hey dud
ich bin entsetzt. Jaqueline sind wirklich aus wie Paris Hilton's kleine Schweser - mir hat die verwaschene Löwenmähne vorher um einiges besser gefallen. Und leider Gottes scheint es mir als hätte jaqui schon den letzten rest ihres widerstands und selbstverstrauens aufgeben, sonst hätte sie sich sicher nicht so zurichten lassen.. aber gut. gruß milky way
[Fotostory] Jaqueline - Ein Mädchen will hoch hinaus
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:lachen :lachen Mein Gott Jaqui guckt wie ein Autobus - aber das Ergebnis gefällt mir durchaus. Ich könnte wetten, daß Matti das mit Stielaugen und Lade bei Fuß stehen würde. Er würde sie garantiert net auf den ersten Blick erkennen. Hach darauf freue ich mich schon
Was diese Nora betrifft - hier trifft sicher das Sprichwort Rauhe Schale weicher Kern. Echt unglaublich, wie sie nach nur so kurzer Zeit Jaqui einschätzen kann. Dies Frau ist mir sehr sympatisch -
Da sieht man mal wieder, was ein bischen Farbe und eine andere Frisur aus einem Menschen machen. Sie sieht wirklich ganz anders aus. passend zwar für ihren Modeljob, aber unpassend für ihr eigenes Ich.
Ich bin mal gespannt wie die Familie und Constantin reagieren.
LG Rivendell -
Hallo! Ich bin hier eigentlich immer stille Leserin gewesen, aber jetzt muss ich doch mal einen Kommi abgeben: Ich finde die neue Frisur schrecklich, schon allein deshalb, weil sie gar nicht zu ihr passt und platinblond-naja. Auf jeden Fall sieht man so ihr Gesicht unter der ganzen Schminke kaum noch, und eigentlich ist ihr Gesicht das, was die Modellagenturen brauchen, so sieht sie fast schon aus wie jedes x-beliebige Modell.:hua
Als ich das erste mal "Nora" gelesen hab, hab ich so geguckt wie jetzt Jaqueline, immerhin heiß ich ja auch so:) ! -
Also man würde Jaqueline nicht wieder erkennen wenn man ihr auf der Straße begegnen wprde. Die neue Frisur gefällt mir sehr gut und steht ihr auch ausgezeichtnet, nur ist irgendwie der unverkennbare Look von ihr auch verloren gegangen.
Was mich überrascht hat das sie sich so widerstandslos umwandeln hat lassen.
Wo ist da die kleine Rebellin gewesen?
Wie werden wohl die Eltern auf die Veränderung reagieren und wann kommt sie endlich darauf das Constantin eigentlich immer nur dann bei ihr/ zu ihr kommt, wenn seine Mum was von ihr will.
Wie wird Matti auf die doch sehr veränderte Jaqueline reagieren? -
Okay, ich weiß, ich war eine, die gesagt hat, Jaqueline soll mal ein bißchen Pampe anwenden. Aber das?
Entschuldige mal, die sieht aus, wie ein Paris-Hilton-Wannabe und ich meine mal ernsthaft, wer will nur annähernd mit dieser IQ-Bombe verglichen werden, geschweige denn an so eine Person erinnern?
Wo ist Jaqueline? Das was diese Tusse aus ihr gemacht hat, ist ein kleine Lolita, plötzlich nur noch halberwachsen und auf niedlich gemacht.
Es muß doch ein gescheites Make Up geben, das Jaqueline erwachsen aussehen läßt. Sie sieht ohne Make Up aus wie 19, mit MakeUp wie 13.
Nee, also so nicht. Das ist ein Püppchen und völlig gegen Jaquelines Persönlichkeit und Stil.
Ich hoffe doch, daß sie Schadensbegrenzung macht und ihrer Schminkhilfe mal ein paar Pointer gibt.
Pfui, Du Künstlerin, bei Jaqueline hast Du völlig danebengegriffen; sorry, Job verfehlt.
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Hey! Ich muss sagen: erstaunt bin ich nicht gerade über eure Beurteilungen zu Jaquelines neuem Styling, mir selbst gefällt es nämlich auch nicht, aber Models verändern ihren Look ja ständig und da Jaqui jetzt immer mehr ins Business reinkommt, wird es auch nicht beim jetzigen Ist-Zustand bleiben.
Vielleicht findet sich ja etwas, das Jaquelines Persönlichkeit mehr entspricht.
Und Nora hat es eigentlich gut gemeint, wenn sie auch etwas danebengegriffen hat bei dieser Verwandlung. Aber auch eine Model-Trainerin kann sich mal irren.
