten Vertrauten hielten es für eine Gabe, doch sie hielt es für einen Fluch.
    Jedoch war ihre angeborene Neugier stärker und so beschloss sie hinüber zu laufen um zu sehen, ob es sich nun wirklich um eine Gestalt handelte. Mit schnellen und gezielten Schritten näherte sie sich dem gegenüberliegenden Ufer des Sees. Schließlich stoppte sie abrupt. Ihr Körper begann zu zittern und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Wie erstarrt stand sie dort und betrachtete den leblosen Körper vor ihr am Boden. Das lange Haar, so vertraut und bekannt. Langsam kniete sie nieder und sammelte sich. Es handelte sich tatsächlich um Aurelie, ihr Hoffnungsschimmer in der Finsternis. Sie hatte ihr Schicksal geteilt. Sie war mit ihr dort gewesen.




    Mit zitternden Fingern beugte sie sich über Aurelie und wollte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen. Doch plötzlich erwachte Aurelies totenblasse Hand zum Leben und packte Carolin am Arm. Sie wollte schreien, doch konnte nicht. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. „Hilf mir!“ Es war die Stimme Aurelies, die in ihren Kopf gedrungen war. „Hilf mir Blackbird“. Carolin riss entsetzt die Augen auf. So wurde sie nur an diesem Ort genannt. Ein stechender Schmerz. Caroline schrie auf. Etwas pulsierte und rumorte dort. Das Bild ihrer Freundin verschwamm vor ihren Augen. Ein neues entstand. Sie befand sich plötzlich in einem steril gehaltenen Raum. Die Vertrautheit, machte Carolin angst. Irgendwoher kannte sie diesen Raum. Es jagte ihr einen weiteren Schauer über den Rücken und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Ein gellender Schrei zerriss die Luft. Carolin wirbelte herum und erblickte Aurelie. Eine schwarze Gestalt hielt sie fest und zückte ein Skalpell. „Ich habe dir doch versprochen dich zu finden, Aurelie. Versprechen muss man einhalten“ die Stimme des unbekannten hallte in ihrem Kopf wieder, wie ein Echo. Aurelie zappelte und zeterte, doch er hatte sie fest im Griff. „Bitte tun sie das nicht… bitte nicht!“ schrie sie erneut.




    Der Schrei war so schrill, dass Carolin glaubte ihr Kopf würde zerbersten. Er stieß sie hinüber zu einem seltsam aussehenden Stuhl. Aurelie schrie auf, als die Ketten um ihre Hände und Beine gezurrt wurden. Sie wimmerte und winselte. Tränen stiegen Carolin in die Augen. Sie wollte eingreifen, doch sie konnte sich nicht bewegen. „Aurelie!“ schrie sie, doch ihre Laute blieben ungehört. Sie verebbten in der Dunkelheit.
    Die Gestalt holte eine Kanüle mit einer gelben Flüssigkeit hervor. Carolin kannte dieses Gift nur zu gut. Wie oft war es durch ihre Blutbahnen geschossen, um ihre Muskeln lahm zu legen. Wie oft hatte sie vor Wut geschrieen, als die Weißkittel sie hämisch angelächelt hatten. Auch Aurelie konnte sich nun nicht mehr bewegen, kein Körperteil gehorchte ihr mehr. Wie gelähmt saß sie nun dort. Ihrem Peiniger ausgeliefert. „Warum bist du gegangen? Schon vergessen? Du bist eine Gefahr für die Außenwelt. Die Menschen dort haben Angst vor dir“ zischelte die Stimme, die erneut in Carolins Kopf wieder hallte. Aurelie zitterte am ganzen Leib und ihre Augen weiteten sich, als die schwarze Gestalt sich ihr weiter näherte. Carolin konnte das scharfe, glitzernde Instrument in der Hand des Unbekannten erkennen.




