[Fotostory] Keine Emotionen

  • Nachdem ich gesehen hab, das hier alle so fleißig Fotostories erstellen, hab ich mir auch mal eine ausgedacht. Ich hoffe sie bekommt viel Feedback. Und nich so streng sein, ich bin ein Neuling. :applaus

  • du das ist eine tolle story :misstrau


    Aber das ist gegen die regel du musst auch story anfangen wenn du es sagst sonst wird das hier schnell geschlossen.

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  • Ich habe mir auch eine FS ausgedacht. Sie heißt "Wie man sinnlose Thread schließt!" und handelt von einem Thread, der geschlossen wird, weil er sinnlos ist :eek::applaus:):rolleyes;):D:applaus:applaus:applaus


    L.G.
    Glouryian

    Edit:
    Auf Wunsch der Autors wieder geöffnet. Auf Grund eines PCabsturzes war es ihm nicht mehr möglich, die FS online zu stellen.


    L.G.
    Glouryian

    [center][SIZE=1]*~*Auch wenn mein Herze stirbt, so stirbt doch nie die Liebe zur Musik.*~*[/SIZE]
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  • So, da bin ich wieder.



    Hi ihr alle, ich bin Alexis. Alexis Schmidt. Wieso ich so fleißig lerne? Tja, ich bin gerade im letzten Jahr auf dem College. Bald hab ich Abschlussprüfung und dann kann ich endlich hier weg.



    Hier wohne ich zurzeit. Eine schöne große Villa. Finanzieren kann mir meinen Aufenthalt meine Tante. Als ich ein Baby war, starben meine Eltern bei einem Autounfall, seitdem zog mich die jüngere Schwester meiner Mutter auf. Marylin Schmidt heißt sie. Sie hat mir alles beigebracht, was sie weiß und wenn ich endlich hier weg bin, kann ich es auch endlich anwenden. Ein weiterer Grund hier endlich wegzukommen ist er hier:



    Xaiver de la Care. Er ist in einem Wort gesagt ein Playboy. Sein ganzes bisheriges Leben kann man in einem Bild beschreiben:



    Das sagt alles. Ich kann ihn nicht leiden, aber das scheint ihm völlig egal zu sein. Er flirtet mich mindestens einmal pro Tag an und ich lehne mindestens ebenso oft ab.

  • Mh ja is ja ganz nett aber es fehlt ein bisschen an spannung und die pics find ich auch net sooo schön ^^
    A´ber niemand ist perfekt.

    [COLOR="DarkSlateBlue"][FONT="Book Antiqua"][SIZE="3"][CENTER]:applaus Ein tolles Game ich bin schon über 25 Monate dabei und spiele jeden Tag.
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  • Dann ist da noch Franzi. Sie ist ein ganz normales, junges Mädchen. Bis auf die Tatsache, dass ihre Eltern sich kurz vor ihrem Collagebesuch getrennt haben. Da leidet sie immer noch stark drunter. Nach ihrem Abschluss will sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten, er ist ein erfolgreicher Polizist. Zurzeit jagt er gerade die gerissenste Diebin überhaupt: Schattengold. Dabei will sie ihm beistehen. Ich versuchte mich mit ihr anzufreuden und habe es auch geschafft. Ein bisschen Trost konnte sie gut gebrauchen.



    Natürlich machte ich das nicht aus reiner Freundlichkeit. Denn ich war hier um zu lernen und meinen weiteren Weg vorzubereiten.
    Meine Tante hatte mich zwar zwingen müssen hierher zu kommen, aber widerwillig muss ich zugeben, dass es nur zu meinem Vorteil war. Es ging nicht nur um eine umfassende Ausbildung (obwohl das auch wichtig war), sondern auch um anderes Wissen. Wie man bekommt was man will zum Beispiel. Es ging nur um die richtige Kleidung und den richtigen Gesprächspartner.



    Und ich lernte, selbst völlig gefühlskalt zu haben.



    Keine Emotionen, das war das wichtigste überhaupt. Und genau das musste ich lernen. 'Benutze sie nur, verbünde dich nie mit ihnen.' war der Leitspruch meiner Tante. Das war das erste, was sie mir beibrachte. 'Sie' waren alle anderen Menschen. Jetzt könnte man glauben, dass ich auch Franzi meine Freundschaft nur vorspielte. Tja, was soll ich sagen? Das stimmt. Es war immer praktisch, eine Polizistentochter als Freundin zu haben. Die Frage ist bloß: Wofür wird sie sich im Zweifelsfall entscheiden: Freundschaft oder Ehre?
    Xaiver dagegen wäre leicht zu kontrollieren. Aber ich könnte die Kontrolle schnell wieder verlieren. Außerdem konnte ich ihn nicht leiden. Da sind sie wieder, diese Emotionen. Ich muss sie unterbinden.
    Aber ich feilte nicht nur daran. Auch wichtig war meine Kraft und Beweglichkeit. Deshalb trainierte ich einmal täglich.



    Am liebsten im Fitnessstudio. Denn in meinem Zimmer war ich auch nicht immer ungestört. Vorallem, wenn Xaiver reinplatzt und mich fragt, ob ich mit ihm in den Whirlpool steige!

  • Naja,also es haut mich nicht wirklich so um..Und dieses IMG in Klammern ist irgendwie nervig..Aber mach einfach weiter so,mal sehen wie die FS so wird..^^

  • Und natürlich war ich auch hier, um mir schonmal eine Identität auszudenken. Ich will ja gut vorbereitet sein, wenn ich ins Berufsleben starte.



    Wundert ihr euch über den langen Zopf? Tja, das ist meine wirkliche Haarlänge. Aber mit meiner Mütze und unzähligen Haarspangen verstecke ich sie gut. Denn auch vertuschen muss geübt sein. Und vertuschen muss ich später viel.
    Ich schaute auf das Bild meiner Tante links über meinem Spiegel. Mein Outfit wird bestimmt besser. Und meinen Name muss ich mir auch noch überlegen. Den von meiner Tante find ich unmöglich: Schattengold. Okay, sie war gut bei dem was sie tut, aber Schattengold? Da kann man sich nix drunter vorstellen und es war auch viel zu lang. Nein, ich brauchte was peppiges. 'Shadow' gefällt mir ja, aber so hat sich schon eine genannt.
    Naja, mir wird bestimmt noch was einfallen.
    .
    .
    .
    Inzwischen waren ein paar Wochen vergangen und ich stand kurz vor meinem Abschluss. Übermorgen war es so weit. Ich lernte wiedermal.