Auf jeden Fall dankeschön für eure Kommis!
Tschüßi! -
Wann geht es denn weiter? *interessiert guck*
wenn ich wiederkomme (Fahrrad fahren) will ich eine neue Fortsetzung!! -
Apropos Styling! Was Babsi und Ulli am nächsten Morgen in unserem Badezimmer aufführen, fällt wahrscheinlich unter hochgradige Hysterie.
So was von aufgekratzten Girlies! Die kichern und kreischen, als ob sie in einem „Tokio-Hotel“-Konzert (Anmerkung d. Verfass.: Sorry an alle „Tokio-Hotel“-Fans…) in der ersten Reihe stünden. Und so was (na, zumindest eine davon) will in wenigen Stunden Ehefrau und bald auch Mutter (obwohl man davon überhaupt noch nichts sieht) sein!?
Und warum das Ganze überhaupt in UNSEREM Badezimmer? Hat Babsi keiner gesagt, dass es Brauch ist, dass die Braut ihrem Bräutigam am Hochzeitsmorgen nicht begegnen darf?
Die Erklärung folgt auf dem Fuß. „Wir haben das Haus voller Übernachtungsgäste und Tante Frieda braucht STUNDEN im Badezimmer! Ulli und ich sind geflüchtet und deine Mama hat uns angeboten, dass wir uns hier bei euch herrichten können. Dann können wir drei uns auch gleich gegenseitig helfen. Kevin hat sich in seinem Zimmer verschanzt, den kriegt man eh den ganzen Vormittag nicht zu Gesicht.“Ein neuerlicher, unerklärlicher Kicheranfall folgt diesem aufschlussreichen Tatsachenbericht.
Aha! Urg!
Ich würde am liebsten auch flüchten – aber wohin?
Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als die nächsten Stunden in Gesellschaft der beiden ausgelassenen Schwestern zu verbringen, was sich als ziemliche Geduldsprobe erweist.
Endlich! Nach STUNDEN (die zwei brauchen über ihre Tante Frieda überhaupt nicht herzuziehen!) bekomme ich auch mal die Gelegenheit, den Platz vor dem Badezimmerspiegel in Anspruch zu nehmen.Das Kleid sitzt zum Glück wie angegossen und die Frisur ist nicht gar zu aufwendig und erfordert nur ein paar einfache Handgriffe. Ein bisschen Schminke und fertig ist das Brautjüngferchen.
Die große Überraschung erwartet mich jedoch erst!Als ich zur Eingangstür hinausschwebe, um Papa und Ulli beim Sektkorkenknallen behilflich zu sein, bewegt sich gerade eine Gestalt im schwarzen Anzug und mit roten Haaren die Stiegen zu unserer Veranda herauf.
MATTI!„Was macht der denn hier!“ rufe ich nicht gerade freundlich aus, nur um Sekunden später zu erfahren, dass er zu meinem Brautführer auserkoren wurde.
Augenblicklich drehe ich mich auf dem Absatz um und stürme zu Mami, die Einsatzleiterin dieses ganzen Hochzeits-Szenarios ist.
„Wer, bitte, ist auf diese Schnapsidee gekommen?“ fordere ich eine Erklärung.
Mami rettet sich in Ausflüchte – „Na ja, ich weiß, du bist auf Matti momentan nicht gut zu sprechen… aber er war so lange dein bester Freund und ein Freund der Familie, fast wie ein zweiter Sohn…“ und so weiter und so fort.
Ich werde von Sekunde zu Sekunde wütender. Langsam frage ich mich, wem die Loyalität meiner Familie gilt: Mir oder Matti?Noch stinksaurer macht mich die Tatsache, dass sie einfach so über meinen Kopf hinweg entschieden haben, denn eigentlich war mein Cousin Paul als mein Begleiter vorgesehen und nur weil der nun marode mit einer Erkältung das Bett hütet, ist meine Family auf die glorreiche Idee gekommen, Matti einzuspannen.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke doch, dass Mami dabei nicht ganz lupenreine Gedanken im Hinterkopf hatte. „Die zwei sollten sich wieder vertragen und die Hochzeit ist die beste Gelegenheit für eine Versöhnung“ – so ähnlich dürfte es in ihren Gehirnwindungen herumgespukt haben!
Die ersten Gäste trudeln ein und irgendwie würde es einen bescheuerten Eindruck machen, wenn ich am Hochzeitstag meines Bruders einen filmreifen Rappel kriege – und das alles nur wegen diesem rothaarigen Typen da draußen!
