"Park Universität"

  • Abend! Ich präsentiere euch jetzt hier mal meine erste Fotostory. Die Vorstellung der Charaktere und das erste Kapitel sind auch auf Simszone zu betrachten, da das Forum dort aber seit knapp zwei Wochen zu ist, folgt morgen hier das zweite Kapitel. "Park Universität" ist nur der Arbeitstitel und deswegen nicht auf dem Cover (erstes Bild) zu sehen.Ich hoffe euch gefällt die Story und würde mich über Kommentare, positive und negative, freuen. Viel Spaß! :)







    Dies ist Hannah Nowak, der Hauptcharakter meiner Fotostory. Hannah ist 20 und Studentin an der Park Universität, wo sie Englisch und Geschichte studiert. Auch sonst ist sie ein sehr offener, fröhlicher und kontaktfreudiger Mensch und will das Leben in all seinen Facetten, vor allem die Liebe, kennen lernen. Da Hannah bis jetzt nie große Probleme oder Schwierigkeiten hatte, fehlt ihr in manchen Situationen die Erfahrung und die gesunde menschliche Vorsicht.





    Nelly Richter ist Hannahs beste Freundin und oft genug ihre vernünftige Ratgeberin. Während Hannah zu gutgläubig ist, ist Nelly umso vorsichtiger und verschlossener in unbekannten Situationen und fremden Menschen gegenüber. Durch die Scheidung ihre Eltern wurde sie schon früh mit Problemen, Streit und Ängsten konfrontiert und dies hat nach wie vor großen Einfluss auf Nellys Verhalten. Ihr Studienfach an der Park Universität, Medizin, passt deswegen zu ihrer ruhigen und rationalen Art.





    Lukas van Ahlen kommt aus einer reichen und in der Gesellschaft sehr geachteten Familie. Lukas Erziehung und Ausbildung ist tadellos und er weiß sich in Gesellschaft zu benehmen, so dass er optimal dort seinen Platz einnehmen könnte. Deswegen war es eine große Enttäuschung für seine Familie als er sich nach dem Abitur dagegen entschied wie der Rest seiner Familie Medizin in Heidelberg zu studieren, sondern sich an der Park Universität für Informatik und Physik einschrieb. Dies macht sein starkes Selbstbewusstsein deutlich.





    Paul Janßen kennt Lukas schon seit der Grundschule und der 20-jährige Sportstudent betrachtet es als seine Lebensaufgabe soviel Spaß, Abenteuer und verbotene Aktionen zu erleben wie nur möglich. Nicht selten zieht er auch seine Freunde da mit rein und kommt nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Doch auch wie waghalsig und unruhig Paul ist, seine Freunde können sich immer auf ihn verlassen und hin und wieder hört er auf den Rat von Lukas und büffelt über seinen Büchern.







    Samuel Martens ist der fünfte im Bunde, aber das fünfte Rad am Wagen noch lange nicht. Dagegen würde sich der charismatische Jurastudent mit dem großen Mundwerk zu wehren wissen. Und hört man Samuel zu, kann man ihn sich schon wirklich als Anwalt die Jury überzeugend vorstellen. Da Samuels Geschichten meistens spannend und witzig sind, macht ihm auch niemand den Posten als Alleinunterhalter streitig. Im Grunde ist er eine Mischung aus Paul und Lukas, aber doch wieder auch ganz anders.





    Aber unsere Studenten wären nichts ohne sie: Claudia Karsten, Chefin der Mensa, Seelensorgerin, und mütterliche Freundin in einem. Claudia scheint 24 Stunden am Tag an der Universität zu sein, kümmert sich hervorragend um die kulinarische Verkostung und manchmal kann sie dem einen oder anderen ihrer Schäfchen mit ihrer Reife und Erfahrung doch mehr weiterhelfen als man denkt. Letztendlich hat man immer den Eindruck, dass Claudia schon genau wusste, was die beste Entscheidung ist.


  • Kapitel 1: Erste Begegnungen



    An einem sonnigen Freitagnachmittag ging Lukas nach der Uni im Park spazieren. Die letzte Vorlesung hat ihn sehr ermüdet und er brauchte unbedingt etwas frische Luft. Überhaupt war sein Studium viel schwieriger und zeitaufwendiger als er es sich vorgestellt hatte. Manchmal beschlich ihn sogar Zweifel, ob er sich richtig entschieden hat, gegen die Tradition seiner Familie, hier etwas vollkommen anderes zu studieren. Er hatte nicht viel Unterstützung für diese Entscheidung bekommen, aber immerhin studierte er und Informatik wurde als Zukunftsweisend betrachtet. Was würde seine Familie sagen, wenn er sein Studium nicht schaffte und von der Universität gehen musste? Lukas wollte sich das nicht mal vorstellen.









    Am Morgen hatte er wieder einen heftigen Streit mit Professor McLeod in der Bibliothek gehabt, der fast eskaliert wäre. McLeod schätze Lukas Arbeit nicht halb so hochwertig ein, wie dieser selber und war mit Kritik nicht sparsam. Schon oft hat er Aufsätze und Projekte, an denen Lukas wochenlang gearbeitet hatte, zerrissen oder als ungenügend bewertet. Es kam Lukas sogar vor, dass er bei seinen anderen Studenten mit weniger Leistung zufrieden war, während er von ihm immer mehr verlangte. Das alles machte dem jungen Studenten sehr zu schaffen.








    Und während er Gedankenversunken im Park hin und her ging, fiel ihm eine Person auf der Parkbank auf, total in einem Buch vertieft. Für gewöhnlich war der Park um diese Uhrzeit auch bei tollem Wetter nicht besonders voll, denn die Studenten schmiedeten schon Pläne für den Abend, und so erweckte diese Unbekannte umso mehr sein Interesse. Sie war nicht besonders angezogen oder geschminkt. Deswegen wäre sie ihm auch nicht aufgefallen. Es war viel mehr das entspannte, ruhige und zufriedene Bild was sie ausstrahlte. So wie sie da saß hatte man den Eindruck, als ob es in diesem Leben nichts Besseres oder Schöneres gab als an einem sonnigen Freitagnachmittag gemütlich ein Buch im Park zu lesen. „Vielleicht ist es auch so?“ fragte sich Lukas.