    Plötzlich kam Xaiver in mein Zimmer.
    'Ich geh nochmal weg. Erwartet mich nicht so früh zurück.'
    'Du hast morgen Abschlussprüfung, ich hoffe das stört dich nicht.' sagte ich ohne aufzublicken.
    'Die Kleine ist wirklich süß.' bemerkte er.
    Ich lächelte ihn freundlich an: 'Das interessiert mich nun wirklich nicht.'



    Er denkt wirklich ich würde eifersüchtig werden. Eifersucht, eine recht nützliche Emotion, wenn es um das manipulieren geht. Aber ich durfte sie nie empfinden. Ich durfte nie irgendetwas empfinden. Genau wie meine Tante. Sie ist die Gefühlskälte in persona. Sie kann gleichzeitig fünf Männern Liebe vorgaukeln, ohne etwas zu fühlen. Nicht einmal mehr Reue oder Schuldbewusstsein. Sie wirkt fast nicht mehr menschlich. Und ich will genau so werden wie sie.
    Irgendwann zog ich dann meinen Schlafanzug an und wollte gerade zu Bett gehen, als ich leises Schluchzen aus dem Wohnraum hörte.



    Ich ging runter und sah Franzi aufgelöst auf der Couch sitzen. Zu ihren Füßen lagen leere Chips- und Süßigkeitenpackungen.



    Ich konnte mir schon denken, was los ist: Liebeskummer. Zum Glück stand ich über solchen Dingen.
    'Ich bin so hässlich, so dumm und so unausstehlich.' schluchtste sie.
    'Meine Eltern trennen sich wegen mir und Xaiver hat mir nie einen zweiten Blick geschenkt. Am besten ich esse, bis ich platze. Dann hat sich die Sache.' Bestätigend steckte sie sich eine Hand voll Chips in den Mund.
    Ich strich ihr liebevoll über den Arm: 'Deine Eltern haben sich nicht wegen dir getrennt, deine Mutter hat deinen Vater bestrogen. Und was Xaiver angeht, an dem darfst du nichts messen. Er ist ein Idiot und hat schon genug mit seinen anderen Mädels zu tun. Willst du wirklich zu einer von denen werden?' fragte ich mitfühlend. Verdammt: Mitleid! Ich versuchte das Gefühl zu unterdrücken. Trösten muss ich sie schon, denn ich will sie ja als Freundin behalten, aber fühlen darf ich nichts.
    'Du hast leicht reden. Dich macht er doch aller zwei Minuten an.' sagte sie trotzig.
    'Glaub mir, das ist nicht so schön wie's aussieht. Es ist einfach nur nervig. Von so einem wie dem willst du garantiert nichts. Er ist ein Schwein, ein elender Playboy, der Mädchen sammelt wie andere Briefmarken. Er ist deine Tränen gar nicht wert.'
    Sie lächelte mich an und ich empfand Freude über ihr Lächeln. Ich glaube, ganz gefühlskalt bin ich nicht mal ihr gegenüber. Das muss ich dringend ändern.
    'Komm, mach den Fernseher aus und geh jetzt ins Bett. Und vergiss diesen Trottel einfach. Noch morgen und dann musst du ihn nie wieder sehen.'
    Und ich auch nicht! Ich ließ die Freude Freude sein, sie tat so gut.

  • @ Ashlee Simpson: Ja, das IMG nervt mich auch. Aber wenn ich das in dem Feld mit http:// weg mach, kommt das Bild net. Das muss ich dann immer im Nachhinein machen.
    Falls jemand weiß, wie man das glei wegkriegt bitte melden. Bin bei ImageShack@.

    Als ich am nächsten Tag von der Schule heim kam, war ich schon etwas aufgeregt wegen meiner Abschlussprüfung. Xaiver schrieb seine gerade, hoffentlich verhaut der die nich, sodass er dann gleich verschwinden konnte. Er wollte mit seiner Freundin zusammenziehen. Keine Ahnung mit welcher. Ich könnte ihm sagen, dass er ein bisschen netter zu Franzi sein soll. Ich könnte es machen, aber warum sollte ich? Sie war gestern ganz schön aufgelöst...
    Jedoch kam sie mir gerade glücklich lachend entgegen und umarmte mich freudig.



    'Was ist denn mit dir los?' fragte ich sie völlig überrascht.
    'Mein... mein Vater hat endlich ne neue Freundin. Und die ist total nett. Und hübsch. Und scheint ihn wirklich zu mögen.'
    'Aber das ist ja toll!' Ich versuchte diesen Satz wenigstens etwas geheuchelt klingen zu lassen, aber ich freute mich wirklich. So ein Mist!
    'Sie heißt Marylin Schmidt. Vielleicht seid ihr verwandt.'
    Sie lachte. Ich gab auch so etwas wie ein Lachen von mir, aber diesmal war es wirklich unecht. Marylin, meine Tante. Toll...
    'Ich muss jetzt zum Unterricht.' Überglücklich sprang sie davon. Ich glaub, sie hat sogar ein Lied gesummt.
    Ich dagegen stürmte wutentbrannt in mein Zimmer, holte mein Handy raus und rief daheim an. Während es tutete versuchte ich meine Wut zu schlucken, um völlig gelassen zu wirken.



    'Schmidt.' meldete es sich am anderen Ende.
    'Ebenfalls.' sagte ich lächelnd.
    'Alexis! Schön mal wieder was von die zu hören. Und, was macht die Kunst? Morgen hast du Abschluss, nich?'
    'Ja, richtig. Ich habe von deinem neuen Fang gehört.' Ich war immer noch völlig ruhig.
    'Was meinst du?' Sie wusste genau, wovon ich rede.
    'Hans-Jürgen Auermann. Der Typ, der dich jagt. Du... sollst jetzt seine Freundin spielen.'
    'Uh, wer hat sich denn da ein Informationsnetz aufgebaut? Gute Idee, aber mich brauchst du nicht ausspionieren.' Jetzt versuchte sie vom Thema abzulenken. Ganz so unberechenbar war sie auch nicht.
    'Seine Tochter ist hier mit mir in der WG. Sag mal, was hast du dir denn dabei gedacht?!' den letzten Satz schrie ich fast. So ganz beherrscht war ich nun auch nicht. Ich versuchte, wieder ruhig zu werden.
    'Was soll die Frage? Du müsstest das doch am besten wissen.'
    'Aber... aber...' Ich dachte an Franzis freudiges Lachen. Und sie scheint ihn wirklich zu mögen. Ihre Worte schnitten mir wie eine heiße Klinge ins Gewissen. Sie und ihr Vater hatten schon genug durchgemacht, auch ohne diese falsche Schlange. Aber das konnte ich ihr doch nicht sagen!
    'Aber was ist, wenn er hinter dein Geheimnis kommt? Wenn ihr oft zusammen seid, wird das unvermeindlich sein. Wo willst du denn deine Beute verstecken, wenn er vorbei kommt?' Das war gut. Gefahr der Identität war ein Grund, so eine gute Chance sausen zu lassen.
    'Ich bitte dich, ich bin ein Profi. Der findet nix. Er hat sogar schon bei mir übernachtet und nichts gemerkt.'
    'WAS?! Habt ihr... habt ihr... Ich nehme den nächsten Bus nach Hause, dich kann man ja nich alleine lassen!' Das gibt's doch nicht! So was... verantwortungsloses. Aber würde ich anders handeln?
    'Nein nein, nicht das. Der Kammerjäger war bei ihm. Du bleibst gefälligst wo du bist, verstanden? Kurz vorm Abschluss, du spinnst doch!'
    'Aber...' versuchte ich meinen Standpunkt zu verteidigen, aber sie unterbrach mich.
    'Okay, ein Deal. Ich mach keinen Blödsinn, wenn du keinen machst. Einverstanden?'
    Ich atmete tief ein und wieder aus.
    'Einverstanden.'
    Dann legte ich auf. Das war doch... unfassbar. Aber das Schlauste, was sie hätte machen können. Ich bin doch auch aus Eigennutz mit Franzi befreundet. Aber mich peinigte mein Gewissen, weil ich diese rücksichtslose Scharade geschehen ließ.
    Unten knallte eine Tür.
    'ICH HAB'S GESCHAFFT! PARTY PARTY PARTY!!!!' Xaiver war wieder da.
    Sofort hing er sich ans Telefon und lud alle seine Freunde ein.



