Hallo. *wink*
Nach einer ganzen Weile starte ich endlich meine zweite FS- In der Stille des Wahnsinns. Ich hoffe, sie gefällt euch und ihr hinterlasst mir einen Kommentar. Gerne auch mit Kritik.
Bei dieser FS wird es wahrscheinlich nicht so lange bis zu den Fortsetzungen dauern, da ich momentan einfach die Motivation habe, die mir manchmal bei meiner ersten FS gefehlt hat. Außerdem habe ich den Text bereits bis zum... öh... Ich glaube, bis zum 14. Kapitel. Diesmal werde ich eure Nerven also nicht so strapazieren. xD
Und jetzt geht's los.
In der Stille des Wahnsinns
Prolog
Imogen wippte leicht mit den Füßen auf und ab, während sie eine der vielen kleinen Gänseblümchen pflückte und die Blätter nacheinander abriss. Sie lag auf der Wiese, auf der sie schon so oft gelegen hatte.
Damals, als sie noch ein sehr jung war, später mit ihren Schwestern und schließlich mit Ethan... Oh, wie sie ihn vermisste. Seinen schön geschwungenen Mund, der sie zärtlich geküsst hatte, oder seine weichen Finger, die sie sanft gestreichelt hatten.
Heftig schüttelte sie den Kopf. Sie sollte nicht an die alten Zeiten denken, denn sie waren vorbei und sie würden nicht wiederkommen. Es verwunderte sie, wie oft sie noch an Ethan und Maeva dachte, obwohl ihr Therapeut zufrieden festgestellt hatte, dass sie darüber hinweg war. Aber Imogen wusste genau, dass das nicht die Wahrheit war. Sie würde nie darüber hinweg kommen, das war ihr schon lange klar. Doch sie störte sich bereits nicht mehr daran. Ihrer Meinung nach war es ihr vorbestimmt, nur ein kurzes Glück zu erleben. Danach sollte alles ein schnelles Ende finden. Jeden Tag dachte sie daran, jede Stunde, Minute, ja, beinahe jede Sekunde. Vielleicht lag es daran, dass sie unweigerlich mit Ethan verbunden war, für immer. Und deshalb würde sie nie darüber hinwegkommen, nie den Moment vergessen, in dem sie alles verloren hatte.
Sie war glücklich gewesen. Er war der Mann ihrer Träume gewesen und war es auch jetzt noch. Imogen wusste, dass sich das nie ändern würde. Sie könnte nie einen anderen lieben und diese Tatsache fand sie beruhigend. Ihre Seele war ihm verschrieben. Und ihre Gedanken glitten zurück zu den Tagen, an denen sie noch glücklich war.
"Ich liebe dich, Imogen...", flüsterte Ethan heiser und küsste sanft ihren Hals. "Du darfst mich nie verlassen, hörst du? Nie..."
Imogen nickte glücklich und schmiegte sich wohlig an Ethans warmen Körper, der neben ihr auf dem Bett lag.
Er hatte seine Arme um sie geschlungen und streichelte ihren Bauch.
"Es ist schade, dass ich morgen schon wieder arbeiten muss. Dabei habe ich mich doch gerade an dieses faule Leben gewöhnt, in dem man einfach nur auf dem Bett liegt und dich streichelt.", sagte er nach einer Weile und lachte. Imogen seufzte und machte sich von ihm los. Sie setzte sich auf den Rand des Bettes und starrte auf ihre Komode. "Ja, es war wirklich schön. Aber es wird umso schöner, wenn wir uns nicht den ganzen Tag sehen und dann am Abend zusammen sind, findest du nicht?"
"Du bist so komisch, Imogen! Es gäbe nichts besseres, als immer und zu jedem Augenblick mit dir zusammen zu sein. Aber du bist da wohl anders." Imogen grinste. "Tja, vielleicht habe ich ja die Nase voll von dir und wünsche mir deshalb, dass du nicht immer bei mir bist?"
Ethan griff nach ihr und zog sie ganz nah an sich. Sie spürte seinen Atem in ihrem Gesicht und seine Hände, die sich um ihre Handgelenke gelegt hatten. "Oh nein, das würdest du nicht wagen, Imogen Dierdre O´Casey!" Er lachte und setzte sie auf sich, so dass ihre langen Haare sein Gesicht kitzelten. Imogen kicherte und fragte: "Und was, wenn es doch so ist?" Ethans Augen glitzerten amüsiert. "Dann", begann er, "würde ich mir einen Turm bauen und dich dort einsperren. Wenn ich dich nicht bekomme, bekommt dich keiner!" Imogen stemmte sich gegen seine Arme, die sie zu ihm zogen. "Das ließe aber Thomas nicht zu. Er würde mich retten kommen und dich töten, musst du wissen."
Ethan blickte sie beleidigt an. "Aha, du hast also schon einen anderen. Ich hätte mir ja denken können, dass eine so bildschöne Frau wie du einen so unliebenswürdigen Mann wie mich nicht lieben kann.", sagte er schließlich und wandte sein Gesicht ab. Imogen umschloss es mit ihren Händen und zwang ihn, sie anzusehen. Ihre Finger strichen zärtlich die Konturen seiner Lippen nach, während sie sprach. "Du bist die liebenswürdigste Person, die ich kenne. Und es wird nie irgendeinen anderen geben außer dir, Ethan... Du bist das Glück meines Lebens, nein, du bist mein Leben." Ihre Stimme war dunkler geworden, und Ethan merkte, dass sie nun nicht mehr scherzte, sondern es ernst meinte. Sie lächelte und zog seinen Kopf zu sich hinab, um ihn leidenschaftlich zu küssen.