Nein! Das Beste ist, dem Grauen ins Auge zu blicken und sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Nach diesem denkwürdigen Tag kann ich mir meine Begleiter ja wieder selber aussuchen.
Also: Augen zu und durch!Draußen auf der Veranda haben Papa, Matti und Ulli gerade die erste Sektflasche geköpft, wie ich durchs Fenster beobachten kann.
geht weiter
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Na die scheinen ja schon bester Laune zu sein!
Matti amüsiert sich ja köstlich mit Ulli, die wirklich toll aussieht in ihrem rosafarbenen Kleid.
Als ich mit finsterem Gesicht die Veranda betrete, tritt jedoch mit einem Schlag jähes Schweigen ein.
Kann es sein, dass die beiden über mich geredet haben?
Doch Wortlosigkeit herrscht bei Ulli nie lange vor – ich hätte es wissen müssen!„Warum bist du denn so stinkig, Jaqui? Setz mal ein Lächeln auf, immerhin heiratet dein Bruder heute!“
„Das ist noch lange kein Grund zum Lachen“, gebe ich widerborstig zurück.
Ulli seufzt und versucht Erklärungen zu finden.
„Ich weiß ja, du magst meine Schwester nicht, aber du könntest dir wenigstens heute Mühe geben, dir das nicht so anmerken zu lassen.“
In Mattis Richtung gewandt, heischt Ulli nach einer zustimmenden Meinung…… die auch prompt folgt – wenn auch in wesentlich abschätzigerer Weise, als Ulli es ausgedrückt hat.
„Lass sie doch, Ulli! Wenn sie sie muffig sein will, soll sie es sein. Wir werden uns unsere gute Laune nicht von Miss ‚ICH HAB’ EINEN MODEL-VERTRAG UND BIN JETZT EINE SUPER-BLONDINE“ verderben lassen!“
Ich schnappe nach Luft. Dieser eingebildete, blasierte Mensch – was glaubt der eigentlich, wer er ist?!Redet über meinen Kopf hinweg als wäre ich gar nicht anwesend!
Und dass Ulli jetzt zu seinen verächtlichen Worten kichert, nehme ich als persönliche Beleidigung!
geht noch weiter -
Weitere Aktionen meinerseits werden jedoch durch das Erscheinen des holden Brautpaares unterbrochen.
Kevin und Babsi treten Seite an Seite aus der Tür heraus und präsentieren sich ernst und würdevoll wirkend wie König und Königin dem anwesenden Volk.
Beide sehen sehr gut aus und Babsis Hochzeitskleid ist ein Traum aus Weiß, der sie sehr hübsch und anmutig kleidet (wenn man den zu viel aufgetragenen blauen Lidschatten und die zu grell-rosa geschminkten Lippen übersieht, schaut Babsi ja direkt elegant aus).
Besonders verliebt wirken die beiden allerdings nicht. Kevin kneift verbissen seine Lippen zusammen und Babsi ist sichtlich bemüht, Haltung zu bewahren.Der Gang zur dorfeigenen Kirche erweist sich – zumindest in meinen Augen – eher als Trauermarsch. Rings um mich herum plaudern, lachen und tratschen die Leute, doch Matti und ich gehen stocksteif die paar Meter, darauf bedacht, das höchstmögliche Ausmaß an Distanz, das gerade noch im Rahmen der gesellschaftlichen Tradition zwischen Brautjungfer und Brautführer ist, zu bewahren.
In der Kirche angelangt, treten Kevin und Babsi steif und hölzern vor den Traualtar. Unser werter Herr Pfarrer scheint diesen Anlass als willkommene Gelegenheit zu sehen, eine seiner berühmt-berüchtigten endlos langen (und unvorstellbar langweiligen) Ansprachen zu halten.
Endlich kommt ein wenig Geschehen in die Zeremonie. Kevin und Babsi fassen einander bei den Händen und geben sich das Ja-Wort.Tja! Nun ist mein Bruder also verheiratet. Ganz richtig und ganz offiziell verheiratet. Ob sie glücklich miteinander werden? Man wird sehen.
Der Hochzeitskuss lässt sich schon mal gut an. Zum ersten Mal an diesem Tag zeigen die beiden etwas Leidenschaft und können kaum voneinander lassen. Zumindest in einer Hinsicht scheinen sie sich ausgezeichnet zu verstehen!
Es folgt der übliche Gratulations-Cercle.Jeder will dem Brautpaar als erster seine guten Wünsche überbringen.
Ich habe keine gesteigerte Lust, mich gleich dem allgemeinen Freudentaumel anzuschließen und beschließe, erst mal im Hintergrund abzuwarten, bis das größte Gedränge vorbei ist.
