Hi!
Das hier ist meine erste FS.
Vielleicht kennen einige sie schon aus dem SimForum oder von diesims.de. Ich habe beschlossen, sie auch hier zu veröffentlichen.
Bitte seht es mir nach, wenn die Bilder etwas unscharf sind.
Ach ja die Handlung fängt sofort an also nicht erschrecken:).
ZitatNever be different
„Mama, Papa, ich muss euch was sagen.“
Papa schaute genervt über den Rand seiner Zeitung hinweg während Mama fröhlich dem Abendessen den letzen Schliff verlieh.
„Was ist?“, sagte Papa genervt.
„Also es ist….Ich bin ähem…Mama, Papa, ich bin lesbisch.“
Ich wagte nicht sie anzusehen und betrachtete daher interessiert meinen Teller.
TOTENSTILLE
Ich hatte eigentlich mit Flüchen und Schimpfpredigten gerechnet, aber auf das war ich nun wirklich nicht vorbereitet.
Vorsichtig blickte ich von meinem Teller empor.
Papa hatte die Zeitung sinken lassen und starrte mich entgeistert an. Mama war in ihrer Bewegung vollkommen erstarrt. Ihr Gesicht konnte ich nicht sehen.
„Du bist was?“, stoß Papa endlich hervor.
„Ich…ich bin lesbisch.“, sagte ich unsicher.
Die gespannte Atmosphäre wurde von einem lauten Schluchzer durchzogen.
Papa sprang auf. „Maria, weine nicht.“, sagte er und tätschelte meiner Mutter beruhigend die Schulter.
Mein Blick richtete sich beschämt wieder auf meinen Teller.
Lautlos stand ich auf und verließ die Küche. Mein Vater war so mit meiner weinenden Mutter beschäftigt, dass er es gar nicht merkte.
Langsam ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Im Hintergrund konnte ich meine Mutter immer noch schluchzen hören. Mir war klar, dass es meine Eltern nicht gut aufnehmen würden, aber dass meine Mutter in Tränen ausbrechen würde, so als hätte ich ihr gerade gesagt, dass ich sterbe, nein das hatte ich nun wirklich nicht erwatet. Mir wäre es lieber, wenn sie mich angeschrieen hätte. Jetzt fühlte ich mich schuldig, obwohl es keinen Grund dazu gab.
Die Tür zu meinem Zimmer wurde aufgerissen. Mein Vater kam mit hochrotem Kopf herein.
„Sag, dass das nicht wahr ist.“, stieß er mit gepresster Stimme hervor. Er mühte sich ab, nicht loszuschreien. Das hätte meine Mutter wohl noch mehr aus der Fassung gebracht.
Ich starrte zu Boden.
„Sag, dass das nicht wahr ist.“, die Stimme meines Vaters bebte vor Wut.
„Das kann ich nicht.“, sagte ich leise ohne meinen Vater dabei anzusehen. „Es ist die Wahrheit“.
„Womit haben wir das verdient?“, mein Vater machte sich jetzt nicht mehr die Mühe sein Wut zu unterdrücken er schrie lauthals. „Wir haben dir Werte beigebracht, wir haben dich immer liebevoll erzogen. Und das ist dein Dank? Wie kannst du das mir und deiner Mutter antun?“
„Aber was soll ich denn machen? Ich bin nun mal so.“
„Unterdrück es, mach irgendwas! Nur sei nicht SO!“
„Aber wenn ich doch so bin.“, mein Ton hatte langsam etwas Flehendes.
„Du hast nicht SO zu sein!“, schrie mein Vater und verließ wutentbrannt mein Zimmer.
du hast nicht So zu sein! Das war unmissverständlich ein Befehl.
Ist es denn so schlimm anders zu sein? Ist es etwa schlimm eine Frau zu lieben?
Aber was konnte ich denn dafür? Ich war eben nicht normal! Ich liebte eben eine Frau und wie ich sie liebte.
Frances war etwas ganz besonderes. Sie war bei ihrem Vater aufgewachsen und 1 Jahr älter als ich. Ihr Vater war zuerst auch geschockt aber er erholte sich nach 5 Minuten und sagte ihr, dass das nichts Schlimmes sei und er sie trotzdem liebe. Nicht ganz die Reaktion meiner Eltern.
Mit zittrigen Fingern griff ich nach meinem Handy und wählte Frances` Nummer.
„Hallo? Sophie?“
„Hallo.“ Langsam konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten.
„Sophie, hast du es ihnen gesagt?“
„Ja.“ Mir kullerte die erste Träne herunter.