    Neugierig setzte sich Lukas auf die Parkbank dazu und erhaschte einen kurzen Blick auf den Titel des Buches: „Der Medicus“. Eigentlich nicht seine Art, und deshalb von sich selber am meisten verwundert, sprach er die Fremde an: „Spannendes Buch, auch wenn es sehr lang ist. Das Ende fand ich aber doch etwas mager“. Wie der Zufall so will, ist die unbekannte Person gerade unsere Hannah, die nun verwundert, aber auch interessiert ihren neuen Sitznachbarn zum ersten Mal bemerkt. Es wunderte sie, dass noch jemand anders im Park war, denn normalerweise wählte sie diesen Ort zum ausruhen genau deshalb, weil so wenige Stundeten sich hier am Nachmittag aufhielten. Es dauert nicht lange und die beiden waren in einem interessanten Gespräch verwickelt.



    Lukas fand schnell raus, dass die Fremde Hannah hieß und Englisch und Geschichte an der Universität studierte. Er erzählte ihr auch von seinem Studium und Hannah kam ihm so nett vor, dass er auch seinen Streit mit Professor McLeod erwähnte und wie sehr ihn dieses Verhältnis doch belastete. Und sie hörte die ganze Zeit zu. Auch stellte man Gemeinsamkeiten fest. Beide liebten es im Park zu spazieren, alte Filme und gutes Fast Food. Lukas war Hannah sofort sympathisch und sein Bauchgefühl hatte ihn noch nie enttäuscht. Er interessierte sich nicht besonders Mädchen im Gegensatz zum Paul und er lief ihnen auch nicht hinterher. Doch diese hier war anders, es machte einfach Spaß sich mit ihr zu unterhalten. Wäre er ein bisschen selbstsicherer oder mutiger gewesen, hätte er nach ihrem Nachnamen oder ihre Nummer gefragt.











  • Hey reane!
    Erstmal: Willkommen im Forum! :]
    Also ich finde deine FS schon ziemlich vielversprechend und dein Schreibstil gefällt mir gut. Die Bilder sind auch schön, außer dass du eventuell die Gedanken- und Sprechblasen vermeiden solltest.
    Kleiner Kritikpunkt noch .. Was mir aufgefallen ist: Im letzten Text steht:

    Zitat

    Lukas fand schnell raus, dass die Fremde Hannah hieß ..


    Zitat

    Wäre er ein bisschen selbstsicherer oder mutiger gewesen, hätte er nach ihrem Namen oder ihre Nummer gefragt.


    Den weiß er doch? XD
    Nunja.
    Ich werd weiterlesen.
    :knuddel

    [RIGHT][COLOR="White"][FONT="Tahoma"]Kannst du nicht einschlafen, [COLOR="White"]nussi.[/COLOR]?
    - Nein, ich komm grad saudicht heim, aber was gehts dich an?![/FONT][/COLOR][/RIGHT]



  • Aber so verging eine Stunde ohne dass die beiden Nummern oder den vollen Namen ausgetauscht haben, bis Hannah schließlich bemerkte: „Mist! Ich muss jetzt aber wirklich los. Meine Freundin wartet schon seit 20 Minuten auf mich in der Mensa. Machs gut!“ Und schon war sie aufgestanden, hatte sich verabschiedet und war verschwunden. Lukas saß noch eine Weile im Park auf der Wiese und ließ sich von den Sonnenstrahlen wärmen und genoss das schöne Wetter und die Natur. Seine Sorgen ums Studium waren vergessen, Professor McLeod und seine Eltern schienen ganz weit weg zu sein und auch die anstehende Vorlesung heute Abend kam ihm nicht mehr so schlimm vor. Im Moment war er einfach glücklich, fröhlich und mit sich selbst zufrieden.











    Zur gleichen Zeit saßen Samuel und Paul im Gemeinschaftszimmer der Fakultät am Pokertisch und schmiedeten Pläne um die nahenden Semesterferien würdigend zu feiern. Man war sich bis jetzt nur einig darin, dass es etwas einmaliges sein sollte. „Wir veranstalten ein riesiges Fest, vielleicht im Studentenwohnheim. Die haben dort einen Pool. Den können wir benützen. Es gibt Cocktails dazu und wir könnten Grillen. Und jeder muss ins Wasser, ob freiwillig oder nicht.“ schlug Paul vor und war schon selbst von der Idee begeistert. „Das wird eine klasse Party, so was haben die hier noch nie erlebt. Wir laden einfach jeden auf dem Campus ein, den wir kennen. Umso mehr, umso besser.“ plante Samuel weiter. Stolz auf ihre Einfälle pokerten die beiden Freunde enthusiastisch weiter. „Gewonnen!“ rief Paul nach zehn Minuten, aber Samuel schien es nicht wirklich zu stören.



    Danach wollten die beiden Freunde in die Bibliothek gehen um noch für Semesterprüfungen zu lernen. Samuel war schon verwundert, dass Paul überhaupt mitkam, doch während er selbst in dicke Bücher über Strafrecht vertieft war, schlenderte Paul nur durch die Reihen rum und schien es nicht eilig zu haben seine Bücher zusammen zu suchen und anzufangen zu lernen. So war nun mal sein bester Freund und würde wahrscheinlich immer so bleiben. Irgendwann war er auch verschwunden und Samuel achtete nicht mehr auf ihn und steckte die Nase ihn seine Bücher.





    Paul hatte sich mehr oder weniger motiviert daran gemacht mit dem Lernen zu beginnen, schließlich hatte Samuel recht, die Prüfungen würden bald beginnen, als ihm plötzlich was auffiel, oder besser gesagt wer. Sie saß auf dem Sofa in der hinteren Ecke der Bibliothek und hatte gerade ein Magazin aufgeschlagen. Die Frau war eindeutig älter als Paul und passte auch sonst nicht in sein Frauenbild, sie hatte schwarzes Haar, dunkle Haut, trug einen langen roten Anzug und in ihrem Gesicht waren schon ein paar Fältchen zu erkennen. Doch irgendwie konnte Paul den Blick von ihr nicht lassen und vergaß warum er überhaupt in der Bibliothek war.



    „Hey, wo warst du? Warum stehst du hier wie versteinert rum? Hast du überhaupt irgendwas für die Uni gemacht?“ Samuel hatte seinen besten Freund mitten im Gang gefunden und war über dessen Tatenlosigkeit verwundert. Paul schüttelte nur mit dem Kopf und deutete auf das Sofa, wo die Frau im roten Anzug saß. Doch Samuel guckte nicht mal dorthin, denn er kannte diesen Blick von Paul. „Die Bibliothek ist aber kein Ort zum Mädchen aufreisen! Ich weiß nicht, wie du so dein Studium überhaupt schaffen willst.“ Paul schien nicht gewillt auf Samuels doch berechtigten Einwand zu reagieren, man könnte glauben, dass er ihn gar nicht mitbekommen hat. „Kennst du sie?“ fragte er diesen stattdessen. Schließlich guckte Samuel das erste Mal in die von Paul gezeigte Ecke und kam aus dem Staunen nicht mehr raus.