    Sie musste etwas tun, doch sie konnte nicht. Hilflos musste sie zu sehen, wie das spitze scharfe Messer in Aurelies Fleisch stach. Aurelie schrie auf. Es mussten Höllenschmerzen sein. Ohne sich stören zu lassen, arbeitete er weiter, ganz präzise und mit viel Ruhe. Das Gift ließ langsam nach. Wie gebannt starrte Carolin weiterhin auf das Szenario was sich vor ihr abspielte. Sie wollte weinen, doch sie konnte nicht. Aurelie begann sich vor Schmerzen zu Winden. Carolin schauderte, als die Ketten raschelten. Sie wusste, wie es ist wenn die Ketten sich unerbittlich ins Fleisch bohren. Sie kannte den Schmerz. Ein stechender Schmerz, der dir durch alle Glieder fährt, du vergisst für einen Moment zu atmen. Schließlich schien Aurelies Peiniger sein Werk vollendet zu haben. Aurelies gepeinigter Körper lag leblos auf diesem Stuhl, die Schmerzen müssen unerträglich gewesen sein. Carolins Augen wanderten weiter nach oben. Wo hatte er ihr wehgetan? Ihre Stirn! Carolins Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Es blieb keinen Zweifel mehr… Die Folter aus der Anstalt geht weiter!




    Wer war diese Person nur? Sie grinste genüsslich vor sich hin. Man sah ihr an, dass sie es genoss. Dass sie den Geruch frischen Blutes liebte. Es musste ein Geschöpf aus der Hölle sein. Ein Todesengel. Plötzlich schaute sie in Carolins Richtung. Konnte das Etwas sie sehen?? Wieder umspielte ein krankes Lächeln seine Lippen. „Und dabei hieß es wir wären krank“ schoss es Carolin durch den Kopf. Es lächelte weiterhin wohlgefällig. Schließlich nahm es das Skalpell und rammte ihn Aurelie ins Herz. Ein letzter Schrei entfuhr Aurelies Lippen bevor sie für immer schwiegen. Tiefes dunkles Blut sickerte in ihre Kleidung und bedeckte den Boden. „Nein, Aurelie. Nein!“ schrie Carolin. Sie hörte ihre Schreie in ihrem Kopf wieder hallen. Rasende Kopfschmerzen. Plötzliche Dunkelheit.
    Carolin sank zu Boden, als sie sich aufsetzte befand sie sich wieder an diesem See. Hinter ihr Aurelies Leiche. Lodernder Hass stieg in ihr auf. Sie würde den Mörder finden und dieses kranke Hirn zur Strecke bringen, dass schwor sie sich.



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    ja, ich glaub das reicht so auch erst mal... (hoffentlich klappte es mit den bildern....) ich freue mich über Kommentare...


    Yvi


    PS: hab grad gemerkt es klappt ^^ wenn bilder mal mit einem kreuzchen versehen sind... bitte mit rechter taste draufklicken und auf "Bild anzeigen" gehen, so ging es jedenfalls bei mir...

  • sprachlos .... oder einfach nur nicht wirklich bemerkt... ?
    Vielleicht auch einfach nur gespannt, wie sich das alles so entwickelt... dann mach ich einfach mal weiter....
    vielleicht kommt ja noch was...


    ***

    Lautlos wie eine Raubkatze die nachts auf Beutezug ist, schlich eine schwarze Gestalt durch die dunkelsten Gassen von Berlin.
    Doch sie trieb nicht der Gedanke an das frische Blut oder das zarte Fleisch.
    Sie wurde nicht nur geleitet von ihrem Instinkt zu töten, sondern auch von dem Drang, ihre Beute wieder einzufangen, die ihr entkommen war.
    Ihre Augen, die denen eines Lux glichen suchten jedes beleuchtete Fenster auf und versuchten ihre Beute zu erspähen.
    Ihr Plan – perfekt, ihr Verstand schon lange ausgeschaltet und ihre Mordinstrumente messerscharf.



    Schließlich fand sie ein Haus, an dessen Klingel der Name „Torke“ in Druckbuchstaben geschrieben stand.
    Genauso, wie dieses Schildchen immer an ihrer Zelle genagelt war. Zelle 46 Torke.


    Wie oft spazierte sie durch diese Zelle. Unter Drogen konnte man so vieles mit den Insassen anstellen. Wieder verflüchtigte sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. Sie hätte mit ihren Freundinnen nicht einfach so verschwinden dürfen.
    Es gab so viel mit dem sie an die Presse gehen konnten. ZU viel. Die Gestalt holte ihren glitzernden Begleiter aus ihrer Hosentasche und schaute sich für einen kurzen Moment die Klinge an. War sie denn auch wirklich scharf genug? Scharf genug um ihr Versprechen zu erfüllen?
    Das Skalpell berührte den Klingelknopf, es zerkratze das Kunststoffglas. „Genauso wird es über ihre Haut fahren und Narben hinterlassen“ Nach einer Zeit erschien jemand im Flur. Doch die Gestalt verschwand hinter dem Haus. Nicht zu laut, aber hörbar.
    „Hallo? Ist da jemand?“ Eine junge, blonde Frau hatte geöffnet. Sie vernahm Schritte? Waren es wieder diese kleinen Jungen, die sich bei ihr einen Scherz erlaubten? „Wer ist denn da?“ vorsichtig lugte sie um die Ecke. Dort stand jemand. „Blackbird… bist du das? Verdammt, warum kommst du nicht rein wenn du es bist und versteckst dich hier, was ist denn los?“ Die schattenhafte Person im Dunkeln winkte sie zu sich her.