    Ich ging runter zu ihm. Eine Party, darauf hatte ich jetzt am wenigsten Lust.
    'Alexis, feierst du ein bisschen mit?' fragte er mich mit einem dreisten Grinsen.
    'Nein. Ich muss lernen.' war meine klare Antwort. Die Prüfung morgen wird ein Schuss in den Ofen. Ich werde mich doch nie und nimmer auf die Aufgaben konzentrieren können.
    'Machst du uns wenigstens etwas zu essen?'
    Ich verdrehte die Augen, ging jedoch in die Küche. Ich war hier die Einzige, die kochen konnte, ohne die Küche abzufackeln. Wenigstens konnte ich mich so etwas ablenken.
    Kurz bevor die ersten Gäste kamen, war ich fertig.
    'Mhm, dankeschön.' Sieh an, Xaiver konnte ja auch ganz nett sein.



    Als es klingelte, ging ich nach oben. Franzi kam mir entgegen. Zu ihrem Outfit sagte ich einfach nichts.



    Ich hörte die Bassmusik zwar bis in mein Zimmer, aber sonst war eigentlich alles in Ordnung. Leider brauchte ich ein Buch aus dem Bücherregal unten und musste es holen gehen, obwohl ich darauf eigentlich nicht so scharf war.
    Xaiver stand mit seinen Freunden gerade an der Bar und kippte ein undefinierbares Getränk in sich hinein.



    'Hey Alex, willste nich ein bisschen mitfeiern.' lallte er mir entgegen.
    'Nein, ich glaube nicht.' antwortete ich und war auch schon wieder nach oben verschwunden.
    Dann merkte ich, dass ich auch einen Teil meiner Aufzeichnungen unten liegen hab. Leicht angenervt begab ich mich nochmal nach unten. Glücklicherweise hatte Xaiver gerade den Mund voll Bowle, sodass sein Kommentar ausblieb.



    Ich überlegte, ob ich noch irgendetwas hier liegen hab, beantwortete diese Frage mit nein und rammte einem Typen, der mich gerade anquatschen wollte, den Ellenbogen in die Rippen.
    Wieder in meinem Zimmer hoffte ich, die Nacht in Ruhe durchlernen zu können, aber das wäre natürlich zu schön gewesen.
    Ich hatte mir gerade die Sache mit dem Erörtern nochmal genau angeschaut, als plötzlich Xaiver in meinem Zimmer stand. Man sah, dass er schon ordentlich einen in der Krone hatte.



    Demonstrativ drehte ich ihm den Rücken zu und stellte das Buch wieder zurück ins Regal. Ich hörte seine Schritte auf dem Teppich und spürte, wie er direkt hinter mir stand. Ich drehte mich um und schaute ihn an.
    'Was willst du?' fragte ich ihn.

  • Was soll ich sagen?

    Ich finde die FS gar nicht soo schlecht! ;) Auch dein Schreibstil gefällt mir eigentlich, aber irgendwie... Fehlt die "Fesslung" (Die mich zum Weiterlesen bringt). Vielleicht bin ich aber auch zu müde.

    Aber die Bilder. Obwohl die Quali doch nicht so schlecht ist, sind sie ein bisschen verschwommen? Und auf dem Bild, wo die eine Frustessen macht, sieht man den verräterischen hellen Himmel :P Also aufpassen mit den Wänden. Ist die Quali schon ganz oben?

    Versuch die Spannung noch ein bisschen auszubauen, ansonsten werde ich weiterlesen ;)

  • @ invidia: Ja, die Bilder... Leider ist mir die mittelere Qualität ziemlich spät aufgefallen. Inzwischen ist sie zwar auf hoch gestellt, aber ein Haufen Bilder habe ich davor geschossen. Und da ich zu faul bin alles nochmal zu machen, werden die erstmal noch ne Weile verschwommen sein. Aber die werden besser... irgendwann.
    Und die Sache mit der Spannung. Mir selbst würde schon die Einstellung zu den Gefühlen und der Zwiespalt zwischen Ehre und Menschlichkeit genügen, um weiterzulesen. Aber ich bin nicht andere und kann leider auch nicht in deren Köpfe blicken. So kann ich auch nicht genau sagen, ob da noch Spannung kommt oder nicht, weil ich ja nur von meinem Standpunkt aus beurteilen kann. Aber es wird noch viel passieren und die Liebe wird auch noch eine Rolle spielen.