Auch Matti der, wie es sich gehört, die ganze Zeit während neben mir gesessen hat, scheint die selbe Entscheidung getroffen zu haben und bleibt hinter mir stehen.Wir haben heute noch kein einziges Wort miteinander gewechselt und werden es wohl, schätze ich mal, auch den Rest des Tages dabei belassen.
und noch weiter geht's -
Schließlich ist die Reihe an mir, die Gratulationstour anzutreten. Als ich meinen Bruder umarme, krampft sich mein Herz ganz komisch zusammen.
„Ich wünsch’ dir ALLES Gute dieser Welt, Kev’! Lass dich nicht unterkriegen!“ flüstere ich, den Kloß in meiner Kehle unterdrückend.Kevin entwindet sich meiner Umarmung und grinst mir zuversichtlich zu.
„Kein Sorge, Schwesterchen! Wir werden das Kind schon schaukeln“, zwinkert er im doppeldeutigen Sinn. Außer der Familie weiß noch keiner, dass die Braut schwanger ist.Draußen vor der Kirche werden Fotos geknipst und das Brautpaar wirkt nun wesentlich gelöster als zuvor. Immer wieder umarmen und küssen sich die beiden und die Gäste sind entzückt über so viel jugendliche Verliebtheit.
Das kann ich von mir zwar nicht behaupten, aber immerhin wird mir etwas leichter ums Herz, weil es zumindest so aussieht, als wäre die Zuneigung zwischen Babsi und Kevin echt.
Fröhlich zieht die Menge weiter zum Gasthof meiner Eltern, wo schon alles für die Feier vorbereitet ist.
Mami und Papi brauchen sich heute um nichts zu kümmern. In der Küche, im Service – in jedem Bereich sind für das Fest gut geschulte Aushilfskräfte engagiert worden, so dass meine Eltern die Party einfach genießen können.
Viel Musik, viel Tanz, viel gutes Essen und Trinken, viele launige Reden von allen möglichen Leuten und vor allem „lustige“ Spiele sollen den nun folgenden Spätnachmittag und Abend auf der Terrasse unseres Gasthofs zu einer gelungenen Feier machen.
Ich versuche, meinen Beitrag dazu zu leisten, die Stimmung zu steigern.
Plaudere mit allen möglichen Leutchen, tanze einen gewagten Twist mit meinem Großonkel Walter, der zwar ziemlich schnell aus der Puste gerät, aber sichtlich seinen Spaß dran hat……versuche lauthals über die nicht jugendfreien Witzchen von Papas Jugendfreund Bernhard zu lachen…
…und das alles nur, um Matti aus dem Weg zu gehen!
Mit Entsetzen habe ich nämlich schon bei der Ankunft im Gasthof festgestellt, dass die Tische, die auf der großen Terrasse gedeckt sind, mit Namenskärtchen versehen wurden und dass irgendein schlauer Kopf anscheinend gemeint hat, dass die Brautjungfern mit ihren Begleitern ungestört jeweils an einem Zweier-Tisch sitzen sollten.Mit Matti allein an einem Tisch zu sitzen und uns gegenseitig anzuschweigen, ist für mich nicht unbedingt die Vorstellung eines gelungenen Abends! So zögere ich die Nahrungsaufnahme absichtlich lange hinaus. So lange, bis mein Magen vehement sein Recht einfordert und ich, bevor ich vom Hunger geschwächt, umkippe, den Gang zum Buffet antreten muss.
Suchend blicke ich mich nach einem freien Plätzchen um, an dem ich mich niederlassen könnte. Nur, um Mattis missbilligende Miene nicht ertragen zu müssen, würde ich es sogar in Kauf nehmen, mein Mahl an der Seite von Babsi’s und Ulli’s Tante Frieda einzunehmen: Sie braucht zwar STUNDEN im Bad, aber nur knappe zehn Minuten, um einem, ohne auch nur ein Mal Atem zu holen, ihre gesamte Krankengeschichte zu erzählen.
Aber sogar alle Stühle am Tisch dieser Dame sind besetzt!Es bleibt mir wieder einmal nichts erspart! Wenn ich nicht im Stehen essen will, was mein erster Einfall ist, aber sich zugegebenermaßen recht seltsam ausnehmen würde, muss ich wohl oder übel an dem Tisch, auf dem das Kärtchen mit meinem Namen steht, Platz nehmen.
ich bin heute unermüdlich...
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Wortlos lasse ich mich auf dem Sessel Matti gegenüber nieder und warte darauf, dass die Kellnerin den Teller mit den Gusto-Stückerln bringt, die ich mir gerade am Buffet zusammengestellt habe.
