Prolog
Manchmal schleicht sich das Schicksal auf leisen Sohlen durch die Hintertür in dein Leben.
Manchmal hat es die Gestalt eines einfachen Mannes, schwerverletzt und kaum als etwas besonderes zu erkennen... ja, kaum könnte man glauben das es lange genug unter uns verweilt, um überhaupt einen Namen zu verraten. So zerbrechlich und bereits so zerschunden... so flüchtig. Wie die Menschen eben so sind...
Aber du hast es geschafft. Du bist stärker, dein Wille zu leben und zu überdauern gleicht Stahl. Deine Wunden heilten, verschwanden nach kurzer Zeit der Pflege. Wir konnten es kaum glauben. Doch das war nicht einmal das größte Wunder, das du uns zu bieten hattest...
Der Stern der Tirei.
Ich glaube du weißt nicht einmal, was es bedeutet, das dieses Juwel unseres Volkes ausgerechnet an deinem Hals hängt. Es heißt, der Stern würde uns den Auserwählten weisen. Der, der uns den Sieg bringen wird und das Reich Tirei zu neuer Größe führen wird. Jahrhundertelang wurde es in unserer Hauptstadt aufbewahrt, bis es eines dunklen Nachts vor etwa 30 Jahren spurlos verschwand... vielleicht, um seinen Weg zu dir zu finden?
Ein Mensch. Du wirst es schwer haben. Viele Tirei'i werden dir mit Mißtrauen und Skepsis begegnen.
Ich tat meinen Teil, indem ich dafür kämpfte das du hier auf dem Landgut des Herzogs von Auen verweilen konntest. Zumindestens solange bis du Kräfte gesammelt hast, um deinem Schicksal entgegen zu treten.
Man schimpft mich verrückt, weil ich an dich glaube. Schon jetzt. Obwohl wir, wie gesagt, noch nicht einmal deinen Namen kennen. Aber es umgibt dich... der Hauch des Schicksals.
Diejenigen, die diesen Hauch ebenfalls erhascht haben sind an einer Hand abzuzählen. Aber sie malen sich bereits aus, was die Zukunft für sie... für uns bereit hält.
Das Ende eines Krieges, der abertausende von Tirei'i an Leib und Seele versehrt, und ebenso viele endgültig von uns genommen hat...
Das Wiederrewachen der alten Mythen, als unser Volk in Städten aus Elfenbein und Kristall lebte und sich Wasser, Erde und Luft untertan gemacht hatte...
Was auch immer geschehen mag, ich werde weiter an dich glauben. Wie hart es auch immer werden mag, was uns auch immer erwarten wird... das Wiedererwachen der Vergangenheit oder eine Zukunft, die wir uns nicht einmal in den kühnsten Träumen vorzustellen imstande sind...
Ein Mensch. Ja, es scheint wirklich so zu sein das ein Mensch, ein primitiver Emporkömmling aus den Östlichen Landen das Schicksal Tireis in den Händen hält.
Aber vielleicht kann es einfach nicht anders sein...
Wer vermag das schon zu diesem Zeitpunkt zu sagen.