Was spricht eigentlich für eine parlamentarische Monarchie in Deutschland? Ich hab mich erstmal bei Tradition und Leben e.V. umgesehn wo ich eine Sammlung an Gründen gefunden habe, auf die möchte ich gern hier eingehen. Das hat mich auch zu eigenen Überlegungen angeregt, auch meine Gedanken Argumente möcht ich gerne hier reinschreiben.
Erstmal einige Sachen die im Infomaterial von Tradition und Leben gelesen habe, die werd ich aus Verständnisgründen aber in eigenen Worten schreiben.
• Demokratie und parlamentarische Monarchie schließen sich absolut nicht aus, im Gegenteil: In einer solchen Staatsform (wie’s z.B. in Großbritannien der Fall ist) würde das Parlament immer noch frei vom Volk gewählt (wie in allen parlamentarischen Monarchien), die Monarchin/der Monarch hat keine politischen Entscheidungen zu treffen. Ihre/seine Aufgabe wäre es, Deutschland in Würde in der ganzen Welt zu repräsentieren, den Bundestag zu beraten und zu unterstützen, sie/er wäre für diplomatische Entscheidungen zuständig (Abkommen mit anderen Staaten etc.), und einiges mehr.
• In einer Republik wird das Staatsoberhaupt bekanntermaßen vom Volk gewählt. Leider ist es nie zu vermeiden, dass dieses Verfahren leicht die Züge eines "Wettbewerbs" annimmt, d.h. durch den Wahlkampf, durch das werben um Wähler wirkt das Amt des Staatsoberhaupts quasi wie ein "Preis", denn jeder der beteiligten Parteien versucht zu gewinnen – Das hinterlässt einen ziemlichen Hauer in der Würde des Staatsoberhauptes.
Eine Monarchie würde dieses Problem beheben: Das Staatsoberhaupt wäre ein Monarch, der von der kaiserlichen Familie gestellt wird und so wäre das höchste Amt im Land nicht länger diesen Streitigkeiten der Parteien ausgesetzt.
• Ein Monarch wird vom Jugendalter an auf seine Rolle als Staatsoberhaupt vorbereitet, er wächst in diese Aufgabe über Jahre hinweg hinein. Das macht ihn zu einem wesentlich kompetenteren Oberhaupt als ein gewählter Volksvertreter.
• In der Monarchie steht nicht in erster Linie eine einzelne Person an der Spitze des Landes (wie in der Republik), sondern die ganze kaiserliche Familie. Das wertet die Stellung der Familie in der Gesellschaft und nicht zuletzt die der Frau auf.
• Europa ist ein Kontinent, der etwas zustande gebracht hat, was wir sonst in der Welt (leider) nicht finden: Nirgends sonst leben und arbeiten Staaten so eng und freundschaftlich zusammen. In so einer Gemeinschaft ist es für die einzelnen Länder aber trotzdem wichtig, ihre Identität zu bewahren – diese Aufgabe meistert die Krone bis heute am besten.
• Die Monarchie ist nicht teurer als die Republik: Sogar das englische Königshaus kostet die Steuerzahler im Land im ganzen Jahr nicht mehr als ein Liter Milch – und was kostet ein Liter Milch: ein Euro? zwei Euro?
Noch ein paar Gedanken, die mir dazu eingefallen sind:
• Was viele nicht wissen: Auch die Bundespräsidenten Deutschlands gehören einer politischen Partei an. Horst Köhler z.B. kommt aus der CDU. Der Haken dabei ist folgender: Angenommen, ein neuer Bundespräsident soll gewählt werden. Eine Partei stellt einen Kandidaten aus ihren Reihen für die Wahl und gewinnt am Ende z.B. mit 60% der Stimmen.
Diese 60% der Wähler, die ihre Stimme für diesen Kandidaten gegeben haben, haben jetzt den Staatschef den sie wollten. Aber was ist mit den restlichen 40%? Die haben flach ausgedrückt eben Pech gehabt... Dieser Präsident wird jetzt gemäß den Richtlinien seiner Partei, die nicht alle Wähler sondern nur 60% davon gewählt haben, das erste Amt im Staat besetzen. Soll heißen, dieser Präsident, dieses Staatsoberhaupt verfolgt in erster Linie eine Politik, mit der wahrscheinlich nur 60% der an der Wahl beteiligten Bürger einverstanden ist.
In einer Monarchie kann zwar niemand mehr das Staatsoberhaupt wählen, dafür übernimmt aber der Monarch – der von keiner Partei irgendwie beeinflusst ist – die Rolle eines Oberhaupts, das nach Möglichkeit alle Meinungen und Ansichten der Bürger zu vertreten versucht.
• Die Krone ist Hüterin der Tradition und des Glaubens. Keine andere Institution ist in dieser Angelegenheit effektiver – Deutschland as Monarchie hätte also die Möglichkeit, Staat und Kultur in einer fortschrittlichen Gesellschaft zu verbinden und so das Weiterleben der deutschen Kultur zu sichern.
• Ich möchte zu dem vierten Grund oben noch was ergänzen: Eine Monarchie würde mit einer Familie an der Spitze nicht nur die Stellung der Familie und der Frau in der Gesellschaft aufwerten, sondern hätte auch folgenden Vorteil.
Ich weiß nicht warum, aber wenn man mal einen Blick in die Reihen unserer Politiker schaut, wird man hauptsächlich Männer antreffen, die Frauen sind in der Unterzahl: Trotz aller Wahlfreiheit und Demokratie ist das eigentlich nicht wirklich fair. Die Monarchie in Deutschland bietet aber die sichere Möglichkeit, wenigstens ein Amt davon auszunehmen – und nicht irgendein Amt, sondern das höchste des Landes. Was ich damit sagen will ist, Männer und Frauen hätten zumindest was die Position des Staatsoberhaupts angeht völlig gleiche Chancen, weil der Zufall der Geburt darüber entscheidet, welches Geschlecht das Oberhaupt hat und nicht die Wähler, die seit es Wahlen in Deutschland gibt noch nie eine Frau in dieses Amt gelassen haben.
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Soviel zu meinem Standpunkt, aber was denkt ihr darüber? Habt ihr schon mal über Monarchie in Deutschland nachgedacht? Wusstest ihr, dass es heute noch Monarchisten gibt? Was haltet ihr von einer parlamentarischen Monarchie (Was ist das? :D) in Deutschland? Bin mal auf eure Antworten gespannt