„Niels? Alles in Ordnung mit Dir?“ Niels sah erstaunt in Stellas Gesicht. „Ja, ja alles ok, entschuldige bitte.“
„Ich wollte mich sehr gerne mit dir unterhalten, aber wenn du mir nicht zuhörst, wird das schwierig“ antwortete Stella dem verlegenen Niels.
„Du sitzt immer so alleine da und ich dachte vielleicht hättest du Lust auf einen kleinen Spaziergang...“
„Spazieren gehen? Mit dir?“ fragte Niels erstaunt. „Nur wenn du magst, du musst nicht.“ Niels sprang auf und stopfte das Buch zurück in den Bücherschrank.
„Doch, doch sicher, lass uns gehen...“
Sie liefen schweigend die Straßen des Campus entlang. Niels wusste nicht was er sagen sollte und bereute schon fast mitgegangen zu sein,
als Stella anfing zu reden. „Du bist immer so ernst und beteiligst dich kaum am Campusleben, ich wollte nur wissen ob du ok bist.“
Niels schüttelte den Kopf. „Ich hab nichts, danke. Mir ist das Geblödel der Anderen nur zuviel, ich bin hier um zu lernen.
„Das Leben besteht nicht nur daraus“ erwiderte Stella. „Du versuchst etwas zu kompensieren.“
Abrupt blieb Niels stehen. „Ich wüsste nicht was dich das angeht.“
Im nächsten Moment tat Niels seine schroffe Antwort leid. „Entschuldige. Aber es hat mich schon lange niemand
mehr gefragt wie ich mich fühle, außer mein Vater, ehe ich hierherkam...“
„Dein Vater, war das der schwangere Mann, der dich hergebracht hatte?“ Niels fiel aus allen Wolken.
„Woher weißt du das er schwanger ist? Er war da ja noch gar nicht so rund, das man das vermuten könnte...“
Stella lächelte wieder. „Ich bin Halb-Alien, das müssen die Gene sein. Ich erkenne einen schwangeren Mann auf hundert Meilen Entfernung, wenn es sein muss.“
„Du bist nur Halb-Alien?“ fragte Niels verdattert „Ja, entstanden auf die gleiche Weise wie dein Dad sein Kind empfangen hat.“
„Du sprichst von einer Entführung“ meinte Niels. „Mein Vater wurde nicht entführt. Mein Vater wurde von seinem eigenen Ehemann geschwängert,
einem einheimischen Sim, einem durchgeknallten Wissenschaftler.“ „Du sprichst davon als würdest du das nicht gutheißen“ erwiderte Stella.
„Nein“ seufzte Niels. „Es ist wiedernatürlich. Mein Vater hat das nicht freiwillig mitgemacht und er leidet darunter, ich weiß es.
Die Natur hat sich etwas dabei gedacht, als sie die Frauen dazu bestimmte die Kinder auszutragen.“
Stella nickte zustimmend. „Ich bin auch nur ein Experiment und es ist weiß der Himmel nicht schön mit diesem Wissen zu leben.“
„Du bist ein wunderschönes Experiment, Stella“ erwiderte Niels leise und drehte sich beschämt weg.
„Und du bist sehr süß, wenn du so schüchtern bist“ gab Stella das Kompliment ebenso leise zurück.
Niels sah sie unsicher an, als Stella einen Schritt auf ihn zuging und ihre Arme um ihn legte.
„Du schaust immer so traurig, ich würde gerne etwas gegen deinen Kummer tun, wenn ich darf.“
Als Niels sie nur ansah und nicht zurückwich, küsste Stella ihn. Sein Herz tat einen Sprung und seine Knie
fühlten sich wie Wackelpudding an. Stellas „Ablenkungsmanöver“ tat seine Wirkung und zum ersten Mal
verfluchte Niels sich dafür, das er als Teenager eher seine Bücher geküsst hatte, als ein Mädchen...
Stella löste sich wieder von ihm und so wie sie lächelte, schien er sich bei seinem ersten Kuss nicht zu dämlich angestellt zu haben.
„Wie fühlst du dich nun?“ fragte sie ihn. „Ein wunderbares Ablenkungsmanöver ist das“ antwortete Niels und grinste.
„Bekomm ich das nur einmal, oder könntest du dich mit dem Gedanken tragen mich noch öfter so abzulenken?“
Stella zog ihn wieder dicht an sich heran. „So oft du nur willst, mein Schatz.“
Fortsetzung folgt...
Hach, mir war einfach nach was Nettem zumute... Und Niels ist ein Schnuckel. Jaja, man liebt seine "Kinder"...