    „Das ist Professorin Farendes! Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du eine Lehrerin attraktiv findest?“. Erst jetzt konzentrierte sich Paul auf die Unterhaltung mit Samuel. „Professorin sagst du? Was unterrichtet sie? Seit wann ist sie an der Uni?“. Samuel sah ihn kritisch an und antwortete: „Sie unterrichtet Spanisch und Tanz. Dürfte auch noch nicht lange hier beschäftigt sein, der Rektor hat sich lange gegen diese neumodischen Fächer gewehrt. Aber ich warne dich: Lass die Finger von ihr! Sie ist viel älter als du und eine Autoritätsperson. Das gibt nur Ärger! Und davon hast du genug, wenn du deine nächste Klausur verhaust. Vergiss sie einfach.“ Samuel hoffte mit diesen Worten etwas erreicht zu haben. Wie falsch er doch damit lag.

  • Wie scandalous. schon gesagt hat, an den Bildern könnte man noch arbeiten, der Logikfehler wäre zu vermeiden gewesen.
    Was mich auch gestört hat, war, dass du alle Personen zu Beginn vorgestellt hat, das hättest du weglassen können, denn es ist viel schöner, wenn man die Geschichte liest und sich aus dem Text selbst rausarbeiten kann, wie die Persönlichkeit dieser Personen ist, es nimmt einem viel Spaß weg, all das schon vorher zu verraten. Auch ohne die Vorstellung der Hauptpersonen hätte man den Anfang der Geschichte, der einige der gegebenen Informationen wiederholt, gut verstanden.

    Meine Fotostory:

  • Wegen dem zufälligem Treffen im Park und der langen Unterhaltung hatte Hannah völlig die Zeit vergessen und war nun zu spät zu ihrem Treffen mit Nelly in der Mensa gekommen. Diese wartete schon dort als Hannah völlig aus der Puste angerannt kam. „Es tut mir wirklich, wirklich leid“ stammelte Hannah, denn sie wusste wie sehr es Nelly hasste zu warten. „Ich hoffe dafür gibt es eine gute Erklärung“ antwortete Nelly halb scherzend, halb ernst. „Die gibt es wirklich“ erwiderte Hannah während sie auf dem Stuhl Platz nahm und erzählte von dem Jungen, der sie im Park unfreiwillig daran gehindert hatte pünktlich in der Mensa zu erscheinen.




    „Man, der muss ja tatsächlich was besonderes sein, wenn du wegen ihm so aus der Puste bist. Ich habe dich noch nie so durch den Wind wegen einem Jungen gesehen.“ kommentierte Nelly grinsend, als Hannah mit ihrer Geschichte fertig war. „Stimmt doch gar nicht!“ gab diese beleidigt von sich. „Du weißt doch, dass ich gerne neue Leute kennen lerne. Und über meine Unpünktlichkeit beschwerst du dich schon seit Jahren!“. „Trefft ihr euch denn noch mal? Wie heißt er denn überhaupt? Und wo wohnt er?“ fragte Nelly neugierig weiter.






    „Er heißt Lukas. Lukas … Ich glaube er hat seinen Nachnamen nicht genannt. Auf jeden fall studiert er hier Informatik, aber wo er wohnt weiß ich wirklich nicht.“ „Du hast nicht nach seiner Adresse, Telefonnummer geschweige denn nach seinem Namen gefragt?“. „Warum auch? Ich denke nicht, dass wir uns wieder sehen. Haben uns nur nett unterhalten.“ „Wie du meinst“ antwortete Nelly wohlwollend und trank ihre Cola. „Jawohl“ stimmte ihr Hannah Spinat kauend zu, genau wissend, dass sie weder sich noch ihrer Freundin so leicht etwas vormachen konnte. Aber wie sollte sie bitte diesen Jungen jemals wieder sehen? Der Campus war riesig!





    So, das war das erste Kapitel. Ich weiss, ich habe viel Text und viele Bilder. :) Aber will die
    Geschichte auch richtig auskosten. Freue mich auf eure Kommentare.

  • Guten Morgen! Schon zwei Kommentare, da freue ich mich. Bin gestern nicht mehr dazu gekommen sie zu beantworten, deswegen mache ich es jetzt.

    @scandalous.: Stimmt, der Fehler hätte mir auffallen müssen ;) Es ging dabei aber nicht um den Vornamen sondern um den Nachnamen. Man stellt sich ja gewöhnlich in diesem Alter nicht mit dem vollen Namen vor, aber da es sicher mehrere Hannahs und Lukas an der Uni gibt, wäre es vielleicht nicht schlecht. Ich glaube dieses Problem wird am Ende des Kapitels nochmal deutlich. Den Fehler habe ich aber im Text schon korrigiert. Was die Sprechblasen angeht, so versuche ich wirklich sie zu vermeiden. Das gelingt mir aber nicht immer. Ich weiss, es gibt einen Cheat dafür, aber der funktioniert bei mir irgendwie nicht! :( Liegt es vielleicht daran, dass ich nur Nightlife als Add-On habe?

    @ NathSkywalker: Es scheint wirklich nichts zu geben, was dir an der Fotostory gefällt. Schade :( Werde mir aber bei Gelegenheit deine eigene durchlesen. Vielleicht finde ich ja da gute Tipps oder Ideen. Wie gesagt, es ist mein erster Versuch und ich mache es eher nach Bauchgefühl ohne irgendwelche Anleitungen oder Tricks zu kennen. Mit der Zeit werde ich besser (hoffe ich zumindest ;))

  • Ich gebe Nath recht, die Vorstellung am Anfang war ein bisschen unglücklich. Man betrachtet die Charaktere jetzt voreingenommen, weil man bereits zuviele Informationen über sie hat. Sie stecken in ihren Schubladen, und es wird verdammt schwer, sie da wieder herauszuholen.
    Auch das eine Bild im Cover verrät eigentlich schon zuviel.
    Aber nun gut, jeder muss seinen eigenen Weg finden, eine Geschichte zu beginnen.


