Wake me up when its all right

,,Schatz????? Sag mal, spinnst du?? Du kreuzt hier auf, um nur von dir zu erzählen und dann sagst du SCHATZ zu mir? Nach allem, was du mir angetan hast? Ich habe wegen dir keine richtige Beziehung mehr führen können, weil du es mir versaut hast! Ich dachte, du liebst mich und musst dann keine Frau vögeln, nur weil ich nicht gleiche jede Sekunde mit dir ****** will! Ich habe nie an den Richtigen geglaubt, doch als ich dich traf, habe ich gedacht, DU wärst es! Es wäre kein Mhytos, sondern Realität! Doch nein! Jetzt sitzt du hier, als wenn nichts gewesen wäre und spielst das arme Schaf, was verletzt worden ist! Weißte was? Ich habe keinen Bock mehr drauf! Wieso gehst du nicht einfach?!’’
Markus machte den Mund auf und wieder zu wie ein Fisch, der immer wieder nach Luft schnappt.
,,Ich bin hergekommen, um mit dir befreundet zu sein! Und ich habe nur über mich geredet, weil keine Reaktion von dir kam! Und, ich weiß nicht, wie ich diesen Fehler mit Marie wieder gut machen kann oder ob ich das überhaupt kann, bloß wollte ich weiter in Kontakt mit dir bleiben, weil du mir noch was bedeutest, auch wenn du es nicht glaubst! Ich hatte Marie nur, weil ich noch nicht reif genug war, um nur für eine Frau da zu sein! Es tut mir Leid!’’

Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand er auf und verließ das Zimmer. Wie versteinert saß ich da. Ich konnte und wollte ihn nicht so gehen lassen…
,,Warte!’’, rief ich und lief hinter ihm her...Es war mir egal, ob es falsch war, in diesem Moment, wollte ich die Sache einfach geklärt haben!

,,Ich glaube dir! Und ich danke dir, dass du mir die Wahrheit gesagt hast! Vielleicht ist es wirklich für uns beide besser, wenn wir vorerst Freunde bleiben! Ich meine, dass wir dann für immer Freunde bleiben!’’
Knallrot biss ich mir auf die Lippen. Na toll, habe ich mich gleich verplappert! Ich wollte ihm doch nicht gleich an die Nase binden, dass ich noch etwas sehr starkes für ihn empfand! Seine Hand lag auf meiner Schulter und meine auf seiner Brust…ich spürte seine Muskeln unter dem Shirt. Wie gern würde ich es einfach zerreißen, nur um seinen Körper zu sehen, berühren zu können. Seine Lippen sahen noch nie einladender zum Küssen aus, seine Augen haben noch nie so wunderschön gestrahlt. Judith hätte die Situation sofort zerstört und wäre dazwischen gegangen, aber sie war nicht hier und sie kann nicht jede von meinen Entscheidungen entscheiden…Es war mein Leben, das darf ich versauen!
,,Sofie, ich weiß, dass es zwischen Freunden, nicht erlaubt ist zu fragen, aber darf ich dich küssen?’’

,,Ja’’, hauchte ich und schon spürte ich seine Lippen, die sich sanft auf meine drückten. Ich ging näher an ihn ran und schlang meine Arme um seinen Körper. Ich merkte auch gar nicht, dass er mich wieder ins Schlafzimmer auf mein Bett trug, zu überwältigt war ich von diesem Gefühl….

,,Sofie, ich liebe dich!’’, sagte Markus immer wieder und drückte mich immer weiter in meine Decke hinein. Ich schmiss meine Schuhe in die Ecke und riss ihm sein Shirt von seinem Körper. Ich war bereit, nichts konnte mich jetzt aufhalten, einen weiteren Schritt zu gehen, doch gerade Markus wich zurück und stand auf. Er zog sein Oberteil wieder an.
,,Nein! Ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich benutzte! Ich geh jetzt lieber! Man sie sieht sich!’’ Er zwinkerte mir zu und ging. Ich stand verwirrt auf und lehnte mich an die Wand.

Er hatte es also wieder geschafft! Ich war mal wieder so dumm und hatte mich wieder auf ihn eingelassen! Und jetzt wollte er nicht mal mehr mit mir schlafen! Wollte er sich denn beweisen, dass er mich so oder so wieder haben kann? War ich nur ein Spiel? Bin ich seine zweite Wahl geworden? Erst jetzt wurde mir klar, wie abgekatert sein Vorgehen war…er kannte mich zu gut! Er wusste, wie er das kriegt, was er wollte….tränenüberströmt saß ich aufm Boden und schwor mir eins: Nie, wirklich NIE wieder, verliebe ich mich und tu mir diesen Scheiß an! NIE WIEDER! Ich habe besseres zu tun, als mein ganzes Leben für eine Sache zu verschwenden, die Sache namens Männer!