    Die Frau zögerte einen Augenblick. Jedoch schien sie wirklich so naiv zu sein, wie sie blond war, und folgte der Person durch die dunklen Gassen. „Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht wo du mich hinführen willst.“ Behaarte sie und blieb nach einer kurzen Strecke stehen.
    Plötzlich war Ellen sich nicht mehr sicher, ob diese Person vor ihr wirklich Blackbird war. Ihr Herz begann wie wild zu pochen und ihr Adrenalinspiegel stieg ins unermessliche. Wer war sie? „Wo willst du mich hinführen?“ fragte sie erneut. Ihre helle Stimme zitterte merklich. Ein Glitzern! Hatte sie dort gerade ein verräterisches Glitzern in den Augen dieser Gestalt erkannt? „Ich führe dich zurück, Ellen. Zurück nach Hause? Ich versteh gar nicht wieso ihr damals abgehauen seit. Ich habe gesagt, dass ich euch finden werde, ist es nicht so? Ich habe es dir versprochen, und versprechen muss man bekanntlich halten!“




    „Nein!“ Ellen drehte sich abrupt um und rannte - rannte um ihr Leben. Ihr Herz raste. Ihr Atem wurde schwerer. So wie ihre Beine, doch sie musste weiter laufen. Gott seih dank, hatte sie in ihrem Leben nur ein einziges mal, so schnell laufen müssen und das war auf der Flucht. Plötzlich stolperte sie über einen Stein und fiel hin.
    Wie ein Raubtier beugte sich die düstere Gestalt über sie und lächelte. Verkrampft versuchte Ellen ein Gesicht zu erkennen, doch die Nacht war nicht auf ihrer Seite. Er holte eine Spritze mit einer sehr spitzen Nadel heraus und jagte Ellen den Stoff durch das Blut. Sie konnte es förmlich brodeln hören. Im nächsten Moment spürte sie ihre Arme und Beine nicht mehr. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, nicht retten vor diesem Ungeheuer, diesem Monster.
    „Lassen sie mich in Ruhe“ wimmerte Ellen in Todesangst.
    Im nächsten Moment spürte sie schon den bohrenden Schmerz in ihrem Kopf. Ein spitzes Skalpell durchfuhr ihre Stirn und hinterließ ein brennendes Mal. Die Schmerzen waren so unerträglich, ihr wurde schwindelig. Doch ihr Leiden sollte nicht mehr von Dauer sein. „Ich habe dich gefunden, doch du hast deine Strafe noch nicht bekommen. Du sollst bezahlen!“ Sie riss das Skalpell in die Luft und rammte es in Ellens Herz.


    ***


    fortsetzung folgt ...

  • Hallo ihr lieben,


    Es hat ne ewigkeit gedauert bis ich das mit diesem Karma heraus bekommen habe.... ich kann sie lesen. :applaus Auch wenn noch nicht schreiben. grins*
    Auf jedenfall will ich mich dann hier mal an alle bedanken, die mir dort etwas hinterlassen haben...


    So nun, durch meinen dummen Praktikumsbericht den ich schreiben musste, war diese woche echt hektik für mich.
    Irgend wie klappte gar nichts und etwas on setzen hat auch nicht geklappt... naja, ich glaube sobald ich die letzten 2 seiten geschrieben habe werde ich etwas online setzen und anschließend mich meiner belohnung wittmen.
    Sims pets. :applaus
    ach ich freu mich so... muss dann sofort alles ausprobieren und sobald, dass dann geschafft ist schau ich noch mal vorbei, ob sich hier was geregt hat.


    naja lieber mal zu den einzelnen Kommentaren:


    Simflöckchen
    Doch doch richtig gedacht. Simscity 4. Wäre praktisch wenn man es hätte, denn ich denke, dann wären geschichten mit Naturkatastrophen leichter darzustellen. Wirbelstürme usw.
    Ich habe mal geschaut was google so hergegeben hat, und siehe da ein praktisches Bild. Schön, dass du so begeistert bist und ich hoffe du verfolgst sie weiter.