    Das mit den Sprechblasen wurde ja auch schon angesprochen. Wenn du über das entsprechende Addon (ich glaube, es war Nightlife) verfügst, solltest du sie generell abschalten beim Fotografieren (showheadlines off, wenn du's schon weißt, nur eine kleine Erinnerung). Sonst sind die Bilder, wie sie sein sollen. (Ist es nicht toll, dass man sie hier so groß einstellen darf? Wirkt doch gleich ganz anders)


    Die Charaktere an sich hast du gut gemischt, ein sehr ausgewogenes Verhältnis, aber ich hoffe doch, dass da trotzdem noch ein paar handfeste Überraschungen drin sind.
    Gute Ansätze dafür sind ja schon da, siehe Paul und sein Interesse für Frau Professor. Sowas ist immer eine komplizierte Angelegenheit und bietet reichlich Zündstoff. In dem Zusammenhang gleich eine Frage: Wieso ist Spanisch ein neumodisches Fach an einer Uni?
    Es ist doch schon Unterrichtsfach am Gymi, dann doch erst recht ganz normal an einer Universität. Ich nehme mal an, es ging eigentlich nur um den Tanz, oder?


    Der Text liest sich schön leicht und flüssig, sehr angenehm. Aber könntest du dir vielleicht überlegen, wo du ihn platzieren möchtest, über den Bildern, unter, es ist ein bisschen durcheinander, und ein paar bekommen gar keinen Text mehr ab. Ich weiß, dass man immer gern viele Bilder präsentieren möchte (ich sitz' schließlich auch immer stundenlang und sortiere aus), aber es sollte trotzdem schon gleichmäßig sein.



    Ok, das wars. Auch wenn es sich vielleicht negativ angehört hat (und ein bisschen viel Kritik, waren aber in Wirklichkeit nur Anmerkungen), werd ich deine Geschichte verfolgen und sehen, was du uns über das "Auto" mit fünf Rädern so alles zu erzählen hast.

  • Wie versprochen kommt heute der zweite Teil. Ich hoffe er gefällt euch und ich freue mich schon auf eure Kommentare.

    Kapitel 2: Eine Party mit Überraschungen


    Während Hannah die nächsten Wochen damit verbrachte, so oft sie konnte im Park auf derselben Bank ein Buch zu lesen, in der leisen Hoffnung den Fremden wieder zu treffen (doch das würde sie sich selber nie eingestehen), musste Lukas mehr als jemals zuvor für sein Studium arbeiten und konnte nur spät abends in den Park, obwohl er häufig an das fröhliche Mädchen dachte. So kam es, dass sie beiden sich dort nie trafen. Dieses Schlamassel wäre wahrscheinlich so weiter gegangen, hätte nicht Nelly, mit dem festen Vorsatz etwas offener und selbstbewusster zu werden, einen Aushang für eine Pool-Party am schwarzen Brett bemerkt und nun versucht ihre Freundin dazu zu überreden dorthin mitzukommen.





    Hannah hatte sich gerade nach drei Stunden Vorlesung über Shakespeares Einfluss in der Englischen Sprache, auf ihr Bett gelegt und Musik eingeschaltet um sich ein bisschen auszuruhen, als Nelly total aufgeregt in ihr Zimmer rein gerannt kam. „Hannah, wie viel ist dir unsere Freundschaft und meine ruhige, bescheidene Art wert?“ Sie blieb vor dem Bett stehen und setzte ihren Hundeblick auf, dem niemand widerstehen konnte.



    „Sehr viel, und das weißt du auch! Warum fragst du mich das? Was ist denn los?“. Und auf einmal begriff sie. „Du willst mich wieder zu irgendwas überzeugen, obwohl du weist, dass ich es schrecklich finden würde!“ Und Hannah wusste wovon sie redete. Nellys letzten Ideen waren nämlich in den Sommerferien hier in der Uni zu bleiben und eine Lerngruppe zu gründen statt in den Urlaub zu fahren oder Weihnachten die ganze Zeit im Kaufhaus zu sitzen und gegen den Niedriglohn der Mitarbeiter dort zu protestieren. „Das hier ist aber was ganz anderes!“ erklärte Nelly und zeigte ihrer Freundin den Aushang. Diese las ihn und guckte Nelly verwundert an.




    „Du, Nelly Richter, willst auf so eine Studentenparty gehen? Komm mal her, Süße, hast du Fieber?“. Doch Nelly ließ ihr keine Möglichkeiten sich über die Party und ihre Idee witzig zu machen. „Ach, komm schon. Das wird witzig! Wir trinken paar Cocktails, amüsieren uns über die Leute dort, wenn die Musik gut ist, tanzen wir ein bisschen und sobald du keine Lust mehr hast, verschwinden wir sofort wieder.“ „Nelly, ich kenne dich doch. So was ist nicht dein Fall.“ „Und wenn schon! Dann gehen wir halt sofort wieder. Außerdem“ Nelly benütze nun ihr wirksamstes Argument „ist dein Lukas vielleicht dort. Tue jetzt nicht so, ich weiß genau, dass du ihn gesucht hast. Vielleicht siehst du ihn ja dort!“ Schließlich ließ sich Hannah überzeugen und Nelly hatte den Eindruck, dass Lukas das ausschlaggebende Argument war. „Klasse, das wird witzig!“ freute sie sich und grinste.





    Als Nelly und Hannah sich am Abend auf den Weg zum Studentenwohnheim machten, war dort schon viel los und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Der Termin für die Poolparty hatte sich schnell rum gesprochen und so wurden heute Abend eine Menge Studenten erwartet. Samuel war schon dabei die Cocktails zu mixen, während Paul schon bestens drauf war und Wasserbomben vom Sprungbrett des Pools ausprobierte. Auch Lukas war heute Abend als bester Freund von Paul und Samuel auf der Party, doch davon ahnte Hannah noch nichts.






    Hannah ging mit mulmigem Gefühl zu der Fete. Erstens wusste sie, dass Nelly und sie selber nicht gerade der Typ für solche Partys waren und sie befürchtete schon sich den ganzen Abend nur zu langweilen, andererseits hatte Nelly recht : Wenn es wirklich so eine große Veranstaltung war, bestand auch eine größere Chance, dass sie Lukas wieder treffen würde. Und darüber würde sie sich sehr freuen. Nelly hingegen sah die Fete als Chance und sie wollte dort offner und kontaktfreudiger sein, als es sonst ihre Art war. Ihre Schüchternheit hatte angefangen sie zu stören und sie ärgerte sich über sicht selbst deswegen. Ihrer Freundin Hannah aber hatte sie nicht von diesem Problem und ihrem Plan für heute Abend erzählt.




    „Und siehst du ihn schon?“ fragte Nelly kaum als sie angekommen waren. „Nein, du schon deinen Traumtypen gesichtet?“ gab Hannah frech zurück und grinste. „Komm, lass uns an die Bar setzen und Cocktails trinken. Später drehen wir eine kleine Runde und sagen den Leuten Hallo.“ Und so machten es sich die beiden auf den Barhockern gemütlich. Nelly hatte gerade eine Geschichte über eine Kommilitonin aus ihrem Seminar, die ihr mehr als verhasst war, erzählt als sie merkte, dass Hannah ganz woandershin hinsah. „Was ist denn los? So langweilig war meine kleine Anekdote jetzt auch nicht. „Das ist er!“ „Wer?“ „Na Lukas, wer sonst?