Schweigend schauen wir aneinander vorbei – beide stocksteif und übellaunig dasitzend.
Verstohlen wage ich einen flüchtigen Blick in Mattis Richtung……und merke, dass er mich ebenfalls gerade anschaut.
Das eine dieser unglaublich grünen Augen ist von einem roten Haarbüschel verdeckt, doch das andere sieht mich direkt an.
Verwundernswert ist nur, dass dieser Blick gar nicht ablehnend oder feindselig wirkt, sondern eher… - wie soll ich’s bloß ausdrücken? – wehmütig…
„Los, sag etwas!“ beschwört mich meine innere Stimme, die sich nach einer längeren Pause plötzlich wieder meldet, „sag’ was! Sag’ irgendwas! Tu den ersten Schritt!“
Ich öffne den Mund......und schließe ihn wieder, weil mir absolut nichts einfällt, was ich sagen könnte.
Erwartungsvoll hat Matti meinen Versuch beobachtet, doch als das Schweigen kein Ende findet, erhebt er sich auf einmal und dreht mir den Rücken zu, um in Richtung Toilette zu verschwinden.So ein Kindskopf aber auch!
„Hättest du’s besser gemacht!“ zetert die innere Stimme aufgeregt, „du tust ja in letzter Zeit so auf ‚erwachsen’, hängst dauernd mit allerhand ‚wichtigen’ Leuten rum und dann verschlägst dir gegenüber dem Jungen, mit dem du dich im Kindergarten schon mit Bauklötzen beworfen hast, die Sprache?!“
„Ach, halt die Klappe!“ Upps, das hab’ ich jetzt wohl laut gesagt, denn vom Nebentisch mustern mich ein paar Leute erstaunt – die müssen mich jetzt wohl für etwas durchgeknallt halten.
Auch egal! Sollen sie doch!
Wahrscheinlich denken die ohnehin, dass alle Models ein bisschen doof sind. Zumindest hab’ ich mir im Laufe dieses Tages einige Bemerkungen über meinen Job anhören müssen und die variierten von „Jö, das ist ja wundervoll!“ bis hin zu „wie kannst du so was nur machen!“.
Nur Matti hat nichts gesagt…
Dabei wäre ich sogar froh, wenn er wenigstens einen seiner üblichen neunmalklugen Monologe vom Stapel lassen würde! Immerhin würde das wenigstens ein Zeichen von Interesse an meiner Person sein! Aber… nichts…!
Und jetzt turtelt er sogar unbekümmert mit meiner 22-jährigen Cousine Iris auf der Tanzfläche herum – ohne mich überhaupt eines Blickes zu würdigen!Überhaupt scheint an diesem Abend jeder herumzuturteln… - bis auf mich natürlich.
Meine Eltern legen zusammen eine flotte Sohle aufs Parkett und grinsen sich dabei mit funkelnden Augen an wie zwei frischverliebte Teenager.
nein, ich hör noch immer nicht auf... -
Hui! Jetzt knutschen sie auch noch eng umschlungen rum – und das in aller Öffentlichkeit! Nicht, dass ich meine Eltern noch nie beim Zärtlichkeitenaustausch ertappt hätte, aber so vor den Augen aller Leute…?
Na, es sei ihnen vergönnt! Wenn ein Ehepaar einen 18-jährigen Sohn hat, der soeben selbst geheiratet hat, dazu noch eine 16-jährige Tochter und dann noch immer so verliebt ist, dann ist das doch eigentlich was Wunderschönes und ein Grund, dieses Paar zu beneiden.Matti und Iris scheinen sich indessen auch immer näher zu kommen. Nun, auch ihnen alles Gute und herzliche Glückwünsche meinerseits! Meine Cousine ist ein nettes Mädchen, wenn auch um ein paar Jährchen zu alt und ein paar Zentimeter zu groß für den lieben Matti. Aber bitte: Heute scheint ja der Tag der großen Gefühle zu sein!
Sollen sie doch ihren Spaß haben! Ich jedenfalls habe es satt, allein hier am Tisch herumzugammeln und da Großonkel Walter für ein weiteres Tänzchen anscheinend bereits zu angedüdelt ist, werde ich mal um mein eigenes Liebesleben kümmern.
Es ist gerade erst 21:30 Uhr und Constantin hängt bestimmt zuhause rum und zieht sich irgendeinen bescheuerten Action-Streifen rein.
