Hey, ich möchte euch meine Fotostory vorstellen. Es geht um ein Mädchen, das ihr Glück dort sucht, wo sie es nie finden kann und schließlich dort findet, wo sie es nie vermutet hätte. Viel Spaß! JAQUELINE - EIN MÄDCHEN WILL HOCH HINAUS Wenn es nicht so absolut absurd wäre: Dies könnte ein typisches Bichlmayr’sches Familienfoto sein. Vier Menschen. Drei davon sind bester Laune, lachen und plaudern miteinander. Einer davon steht allein am Rande – abgewandt von den anderen. Voilá! Das bin ich! Jaqueline Bichlmayr. 16 Jahre alt, wohnhaft in München. Wenn man gebürtige Bayerin ist und „Jaqueline“ heißt, ist das an für sich schon allein für sich eine Tragödie. Wenn man dazu noch einen Bruder hat, der „Kevin“ heißt – und wohlgemerkt „Bichlmayr“ mit Nachnamen, und dieser Bruder noch dazu seinen „exotischen“ Vornamen „cool“ findet, dann ist das eine absolute Katastrophe. Und wenn das Gesicht dieses Bruders mit Namen „Kevin“ dann auch noch mit 17 Jahren bereits ein „fescher, g’standener“ Oberlippenbart ziert – dann ist man als dessen Schwester – selbst im bayrischen Hinterland – unten durch! Na, ja, nicht ganz – ein paar (wenige) Freunde kann ich trotzdem noch an meiner Seite wähnen, doch die kenne ich alle bereits aus dem Kindergarten. Im Gymnasium in Traunstein, das Kevin-Brüderchen seit 3 und ich seit 2 Jahren besuche, gibt es mehrere Cliquen, die absolut angesagt sind und zu denen jeder gehören möchte, der was auf sich hält. Seit ich auf dieser Schule bin, versuche ich, in die Gruppe, zu der Julian, Annika, Magdalena, Victoria und Constantin – mein absolut heißer, über alles geliebter Constantin – gehören, reinzukommen. Mhmm, hat irgendwie bisher nicht so ganz geklappt! Warum nicht? Keine Ahnung! Vielleicht weil ich 2 Jahre jünger bin als die? Vielleicht weil ich aus einem Kuhdorf komm’ und die aus der „Weltstadt“ München? Vielleicht weil die Kinder reicher Eltern sind und meine Erzeuger Inhaber eines Landgasthofs in der tiefsten bayrischen Pampa, in die sich nur ein Mal im Jahr ein Tourist verirrt? Übrigens – wo wir schon mal beim Thema „Eltern“ sind – das hier sind sie: Andreas und Karin Bichlmayr bei ihrer beider Lieblingsbeschäftigung: Der Hege und Pflege von exotischen Pflanzen, die im sonnigen Bayern eine neue Heimat finden sollen! Seit ihrer Hochzeitsreise vor knapp 19 Jahren, die sie im fernen Mexiko verbracht haben, haben die beiden ein ausgeprägtes Faible für Kakteen und andere Wüstenpflanzen. Was sie wiederum von unseren Nachbarn unterscheidet, in deren Vorgärten das fremdländischste Gewächs von allen der „gemeine Goldregen“ ist. Na, ja, die Nachbarn waren auch noch nie in Mexiko! So gesehen sind meine Eltern also den anderen in Sachen „wir haben schon was von der Welt gesehen“ um eine Nasenlänge voraus. Und wenn die erste und letzte weite Reise auch schon fast 2 Jahrzehnte zurückliegt – in unserer Ortschaft Niederfreisingen, wo man im Urlaub allerhöchstens nach Mallorca oder Ibiza kommt, umgibt das Ehepaar Bichlmayr das Air „weitgereister Globetrotter“! Darum auch die unzähligen Kakteen in unserem Vorgarten – schließlich muss man das, was man bereits erlebt hat, auch seinen ungebildeten Mitmenschen, die nicht die Chance hatten, um die halbe Welt zu reisen, näher bringen – oder? Auch wenn die fremdländischen Gewächse nur kümmerlich und in nächster Nähe zu einem einheimischen Buschröschenstrauch gedeihen!