    Und Hannah hatte sich nicht getäuscht. Hinten bei der Musikanlage standen Paul und Lukas. Sie fingen an rum zu rangen, einander zu boxen und offensichtlich hatten sie Spaß dabei. Keiner der beiden achtete auf die anderen Gäste, denn sonst wäre ihnen aufgefallen, dass nicht nur Hannah die beiden bemerkt hatte. Alle guckten nun zu und feuerten sie an. „Wer von den beiden ist den Lukas?“ „Der Blonde“ „Hannah, beide sind blond!“ Verdutzt schaute sich Hannah Paul an, den sie bis jetzt gar nicht beachtet hatte. Nelly hatte Recht. Doch bevor sie ihrer Freundin Lukas zeigen konnte, hatte der kleine Kampf aufgehört, Lukas und Paul verbeugten sich vor dem Publikum und gingen zur Bar um sich was zu trinken zu holen. Erst da bemerkte Lukas Hannah.



  • „Ich hol mir mal was vom Buffe. Bin bald wieder da“ flüsterte Nelly ihr noch ins Ohr und schon war sie vom Hocker runter gerutscht. Zeit um sie daran zu hindern blieb Hannah auch nicht denn schon stand Lukas vor ihr. Auch er hatte sich, trotz der ganzen Lernerei, in den letzten Wochen sehr darüber geärgert, dass er das fröhliche Mädchen aus dem Park nicht nach Adresse oder Nummer gefragt hatte. Anders als Hannah hatte er aber niemanden von der Begegnung mit ihr erzählt. Nun, wo er sie ein zweites Mal traf, wollte er nicht schon wieder seine Chance verpassen, ging direkt auf sie zu und sprach sie an.



    „Hannah, freue ich mich dich wieder zu sehen!“ Das war vielleicht eine Spur zu direkt und könnte peinlich werden, wenn sie nicht so oft an ihn gedacht hätte wie er an sie, doch Hannah Gesichtsausdruck zeigte ihm dass sie noch sehr wohl wusste wer er war und sich freute ihn zu sehen. Lukas fiel ein Stein vom Herzen. Die beide fanden auch schnell wieder Gesprächsthemen. Hannah fragte nach wie es mit Lukas Studium voran ging, während er ihre Meinung über „Der Medicus“ wissen wollte.






    Schließlich, man hatte lange geredet, machte Lukas den Vorschlag zu tanzen. Verdattert brachte Hannah ein Kopfnicken zustande und Lukas führte sie zur Tanzfläche. Dort sah sie aus dem Augenwinkel auch Nelly mit anderen Studenten tanzen, anscheinend bemüht ihren Vorsatz offener zu werden in die Tat umzusetzen. Hannah kannte den Jungen neben Nelly noch nicht, wir aber schon: Samuel.






    Als sie auf die Tanzfläche kamen wechselte die Musik und es wurde ein schöner alter Lovesong, „When a man loves a women“, gespielt. Hannah glaubte in einem Traum zu sein und einfach so dahin zu schweben. Man konnte es sich kaum vorstellen, stellte sie verwundert fest, aber Lukas war ein wunderbarer Tänzer und sie ließ sich gerne von ihm in der kühlen Abendluft führen. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, denn als das Lied endete bewegten sich weder Lukas noch Hannah einen Millimeter.






    Langsam näherten sich ihre Köpfe und es war wohl der romantische Augenblick den Hannah je erlebt hatte. Und dann küsste Lukas sie plötzlich. Es geschah ohne Vorwarnung und sie ließ es im ersten Augeblick auch zu. Dann, als ob sie sich verbrannt hätte, löste sie sich aus der Umarmung und ihre Augen verrieten Überraschung und Panik. Ohne klar zu denken rannte sie los.



  • Sie rannte so schnell sie konnte, von ihren eigenen starken Gefühlen so schreckt, dass sie keine andere Wahl hatte als Lukas dort alleine auf der Party stehen zu lassen. Es war einfach zu viel auf einmal gewesen. Zuviel was sie überrollt hat. Hannah hörte noch laut und deutlich wie er ihren Namen rief und sie aufforderte stehen zu bleiben und mit ihm zu reden, ihm zu erklären was los war. Doch sie reagierte darauf nicht und erst später verstand sie warum er so laut hinter ihr her gerufen hatte: Sie hatte ihm weder Adresse noch Telefonnummer gegen. Hannah rannte auch an Nelly vorbei, die sie wohl gerade gesucht hatte. Ihre beste Freundin starrte nur hinter ihr her, als sie ohne ein Wort zu sagen wegrannte. Das rennen tat ihr gut und sie war froh, dass Nelly ihr nicht gefolgt war. Sie wollte jetzt alleine sein.



    Zurück blieb nur ein verwunderter Lukas, der nicht wusste was er falsch gemacht hatte. Die Party war langsam für beendet erklärt worden und so hatten nicht viele diesen Zwischenfall mitbekommen. Doch für Lukas war es hart. Er hatte gerade das Mädchen wieder getroffen, an welches er die letzten Wochen ununterbrochen gedacht hatte, sie hatten zusammen getanzt. Er hat sich sogar getraut sie zu küssen und es war ein schöner Kuss gewesen, ein richtig schöner. Was war danach passiert? Er hatte ihr nicht auf die Lippen gebissen und dieser Kuss war freiwillig, sie hat sich nicht dagegen gewehrt. Und dann war Hannah einfach so weg gelaufen und er konnte die Angst und Panik in ihren Augen nicht vergessen. Lukas ähnelte dem Rest seiner Familie nicht in vielen Dingen, aber darin schon: vor einem van Ahlen rannte man nicht einfach weg ohne einer Erklärung dafür zu haben. Unverständnis und Besorgnis waren die einzigen Gefühle, wofür er jetzt in der Lage war. Dabei hätte Hannah selber ihm im Moment keine befriedigend Erklärung geben können.