Wenn er sich gleich ins Auto setzen würde, wäre er in einer guten halben Stunde da und die Tratschtanten hier hätten endlich mal wirklich einen Grund, angesichts einer erotischen Inszenierung das Maul aufzureißen!
Ha! Ich kann mir das Grinsen kaum verkneifen, wenn ich mir die Gesichter der lieben Verwandtschaft und Bekanntschaft vorstelle!Was ich auf keinen Fall will, ist: Hier länger allein herumzusitzen wie bestellt und nicht abgeholt! Und außerdem ist es eh schon mehr als 32 Stunden her, dass ich meinen Schatz das letzte Mal gesehen habe...
Mir ist völlig klar, dass ich nicht gerade uneigennützig handle, aber wenn man sich bei Constantin auf etwas verlassen kann, dann ist es seine Bereitschaft, immer und überall eine gute Show abzuziehen – und genau das ist es, was ich jetzt brauche.
Ein bisschen Herumalbern, ein kleines Techtelmechtel vor den neidvollen Augen der anderen, einfach das Gefühl zu haben, begehrt und umschwärmt zu sein von dem tollsten Jungen der Welt, der nur Augen für mich hat.
„Tut… tut… tut…“ – nach dem 10. „Tut“ hänge ich den Hörer wieder ein.In der Münchner Wohnung der Saritz’ scheint gähnende Leere zu herrschen und auf Constantins Handy säuselt mir die unpersönliche Mailbox-Stimme ein wenig aufmunterndes „der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit leider nicht erreichbar“ entgegen.
Soll ich’s noch auf Claudines Mobiltelefon probieren? Bestimmt sind Mutter und Sohn wieder mal gemeinsam unterwegs…„War wohl nix, hm?“ Die ersten Worte, die Matti an diesem Tag mit mir spricht und sie klingen ein bisschen mitleidig in meinen Ohren, was mich ziemlich fuchsig macht und gleichzeitig traurig.
„Wenn du dich über mich lustig machen willst, lass es bitte. Ich bin nicht in der Stimmung für einen verbalen Schlagabtausch“, murmle ich gedrückt.noch immer nicht...
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„Na so was! Die Kriegerin wird müde. Wer hätte das gedacht?“
„Bitte, Matti, ich meine es ernst. Geh und amüsier dich mit Iris oder mit sonst wem, aber hör auf mich zu verarschen. Auch wenn wir keine Freunde mehr sind: Das hab’ ich nicht verdient.“
„Schon gut! Nur keine Panik! Wir müssen nicht miteinander reden. Du wirst von meiner Gegenwart erlöst.“
Und wieder dreht er mir den Rücken zu und haut einfach ab.Und wieder denke ich für einen kurzen Augenblick, ob ich ihm nachlaufen sollte.
Und wieder bringe ich nicht den Mut dazu auf…
Matti taucht für den Rest des Abends nicht wieder auf und meine Nachricht auf Constantins Mobilbox bleibt auch unbeantwortet.
Deprimiert lungere ich in einer Ecke herum und beobachte gelangweilt den Fortgang der Party.„Na du kleines Trantütchen!“ Ulli, die sich im Laufe des Abends im Arm von ihrem Schatz Manuel wahrscheinlich schon die Füße wundgetanzt hat, steuert beschwingt auf mich zu.
„Du bist die Einzige hier, die sich nicht amüsiert. Was ist? Kannst du ohne Constantin keinen Spaß mehr haben?“
In jeder anderen Situation wäre ich ihr wahrscheinlich bei dieser Frage an die Gurgel gesprungen, doch nicht mal dazu kann ich mich noch aufraffen, weil ich viel zu geknickt bin.
„Ach was! Constantin hat mit diesem misslungenen Abend nix zu tun!“ erkläre ich meiner Freundin verbittert.„Ich ärgere mich hauptsächlich über Matti, diesen eingebildeten Affen. Macht sich zuerst über mich lustig, dreht sich auf einmal weg und ruft wie eine alte Unke ‚Du wirst von meiner Gegenwart erlöst’. Langsam hab’ ich diese Spielchen satt. Warum können wir nicht wie normale Menschen miteinander reden?“
Ulli schaut mich verdattert an. Was ist denn nun wieder los? Das müsste sie doch kapieren, dass ich mich über dieses komische Verhalten von Matti ärgere!„Dann hat er’s dir also nicht gesagt?“
WAS gesagt, zum Teufel?!noch nicht ganz, aber bald...
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„Ihr sprecht alle in Rätseln. Was soll er mir gesagt haben, Ulli? Ist er jetzt mit meiner Cousine Iris zusammen, oder was?“
Ulli hebt abwehrend die Hände.
