Auf dem Weg zur Treppe kam sie an Ryan´s Tür vorbei.
Sie blieb stehen und lauschte, doch alles war still. Kein Lichstrahl drang durch den Türspalt nach draussen zu ihr in den mondlichtdurchtränkten Flur. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie einfach klopfen sollte, verwarf die Idee jedoch sofort wieder. Im Moment war es vielleicht das Beste, wenn er schlief.
Auf Zehenspitzen huschte sie an seiner Zimmertür vorbei den restlichen Flur entlang und die Treppe hinab. Auch im unteren Stock des Hauses brannte kein Licht, alles war in sanftes Mondlicht getaucht.
Gedankenverloren betrat Nana die Küche und wäre beinahe zu Tode erschrocken als sie eine Gestalt am Esstisch sitzen sah.
Da ihre Augen bereits an die Dunkelheit gewöhnt waren erkannte sie, dass es sich um Ryan handelte.
Rasch knipste sie die Lampe an, die ihr am Nächsten war.
"Hast du mich vielleicht erschreckt! Was machst du denn hier im Dunkeln ?"
"Konnte nicht einschlafen." antwortete Ryan träge und blinzelte sie durch das Licht an. "Dachte mir ne Tasse Tee könnte nicht Schaden, drum hab ich mir eine gemacht."
"Was dagegen wenn ich dir ein wenig Gesellschaft leiste?"
"Ganz im Gegenteil, es wäre mir eine Ehre." antwortete er grinsend und Nana bemerkte errötend wie er ihr einen bewundernden Blick zuwarf.
In dem Moment wurde Nana bewusst, dass sie noch kein einziges Mal wirklich die Gelegenheit hatte, mit Ryan zu reden....wirklich zu reden und nicht nur Trost zu spenden.
Dieser Gedanke machte sie seltsam befangen und Ryan, der nervös an seiner Tasse nippte, schien es ebenfalls nicht anderes zu gehen.
"Also," sagte er schließlich in die Stille hinein, "der Spieleabend heute war richtig unterhaltsam. Deine Freunde sind wirklich sehr nett."
-geht noch weiter-