    Xaiver schwankte leicht. Aber Entschlossenheit schimmerte hinter einem Vorhang aus Alkoholdunst in seinen Augen.
    'Vier Jahre' flüsterte er. Sein Atem stank. Aber ich ließ mir nichts anmerken.
    'Was vier Jahre?' fragte ich. Obwohl ich nicht wusste, ob die Frage überhaupt bei ihm ankommen würde.
    'Ganze vier Jahre hast du mir widerstanden.'
    Was war das für ein Machospruch?
    'Ja. Und es war auch nicht besonders schwer.' Ich verzog meine Lippen zu einem einseitigen Lächeln.
    'Weißt du eigentlich, wie anziehend Ablehnung auf einen Jungen wirkt? Wie verlockend Unnahrbarkeit ist? Wie gierig er darauf ist, den Widerstand zu brechen und zu Erobern?' Er hob die Hand und strich mir übers Gesicht.
    Ich spürte Unsicherheit in mir keimen. Was hatte er vor? Langsam wurde mir unwohl in seiner Nähe. Moment, spinn ich jetzt völlig? Angst vor Xaiver? Ich? Na bestimmt!
    Ich straffte meinen Körper und schob demonstrativ seine Hand weg. Dann sah ich ihm direkt in die Augen.
    'Genau, Unnahbarkeit, Widerstand. Und daran wird sich auch nix ändern. Hinter dir ist die Tür. Ein schönes Leben noch.'
    Ich wollte ihn zur Seite schieben, um wieder an meinen Schreibtisch zu gehen, aber er packte meine Hand. Mein Herz schlug unglaublich schnell, aber ich musste ganz beherrscht bleiben.
    'Ich werde gehen. Aber ich werde nicht als Verlierer gehen.'
    Blitzschnell zog er mich an sich heran und küsste mich.



    Ich war kurz wie gelähmt. Kurz genug, damit er mir seine Zunge in den Mund schieben konnte. Ich fand aber sofort meine Fassung wieder und trat ihm mit aller Kraft auf den Fuß. Dann rammte ich ihm noch mein Knie in den Bauch, packte ihn am Kragen und warf ihn im hohen Bogen aus meinem Zimmer. Er kam mit einem Knall vor meiner Tür auf. Keuchend richtete er sich auf und hielt sich mit einer Hand den Magen. Mit der anderen stützte er sich an der Wand. Aber auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Ein dreckiges, triumphales, ekelerregendes Lächeln.
    Ich knallte meine Zimmertür zu, ging drei Schritte und sank in mich zusammen. Ich presste meine Hände gegen meinen Kopf.
    Emotionen, diese verdammten Emotionen! Grenzenlose Wut verursachte mir Kopfschmerzen und unbeschreiblicher Ekel schüttelte meinen Körper. Ich musste sie unterdrücken! Ich durfte nicht fühlen!
    Ich atmete ein paar Mal tief durch und richtete mich dann vorsichtig auf. Ich wusste nicht, wieso ich so kraftlos war. Ich merkte nicht, wie mich mein eigener Psychoterror kaputt machte.
    Ich glaubte mich wieder gefangen zu haben, als der nächste Schock kam. Ich hatte Tränen in den Augen! Tränen, das Symbol für Schwäche!! Ich hatte noch nie geweint. Ich hatte nicht zu weinen! Nicht wegen ihm! Nicht wegen... ihm. Beinahe wäre ich durch einen weiteren Schwächeanfall wieder zu Boden gegangen, aber mein Geist war stärker. Nicht wegen ihm!!
    Ich setzte mich wieder an meinen Tisch und lernte weiter.



    Meine Hände zitterten. Das ist bloß die Aufregung wegen der Abschlussarbeit morgen. redete ich mir ein. Das ist nicht... deswegen. Das ist nicht deswegen. Das ist nicht... Mit einem Knacken zerbrach der Bleistift in meiner Hand.
    'Billigware.' flüsterte ich und warf ihn in den Mülleimer.
    Ich hörte Stimmen draußen. Viele Leute redeten durcheinander. Ein paar lachten, ein paar weinten. Dann vernahm ich ein fahrendes Auto. Es bremste. Laute Rufe, lauteres Jammern. Türen knallten. Der Kofferraum wurde geschlossen. Das Auto fuhr wieder los. Kurze Stille. Dann erneut wildes Durcheinanderreden, welches lauter wurde, dann wieder leiser und schließlich verschwand. Sie waren weg. Er war weg.
    Ich seuftzte glücklich, schloss die Augen und lehnte mich entspannt zurück. Er war weg. Ein Moment des puren Glücks erfasste meinen Geist.
    Ich öffnete die Augen wieder und sah meine Schulsachen. Wofür brauchte ich eigentlich einen guten Abschluss?
    Ich ließ das Lernen Lernen sein, zog meinen Badeanzug an und stieg in den hauseigenen Whirlpool.
    Die sanfte Wärme des Wassers löste die Verspannung in meinen Muskeln und das Wirrwarr aus meinem Geist. Ich atmete zufrieden aus.
    Kurz darauf gesellte sich Franzi zu mir.
    'Puh, ein schönes, entspannendes Bad. Genau das brauch ich jetzt auch. Hab gerade unten mit aufgeräumt, das sah aus sag ich dir. Und nur drei von fünfzehn Partygästen haben mir geholfen, obwohl ich alle freundlich gebeten habe.'
    'Anerkennung kannst du dir weder erbitten noch verdienen. Du musst sie fordern. Merk dir das.' sagte ich mit einem besonnenen Lächeln auf den Lippen.
    'Du hast es gut. Du bist von Natur aus stark, du kannst fordern.' bemerkte sie bedrückt.
    Es herrschte kurz Stille, dann griff sie den Gesprächsfaden wieder auf.
    'Was willst du eigentlich machen, wenn du hier fertig bist?' fragte sie neugierig. Ich lächelte geheimnisvoll.
    'Ich zieh mein Ding durch.'



    Wieder kurz Stille.
    'Ich fange Schattengold.' verkündete sie stolz. Ich musste grinsen.
    'Ich werde eine berühmte Polizistin sein. Verbrecher werden schon zusammenzucken, wenn sie meinen Namen nur denken!'
    Franziska Auermann. Komisch, ich zuckte nicht zusammen.
    Ich schaute sie an. Sie war so voller Enthusiasmus. Voller Vorfreude Schattengold hinter Gittern zu sehen.
    'Ich zieh mein Ding durch.' hatte ich gesagt. Mein Lächeln verflüchtigte sich. Ich werde stehlen, genau wie sie. Und Franzi wird mich genau wie sie jagen, verfolgen und hassen. Aber das konnte mir ja schließlich egal sein. Franzi war mir ja auch egal. Völlig egal.
    'Ich geh jetzt ins Bett.' sagte ich mit seltsam gedrückter Stimme.
    'Ja, schlaf gut.' rief sie mir noch hinterher.
    Gut? Ich wusste noch nicht mal, ob ich überhaupt schlafen würde. Moment, wieso nicht? Was hinderte mich daran? Nichts! Nichts hinderte mich! Ich werde schlafen. Und ich werde gut schlafen. So gut wie noch nie.
    Wieso zweifelte ich eigentlich an meinen eigenen Gedanken?
    Gegen fünf Uhr stand ich auf. Ich hatte geschlafen. Glaub ich. Ich duschte mich kalt, zog mich an und ging runter. Dort begann ich ein Bild zu malen.
    Das war die beste Art mich zu sammeln.