  • Hi reane,
    wenn ich mir Deine FS so anschaue bin ich direkt froh, dass das gelbe Forum nicht geht, ich hoffe Du bleibst uns auch nach dessen Wiedererscheinen treu :).
    Die Vorstellung der Charaktere finde ich, im Gegensatz zu anderen, nicht im geringsten als störend, so weiß man schon von Anfang an, um wen es geht und kann sich darauf einstellen. Aber das ist Geschmacksache. Woran ich mich eher stoße ist Dein Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. So schreibst Du die Geschichte in der Vergangenheit und baust Sätze ein wie "Hannah kennt den Jungen neben Nelly noch nicht,..." das erscheint beim zweiten Lesen verständlich, da Du drauf hinweisen möchtest, dass es sich um einen dem Leser schon vorgestellten Char handelt, aber ich hatte dort z.B. erst das Gefühl dass ihn Hannah nie kennen lernen wird, da, wie gesagt, die ganze Story in der Vergangenheit spielt. Da müsste das "kennt" eigendlich ein "kannte" sein... ist aber "nur" eine Kleinigkeit am Rande ;).
    Ansonsten sind, wie auch schon von Nerychan erwähnt, die Charaktere sehr schön unterschiedlich, und ergänzen sich so sehr gut. Bis jetzt gefällt mir Deine FS schon mal.
    cassio

    [RIGHT][SIZE=1]'...sometimes it's cruel to be kind!'[/SIZE][/RIGHT]

  • Ich sehe es genauso wie cassio: Die Vorstellung ist Geschmackssache. Ich persönlich fand sie sehr nützlich und habe auch bei anderen Storys eine Vorstellung oder nähere Beschreibung der Hauptcharaktere gesehen. Schließlich habe ich mir ja auch vorm Schreiben der Fotostory Gedanken zu den Hauptdarstellern und ihren Charakter gemacht ;)

    Im Moment sieht es noch so aus, als ob die Story sich hauptsächlich um Hannahs und Lukas Liebesgeschichte dreht. Es ist aber nicht so! Spätestens im dritten Teil werdet ihr merken, dass auch die anderen Studenten, Professoren und Hausmütter ihre eigenen Probleme und Geschichten haben. :)

    Ach ja, vorerst bleibe ich diesem Forum treu. Es sieht nämlich nicht so aus, dass Simszone bald das gelbe Forum wieder hinkriegt. Wenn auch hier genug Interesse an meiner Geschichte besteht und auch öffentlich Kund gtan wird, werde ich die Story natürlich weiter posten. Also schreibt schön fleissig Kommentare ;)

  • Mir gefällt deine Geschichte sehr gut! Vor allem, weil es wirklich sehr unterschiedliche Darsteller sind und auch weil dein Schreibstil sich von vielen anderen unterscheidet und heraushebt!


    Freu mich schon auf die Fortsetzung und lass mich überraschen wie es weiter geht!

    [CENTER][SIZE=4][B][B]~~~~ cante etanhan owoglake ~~~~[/B][/SIZE][/B]
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    [center][SIZE=1]~~~~ aus dem Herzen sprechen ~~~~[/SIZE]
    [/center]

  • Vielen Dank für die netten Kommentare. Ich werde versuchen die nächsten Kapitel genauso interessant zu gestalten. :)

  • Kapitel 3: Entdeckungen und Erklärungen



    Es war schon früher Morgen als Nelly von der Party nach Hause kam. Sie wusste nicht was zwischen Hannah und Lukas passiert war und warum Hannah auf einmal ohne ihr Bescheid zu sagen von der Party weg gerannt war, doch wollte sie ihre beste Freundin erst Zeit zum Nachdenken lassen, bevor sie sie mit Fragen durchlöcherte. Also war sie noch auf der Party geblieben und hatte sich mit den übrigenGästen unterhalten. Es waren immer weniger geworden und die kleinere Runde hatte ihr deutlich mehr zugesagt. Nun aber schlich sie sich um 4 Uhr morgens ins Hannahs Zimmer und öffnete leise die Tür um zu sehen, ob ihre Freundin wach und alles in Ordnung war.



    Diese lag auf dem Bett ohne das Licht anzumachen und war hellwach. „Hannah, was war denn los? Geht es dir gut? Hat dieser Typ dir irgendwas angetan? Ich schwöre dir, wenn er das der Fall sein sollte, dann kriegt er meine Rache zu spüren…“. Um Hannahs Mund formte sich ein kleines Lächeln und sie erklärte ihrer Freundin: „Nein, mir geht es gut. Es ist nichts Schlimmes passiert.“. „Aber dann verstehe ich nicht…“. „Er hat mich geküsst!“. Das alles wurde Nelly nun zu bunt, sie ging zum Nachtisch und schaltete die Lampe ein.



    „Er hat dich geküsst. Und? Ist er so ein schlechter Küsser? War der Kuss so schlimm? Hat er dir den Kuss aufgezwungen?“. Wieder verneinte Hannah alle drei Fragen und Nelly schien wirklich nicht zu verstehen wo das Problem war. „Ich dachte du magst ihn? Wolltest du ihn nicht wieder sehen?“. Schuldgefühle stiegen in ihr auf, dass sie ihre Freundin alleine mit Lukas gelassen hat. „Ich mag ihn ja. Wir haben uns gut miteinander unterhalten, Cocktails getrunken und dann getanzt. Am Ende des Lieds hat er mich geküsst. Der Kuss war toll. Aber, .. es war zuviel für einen Abend. Ich meine, ich kenne Lukas erst seit paar Wochen, sehe ihn heute das zweiten mal und dann lasse ich mich von ihm Küssen und tanze mit ihm zu einem Lovesong? Das ist verrückt!“



    „Wow“ und Nelly fing an zu grinsen. „Was?“ fragte Hannah verwundert. „Es scheint dich echt erwischt zu haben. Du bist verknallt, meine Süße. Über beide Ohren! Hoffentlich ist dieser Lukas das auch wert. In diesem Moment war Nelly aufgedrehter und glücklicher als Hannah selbst. Die hatte noch Zweifel. „Genau das ist es. Ich habe so was noch nicht erlebt, weiß nicht was ich machen soll oder was er von mir erwartet. Ich habe Angst, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe. Heute Abend habe ich mich gehen lassen. Das bin nicht ich!“



    „Doch, Hannah. Das bist genau du. Sonst hast du doch auch keine Probleme neue Leute kennen zu lernen. Du gehörst du den direktesten und kontaktfreudigsten Menschen, die ich kenne. Ich glaube es nicht dass du jetzt kneifst.“ „ Tue ich doch nicht!“ antwortete Hannah gekränkt. „Gut. Dann reiß dich zusammen und finde diesen Lukas morgen wieder. Ihm kannst du dann alles erklären. Der Arme hat ja total verdattert ausgesehen. Also ich wäre an seiner Stelle ziemlich sauer auf dich!“. Es passierte nicht oft, dass Nelly Hannah mal gehörig den Kopf waschen musste, aber wenn sie es tat, dann richtig. Nun fing auch Hannah an zu lachen und umarmte ihre beste Freundin fest. „Weißt du was? Du bist die beste!“



