So,
Ich dachte, ich sollte hier auch mal etwas aktiver werden. Erzähle von meinen Storys die hier wirklich niemand´kennt.
Also dachte ich mir, ich veröffentliche hier mal eine die bei einem Schreibwettbewerb den ersten Platz gemacht hat.
Habt nachsicht... ich weiß noch nicht ob ich das mit den Bildern so hin bekomme.
Blackbird - Tödliches Versprechen
Die letzten Strahlen der Sonne tauchten das Wasser des Sees in einen goldenen Schein. Sie glitzerten ebenso wie die traurigen Augen einer zierlichen Gestalt. Nur noch wenige Augenblicke und es würde Nacht. Dunkle schwarze Nacht. Dann könnte niemand mehr ihre Tränen sehen. Sie starrte gedankenverloren auf den See. Eine sanfte Brise strich leise durch die Blätter. "Ich werde dich finden". War das eben der Wind? Doch diese Stimme. Sie klang so vertraut … und doch irgendwie fremd. Suchend schweifte ihr Blick umher. Dort! Am Ufer des Sees lag eine Gestalt! Wo kam sie nur her? War Carolin nicht bis eben noch allein gewesen?
Ihr Herz begann zu Rasen.
Sie hatte durch ihren plötzlichen Gefühlsausbruch vergessen, wo sie sich eigentlich befand, war dass ein Fehler? Nochmals warf sie einen Blick auf die andere Seite des Ufers. Sie blinzelte und versuchte den Fleck auf der anderen Seite zu fixieren. Handelte es sich bei dem Fleck wirklich um eine Gestalt? Oder waren es wieder nur einige ihrer Hirngespinste, die ihr da im Kopf umher spukten. Schließlich war ihr Leben in letzter Zeit ziemlich durcheinander geraten.
Es fing damit an, dass sie begonnen hatte Dinge zu sehen, die kein anderer sah. Sie hatte begonnen Dinge zu hören, die niemand anders hören konnte.
Ihre engsten Vertrauten hielten es für eine Gabe, doch sie hielt es für einen Fluch.
Jedoch war ihre angeborene Neugier stärker und so beschloss sie hinüber zu laufen um zu sehen, ob es sich nun wirklich um eine Gestalt handelte. Mit schnellen und gezielten Schritten näherte sie sich dem gegenüberliegenden Ufer des Sees. Schließlich stoppte sie abrupt. Ihr Körper begann zu zittern und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Wie erstarrt stand sie dort und betrachtete den leblosen Körper vor ihr am Boden. Das lange Haar, so vertraut und bekannt. Langsam kniete sie nieder und sammelte sich. Es handelte sich tatsächlich um Aurelie, ihr Hoffnungsschimmer in der Finsternis. Sie hatte ihr Schicksal geteilt. Sie war mit ihr dort gewesen.
Mit zitternden Fingern beugte sie sich über Aurelie und wollte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen. Doch plötzlich erwachte Aurelies totenblasse Hand zum Leben und packte Carolin am Arm. Sie wollte schreien, doch konnte nicht. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. „Hilf mir!“ Es war die Stimme Aurelies, die in ihren Kopf gedrungen war. „Hilf mir Blackbird“. Carolin riss entsetzt die Augen auf. So wurde sie nur an diesem Ort genannt. Ein stechender Schmerz. Caroline schrie auf. Etwas pulsierte und rumorte dort. Das Bild ihrer Freundin verschwamm vor ihren Augen. Ein neues entstand. Sie befand sich plötzlich in einem steril gehaltenen Raum. Die Vertrautheit, machte Carolin angst. Irgendwoher kannte sie diesen Raum. Es jagte ihr einen weiteren Schauer über den Rücken und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Ein gellender Schrei zerriss die Luft. Carolin wirbelte herum und erblickte Aurelie. Eine schwarze Gestalt hielt sie fest und zückte ein Skalpell. „Ich habe dir doch versprochen dich zu finden, Aurelie. Versprechen muss man einhalten“ die Stimme des unbekannten hallte in ihrem Kopf wieder, wie ein Echo. Aurelie zappelte und zeterte, doch er hatte sie fest im Griff. „Bitte tun sie das nicht… bitte nicht!“ schrie sie erneut.