    Sedamira
    Schön, dass du so hin und weg bist, dass ehrt mich.
    Dabei hab ich eigentlich ein Problem mit Horror. Denn irgend wie ist es für mich ein tick zuviel fantasie die ich aufbringen muss.
    Jedoch hab ich mir mühe gegeben und ich hoffe man merkt es. Ich habe 3 Wochen daran gesessen glaub ich und die Geschichte ist noch nicht einmal wirklich lang. Ich hoffe du líest weiter.


    @~Jule~
    Ich vermittle eine besondere Atmosphäre, jetzt bin ich wirklich stolz.
    Ich versuche immer die Situation durch meine Wörter und Sätze zu vermitteln, allerdings klappt das nicht immer. Schön, dass ich hier etwas vermittelt habe, was wirklích zu der geschichte passt.
    Ich hoffe das du dich nicht mehr lange auf die fortsetzung gedulden musst....
    drückt mir die daumen, dass ich diese dumme einleitung des berichts verfasst bekomme. :D


    Yvi


    und die Fortsetzung:


    ***



    „Nein!“ Carolin saß kerzengerade im Bett. Sie war völlig Schweiß durchnässt. Ihr Herz schlug immer noch so schnell, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. „Oder um ihr Leben.“ Schoss es ihr durch den Kopf. Was war das nur für ein Traum? Vielleicht lag es an den Medikamenten, die sie nun nicht mehr zu sich nahm. Entzugserscheinungen. Allerdings nahm sie, diese schon seit 2 Jahren nicht mehr ein. Seit sie aus der Anstalt geflohen waren. Allein der Gedanke an dieses Gebäude ließ ihr einen Schauer nach dem Anderen über ihren Rücken laufen. Sie hatte schon große Probleme gehabt überhaupt einzuschlafen. Nach dem Vorfall am See. Nun war sie sich auch nicht mehr sicher, ob es überhaupt wahr war, oder sie sich das nur eingebildet hat. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet. Sie hasste dieses Gefühl. Es war eines der Sachen, die sie immer wieder an ihre Vergangenheit in der Hölle erinnerte. Schnell machte sie sich auf in die Küche, wo sie sich ein Glas Wasser genehmigen wollte. Sie ging zum Wasserhahn holte sich ein Glas aus dem Schrank und füllte das kühle Nass ins Glas. „Eingesperrt in einem gitterlosen Gefängnis.“ Murmelte sie und beobachtete das Wasser in ihrem Glas noch eine Weile, bevor sie es ihre Kehle hinunter spülte. Es tat verdammt gut.



    Langsam schlurfte sie zur Küchentheke und holte eine Fernbedienung aus der Schublade. Vielleicht sollte sie einfach mal den Fernseher anschalten und die letzten Gedanken, ihres Traumes vertreiben. Es war schließlich nichts weiter als ein Traum. Mit ihrem Glas setzte sie sich an den Küchentisch und schaltete den Fernseher ein. ZDF – Nachrichten. Eigentlich war das nun das letzte was sie sehen wollte. 2 Uhr Nachrichten – was am Tag geschah. Carolin verdrehte die Augen. So früh war es noch, es war noch mitten in der Nacht. Doch an Schlafen war nicht zu denken. Nicht nach diesem Albtraum.
    >> Vor wenigen Stunden fand die Berliner Polizei eine Leiche nördlich vom Berliner Ostbahnhof in der „Kleine Andreasstraße“. Die Leiche scheint noch nicht lange tot zu sein. Erklärt ein Polizist vor Ort. Mit den Worten sie wäre noch nicht ganz kalt. Hier bei handelt es sich um eine junge Frau, deren Namen nicht bekannt ist. Sie trug keinen Ausweis bei sich. Hauptkommissar Uwe Listig geht von einem Mord aus. Aber sehen sie selbst, sollte einer diese Person erkennen, sollte sie sich umgehend im Polizeipräsidium melden. << Klirrend zersprang Carolins Glas auf dem Boden. Das Wasser verteilte sich auf dem Küchenboden – wie das Blut Ellens in ihrem Traum. Das konnte nicht wahr sein! Carolin starrte wie gebannt auf den Fernseher. Ellens Leiche war im Fernsehen abgebildet und auf ihrer Stirn prangte das Abzeichen der Psychiatrie Berlins, das sie auch bei Aurelie vorgefunden hatte.



