Splitter eines Sommers
Inhaltsangabe: Mary freut sich riesig auf den ersten gemeinsamen Urlaub mit ihren drei besten Freundinnen. Doch als er beginnt, treibt die „Neue“ ein Beil zwischen die Mädchen und so verdirbt sich Mary die ersten paar Urlaubstage auf griechischem Boden. Während die Anderen ihren Spaß haben und sie schmollt lernt sie einen Jungen kennen. Umwerfend, charmant- einfach zum küssen! Doch seine Spuren gehen weit in die Vergangenheit einer ihrer Bekannten hinein und lassen sich schwer verfolgen- so schwer wie die Wellen am Meer. Während aufregende und traumhafte Tage beginnen, lernt Mary die wahre Freundschaft und das wahre Glück kennen. Sie sieht Feuerwerke und spürt Geborgenheit und Freude und erlebt so in einem Hotel auf Griechenland eine wundervolle Zeit voller Freundschaft und Liebe, aber auch mit tiefen Abgründen und Misstrauen.
Ich habe diese Fotostory auch im Simforum online gestellt und hoffe, euch gefällt sie auch . Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
brightMoment
brightMoment
Vorgeschichte
Komm wir setzen jetzt die Segel,
nehmen alles mit, was geht…
Um nicht mehr umzudreh'n,
auch wenn der Wind sich dreht.
Hey, ich hör dich leise lachen
und dann merk ich, wie's mich trifft.
Ja, ich liebe diese Tage,
die man morgens schon vergisst.
Und ich schau dir in die Augen,
bin geblendet von dem Licht,
was jetzt um dich kreist,
auch wenn du nich' sprichst.
[Juli- Warum]
Eine sanfte Briese strich mir die Haare aus dem Gesicht. Lächelnd blickte ich hinunter in den Vorgarten unseres Hauses. Ich wartete. Sehnsüchtig- freudig, gespannt. Ich wartete auf meine Freundinnen. Rina, Lora und Vanja. Bald würden sie da sein. Und dann würde unser gemeinsamer Traum in Erfüllung gehen- endlich!
Ich erinnerte mich nicht mehr genau an das, was vor unserer Freundschaft war. Dieser Zeitabschnitt lag wie gähnende Leere vor meinem Inneren Auge. Doch seit ich die drei kannte war mein Leben voller Freude. Voller Tage, an denen man morgens aufgewacht ist und sie schon wieder vergessen hatte. Wundervolle Tage. Unendliche Tage. Tage, die mit dem Wind verweht sind.
Unsere Freundschaft schientatsächlich so unendlich wie das Meer. Und auch so tief. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken, wie es war als ich Rina langweilig fand, als ich Lora hasste und dachte, Vanja sei eine gemeine Zicke. Das waren Zeiten, auf die ich nicht gerne zurückblickte. Sie waren unwichtig- wahnsinnig unwichtig.
Das Geräusch unserer Klingel riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah nach unten. Auf den Steinplatten vor dem Haus standen Rina, Vanja und Lora- mit einem fremden Mädchen, dass ich nicht kannte. Verwundert und etwas verletzt über meine Unwissenheit nahm ich gleich zwei Treppenstufen auf einmal um hinaus in die heiße Sonne zu kommen
Ich trat auf die Steinplatten auf. Der babyblaue Himmel war wolkenlos. Doch vor mir standen meine besten Freundinnen mit einer Unbekannten. „Hallo“. Meine Stimme klang trocken- so anders. Lora lächelte mich an „Hey Mary! Und, bist du schon aufgeregt?“ ihre blonden Haare strichen über meine Schultern, als sie mich umarmte.
Ich nickte. Nur die Vögel zwitscherten. Es war unheimlich stumm. Dann begrüßten mich auch Vanja und Rina. „Nun komm schon, Mary. Wir müssen los. Das ist übrigens Viktoria. Sie muss mitkommen, ihre Mutter liegt im Krankenhaus und sie kann ja schlecht allein daheim bleiben. Aber ohne die hätten wir gar nicht erst vereisen können, du weißt doch, Frau Maier hat uns die Reise billiger gegeben.“ Ich wusste es. Ich konnte mich noch sehr gut an all die Nachmittage erinnern, die wir vier gemeinsam mit Frau Maier in dem kleinen und stickigen Reisebüro in der nahe gelegenen Stadt zugebracht hatten. Das war also ihre Tochter. Ich musterte sie genauer. Sie sah Frau Maier ähnlich- verdammt ähnlich. Wie Frau Maier trug das Mädchen eine eckige, dicke Brille und wie Frau Maier hatte es braunes, lockiges Haar. Außerdem lächelte es mich freundlich an. Ich lächelte nicht zurück.
In mir kochte es. Diese Viktoria konnte uns doch nicht den gemeinsamen Urlaub verderben! Das durfte, das konnte nicht sein. Ich funkelte Lora wütend an. Ihre blauen Augen strahlten vor Unschuld, aber das war mir egal. Vanja trat neben mich. „Ich find’s auch *******, dass sie uns den Urlaub verdirbt. Lora hat nen Knall, die mitzuschleppen.“ Ich nickte. Rina aber lächelte. „Wir lassen uns den Urlaub doch nicht vermiesen, oder, Mary?“, redete sie beruhigend auf mich ein, während Lora, Viktoria und Vanja schon in das Auto von Loras Mutter einstiegen. Ich hatte mich schon gestern Abend von Mum und Dad verabschiedet. Sie waren geschäftlich nach Tokio geflogen.
Doch Rina’s Satz brachte mich nur noch mehr auf die Palme. Während wir in das Auto stiegen schimpfte ich in gedämpfter Stimme in ihr Ohr. Irgendwann stöhnte sie auf. „Weißt du was, Mary? Gerade vermiest niemand anderes als DU uns den Urlaub, bevor er überhaupt angefangen hat“. Ich verstummte und zur selben Zeit setzte sich das Auto in Bewegung. Unser Urlaub begann und über uns hingen dicke, schwarze Wolken. Außerdem lag Etwas in der Luft. Etwas, dass uns für immer zeichnen sollte. Etwas, dass die Spuren unserer Freundschaft immer mehr im Sand verwischte. Irgendetwas undefinierbares, seltsames - oder irgendjemand?