So, jetzt stelle ich mal meine erste Fotostory online. Freu mich auf positive wie auch negative Kritik
Nur noch eins: bitte fragt mich nicht, woher ich gewisse Sachen habe, denn ich kann mir sowas überhaupt nicht merken.
Ein ganz normales Leben
Kapitel 1:
Er freute sich endlich zu Hause zu sein. Es war schon anstregend alles unter einen Hut zu bekommen... Doch er konnte jetzt nicht aufgeben, gerade lief alles doch so gut.
Erschöpft lief er die letzten Schritte vom Auto bis zur Haustür und schloss die Türe auf.
"Jemand zu Hause?", rief er und hörte Schritte auf sich zukommen.
"Hallo Schatz, da bist du ja endlich. Ich habe schon auf dich gewartet!", begrüßte Bianca Mark und umarmte ihn.
"Ja, tut mir Leid. Es ist wieder spät geworden." Mark sah auf die Uhr: 23.41 Uhr.
"Hast du noch Hunger? David ist auch noch wach und im Kühlschrank steht noch etwas Chinesisch. Soll ich es euch aufwärmen?"
"Ohja, das wäre super!"
"Und wie war sonst so dein Tag? Viel Arbeit schätze ich mal, oder?", fragte Bianca ihren Ehemann.
"Du hast's erraten! Zur Zeit ist es abnormal. Seid die Kanzlei Luis dicht ist, suchen alle einen neuen Finanzanlagenberater. Aber genug von dir. Wie war dein Tag denn so?
"Ach, das Übliche. Erst habe ich das ganze Haus mal wieder richtig geputzt und dann habe ich mich noch mit Linda getroffen und wir haben etwas geredet.", antwortete Bianca und kam sich neben den großen Arbeiten, die ihr Mann verrichtet, wieder ziemlich unnötig vor. Mark arbeitete den ganzen Tag und sie traf sich mit Freundinnen...
"Ich sehe mal, was David so macht. Ruf mich einfach, wenn das Essen fertig ist, Ok?", sagte Mark und ging zu seinem Sohn.
David spielte sehr konzentriert Gitarre. Seit er sie zu seinem siebzehnten Geburtstag bekommen hatte, spielte er andauernd und wurde auch von Tag zu Tag besser. Diesmal versuchte er den Anfang von 'Smoke on the Water' zu spielen, doch es wollte einfach nicht klappen.
"Hey, kleiner. Na, wie geht's so?", fragte Mark David.
"Hi Pa. Hab dich gar nicht reinkommen gehört."
"Das ist bei dieser Lautstärke in der du spielst, sicherlich nicht wunderlich.", antwortet Mark und zwinkert. "Deine Mutter wärmt uns gerade Chinesisch auf. Lust mit zu Essen?"
"Klar, ich komme sofort!", sagte David und stellte die Gitarre weg.
"David, du bist heute so ruhig. Ist was passiert oder so?", fragte Bianca besorgt ihren Sohn.
"Nee, alles klar. Bin nur müde. Habe nicht so gut geschlafen letzte Nacht.", redete sich David raus.
Bianca nickte. Sie selbst konnte zur Zeit auch nicht mehr so gut schlafen, aber das lag eher an den Problemen mit ihren Mann. Sollte sie ihn darauf ansprechen? Aber er musste arbeiten, erklärt sie sich selbst. Sie wohnen in einem schönen Reihenhaus und ohne Mark hätten sie sich das nie leisten können. Biancas beste Zeiten waren auch schon längst vorbei. Sie hatte nie die Schule beendet und so auch nie einen guten Job bekommen. Sie war so dankbar gewesen, als sie Mark vor 21 Jahren kennengelernt hatte: ein schöner Mann, mit Charakter und Geld gab es nicht oft. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen und als ein paar Jahre später ihr Sohn geboren wurde war das Familienglück perfekt. Doch kurz danach musste Mark immer mehr und länger arbeiten...
Etwas später lagen beide in ihrem gemeinsamen Ehebett und redeten über den Tag.
"Musst du morgen wieder arbeiten?", fragte Bianca und ahnte schon die Antwort.
"Ja, tut mir Leid. Aber ich habe dir doch schon davon erzählt, dass wegen den Konkurs von Luis es wirklich sehr viel Arbeit ist..."
"Kommst du jedenfalls abends wieder nach Hause?"
"Es tut mir wirklich Leid Bianca, aber ich kann nicht. Ich muss bis spät nachts arbeiten und da lohnt es sich einfach nicht noch nach Hause zu fahren. Wenn ich dort in einem Hotel übernachte ist das viel praktischer für mich. Kannst du das nicht verstehen?"
Bianca gab keine Antwort, sondern sah einfach weg. Wie lange würde sie noch solche Lebensumstände aushalten? Sie waren verdammt nochmal verheiratet und das bedeutete, dass er mindestens an den Wochenende zu Hause war! Traurig machte sie das Licht aus und schlief kurz darauf ein.
Es war erst 5 Uhr. Die ganze Straße war still, niemand war zu so einer Zeit schon auf den Beinen. Doch für Mark waren 4 Stunden Schlaf etwas ganz normales. Glücklich stieg er in seinen blauen Mercedes und fuhr Richtung Süden. Heute würde er wohl wieder viel Zeit mit Auto fahren verbringen, aber auch das war er gewohnt. Für manche Sachen muss man eben auch Opfer bringen, dachte er nur und fuhr los.
Bevor er um die erste Ecke vor sah er sich durch den Rückspiegel noch mal sein Haus an. Er würde es ein paar Tage nicht mehr zu Gesicht bekommen...
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