    Mit zitternden Fingern stellte sie den Fernseher ab. Ihre Vorahnungen stimmten. Ihre Vision war Realität. Dieses Monster hatte Aurelie wirklich gefesselt, gepeinigt und ermordet. Genauso wie in ihrem Traum. Er war Realität, kein Hirngespinst oder Fiktion. Sie waren vor diesem Monster geflohen, geflohen aus der Anstalt – der Hölle, um ein neues Leben zu beginnen. Doch es ist ihnen gefolgt und nun will es sie zurück. Es wollte, dass sie dafür büßen. Sie werden bestraft und müssen einen hohen Preis bezahlen. Sie hatten sich damals geschworen auszubrechen, und ein neues Leben anzufangen. Jeder ging damals seine eigenen Wege und ließ sich nieder.
    Caro wurde plötzlich alles klar, nun fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es würde sie alle holen. Einen nach dem Anderen und nur sie wusste wer der Nächste sein würde. Nur sie hatte die Gabe…
    Sie war nie krank gewesen. NIE. Es war die Wahrheit. Sie konnte Dinge vorhersehen. Sie war eine Hellseherin.
    Sie musste Sarah warnen bevor es zu spät war. Nur wie sollte sie das schaffen. Sowie sie hatten all ihre Freundinnen einen Spitznamen, niemand wusste wie eine andere mit richtigem Namen hieß. Sarah haben alle Sarah genannt, da sie glaubte die Tochter Jesu und Maria Magdalena zu sein. Doch auch dies glaubte ihr niemand und so kam sie zu uns. Aurelie hielt sich für eine große Pianistin aus Frankreich, jedoch sollte diese schon vor Jahren gestorben sein, durch einen Flugzeugabsturz.



    Doch was sollte Carolin tun? Wie sollte sie Sarah nur warnen. Sie wusste es nicht, allerdings wusste sie, dass es so schnell wie möglich sein musste. Wer weiß, wann dieses Monster wieder zuschlagen würde. So bald sie es sah, war es zu spät.
    Ohne nur einen Moment weiter zu überlegen griff Carolin zum Telefon und wählte die Nummer der Berliner Polizei. „Ich, ich weiß einfach nicht was ich machen soll“ meldete sie sich ohne irgendetwas zu erklären. „Im Fernsehen kam einiges über diesen Mord, heute Morgen. Nun ja, ich, ich sehe diese Morde wenn sie passieren oder kurz bevor sie passieren. Ich, ich glaube ich bin so etwas wie eine Hellseherin und berufen dazu diesen Menschen dazu zu bringen, dass es aufhört!“
    Der Polizist auf der anderen Seite dieser Leitung prustete leise und antwortete „Junge Frau, darüber macht man keine Witze, oder meinen sie das etwa ernsthaft? Falls dies der Fall sein soll, haben sie schon mal überlegt einen Nervenarzt aufzusuchen?“ bei dieser Antwort legte sie sofort auf.
    Ihr Atem ging schneller. Sie verleugneten sie. Sie wollten sie zurück bringen, sie alle waren gegen sie. Sie wollten sie zurück stecken, in das dunkle Loch, in die Hölle auf Erden. In das Verlies. Wo das Monster gewiss auch nicht vor ihr halt machen würde.
    Warum glaubte ihr einfach keiner? Nein, auf den Weg der normalen würde es nicht klappen, keiner schenkte ihr glauben, also musste sie sich einfach etwas anderes überlegen.