    Goethe lebte von 18, nein 1749 bis... Sie wird mich hassen... nein! Goethe lebte von... von... 17nochwas bis... ach verdammt! Kabale und Liebe von Brecht... nein, von Lessing. Oder war's Shakespeare? Xaiver hatte gesagt... er hat mich... nein verflucht! Ein wichtiges Werk in der Aufklärung war... sie liebt ihn nicht. Franzi freut sich so für ihn und für sie ist er nur praktisch... SO EIN VERDAMMTER MIST!!!!
    'Goethe lebte von 1749 bis 1832, Kabale und Liebe ist von Schiller und ein wichtiges Werk der Aufklärung war Prometheus!' schrie ich mein Bild an. Einer der Clowns hatte eine schiefe Nase. Und der andere hatte einen blauen Strich quer übers Gesicht.
    Entnervt legte ich Pinsel und Farbpalette wieder weg und setzte mich vor den Fernseher. Schattengold hat eine teure Skulptur geklaut und ein Hund hatte drei Leben gerettet. Heute wird den ganzen Tag die Sonne scheinen.
    Irgendwann machte ich mich auf zu meiner Prüfung. Ich hoffe mein Restleben war bereit. Damit es wenigestens einer ist.

  • Hey

    Ich find die Story echt ganz gut. Nur die Bilder sind halt etwas unscharf... Aber mir gefällt dien Schreibstyl! Am Anfang muss ich zugeben war ich nicht sonderlich beeindruckt, aber ich bin froh habe ich trotzdem weitergelesen... Du hast dich echt verbessert! finde das es langsam spannend word.

    LG
    Sunny

  • Hey, die Kommis werden ja immer besser! Ich hoffe, der Trend hält weiter an.
    @ all: Wenn ihr Rechtschreibfehler oder so finden solltet, wäre es nett, wenn ihr mich benachrichtigen würdet. Ich bin zwar selbst immer mal am durchlesen, korrigieren und ausbessern, aber ich kann nun mal nicht alles sehen. Thanks schon mal!

    Mit viel Schweiß, Anstrengung und diverser anderer Hilfsmittel hatte ich meine Abschlussprüfung geschafft. Jetzt konnte ich endlich hier weg.
    Daheim sprang ich Franzi voller Freude um den Hals. Nun musste ich sie nicht mehr sehen. Nun musste ich sie nicht mehr anlügen.



    Ich ging hoch in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen. Franzi folgte mir und blieb in der Tür stehen. Sie beobachtete mich, wie ich meine Klamotten aus dem Schrank holte und in den Koffer legte.
    ‘Sag mal, wo willst du jetzt eigentlich wohnen?’ fragte sie mich schüchtern.
    ‘Weiß ich noch nicht.’ antwortete ich. Hatte ich was vergessen? Ich schaute mich um.
    ‘Wollen wir vielleicht nicht zusammenziehen? Ich meine, wir verstehen uns gut und dann wäre keiner alleine.’
    ‘Nein.’ sagte ich mit fester Stimme. Ich hatte mir nur noch keine Begründung überlegt. Aber fest stand, dass ich ihr nicht jeden Tag in die Augen lügen müssen will. Ich hatte noch Emotionen. Und ich hatte noch ein Gewissen. Aber das ist hoffentlich kein Dauerzustand.
    ‘Weißt du, ich... ich will alleine leben, weil... nunja, weil ich sehen will, ob ich es alleine schaffe. Ich will... unabhängig sein und mein eigener Herr sein.’ stammelte ich. Aber ich stammelte es so überzeugt, dass sie mir Glauben schenkte.
    ‘Okay.’ Sie klang enttäuscht, aber daran durfte ich mich nicht stören.
    Ich werde in einer Nachbarschaft zusammen mit Leuten wohnen, die ich noch nie gesehen habe. Und sie werden mir egal sein. Und ich werde glauben, dass mir alle Menschen, egal ob bekannt oder nicht, mir nichts bedeuten werden. Obwohl ich es besser wissen sollte. Ich werde mich selbst belügen. Und ich werde meiner eigenen Lüge glauben. Ich bin kalt und rücksichtslos, das werde ich mir jeden Tag einreden. Und irgendwann wird es stimmen, redete ich mir jetzt ein. Ich werde verlagen und nichts geben. Andere Menschen werden mir das entgegenbringen, was sie nie von mir bekommen werden. Sie werden mir geben, was ich nur nehmen werde.
    Respekt, Liebe und Vertrauen.
    Draußen kam das Taxi an. Ich lud meine Koffer ein uns stieg ein. Es fuhr los. Meiner Zukunft entgegen.
    .
    .
    .
    Ich hatte mir ein kleines Häuschen am Rande der Stadt gesucht, in der auch meine Tante ihr Unwesen treibt. Im Zentrum war die Polizei so mit Schattengold beschäftigt, dass ich mich hier in Ruhe austoben konnte.



    Natürlich brauchte ich auch einen Job, ein gewisses Grundkapital braucht jeder. Außerdem ist ein ewig Arbeitsloser mit Villa verdächtig und ich will mir ja auch mal was gönnen. Und mein Job in der Bank war ja auch nicht sooo unpraktisch. Ich wurde schon nach dem ersten Vorstellungsgespräch eingestellt. Irgendwie war ich dem Chef sympathisch.



    Ich ging in mein Haus und schloss die Tür. Ruhe. Es gibt doch nichts schöneres als Ruhe. Ich genoss sie kurz, dann schaltete ich den Fernseher ein. Aber die Ruhe blieb. Meine Ruhe blieb bestehen.
    Es klingelte. Menschen stören Ruhe. Immer.



    Wer kann das bloß sein? Meinen Nachbarn habe ich doch eindeutig klar gemacht, dass sie mich gefälligst nicht beehren sollen.
    Ich öffnete die Tür und mein Herz blieb für einen Moment stehen.



    Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Aber wieso um alles in der Welt war es dann so?
    'X... Xaiver' stammelte ich verblüfft.
    'Ähm... hi.' Er lächelte vorsichtig.



    'Was willst du hier?' Meine Stimme war völlig ruhig. Okay, ein bisschen kalt und drohend klang sie, aber damit hatte ich absolut kein Problem. Ich spürte jedoch, wie die alte Wut in mir hochkochte. Die Knöchel an meiner linken Hand traten weiß hervor, so fest krallte ich sie in den Türrahmen. Aber ich war die Ruhe selbst.
    'Nunja, ähäm... rein? Vielleicht? Bitte! Hier draußen ist es verdammt kalt.'
    Er bibberte richtig. Ich empfand keinerlei Mitleid. Gut.
    'Was machst du an einem Donnerstag acht Uhr abends vor meiner Tür? Wieso bist du nicht bei deiner Freundin?' fragte ich gelassen. Erfüllte mich sein erbärmliches Zittern etwa mit Genugtuung?
    'Janine hat mich dabei erwischt, wie ich sie betrogen habe.' Er lächelte entschuldigend.
    'Drei Mal.' fügte er etwas kleinlaut hinzu.
    'Oh.' hauchte ich nur. Jedoch konnte ich mir ein kleines, gemeines Grinsen nicht verkneifen. Und das wollte ich ehrlichgesagt auch gar nicht.
    'Das tut mir aber leid.' Die Ironie in meiner Stimme war nicht zu überhören.