    Auch Lukas war erst am frühen Morgen wieder in seinem Zimmer und hatte sich ins Bett gelegt. Doch egal was er machte, er konnte nicht einschlafen, zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf rum. Also stand er auf und setzte sich an seinen Schreibtisch über seine Hausarbeit. Diese hatte er am Mittag vor der Party fertig gemacht und wollte sie morgen McLeod geben. Es war eine gute Arbeit wie er fand und sie hatte ihn auch wochenlange Arbeit gekostet, doch er war sich fast sicher, dass der Professor sie mit keinem Blick würdigen würde. Und das störte ihn mehr als Kritik, denn schließlich hatte er hierfür viel Zeit und Energie ausgegeben. Insgeheim dachte er immer noch, dass wenn er McLeod einmal mit einer richtig guten Arbeit überzeugen könnte, dann würde dieser seine Leistungen mehr akzeptieren und sie nicht mehr ignorieren. Und so arbeitete er den ganzen Morgen an der Korrektur gab ihr noch den letzten Schliff.






    Um 7 Uhr morgens konnte Lukas endlich einschlafen. Es war eine lange Nacht gewesen und es dürfte niemanden wundern, dass er wie ein Baby schlief und erst um 1 Uhr Mittags aufwachte. Kaum hatte er realisiert, was passiert war, sprang Lukas aus dem Bett, schnappte sich seine Mappe und rannte zur Fakultät. McLeod hatte seine Sprechstunde von 11 bis 13 Uhr und bis dahin sollten alle Arbeiten auf seinem Bürotisch liegen. Verzweiflung machte sich bei Lukas breit, denn würde er diese Arbeit nicht bewertet bekommen, wäre sein Studium gefährdet. Und nichts war schrecklicher und demütigender für ihn, als nach einem missglückten Versuch selbstständig zu werden, als Versager zu seiner Familie zurückkehren zu müssen.



    Als er in der Fakultät ankam war McLeods Bürotür noch offen und er hörte die Stimme des Professors darin. Lukas klopfte vorsichtig an die schwere Eichentür und ein „Herein“ war zu hören. „Professor…“ versuchte er sich zu entschuldigen, kaum hatte er das Büro betreten. „Ach, van Ahlen. War ja nicht anders zu erwarten. Setzen sie sich.“ Schweigend nahm er auf dem Stuhl Platz. „Ist das ihre Arbeit, die vor einer viertel Stunde auf meinem Tisch hätte liegen sollen?“ Unsicher nickte Lukas. „Geben sie sie her.“ forderte der Professor ihn auf. Doch legte er Lukas Mappe nicht zum übrigen Stapel sondern fing an sie sofort durchzulesen. Es vergingen Minuten, in denen Lukas nicht wagte zu atmen. McLeod konnte nicht mehr als die ersten zwei Seiten gelesen haben, als er die Arbeit wieder auf seinen Tisch legte. „Und das präsentieren sie mir, nachdem sie nicht mal den Abgabetermin eingehalten haben?“ fragt er Lukas dann wütend.



  • „Ja, das tue ich.“ antwortete Lukas mit mehr Sicherheit in der Stimme als er wirklich empfand. Doch wenn er schon untergehen sollte, dann kämpfend. „Professor, ich weiß, dass ich zu spät dran bin, das tut mir leid. Aber bitte nehmen sie die Arbeit an. Ich habe wochenlang dafür gearbeitet und sie ist wirklich gut.“ versuchte er sich noch einmal zu entschuldigen. McLeod blickte erstaunt auf ihn. „Wie gut ihre Arbeit ist, dass überlassen sie bitte mir zu beurteilen.“ „Als ob sie dabei jemals fair gewesen wären!“ rief Lukas aus. „Wie bitte?“ Der Professor war sprachlos. „Seit ich an dieser Uni bin haben sie einen Groll gegen mich. Egal wie gut meine Arbeit ist, sie ignorieren sie oder bewerten sie schlechter als sie eigentlich ist. Ich weiß nicht was ich ihnen getan habe, aber ich arbeite wirklich hart für ihr Seminar, doch nichts ist gut genug für sie!“ Lukas Stimme war lauter geworden und jetzt merkte er, was er gerade gesagt hatte. „Raus! Raus!“ schrie McLeod und Lukas ging ohne zu zögern.



    Während Lukas schon davon überzeugt war von der Universität zu fliegen, hatte Nelly ganz andere Sorgen. Und da sie nicht mit Hannah darüber reden konnte, ging sie zu Claudia. Diese traf Nelly in der Küche an. „Nelly! Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“ begrüßte die Hausmutter sie herzlich. „Danke. Ich weiß nicht wie es mir geht. Ich bin beunruhigt. Es ist wegen Hannah.“ „Wegen Hannah? Ist ihr was passiert?“. Claudia war sofort alarmiert. „Nein, eigentlich doch. Sie hat einen Jungen kennen gelernt und ist jetzt ganz aus dem Häuschen. Anscheinend mag er sie auch, er hat sie auf der Party geküsst.“



    „Hannah ist verknallt? Das ist ja wunderbar. Ich kann sie mir kaum mit einem Jungen vorstellen“ kommentierte Claudia grinsend. „Genau das ist ja mein Problem. Hannah hatte noch nie einen richtigen Freund. Und sie ist jetzt schon ganz aufgedreht, wo sie ihn nur zweimal gesehen hat. Wie wird es erst sein, wenn sie mit Lukas zusammenkommt?“ Nelly schien wirklich besorgt deswegen zu sein und Claudia versuchte sie aufzumuntern.



    „Aber, liebste Nelly! Als ob Hannah dich oder ihr Studium wegen einem Jungen vernachlässigen oder vergessen würde. Du bist ihr doch ihre beste Freundin. Dich kann niemand ersetzen. „Gestern auf der Party ist sie auch weg gerannt ohne mir Bescheid zu sagen. Sie hat mich dort ganz vergessen.“ erwiderte Nelly schmollend.



    „Du solltest dich auch nicht so an Hannah klammern, Schätzchen, wirklich. Ihr beiden habt doch auch unterschiedliche Interessen und das ist gut so. Du bist ein kluges, hübsches, liebevolles Mädchen und nicht nur Hannahs Anhängsel. Und sei auf deine beste Freundin nicht sauer, so ist das nun mal wenn man verliebt ist. Da vergisst man manchmal alles um sich. Das wirst du auch noch erleben. Jungen kommen und gehen, Freunde bleiben aber, merk dir das!“ Claudia guckte Nelly besänftigend an, doch diese war noch wütend. „Aber...“ fing die Jüngere wieder an. „Nein, kein Aber, Nelly. Sei doch etwas erwachsen. Du wirst auch einen Freund bekommen und dann verstehst du Hannah.“ Claudia wandte sich wieder ihrem Essen zu und Nelly ging aus der Küche. Sie hatte sich wenigstens von der Hausmutter Verständnis erhofft und war enttäuscht.