    So verstrichen einige Tage. Carolin war bemüht irgendetwas zu tun. Sie versuchte so vieles. Suchte im Internet und auch in der Bücherei. Es musste doch Menschen geben, die auch diese spezielle Gabe haben.
    „Kann ich etwas für sie tun?“ eine zierliche, kleine Gestalt mit Brille lächelte Carolin aufmunternd an. Sie befand sich in einer dieser riesengroßen Karton Häusern. Alles war so protzig und riesig, doch hier würde sich hoffentlich auch viel Wissenswertes finden. „Ich suche einige Wissensbücher über Gaben und auch Träume so wie Traumdeutung, haben sie so etwas?“ Carolin betete, dass sie nun nicht wieder ausgelacht werden würde. „Natürlich, gleich da drüben, da gibt es eine Menge solcher Bücher schauen sie sich ruhig um“ Carolin war verwundert über diese Freundlichkeit, allerdings machte sie sich sofort auf den Weg dort hin. Einige Bücher hatten sogar interessante Titel wie „Visions“ oder „Seelenverwandtschaft – Träumen sie das Leben eines anderen?“ einiges davon, war mehr als interessant. Allerdings interessierte sie am meisten das Buch „Träume steuern oder Luzides Träumen“
    Vielleicht war es ja genau das was sie brauchte? Vielleicht konnte sie dieses Monster davon abhalten, wenn sie in ihrem Traum agieren könnte. Vielleicht waren sie irgendwo seelenverwandt und nur sie hatte Kontakt zu ihm. Vielleicht konnte er auch gar nicht wissen, dass sie ihn sehen konnte. Carolin hatte momentan so viele Gedanken im Kopf. , sie packte sich ein paar Bücher und verschwand damit nach Hause.



    Carolin las Tag für Tag. Hinzu kam das sie jeden Tag übte ihre Träume kontrollieren zu können. Sie wollte selber sagen wo es lang ging. Lange Zeit war es beschwerlich, doch irgendwann schaffte sie es auch, immer ein klein wenig.
    reichen tat ihr das nicht, aber doch irgendwo war sie zufrieden mit dem, was sie nun konnte. Jedoch wuchs jede Nacht, der Kloß in ihrem Hals. Sie wusste, dass es bald wieder zu schlagen würde. Das konnte sie spüren, in ihren Fingern und in ihrem Bauch. Es kribbelte und ein unangenehmes Gefühl der Verklemmung machte sich in ihr breit. Jede Nacht wurde es schlimmer, und schwerer beruhigt die Augen zu schließen und zu schlafen.
    Schließlich wurde das Gefühl der Beklemmung so schlimm, dass sie nicht genau wusste ob es heute oder morgen zu schlagen würde. Es konnte bereits jeden Tag der Fall sein.
    Sie wollte gewappnet sein für die Gegenüberstellung, jedoch war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich bereit dafür war. In ihren Händen lag so vieles. Ein Leben mindestens und viel Schuld. Sie konnte ihren Freundinnen nicht helfen und musste tatenlos zusehen, wie sie vor ihren Augen umgebracht wurden. Einige Tränen rollten ihr über die Wangen als sie darüber nachdachte. Doch sie fing sich und schluckte leicht. Sie war die einzige die dem ein Ende setzen konnte. Nur sie konnte es und niemand anders.



    .... fortsetzung folgt....

  • Sooo. Da hier wohl nichts mehr kommt werde ich nun die letzte Fortsetzung der Kurzgeschichte rein setzen. Viel Spass damit.


    Yvi


    ......

    Hinter einer Granit Säule bewegte sich etwas. Doch Sarah ging davon aus, dass es nichts als der Wind gewesen war, der durch die Blätter fegte.
    Sie war gerne hier. Sicher es war ein Friedhof, doch das störte sie nicht. Es lag etwas Vertrautes an diesem Ort und etwas Schützendes.
    Gerne lief Sarah über dieses große Gelände. Es war gepflegt und doch total der Natur überlassen ungefähr so stellte sie sich den Garten Eden vor, in dem Adam und Eva gelebt hatten.
    Oft saß sie auch einfach nur auf einer Bank und begutachtete die Gräber, so wie jetzt gerade. Jedes hatte eine einzigartige Geschichte zu erzählen und Sarah hörte gerne zu.
    Aus dem selbigen Grund ging sie auch gerne in die Kirche. Sie wollte ihrem Vater einfach so nah wie möglich sein.



    Er hatte großes getan. Es gab viele Bücher und Schriften über ihn, jedoch wussten nur wenige die Wahrheit über sein Leben. Sie schaute auf zu dem Kreuz an dem ihr Vater hang. Sie hoffte, dass er nicht so sehr gelitten hat.
    Sarah verstand auch nicht, wieso ihr niemand glaubte. Ihr wurde ein neues Leben geschenkt, um allen von der großen Lüge zu berichten. Jesus Christus hatte Frau und Kind. Das Kind weilt noch unter den Lebenden. Sie war ein Nachfahre Jesu und zwar seine Tochter. Sie betete hier häufig um mit ihm in Kontakt zu treten. Damals hatte sie versucht, den Leuten von der großen Lüge zu berichten. Doch Niemand hatte ihr geglaubt, stattdessen wurde sie weggesperrt.
    Nun hatte sie sich geschworen zu schweigen. Nie wieder würde ein Wort über ihre Herkunft über ihre Lippen kommen.
    Sie erhob sich und ging in die Kirche. Sie musste ihre Mutter unbedingt um Rat fragen. Sollte sie alles leugnen? Sie kniete vor dem Altar nieder und schaute hinauf zu dem Abbild ihrer Mutter, Maria Magdalena. Sie schloss die Augen und begann zu beten. Der Pater hatte ihr noch eine halbe stunde gegeben, bevor er die Kirche schloss.
    Sie war so vertieft, dass sie nicht merkte, wie sich hinter ihr etwas bewegte. Eine Schatten gleiche Gestalt.