„Was du wieder denkst! Deine Cousine ist doch viel zu alt für Matti! Klar, sie ist sehr hübsch und total nett und so…“„ULLI! VERDAMMT NOCH MAL, jetzt sag endlich was Sache ist, oder ich…!“
Bevor schwerwiegende Drohungen meinerseits ausgesprochen werden können, fällt Ulli mir ins Wort. „Matti zieht mit seiner Mutti weg von hier. Morgen kommt schon der Umzugswagen.“
WUMM! Das sitzt! Aber heftig!Ich brauche Minuten, damit das heftige Herzpumpern wieder zurückgeht und bis es in meinem Kopf nicht mehr so dröhnt und trommelt, als ob eine ganze Elefantenfamilie darin den Vogerltanz aufführen würde.
„Und wann hatte er vor, mir diese Neuigkeit mitzuteilen?“ frage ich niedergeschlagen.„Na ja, ich glaube, er wollte es dir heute sagen, aber soweit ich es mitbekommen habe, habt ihr ja den ganzen Tag kaum ein Wort miteinander gewechselt“, entgegnet Ulli mitfühlend.
„Er hätte es mir sagen müssen. Schließlich waren wir einmal Freunde“, flüstere ich.
Ulli sieht mich aufmerksam an. So ernst habe ich sie selten erlebt.
„Vielleicht hat er sich nicht getraut. Vielleicht tut es ihm genauso weh wie dir. Mach du den ersten Schritt, Jaqui! Geh morgen früh hin – der Umzugswagen kommt um 9 – und rede noch mal mit ihm. Ihr könnt doch so nicht auseinandergehen!“
So, jetzt ist aber Schluss! Bis bald!
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Da ich hier schon seit geraumer Weile mitlese muß ich mich nun doch mal zu Wort melden.
Matti tut mir schon leid, nicht nur das er seine beste Freundin verloren hat, in die er zu allem Überfluß auch noch allem Anschein nach verliebt ist. Nein, nun zieht er auch noch fort. Aber vielleicht glaubt er dadurch besser mit der Situation umgehen zu können und sie schneller zu vergessen.
Und Jaqueline, ich hoffe sie wacht endlich auf und geht wirklich zu ihm. Ein klärendes Gespräch zwischen den beiden ist mehr als überfällig. Und wer weiß, vielleicht schaffen sie es auch endlich mal über ihre Gefühle zueinander zu reden.
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Die ganze Nacht hindurch hallen diese Worte durch meinen Kopf. „Ihr könnt doch so nicht auseinandergehen. Mach du den ersten Schritt.“
Als es am nächsten Morgen langsam hell wird, liege ich schon lange wach. Eigentlich habe ich kaum geschlafen.Mein Spiegelbild wirft mir ein übermüdetes, verquollenes Abbild meiner selbst entgegen. Die Hollywood-Wellen, die Nora mir vorgestern mit Ultra-Heizwicklern ins Haar gezaubert hat, haben sich verflüchtigt und meine Naturkrause hat noch nicht wieder Überhand genommen, so dass mir meine Haare jetzt glatt – wie am Kopf angepappt – herunterhängen.
Doch mein Aussehen ist heute Morgen meine geringste Sorge. Es ist halb 7. In zweieinhalb Stunden wird Matti aus meinem Leben verschwinden!
Die ganze letzte Nacht, seit Ulli mir von Mattis Exodus erzählt hat, habe ich drüber nachgedacht: Soll ich oder soll ich nicht? Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich kein Feigling sein will und wenn ich nicht von meinem einstmals besten Freund Abschied nehme, würde mir das bestimmt eines Tages mächtig Leid tun.
Ich schmeiße mich also hurtig in die erstbesten Klamotten und trabe Richtung Unterrheiner’sches Anwesen, was eine glatte Übertreibung ist, denn Matti und seine Mutter bewohnen ein fast winziges Häuschen am Ortsrand – Verzeihung: haben bewohnt, denn als ich dort ankomme, steht der Umzugswagen schon zur Hälfte mit Kisten bepackt parat.Wie eine Verrückte bin ich die Dorfstraße entlang gerannt und bleibe keuchend vor Matti stehen.
Er ist gerade dabei, seine Bücher im Lieferauto zu verstauen und empfängt mich nicht besonders freundlich.
„Was machst’n du hier?“ blafft er mich an.
Ich bin völlig außer Puste und klammere mich an seiner Schulter fest, um nicht vor Erschöpfung umzufallen.