Langsam kehrte die unbefangene Stimmung zurück und Imogens Begierde wuchs. Ethans Blick wanderte über ihren makellosen Körper, der willig neben ihm lag. Er fragte sich oft, womit er sie verdient hatte, doch außer dem Aspekt, dass es einfach Glück war, fiel ihm nichts auf diese Frage ein. Imogen war liebevoll, klug, sensibel, charmant und wunderschön. Es gab nichts, worüber er glücklicher war, als die Tatsache, sie kennen gelernt zu haben.
Sie kam aus Irland und war als Austauschschülerin in die USA gekommen. Auf die Schule, die sie für ihre Zeit in den USA besuchte, ging auch Ethan. Er war eine Klasse über ihr gewesen und hatte sich sofort in die schöne Irin verliebt. Zwei Monate später wurden die beiden ein Paar und Imogen entschied sich, für immer in den USA zu bleiben. Ihre Mutter, zu der sie eh kein gutes Verhältniss pflegte, hatte sofort zugestimmt. Ihr Vater war skeptisch geblieben, denn er liebte seine Älteste. Schließlich hatte er jedoch eingesehen, dass es keinen Sinn machte, Imogen gegen ihren Willen bei sich zu behalten. Ethan bewunderte Imogen dafür, ihr gesamtes früheres Leben aufzugeben, nur um bei ihm zu sein. Und er war sehr froh, denn sonst wäre er nicht mit ihr zusammen. Imogen ging noch immer zur Schule, doch dieses Jahr würde sie den Abschluss machen.
Seine Gedanken kehrten zurück in die Gegenwart, in der Imogen ihn erwartungsvoll ansah.
"Aufstehen, Ethan. Du musst zur Arbeit.", weckte ihn Imogens sanfte Stimme. Sie riss ihm lachend die Decke weg und verschwand anschließend wieder. Widerwillig setzte Ethan sich auf und rieb sich verschlafen die Augen.
Langsam wurde er wach und stand auf, um in das Badezimmer zu gehen. Als er die Tür öffnete, kam ihm ein köstlicher Duft entgegen, der ihn darauf schließen ließ, dass seine Freundin das Frühstück zubereitete. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er an Imogens Kochkünste dachte und beeilte sich deswegen, sich zu waschen und anzuziehen.
Kurz darauf trat er in die Wohnküche, in der Imogen gerade dampfende Pfannkuchen mit Ahornsirup auf den Tisch stellte. Sie lächelte ihn an und wies auf seinen Stuhl. "Möchtest du etwas trinken? Orangensaft?", fragte sie. Ethan nickte und setzte sich zufrieden an den Tisch. Imogen stellte zwei Gläser Orangensaft auf den Tisch und setzte sich schließlich ebenfalls.
"Und, was steht heute an?", wollte Ethan wissen, während er sich ein großes Stück Pfannkuchen in den Mund schob, sodass ihm der Sirup am Kinn hinabtropfte. Imogen seufzte. "In der zweiten Stunde schreiben wir einen Mathetest. Aber sonst nichts Besonderes." Ethan nickte und sah auf die Uhr. "Oh, Schatz, ich muss los. Ich möchte heute etwas früher im Büro sein, damit ich noch ein paar Artikel lesen kann, bevor ich zum Meeting gehe." Die beiden standen auf und er küsste Imogen leidenschaftlich, bevor er sich verabschiedete und die Wohnung verließ.
Kurz darauf räumte Imogen die Küche auf. Während sie gerade die Butter in den Kühlschrank stellte, klingelte das Telefon. Skeptisch blickte Imogen auf die Uhr. 7:39 Uhr - sie sollte langsam gehen, um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen. Einen Augenblick überlegte sie, doch ans Telefon zu gehen, doch schon im nächsten Moment sagte sie sich, dass derjenige schon eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen würde, wenn es wirklich wichtig wäre. Schulterzuckend griff sie nach ihrer Tasche, die sie sich über die Schulter hing und öffnete die Tür. Das Telefon klingelte noch immer, bald würde der Anrufbeantworter ertönen.
Imogen trat in de Flur und zog die Tür hinter sich zu.
Drinnen war eine weinerliche, leise Stimme zu hören. "Imogen, befindest du dich Zuhause? Würdest du bitte an den Apparat kommen, falls du da bist? Ich bin es, deine Mutter. Ich weiß, wir haben lange nicht mehr miteinander gesprochen, aber es ist etwas passiert und ich möchte, dass du es weißt. Dein Vater... Er ist heute Nacht von uns gegangen. Vielleicht interessiert es dich ja auch gar nicht.", bemerkte die Frau spitz, bevor sie weitersprach. "Liege ich richtig in der Annahme, dass du seiner Beerdigung nicht beiwohnen möchtest? Nun ja, jedenfalls findet sie nächste Woche Mittwoch statt. Mairead sagt gerade, dass sie wünscht, dass du dabei bist. Naja, ich denke, wir wissen beide, dass das wohl kaum möglich wäre. Du bist in den USA", sie spie das Wort förmlich aus, "und kannst bestimmt nicht einfach so schnell nach Irland kommen, nicht wahr? Ich muss jetzt aufhören, ich bin mit Pfarrer Gavan verabredet, um die Bestattung zu besprechen. Du könntest mich anrufen."
Nachdem Imogens Mutter Duvessa O'Casey aufgelegt hatte, herrschte Stille in der Wohnung.
Nichts bewegte sich, nur eine Taste des Anrufbeantworters blinkte im Zwei-Sekunden-Takt auf, um zu zeigen, dass eine Nachricht hinterlassen wurde.
Das war's auch schon. Prolog Ende.
Ich hoffe auf Kommentare, wäre lieb.
Edit: Ich merke gerade, dass es ziemlich viel Text ist- entschuldigung.
Liebe Grüße,
Alienor