    Zur selben Zeit am selben Ort fand öffnete Carolin ihre Augen. Sie befand sich auf einem Friedhof. Ihr war klar, dass der Zeitpunkt gekommen sein musste.
    Hoffentlich war es nicht schon zu spät. Nur, wo war Sarah, wo könnte sie sein? Carolin konnte ihr Herz laut in ihrer Brust pochen hören. Ihr Puls schlug höher als normal und auch ihre Gedanken waren nichts als ein einziges Durcheinander.
    An jeder Ecke glaubte sie eine Gestalt zu sehen, jedoch war dies jedes Mal eine Einbildung, oder nur ein schwarzer Rabe.
    Jedes Geräusch ließ sie zusammenfahren. Sie durfte sich nicht verrückt machen. Schließlich war bei diesem Spiel sie der Jäger und das Monster der Gejagte.



    Sarah hatte gerade zu ende gebetet und öffnete ihre Augen. Ein Schatten bedeckte den Altar. „Gott segne sie“ sagte sie leise und drehte sich lächelnd um. Jedoch gefror ihr Lächeln schnell und ihre Augen weiteten sich vor Angst. Vor ihr stand eine dunkle Gestalt mit einer scharfen Klinge in der Hand. „Habe ich nicht versprochen dich zu finden?“ Ein Lächeln umspielte das Gesicht des Unbekannten, und Sarah glaubte ein lüsternes Glitzern unter der schwarzen Kapuze erhaschen zu können. Das lüstern nach ihrem Blut.
    Sie ging ein paar Schritte zurück um so viel Abstand wie möglich von diesem Monster zu haben, jedoch stolperte sie und viel rücklings hin. Ohne es aus den Augen zu verlieren krabbelte sie rückwärts bis sie mit ihrem Rücken den Altar berührte. Sie schloss noch einmal die Augen und betete – diesmal aus Angst. Hier würde ihre Flucht enden, dass war ihr klar.
    Wieder tat das Nervengift seinen Dienst. Sarah versuchte sich zu wehren, aber schon bald steckte die Kanüle in ihrem Arm und das Gift sprudelte munter in ihren Blutbahnen.
    Nichts als ein kläglicher Angstschrei brachte sie nicht zustande und sackte in sich zusammen.



    Carolin schreckte hoch und drehte sich schlagartig um. Ein Schrei! Er kam aus der Kirche. Es durfte noch nicht zu spät sein. Hastig rannte sie der heiligen Stätte entgegen. Sie stolperte über den unebenen Boden. Eine Gänsehaut überkam sie, dass unter ihr vielleicht tote Gebeine liegen könnten. Sie rappelte sich wieder auf und rannte weiter, weiter gerade aus, der Kirche entgegen. Hastig stieß sie die schweren Gottestüren auf und sah den langen Gang entlang.
    Dort vorne befand sich Sarah, sie sah die kleine brünette Gestalt vor dem Altar sitzen. Zusammengesunken und Hilflos. Vor ihr labte sich das Ungetüm an ihrem Anblick. Carolin wusste, dass es auf nichts anderes eingestellt sein konnte außer zu töten. Es musste den Geschmack von Blut lieben und den Geruch des Todes vergöttern. Schmerz anderen zuzufügen musste ihm höchstes Wohl tun bereiten. Es liebte die Kontrolle, die Überlegenheit und die Macht über Leben und Tod zu haben. Sie musste es verhindern. Sie musste Sarah retten.
    Carolin rannte den langen Gang entlang. Sie sah wie das Monster sein glitzerndes Mordinstrument hervor holte und ansetzen wollte. „Halt! Hör auf!“ Die schwarze Gestalt drehte sich erschrocken um.