Als ich wieder so weit zu Atem gekommen bin, dass ich sprechen kann, ohne dass jedes Wort durch ein Keuchen unterbrochen wird, versuche ich mein frühmorgendliches Auftauchen zu erklären.„Abgesehen davon, dass ich dir mitteilen wollte, dass ich es ziemlich beknackt von dir finde, weil du mir nix davon erzählt hast, dass ihr wegzieht, möchte ich mich einfach nur von dir verabschieden“, eröffne ich meine Absichten.
Mattis Reaktion darauf ist ein verlegen-ausweichender Blick auf die Straßenmarkierung.
Kapiert der denn gar nichts? Versteht er denn überhaupt nicht, dass es mich ganz schön Überwindung gekostet hat, hier aufzutauchen? Muss er mich jetzt, in den letzten Minuten, die wir noch miteinander verbringen können, auch noch demütigen und abweisen?Jetzt dreht er sich auch noch weg von mir und starrt angestrengt wer weiß wo hin!
„Ich glaub’, ich geh besser wieder“ murmle ich enttäuscht und mache eine Kehrtwendung. -
„Nein! Bleib! Bitte…“
Mattis Stimme klingt auf einmal ziemlich verzweifelt, was mich dazu veranlasst, abrupt stehen zu bleiben.„Jackson“, höre ich ihn den Spitznamen, den er mir gegeben hat, flüstern.
Mir ist zum Heulen zumute und als ich wieder zu Matti umdrehe, merke ich, dass es ihm nicht anders geht.Es ist eine Szene voller Dramatik, wie man sie eigentlich sonst nur aus dem Kino kennt, doch das Schlimme daran ist: Es ist Wirklichkeit! Die tragische, traurige Realität, die uns gerade widerfährt.
„Warum ist das alles passiert, Matti?“ seufze ich und Matti hebt und senkt verständnislos die Schultern.
Keiner von uns beiden weiß eine Antwort auf die Geschehnisse der letzten Wochen.Würden wir es rückgängig machen wollen, wenn wir es könnten?
Würde ich auf alles das verzichten wollen, was ich erlebt habe? Würde Matti darauf verzichten wollen, endlich aus diesem Dorf wegzukommen, was doch immer sein größter Wunsch war?
Wenn wir uns anstrengen würden… – könnten wir unsere Freundschaft überhaupt noch retten? Oder sind zu viele Dinge passiert, die uns auseinander treiben haben lassen, die uns einander entfremdet haben? Sind wir noch dieselben, die wir vor wenigen Wochen waren, als wir zusammen auf der Hollywood-Schaukel vor meinem Elternhaus gesessen haben? An dem Abend, an dem…
DER KUSS!Ich habe ihn fast vergessen! Nun fällt er mir wieder ein. Alles fällt mir wieder ein…
Matti und ich setzen uns nebeneinander auf die Holzbank vor dem Haus und reden. Wir reden fast eine Stunde lang ununterbrochen…… über alles Mögliche. Wir reden so, wie wir früher immer miteinander geredet haben. So, als hätte unsere Freundschaft immer noch Bestand, als wäre dazwischen nichts passiert.
Nur über eines reden wir nicht. Über unsere Gefühle. Ist es zu früh? Oder ist es schon viel zu spät? Wer weiß?!
Mattis Mutter packt gerade den letzten Koffer in den Umzugswagen und ruft zu uns herüber „Matti, wir müssen dann los!“ -
Matti senkt den Blick und macht Anstalten, sich zu erheben.
„Tja, ich muss dann! Also…“Wir stehen auf und Matti nimmt meine eisig kalte, schweißnasse Hand und drückt sie, einige Sekunden lang.
„Ciao, Jackson! Mach’s gut!“
„Tschüß Matti“ flüstere ich niedergeschlagen „schreib mir und ruf mich an!“Matti schüttelt den Kopf.
„Nein. Das werd’ ich wahrscheinlich nicht machen. Aber ich werde an dich denken, Jackson – ganz oft.“Das Gefühl, den kostbarsten Menschen, der mir am meisten auf der Welt bedeutet, zu verlieren, ist entsetzlich. Warum bin ich erst in letzter Minute gekommen? Warum habe ich nicht früher bemerkt, was Matti für mich bedeutet?
Es hätte noch so viel zu sagen gegeben, doch das alles wird jetzt unausgesprochen bleiben.Bevor Matti und seine Mutter ins Auto steigen und Niederfreisingen für immer „Adieu“ sagen, winken mir beide noch mal zu.
Ich hebe die Hand und winke ebenfalls – so lange, bis der Wagen schon längst nicht mehr zu sehen ist und wahrscheinlich bereits auf der Autobahn dahinbrettert.