  • 'Komm schon. Bittebitte lass mich rein. Sie hat mich einfach so rausgeschmissen und mein letztes Geld hab ich auf der Fahrt hierher verbraucht. Wenn du mich nicht reinlässt, dann weiß ich echt nicht wohin. Komm schon, um der alten Zeiten willen?'
    'Also wenn ich mich von den alten Zeiten leiten lassen soll, dann mach dich schonmal auf eine Nacht in der Gosse bereit.' Ich war völlig beherrscht, die Wut war weg. Stattdessen wuchsen in mir Kälte, ein angenehmnes Machtgefühl und eine gewaltige Gleichgültigkeit. Hey, das war eigentlich ein prima Training. So gesehen...
    'Komm rein.' sagte ich und trat beiseite. Wenn ich ihn jetzt wegschick, dann haben meine Emotionen gesiegt. Wenn ich ihn aber hier bleiben lass, dann werde ich jeden Tag mit meiner ehemaligen Wut konfrontiert und kann sie somit ignorieren lernen.
    Xaiver blickte mich verdutzt an, folgte meiner Aufforderung jedoch sofort und sichtlich erleichtert.
    'Dankedankedanke. Ich bin dir echt was schuldig.'
    Plötzlich kam der alte Galnz in seine Augen zurück und er legte sein anzügliches Lächeln auf.
    'Du kannst es dir jederzeit abholen.' säuselte er.
    'Xaiver, überspann den Bogen nicht. Ich kann dich jederzeit ohne Gewissensbisse auf die Straße setzen. Du solltest wissen, dass ich dich nicht aus Mitleid hier wohnen lasse.'
    Er schaute mich angenehm überrascht an.
    'Holla, wieso denn dann?'
    Ich sollte meine Worte eindeutig geschickter wählen, nicht dass er noch auf gewisse idiotische Ideen kommt.
    'Das ist ja wohl ausnahmslos meine Sache, oder?' Ich grinste zurück. Wenn er glaubt er kann mich ausbooten, dann liegt er falsch. Ich schob mich an ihm vorbei.
    'Freunde dich schonmal mit dem Sofa an, ihr zwei müsst heute Nacht miteinander auskommen.'
    'Was?! Hast du kein Gästezimmer? Oder ein Doppelbett?' fragte er völlig entrüstet, aber nicht ohne seinen typischen Unterton im zweiten Satz.
    'Ich bin nicht sehr sozial.' antwortete ich, bevor ich meine Zimmertür hörbar schloss. Ich hörte den Fernseher laufen. Und ich hörte Xaiver. Meine Ruhe war erstmal vorbei.
    Ich atmete ein paar mal ruhig durch. Irgendwann kam ich wieder raus und stellte mich somit offiziell der harten Realität. Wieso war das Leben bloß so grausam?
    'Hey, du hast dich ja umgestylt.' Xaiver klang richtig enttäuscht.



    Ich warf ihm einen finsteren Blick zu.
    'Hör mal du kleiner Westentaschencasanova, da draußen kannst du dich benehmen wie du willst und mit allem flirten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Aber das hier ist mein Haus und hier hast du dich gefälligst ein bisschen zu benehmen. Schaffst du das?' sagte ich freundlich, aber bestimmt. Zu meiner großen Überraschung verzog er schuldbewusst das Gesicht und senkte den Kopf.
    'Sorry. Weißt du, das ist eben die Gewohnheit. Ich vergesse andauernd, dass du kein 0815-Mädchen bist, sondern etwas ganz besonderes. Ich werde versuchen mich zu verbessern, Ehrenwort! Aber da draußen war es so verdammt kalt und da standest du hier in so einem heißen Fummel, da wird es einem doch richtig warm ums Herz. Ich meine... bei deinen Sachen kamen mir meine gleich viel wärmer vor, genau, so hab ich das gemeint. Entschuldigung.' Er lächelte mich lieb an.
    'Kannst du mir nicht was warmes zu Essen machen? Ich friere nämlich immer noch und du hast bestimmt keine Lust dich nochmal umzuziehen. Oder, das musst du auch gar nicht... Weißt du, Körperwärme...'
    Ich knallte laut die Kühlschranktür zu und zeigte ihm eine Microwellenfertigsuppenpackung. Ich zog eine Augenbraue hoch und lächelte leicht.
    'Gut so?' fragte ich.
    'Perfekt.' sagte er. Aber er schien nicht so richtig zufrieden zu sein.
    Mit einem Kopfschütteln stellte ich die Suppe in die Microwelle.
    So ein Idiot. dachte ich mir mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Ich machte mir noch einen Salat und als es 'Pling' machte, holte er seine Suppe.



    Nachdem wir gegessen hatten, verschwand Xaiver ins Bad. Seine dreckige Schüssel ließ er natürlich stehen.
    Also ich werde die bestimmt nicht wegräumen.



    Etwas später am Abend entschloss ich mich schlafen zu gehen. Ich zog meinen Schlafanzug an und war schon in meinem Zimmer, als mir noch etwas wichtiges einfiel. Ich ging zurück ins Wohnzimmer.



    'Ach ja, bevor ich es vergesse. Mein Zimmer ist für dich tabu, verstanden? Wenn ich da drin bin, hast du gefälligst anzuklopfen und auf Antwort zu warten. Und wenn ich nicht da drin bin, dann hast du die Tür nicht mal anzusehen. Hast du das verstanden?'
    'Ja, hab ich. Aber den Sinn verstehe ich nicht. Lagerst du da drin Drogen? Schmuggelware? Geklaute Juwelen?'
    'Hahaha, wie witzig. Sagen wir es so: Das hast dich nicht im geringsten zu interessieren, okay? Bleib einfach hier und es wird dir nichts passieren.'
    Er nickte.
    Geklaute Juwelen... Ich lächelte. Noch nicht.
    'Ach ja, und dankeschön.' flüsterte er. Ich schaute ihn überrascht an.
    'Wofür?'
    Er lächelte. 'Für alles.'
    Ein Lächeln. Kein Grinsen, ein Lächeln. Für einen Moment schlingerte mein Bewusstsein. Ich lächelte zurück.
    'Keine Ursache.'
    Hm, er konnte eigentlich richtig nett sein. Eigentlich.