,,Hey, mein Schatz, steh auf!’’
Schläfrig rieb ich mir meine Augen und versuchte die Uhrzeit auf der Uhr zu erkennen.
,,Wieso weckst du mich um 3.00 Uhr, Chris? Lass mich weiterschlafen! Ich will jetzt keinen Sex, wenn du das meinst!’’ Er lachte und schüttelte den Kopf. ,,Nein, obwohl, Lust hätte ich immer….das ist ein anderes Thema! Nein, lass uns feiern! Wir sind ab heute schon ein Jahr zusammen!’’
Ich schlug mir die Hand auf die Stirn und stand auf. ,,Nicht, dass du denkst, dass ich es vergessen habe, bloß…es ist noch ein wenig zu früh!’’ Grinsend ging ich auf ihn zu.

,,Du bist mein ein und alles, da muss man so was seltenes machen!’’ - ,,Leute in der Nacht aufwecken?’’ - ,,Ha, ja, zum Beispiel!’’ Lächelnd schüttelte ich den Kopf. ,,Du bist mir einer!’’
Chris war ein Jahr älter als ich und der wundervollste Mann, den ich jemals kennen gelernt hatte. Das erste Mal habe ich ihn auf einer Party sehen, genau vor einem Jahr! Und um 3.00 Uhr hatten wir das allererste Mal miteinander geredet. Ja, ich wusste, ich hatte gesagt, dass ich mich nie wieder auf einen Mann einlasse, aber bei ihm machte ich eine Ausnahme, da er wirklich perfekt zu sein schien. Ja, es gibt keine perfekte Menschen, aber er war einfach nur toll in meinen Augen ohne große Fehler…
,,Sofie? Gleich nach dem Aufstehen möchte ich, dass du die Zöpfe aufmachst und dich schminkst, da du jetzt nicht so besonders aussiehst!’’ Lachend und mit einem Seitenhieb von mir reicher gingen wir beide wieder ins Bett.

,,Und, wie siehst du aus?’’ - ,,Ja, irgendwie wie immer halt, ne?’’
Zwar hasste ich Locken über alles, aber für ihn machte ich heute bei unserem einjährigen Jubiläum eine Ausnahme.
,,Ich kann mir vorstellen, dass du aussiehst wie ein schwarz haariger Engel!’’ Lachend hob ich die Augenbraue:,, Ich und ein Engel? Dann bist du Billie Joe Armstrong!’’ - ,,Na, siehst du nicht die Ähnlichkeit zwischen uns beiden!!! Also wirklich, dann bin ich ein wenig enttäuscht!’’
Kopfschüttelnd ging ich in die Küche, wo Chris schon sehnsüchtig wartete.

,,Da bist du ja, mein Schatz! Du hast doch nichts dagegen, dass ich jemanden eingeladen habe, um ein bisschen zu feiern, oder?’’ Ich hob skeptisch die Augenbraue:,, Es kommt drauf an, wer dieser Besuch ist!’’ Er gab mir einen zärtlichen Kuss und lächelte verschwörerisch. ,,Das wirst du noch früh genug sehen!’’
Es klingelte an der Tür, und weil Chris meinte er müsse unten noch etwas erledigen, ging ich öffnen. Schulterzuckend ging ich raus und ein schwacher Windzug wehte meine Haare aus meinem Gesicht.

Dann erstarrte ich.
,,Judith? Mein Gott, was hast du getan? Wieso bist du blond?’’ Ich bekam keine Antwort, sondern eine Umarmung, die uns beide fast zu Boden riss. ,,Sofie, ich habe dich so vermisst! Und, ach sorry Schatz! Das ist Daniel, ach, wieso sag ich das? Ihr kennt euch ja schon!’’ Sie zwinkerte mir zu.
Mit diesem Mann war Judith schon ungefähr 2 Jahre zusammen und sie liebten sich noch genauso doll wie am ersten Tag.
,,Wo ist denn mein Freund Chris?’’ Er und Chris kannten sich beide aus der Schule. Als mich Judith zu einer Party einlud, kam er mit Chris auch…natürlich zufällig…und den weiteren Verlauf kann man sich ja denken. ,,Der ist unten! Muss noch irgendwas erledigen!’’ Daniel nickte und ging ins Haus.

,,Na endlich ist er weg! Ich MUSS dir was erzählen!
Also, gestern ging ich wie gewohnt nach Hause und ahnte noch nichts. Ich öffnete die Tür und ein Geruch von Rosen kam mir entgegen. Es war wie in einem kitschigen Hollywoodfilm, überall lagen Rosenblätter auf dem Boden, die als Weg zum Schlafzimmer führten. Und dann saß er da, mitten in einem Rosenherz und mit einem Ring in der Hand…’’

,,Du willst mir jetzt sagen, dass ihr ver…verlobt seid?’’ Sie nickte glücklich und zeigte mir stolz den Verlobungsring. Ich staunte wirklich nicht schlecht.
Sie hatte immer gesagt, dass ich früher heiraten würde als sie und nun ist sie schon verlobt! ,,Das ist der Wahnsinn! Herzlichen Glückwunsch! Oh Gott, ist das toll!’’ Ich umarmte sie, als ich das Telefon klingeln hörte.
,,Ich geh mal lieber ran, vielleicht ist das ja meine Mutter, die wissen will, ob ich mit Chris immer noch zusammen bin.’’
Lachend ging ich ins Haus und hob den Hörer ab. ,,Sofie Kasch?’’