    „Was bist du für ein Geschöpf, dass du solches vollbringen kannst?“ Die Gestalt verharrte einen Moment und ließ das Skalpell sinken. „Man nennt es Mensch. Kein Tier könnte so grausam sein wie der Mensch“ Die Gestalt lächelte hässlich, man konnte die blitzenden Zähne erkennen. „Warum tust du so was?“ Carolin wusste nicht wieso sie danach fragte, aber sie wusste, dass sie sich diese Frage ihr Leben lang stellen würde, wenn sie es jetzt nicht täte. „Ich gab euch ein Versprechen? Versprechen hält man Blackbird. Versprechen hält man“ Die Stimme der Gestalt hallte erneut in ihrem Kopf wieder, wie all zu oft. „Aber…“ ihre Worte überschlugen sich und Carolins Stimme zitterte leicht. „Glaubst du, du hast das Recht dazu über Leben und Tod zu entscheiden?“ Sie wusste, dass diese Frage falsch gewesen war. „Hab ich das nicht oft genug unter Beweis gestellt?? Ich kann es dir ja noch Mals demonstrieren“ Erneut hob die Gestalt das Skalpell und stach auf Sarah ein, als wenn er mit einem Hammer auf einen Nagel schlagen würde.
    „Nein!“ schrie Carolin und riss diesem Monster das Skalpell aus der Hand.



    „Was hast du getan?“ Tränen liefen an ihren Wangen hinab. „Nicht Sarah. Warum Sarah. Dafür musst du mit deinem Leben bezahlen. Was hältst du davon? Das ist für Sarah!“ sie hob das Skalpell und stach es ihrem Gegner in die Schulter. Er schrie laut auf und fiel zu Boden. Keuchend hielt er sich die Brust. „Das ist für Ellen!“ sie stach erneut zu, diesmal stärker. Wieder schrie er schmerzvoll auf. „Und das ist für Aurelie!!“ Er hält sich krampfhaft die Schulter und stöhnt leise. „Hat es dir gefallen zu zustechen, Carolin?“ ächzte er heiser. „Hat es dir gefallen, die Macht zu spüren, Carolin?“ Sie hielt inne. Niemand kannte ihren Wirklichen Namen. Niemand!
    „Wer um Gottes Willen bist du?“ schrie sie laut auf. „Finde es heraus, Carolin. Nenne mich einfach dein schlimmster Albtraum.“ Der schwarze Unbekannte warf seine Kapuze zurück und lächelte Carolin böse an. „Das ist das Monster, was du jagen wolltest, gegen das du Hass gehegt hast. Ihr kanntet mich alle und du am aller meisten“ Carolins Augen weiteten sich vor Schreck. Das war nicht möglich. Das konnte nicht möglich sein.



    Das Monster war sie. Sie allein. Plötzlich wurde ihr schwindelig und sie fand sich neben der toten Sarah wieder. Blutverschmiert lag Carolin dort neben ihr. Die klaffende Wunde in ihrer Schulter brannte. Eingehüllt in dieser schwarzen Kutte. In der linken Hand das Skalpell.
    Sie hatte all ihre Freundinnen umgebracht: Aurelie, Ellen und auch Sarah. Sie hatte ihnen diese Zeit in der Anstalt zur Hölle gemacht. Sie hatte sie alle gequält. Sie war das Monster. Sie war durch die Nacht gewandert auf der Suche nach Blut, Fleisch und seinen Opfern. Ihre Inneren Stimmen hatten die überhand gewonnen in jenen Nächten. Schizophrenie so stand es in ihrer Akte. Doch sie wollte es nie wahr haben. Tiefer Schmerz machte sich in ihr breit. Was hatte sie nur getan? Sie war ein Monster, ein Ungeheuer. Ein Mörder. Was sollte sie jetzt tun? Sie war ihren Freundinnen was schuldig. Sie musste die Menschheit vor sich Retten. Sie hatte versprochen das Monster auszulöschen, das hatte sie Aurelie geschworen. „Versprochen ist versprochen und versprechen muss man halten“ sie lächelte leicht und richtete das Skalpell auf ihre Brust. Dann stach sie drei Mal zu, für jedes Opfer ein Mal. Anschließend drehte sie es in ihrer Wunde herum. „Ich habe mein Versprechen es gehalten!“ flüsterte sie und drehte das Skalpell noch einmal mächtig herum bis ihr Herz aufhörte zu schlagen.



    ... Ende ...