  • Hallöchen, ich wollte mich auch mal zu Wort melden :wink.
    Deine FS gefällt mir bisher sehr sehr gut! Besonders die Art der Hauptperson mit ihrem Leben umzugehen ist sehr außergewöhnlich, aber auch durchaus verständlich, bei dem Vorbild. Die Story bietet einiges an Potential, ich werde bestimmt weiterverfolgen, was Du daraus noch alles machst...
    Alexis ist mir schonmal sympatisch. Besonders da sie so ein ungewöhnliches Lebensziel hat.
    Ihre Tante ist mir dagegen noch etwas suspekt, ob sie ihre Gefühle vorspielt, oder "nur" gut tarnt, ist ungewiss. Schließlich hat sie Alexis damals aufgenommen, warum auch immer...
    Franzi lässt mich etwas an "Jeanne, die Kamikazediebin" denken (falls Du die kennst, ihre beste Freundin war auch Polizistentochter und immer auf der Jagt), hoffentlich taucht sie nochmal auf.
    Zu Xavier fällt mir nur ein "Platz, böser Hund", er scheint eine strenge Hand zu brauchen (mögen?). Was sich da entwicken könnte...
    Falls ich Dir zu spekulativ bin, einfach meckern :augzu.
    Auf jeden Fall lese ich erstmal fleissig mit,
    liebe Grüße, cassio

    [RIGHT][SIZE=1]'...sometimes it's cruel to be kind!'[/SIZE][/RIGHT]

  • @ cassio: Nein, ich mecker doch nicht. Ich freu mich doch über jede Antwort. Und Spekulationen sind meine liebsten Nachrichten, da weiß ich wenigstens, dass das Thema richtig angekommen ist.

  • Sry, wollte eigentlich den nächsten Teil an die Antwort hängen, hab aber statt auf 'Erweitert' auf 'Antworten' geklickt :hammer .

    Ich wachte auf. Innerhalb von Sekunden schlich sich die Realität in mein schlaftrunkenes Bewusstsein.
    'Nein.' seufzte ich in mein Kissen. Mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend stand ich auf. Wie soll ich mit dem im Haus unbemerkt mein Leben leben? Daran hab ich gestern überhaupt nicht gedacht. Mir ging es nur darum, meine Gefühle in die Knie zu zwingen. Und das hat meinen Verstand vernebelt. Das war ein Fehler. Ein Fehler, den man nicht so leicht rückgängig machen kann. Ach, erstmal brauche ich ein Ziel, bevor ich loslegen kann. Und hier in der Vorstadt wird ja nicht so schnell was wertvolles auftauchen.
    Ich zog mich an und ging aus meinem Zimmer. Xaiver schlief noch, auf der Couch. In diesem Zustand war er mir am liebsten.



    Ich ging in die Küche und machte mir Frühstück. Süße, leckere Pfannkuchen, um meinen Unmut zu killen.
    Plötzlich stand Xaiver hinter mir. Verdammt, wieso mussten Küche und Wohnzimmer im selben Raum sein? Und wieso musste ich mir was machen, was man riecht?
    'Mhm, machst du mir auch ein paar?' fragte mein Mitbewohner mich schlaftrunken.



    'Mach dir doch selber was. Milch ist im Kühlschrank und Müsli steht dort drüben. Guten Appetit.' Ich lächelte ihn an.
    'Ich bin heute Nacht dreimal von deinem Sofa gefallen. Und das war nicht so schön. Also sieh es als Wiedergutmachung.'
    'Okay. Wenn du deinen dreckigen Teller von gestern wegräumst.'
    Er sprang zum Tisch, nahm seine Schüssel und verstaute sie im Geschirrspüler. Sieh an, Jungs kann man also doch erziehen.
    'Sag mal, was würdest du von einem eigenen Zimmer halten?' fragte ich ihn ganz unverbindlich.




    'Wie jetzt... Willst du mich in ein Hotel abschieben? Ich hab kein Geld, schon vergessen?'
    'Keine Sorge, brauchst nicht gleich in Panik zu geraten. Ich meine hier. Ein ungenutzten Raum hab ich noch. Wenn ich heute von Arbeit wiederkomme können wir Möbel kaufen gehen. Und du brauchst auch noch ein paar Wechselklamotten. Die können wir auch gleich besorgen.'
    Seine Reaktion hat mich doch ein bisschen überrascht. Er schien wirklich einen Schreck bekommen zu haben, als er dachte, ich schmeiß ihn raus.
    'Wieso bist du denn auf einmal so nett?'
    'Ich habe mich eben mit meinem Los abgefunden. Und wer weiß, was du nachts so auf meinem Sofa anstellst. Da kauf ich dir lieber ein eigenes Bett. Außerdem kann ich so verhindern, dass ich dich morgens wecke und hab meine Ruhe. Und deine Klamotten stinken langsam.'
    'Oh... okay.'
    Er stand auf. Und zu meiner großen Überraschung räumte er ab.



    Ich schaute ihn kurz misstrauisch an, dann griff ich mir die Zeitung.



    Oh, was sahen meine entzückten Augen? Ein großer Artikel über ein reiches Rentnerehepaar, welches hier in die Gegend gezogen war. Ihr wertvollster Besitz war die Designerfigur 'Puerto Rico' eines befreundeten, berühmten Schnitzers, der leider nicht benannt wird. Aber mein Interesse war geweckt. Zum Nachteil des Ehepaares.



    Ich brauchte eh Geld, damit ich überhaupt Möbel kaufen konnte.
    Moment, Geld? Wie soll ich Xaiver erklären, woher ich das Geld hab? Außerdem werde ich nachts zuschlagen müssen, tagsüber wäre ja auch idiotisch. Vielleicht, wenn ich einen Bonus bei der Arbeit bekomme... oder befördert werde...
    Hmm... ich muss mich wohl nochmal umziehen.
    Ich verschwand in mein Zimmer.

  • Also ich find deine FS voll super! ^^
    Sowas mit Gefühlen und Emotonen finde ich immer sehr interessant.
    Im Moment finde ich die Situation zwischen Alexis und Xavier am spannendsten, da er auf mich im Moment wie ein kleiner abhängier Junge wirkt der aufs Wort hört... hätte man am Anfang nie gedacht.
    Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.
    Mach weiter so!


    Liebe Grüße
    Annka

  • Wenigstens hatte ich jetzt jemanden im Haus, an dem ich mein Outfit checken konnte.
    Ich ging ins Wohnzimmer und stellte mich genau vor seine Nase.
    'Sag mal Xaiver, würdest du mich in dem Outfit befördern?' fragte ich ihn.