„Und? Was haben sie gesagt?“
Ich brachte keinen Ton heraus, stattdessen schniefte ich nur laut ins Telefon.
„Oh je Sophie. So schlimm?“
„Mein Vater meinte ich sei eine Schande und meine Mutter weint.“
„Sophie Kopf hoch. Das legt sich wieder bestimmt. Das wichtigste ist doch, dass wir uns haben!“
„Ja, aber…“
Weiter kam ich nicht mehr. Mein Vater kam herein gestürzt und riss mir das Handy aus der Hand.
„Wer ist das? Deine kleine Freundin?“, fragte er mich mit einem mörderischen Blick.
Ich nickte kaum merklich mit dem Kopf.
„Wer sind Sie, Sie schreckliches Weib? Was fällt Ihnen ein meine Tochter zu becircen? Sie haben unser ganzes Leben ruiniert!“, schrie er und legte wutentbrannt auf.
„Du, komm mit!“
Immer noch weinend begleitete ich ihn ins Wohnzimmer.
„Wer ist sie? Antworte gefälligst!“
Er stieß mich grob aufs Sofa.
„Wer zum Teufel ist sie?“
Mit einem lauten Schluchzer betrat meine Mutter den Raum.
„Ihr…ihr kennt sie nicht.“
„Ich sage dir Mädchen du wirst sie nie wieder sehen dafür sorge ich und wenn es das letzte ist, was ich tue. Ich lasse mir meine Tochter nicht von irgendeinem Flittchen wegnehmen!“
„Aber…“
„Aber was?“, fragte mein Vater angriffslustig.
„Aber ich liebe sie.“, sagte ich mit leiser, tränenerstickter Stimme.
„Was hast du gesagt?“, fragte mein Vater ungläubig.
„Ich liebe sie.“
Bei diesen Worten scheuerte mir mein Vater eine. Er hatte mich noch nie geschlagen und meine Mutter schluchzte noch lauter.
„Konrad, lass doch.“, meldete sie sich endlich zu Wort.
„Nein Maria, nein. Du willst mir ernsthaft weismachen, dass du ein Mädchen liebst?“
Kaum merklich nickte ich mit dem Kopf.
„Du hast sie doch nicht mehr alle. Du wirst meine Familie nicht nur wegen einer deiner Phasen zerstören!“
„Das ist keine Phase!“, schrie ich ihn an, „Ich liebe sie. So wie ich noch nie jemand geliebt habe.“
„Du liebst sie also mehr als uns?“
„Du verprügelst mich und Mutter schaut dabei zu wie sollte ich euch lieben? Nein ich liebe euch nicht, ich hasse euch!“
Trotzig schaute ich zu Boden. Mir war klar, dass ich zu weit gegangen war aber ich war in Rage. Ich erwartete, dass mein Vater mir noch mal eine scheuern würde, aber nichts dergleichen geschah.
„Liebling, das meinst du doch nicht ernst?“
Meine Mutter hatte sich zu mir herunter gebeugt und schaute mich mit ihren tränenverschmierten Augen an.
„Liebling du hasst uns doch nicht, o...oder?“
Ich sagte nichts und starrte wieder den Fußboden an.
„Sophie verschwinde.“, sagte mein Vater mit seltsamer ruhiger und irgendwie müder Stimme.
Ich schaute zu ihm hoch, doch er blickte demonstrativ die Wand hinter mir an. Als würde er nicht mit mir sondern mit der Wand sprechen.
„W...was?“
„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich will dich nicht mehr in diesem Haus sehen. Pack deine Sachen und verschwinde.“
Das alles sprach mein Vater mit einer fast teilnahmslosen Stimme.
„A… aber…“
„Ich mein es ernst!“, brüllte er jetzt wieder. „Verschwinde!“
Fassungslos rannte ich in mein Zimmer. Hilflos sah ich mich um. Dann riss ich den Schrank auf und holte meinen Rucksack heraus. Schnell stopfte ich Klamotten, Geld und mein Handy hinein.
Langsam begann Wut sich in mir auszubreiten. Warum gönnte mir niemand meine Liebe. Papa schmiss mich gerade raus, nur weil ich liebte. Und Mama stand teilnahmslos rum. Als würde sie das alles gar nichts angehen.
Wütend rannte ich zur Haustür und schrie in Richtung Wohnzimmer: „Ihr könnt mich alle mal. Ohne euch bin ich eh besser dran. Erstickt doch an eurem eigenen Spießertum. Ich will nicht mehr eure Tochter sein.“
[FONT="]Sekunden später knallte ich die Tür zu und rannte in die Dunkelheit ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben wohin ich gehen sollte[/FONT]