Der Schrei war so schrill, dass Carolin glaubte ihr Kopf würde zerbersten. Er stieß sie hinüber zu einem seltsam aussehenden Stuhl. Aurelie schrie auf, als die Ketten um ihre Hände und Beine gezurrt wurden. Sie wimmerte und winselte. Tränen stiegen Carolin in die Augen. Sie wollte eingreifen, doch sie konnte sich nicht bewegen. „Aurelie!“ schrie sie, doch ihre Laute blieben ungehört. Sie verebbten in der Dunkelheit.
Die Gestalt holte eine Kanüle mit einer gelben Flüssigkeit hervor. Carolin kannte dieses Gift nur zu gut. Wie oft war es durch ihre Blutbahnen geschossen, um ihre Muskeln lahm zu legen. Wie oft hatte sie vor Wut geschrieen, als die Weißkittel sie hämisch angelächelt hatten. Auch Aurelie konnte sich nun nicht mehr bewegen, kein Körperteil gehorchte ihr mehr. Wie gelähmt saß sie nun dort. Ihrem Peiniger ausgeliefert. „Warum bist du gegangen? Schon vergessen? Du bist eine Gefahr für die Außenwelt. Die Menschen dort haben Angst vor dir“ zischelte die Stimme, die erneut in Carolins Kopf wieder hallte. Aurelie zitterte am ganzen Leib und ihre Augen weiteten sich, als die schwarze Gestalt sich ihr weiter näherte. Carolin konnte das scharfe, glitzernde Instrument in der Hand des Unbekannten erkennen.
Sie musste etwas tun, doch sie konnte nicht. Hilflos musste sie zu sehen, wie das spitze scharfe Messer in Aurelies Fleisch stach. Aurelie schrie auf. Es mussten Höllenschmerzen sein. Ohne sich stören zu lassen, arbeitete er weiter, ganz präzise und mit viel Ruhe. Das Gift ließ langsam nach. Wie gebannt starrte Carolin weiterhin auf das Szenario was sich vor ihr abspielte. Sie wollte weinen, doch sie konnte nicht. Aurelie begann sich vor Schmerzen zu Winden. Carolin schauderte, als die Ketten raschelten. Sie wusste, wie es ist wenn die Ketten sich unerbittlich ins Fleisch bohren. Sie kannte den Schmerz. Ein stechender Schmerz, der dir durch alle Glieder fährt, du vergisst für einen Moment zu atmen. Schließlich schien Aurelies Peiniger sein Werk vollendet zu haben. Aurelies gepeinigter Körper lag leblos auf diesem Stuhl, die Schmerzen müssen unerträglich gewesen sein. Carolins Augen wanderten weiter nach oben. Wo hatte er ihr wehgetan? Ihre Stirn! Carolins Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Es blieb keinen Zweifel mehr… Die Folter aus der Anstalt geht weiter!
Wer war diese Person nur? Sie grinste genüsslich vor sich hin. Man sah ihr an, dass sie es genoss. Dass sie den Geruch frischen Blutes liebte. Es musste ein Geschöpf aus der Hölle sein. Ein Todesengel. Plötzlich schaute sie in Carolins Richtung. Konnte das Etwas sie sehen?? Wieder umspielte ein krankes Lächeln seine Lippen. „Und dabei hieß es wir wären krank“ schoss es Carolin durch den Kopf. Es lächelte weiterhin wohlgefällig. Schließlich nahm es das Skalpell und rammte ihn Aurelie ins Herz. Ein letzter Schrei entfuhr Aurelies Lippen bevor sie für immer schwiegen. Tiefes dunkles Blut sickerte in ihre Kleidung und bedeckte den Boden. „Nein, Aurelie. Nein!“ schrie Carolin. Sie hörte ihre Schreie in ihrem Kopf wieder hallen. Rasende Kopfschmerzen. Plötzliche Dunkelheit.
Carolin sank zu Boden, als sie sich aufsetzte befand sie sich wieder an diesem See. Hinter ihr Aurelies Leiche. Lodernder Hass stieg in ihr auf. Sie würde den Mörder finden und dieses kranke Hirn zur Strecke bringen, dass schwor sie sich.
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ja, ich glaub das reicht so auch erst mal... (hoffentlich klappte es mit den bildern....) ich freue mich über Kommentare...
Yvi
PS: hab grad gemerkt es klappt wenn bilder mal mit einem kreuzchen versehen sind... bitte mit rechter taste draufklicken und auf "Bild anzeigen" gehen, so ging es jedenfalls bei mir...