    Lukas war nach dem Streit mit Professor McLeod sofort in sein Zimmer gegangen und hatte angefangen zu packen. Er würde nicht noch das letzte bisschen Würde und Selbstbewusstseins verlieren indem er abwartete bis McLeod ihn von der Uni rausschmeißen ließ. Lieber ging er gleich freiwillig. Er wollte sich nur noch von Samuel und Paul verabschieden und suchte sie deswegen im Gemeinschaftsraum der Fakultät. Doch als er den Raum betrat war nur eine Person da: Hannah saß am Klavier. Sie war so intensiv am spielen, dass sie ihn nicht reinkommen gehört hatte. Lukas blieb für paar Minuten stehen und hörte ihr zu. Die Musik beruhigte ihn etwas und er wollte gerade wieder gehen als Hannah aufhörte zu spielen, sich umdrehte und ihn bemerkte. Nun war es zu spät und die beiden standen sich gegenüber.


  • „Hallo“ begrüßte Lukas sie kühl. Trotz des ganzen Ärgers an diesem Vormittag hatte er nicht vergessen, wie der gestrige Abend ausgegangen war. „Ich habe dich heute schon den ganzen Tag gesucht. Ich schulde dir noch eine Erklärung wegen gestern Abend.“ Hannah schaute ihm unsicher in die Augen und Lukas merkte, dass es ihr schwer viel. „Das ist nicht nötig. War ja nicht deine Schuld. Ich hätte mich nicht so aufdrängen sollen, tut mir leid. Hab es kapiert, du willst nichts von mir. Das ist in Ordnung und ich werde dich ab jetzt in Ruhe lassen.“ versuchte er ihr zu helfen und war schon auf dem Weg nach draußen. „Das stimmt doch gar nicht!“ rief Hannah aus und Lukas blieb auf der Stelle stehen und drehte sich um. Hatte er gerade richtig gehört?



    „Und warum bist du dann weg gerannt?“ wollte er jetzt wissen. „Ich weiß es ja selber nicht genau. Es hat auf jeden fall nichts mit dir oder dem Kuss zu tun.“ versicherte sie ihm. Sie hielt eine Sekunde inne und dachte nach was eigentlich gestern in sie gefahren ist. „Ich glaube, ich hatte einfach Angst. Es war so was Unbekanntes, Neues für mich. Ist nicht so, dass ich mit jedem Unbekannten gleich auf einer Party rumknutsche. Um ehrlich zu sein, das ist mir bis gestern noch nie passiert.“ fügte sie verlegen hinzu. „Dann habe ich dich überrumpelt, oder?“ fragte Lukas nun mit mehr Verständnis in der Stimme. „So kann man das nennen. Ich meine, es war wunderschön und einmalig, aber ich habe erstmal eine Pause gebraucht.“ Nun hatte Hannah genau das ausgedrückt, was sie ihm sagen wollte und ein erleichtertes Lächeln bildete sich um Lukas Mund.




    „Wir können es ein bisschen ruhiger angehen, ok?“ schlug er vor. Hannah nickte froh mit dem Kopf. Lukas war nicht mehr sauer auf sie und das war das wichtigste. „Aber um eins klar zu stellen, vielleicht werde ich dich wieder küssen, vielleicht auch mehrmals. Ich finde du solltest das wissen. Du brachst dich auch nicht jedes Mal zu erschrecken oder weg zu rennen. Sag einfach, wenn es zu schnell geht, in Ordnung?“ fügte Lukas glücklich hinzu. „Keine Sorge, ich glaube dass ich weg laufe passiert so schnell nicht wieder“ antwortete Hannah und dann umarmte sie ihn plötzlich und die beiden verharrten für mehrere Minuten so. Egal wie schrecklich der Vormittag gewesen war oder welche Konsequenzen aus dem Streit mit McLeod noch kommen würden, in diesem Moment war Lukas wunschlos glücklich. „Meine Hannah“ dachte er zärtlich und drückte sie etwas näher an sich.



    Jeden Morgen ging Samuel zur Post. Er hatte seinen Freunden nie erklärt warum er es tat und Lukas und Paul, mit denen er in einer Wohnung lebte, hielten es für eine witzige Angewohnheit von ihm. Im Grunde hatten sie sich darüber auch nie beschwert wenn die Post schon beim Frühstück auf den Tisch lag. Und niemand hätte vermutetet, dass der fröhliche und zielstrebige Samuel Geheimnisse vor ihnen hätte. Dass diese Geheimnisse auch mit der Post zu tun hatten, das wusste niemand. Der Jurastudent aber durchsuche die Briefe immer nach Mahnungen und Rechnungen, die an ihn adressiert waren, bevor er die Post rein brachte. Und solche Mahnungen tauchten in den letzten Monaten immer öfter auf. Genau wie an diesem Morgen.



    Samuel Familie war nicht reich und es war sehr schwer für sie, dass Studiengeld für ihn zusammen zu kriegen. Vor drei Monaten war dann auch der Vater, Hauptverdiener der Familie, krank geworden und die Universität konnte nicht mehr bezahlt werden. Der Mahnbrief, den Samuel heute geholt hatte, war schon der 10.te und er wusste, dass die Verwaltung nicht mehr lange warten würde. Doch er hatte das Geld nicht und er wusste auch keinen Ausweg wie er es beschaffen konnte. Da Samuel diese ganze Sache peinlich war, erwähnte er es nie vor seinen Freunden und sorgte auch dafür, dass sie nie einen dieser Mahnbescheide sahen. Auf dem Weg vom Briefkasten zur Wohnung überlegte Samuel verzweifelt nach einer Lösung für seine Geldsorgen, doch ihm viel wie immer einfach keine ein und er lies den Brief in die Jackentasche verschwinden.

  • So, ich hoffe der dritte Teil hat euch gefallen. Ich finde ihn ein wenig interessanter als die erste beiden, da es in diesem Kapitel nicht nur um Hannah und Lukas geht. Aber jetzt will ich eure Meinung dazu hören :)

  • Also, das vierte Kapitel ist fertig und ich werde es demnächst hier auch online stellen. Aber vorher hätte ich doch gerne paar weitere Kommentare zu meiner Fotostory und wie ihr die Handlung findet ;) Danach gibt es den vierten Teil. Liebe Grüße, reane.