    Er starrte mich an.
    'Komm schon, sag was! Obwohl, diese Hose ist eher eine Stehhose, oder? Aber im Büro des Chefs muss ich sitzen. Und ich bin erst einen Tag angestellt, also muss alles perfekt sein, sonst krieg ich nicht mehr Geld.'
    Ich ging zurück in mein Zimmer, um mich in neuen Klamotten nochmal vor Xaiver zu stellen.



    'Besser?' fragte ich.
    'Wow, wenn du wegen einer Beförderung jeden Tag in solchen Klamotten auftauchst, dann mach ich sofort eine eigene Firma auf.' war Xaivers fachmännische Einschätzung.
    'Tss, du hast doch selber kein Geld, womit würdest du mich denn bezahlen wollen?' fragte ich, obwohl die Antwort eigentlich schon klar war.
    'Ich kann dir andere Dinge geben.' Er grinste.
    'Da stellt sich bloß die Frage, ob ich diese Dinge überhaupt haben will.'
    Ich schaute an mir herunter, entschied dass meine Sachen perfekt waren und machte mich auf den Weg zur Arbeit.
    Dabei bemerkte ich nicht, mit welchem Blick Xaiver mich aus dem Fenster beobachtete. Und ich vernahm auch nicht seinen Seufzer.
    Aber ich bekam meinen Bonus.
    'Hey, und?' begrüßte Xaiver mich glücklich. Zumindest hatte er ein fröhliches Lächeln aufgesetzt.
    'Ich hab das Geld.' jubelte ich.
    'Dein Chef ich ja ein sehr... netter Mensch.' Er hatte immernoch dieses Lächeln, aber langsam sah es so aus, als würde die Farbe abblättern.
    'Von wegen nett. Er hat... das Selbe gemacht was du getan hättest.' umschrieb ich es galant, aber aussagekräftig.
    'Oh und... du?'
    'Ich hab das Selbe gemacht, was ich auch bei dir getan hätte.'
    'Oh... aua. Und trotzdem hast du das Geld gekriegt?'
    Ich strich liebevoll über meine Handkante und setzte dann ein fieses Lächeln auf.
    'Nunja, ich hatte sehr schlagkräftige Argumente. Und jetzt muss ich mich erstmal umziehen und dann können wir in die Stadt.'
    'Umziehen... schade.' Xaiver setzte einen Hundeblick auf.
    'Ich bitte dich. Wenn ich in diesen Fummel mit dir in der Stadt auftauche, werde ich bestimmt von deinen Freundinnen erschlagen. Wie viele hast du denn so zurzeit?'
    Verwirrt über diese Frage schaute Xaiver mich mit großen Augen an. Dann überlegte er.
    'Fünf. Nein, sechs... einhalb.'
    'Einhalb?'
    'Ja, die ist verheiratet.' erklärte er.
    'Siehst du, das wäre viel zu gefählich für mich.'
    Ich lächelte, zog mich um und rief dann ein Taxi.



    Das Taxi kam und wir stiegen ein.
    'In die Stadt.' sagte ich.
    Jetzt saß ich zusammen mit Xaiver in einem Taxi und fuhr mit ihm in die Stadt, um Möbel für ihn zu kaufen. Wie konnte das bloß passieren?



    Wie konnte mein Leben bloß auf diese katastophale Bahn geraten? Und wie konnte ich das zulassen? Und wie konnte ich es wieder in eine andere Richtung lenken? Fragen über Fragen, wie glücklich wäre ich über eine Antwort.

  • Hey Leute, nur nicht so schüchtern, Lob, Kritik, Vermutungen und sonstige Bemerkungen sind erwünscht. Auch ich brauch (möglichst positives) Feedback.

    Ein Geschäft, in dem es Klamotten und Möbel gibt, was soll man davon erwarten? Zum Glück erwartete ich nichts.
    Ich schaute mir in Ruhe die Möbel an, als ich merkte, das was fehlte.



    Wo war Xaiver? Ich musste nur einen Blick nach draußen werfen, da beantwortete sich meine Frage ganz von alleine. Der war schonwieder am Flirten! Es ging hier immerhin noch um seine Möbel! Als wenn sechseinhalb nicht genug wären...



    'Xaiver, komm gefälligst her! Hier geht es immernoch um deine Möbel!' rief ich. Er folgte auf's Wort.
    'Hey, du bist doch nicht etwa eifersüchtig?' fragte er dreist.
    'Na sicher, und wovon träumst du nachts? Ich bin nur leicht angenervt. Es geht hier nämlich um deine Möbel und deine Klamotten. Wegen dir bin ich heute in einem unmöglichen Fummel zur Arbeit gegangen und wurde auf's wiederlichste angemacht. Und du hast nichts besseres zu tun, als deinen Harem zu vergrößern. Ein bisschen erkenntlich könntest selbst du dich mal zeigen.'
    'Oh, ich wusste gar nicht, dass ich dir so wichtig bin.'
    'Ach halt die Klappe und sag mir was ich kaufen soll.'
    'Alexis, weißt du, du genießt mein vollstes Vertrauen. Du wirst schon das Richtige raussuchen. Ich kümmere mich inzwischen um einen Rabatt.'
    Mit einem Schritt war er an der Kasse.
    'Hi.' Er lächelte die Verkäufrein an.
    Okay, das mit dem Rabatt könnte was werden.



    Ich genieße also sein vollstes Vertrauen? Ich soll wählen? Okay, wenn er unbedingt will... Mit neu erwecktem Interesse schlenderte ich durch die Regale.
    'Hast du schon ein paar Klamotten gefunden?' fragte ich meinen Mitbewohner, nachdem die Sache mit der Einrichtung erledigt war.
    'Ja, hab ich.' Zielsicher steuerte er einen Kleiderständer an und präsentierte mir seine Wahl.



    'Ich hoffe dir ist klar, dass ich nicht den ganzen Laden leerkaufen kann. Such dir deine Favoriten raus, probier sie an und dann nix wie weg hier.'
    'Och, schon? Können wir nicht noch ein bisschen bleiben?'
    'Nein, ich hab noch ein bisschen was zu tun. Morgen kannst du meinetwegen wieder herfahren und die zehn voll machen, aber ich will jetzt so schnell wie möglich wieder nach Hause.'
    'Okay.'
    Er verschwand in einer der Umkleiden. Als er wieder rauskam und sich stolz im Spiegel betrachtete, musste ich mir das Lachen verkneifen. Klar, dass seine Wahl auf genau dieses Hemd fiel.



    Eine Viertelstunde später bezahlte ich (mit fünf Prozent Rabatt) und rief ein Taxi.



    Ich hatte schon ein nervöses Kribbeln in den Fingern, als ich die tief stehende Sonne sah. Diese Nacht wird meine Nacht.