[Fotostory] Cruel To Be Kind

  • Wieder ein Zweiteiler, der Geheimnisse über SHIELD enthüllt.


    Zitat von Veruca

    leider bin ich momentan ein wenig unter zeitdruck, sonst hätte ich wohl schon die ganze fs verschlungen. hole ich aber nach, und dann gibts auch eine ausführlichere kritik... ;)


    Solange du das mit dem Lasen nachholst, macht das nichts. Ich freue mich schon auf die Kritik.



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    Als Ahmik in der SHIELD Basis angekommen war, hatte man ihn in einen Raum geführt und ihn ein System knacken lassen. Danach hatte ihn die Frau, die ihn beobachtet hatte, zu Stella West-Lawson geschickt.
    Ahmik klopfte an der Tür zum Büro, in dem sich die Frau angeblich aufhielt, und betrat es. Es waren drei Menschen im Raum, die sich leise unterhalten hatten, bis er hereingekommen war. Als er die Tür geöffnet hatte, hatten sie alle aufgehört zu reden und sich zu ihm umgedreht. Ahmik spürte ihre Blicke auf sich, sie sahen ihn sich genau an.









    „Ahmik Solen?“, fragte die blonde Frau, die auf ihn zukam und ihm die Hand entgegenstreckte. „Ich bin Stella West.“
    „Lawson“, fügte der Mann hinzu.
    Stella verdrehte die Augen. „Ich hätte nie heiraten sollen. Ich habe noch zu tun, deswegen kann ich mich heute nicht mit dir unterhalten, aber ich habe einen hervorragenden Ersatz gefunden. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.“
    Ahmik schüttelte den Kopf. Er hatte sowieso nicht erwartet, dass die Leiterin der Informationsabteilung sich groß mit ihm unterhalten würde.









    „Meine Stellvertreter sind Mirage Terrick-Horn, Leiterin der Unterabteilung, die sich mit Spionage befasst, und Eric Loran“
    „Warum stellst du sie nicht mit ihrem richtigen Namen vor und mich mit Eric?“, unterbrach Loran Stella. „Ich hasse diesen Namen. Ich bin Face.“
    „Face?“, wiederholte Ahmik.
    „Ich war früher Schauspieler und deswegen kennen viele mein Gesicht, deswegen Face.“
    „Face war Anführer eines unserer besten Teams, der Wraiths“, erklärte Stella.








    Als Stella gegangen war, machte Face es sich auf dem Sofa gemütlich, während Mirage Ahmik Fragen über seine Familie, sich selbst und sein Leben stellte, wobei Face hin und wieder einen dummen Kommentar machte.
    „Warum stellen wir die Fragen über seine Familie überhaupt? Es steht doch sowieso fest, dass wir früher oder später versuchen werden, seine Geschwister auch zu rekrutieren“, gähnte Face.
    „Wie meinen Sie das?“, wollte Ahmik überrascht wissen.
    „Er will damit sagen, dass, ganz egal wie du die Fragen über deine Geschwister beantwortest, wir irgendwann versuchen werden, sie irgendwie in SHIELD zu integrieren“, erklärte Mirage. „Und er hat Recht. Die Fragen nutzen niemandem. Bleib einfach noch eine Stunde oder so hier und mach was du willst, Stella wird sowieso nicht den ganzen Fragekatalog durchschauen.“

    Meine Fotostory:



  • Eine halbe Stunde später beschäftigte Mirage sich mit Papierkram und Ahmik unterhielt sich mit Face, der ihm von seiner Zeit als Schauspieler.
    „Hab das alles aber aufgegeben und bin lieber ein Wraith geworden.“
    Ahmik zog fragend die Augenbraue hoch. „Was ist ein Wraith?“
    Face lachte. „Ich bin wohl einer der wenigen, die was mit dem Begriff anfangen können. Die Wraiths wurden vor vierzehn Jahren gegründet, eine Trainingsgruppe, die aus Agenten zusammengesetzt war, die sonst wahrscheinlich nie einen Job bei SHIELD bekommen hätten, Störenfriede hauptsächlich, teilweise ehemalige Kriminelle. Viele von den ersten Wraiths sind noch da, die meisten arbeiten aber nicht mehr ganz nur für SHIELD, sondern haben noch einen anderen offiziellen Job. Mirage war auch eine von uns.“









    „Und was machst du jetzt? Bist du immer noch bei den Wraiths?“, erkundigte Ahmik sich und hütete sich davor, Face zu siezen. Er war davon alles andere als angetan.
    Face schüttelte den Kopf. „Die Wraiths gibt es offiziell nicht mehr. Aber was ich mache, ist eine gute Frage. Ich hab keine Ahnung. Mirage, was mache ich hier überhaupt noch?“
    „Du gehst anderen Leuten auf die Nerven, heulst rum, weil die Wraiths aufgelöst wurden und machst dich an Agentinnen ran“, kam von Mirage. Sie ließ es so klingen, als seien das gewöhnliche Aufgaben bei SHIELD. Offiziell bist du die oberste Instanz bei Operationen, die Betrug und Täuschung beinhalten, außerdem bist du ab und zu außerhalb der Basis tätig.“









    „Da hörst du’s. Manchmal vergesse ich es.“ Face grinste den Jungen vor sich an. „Du erinnerst mich an einen alten Freund“, murmelte er. „Dich nicht auch, M?“
    „Wenn du Kev meinst, ja.“
    Ahmik glaubte einen Moment lang, die beiden meinten Kev Darren, verwarf den Gedanken aber. Woher sollte Kev Face und Mirage bitte kennen?
    „Wenn ich dich daran erinnern darf“, fuhr Mirage fort, „wolltest du dich noch mit ihm und den beiden Irren treffen und dich betrinken.“
    Face schlug sich an die Stirn. „Was würde ich ohne dich tun, Mirage?“ Er klopfte Ahmik freundschaftlich auf die Schulter, verließ Mirages Büro dann hastig.
    „Er ist immer so“, versicherte Mirage Ahmik, der Face leicht entgeistert hinterher sah. „Und jetzt da er weg ist, können wir uns über Centerpoint und deinen Status als SHIELD Agent unterhalten.“









    Ahmik spürte ein unglaubliches Glücksgefühl in sich aufsteigen, obwohl er sein Können noch gar nicht unter Beweis gestellt hatte. Er hatte doch nur dieses Sicherheitssystem überlistet.
    Lag es wirklich an seinen Fähigkeiten oder war die Sache für ihn einfacher gewesen, weil seine Familie schon oft mit SHIELD zusammengearbeitet hatte? Waren Mirage und Face immer so aufgeschlossen oder taten sie es, weil sie seine Eltern kannten?
    „Kann ich was fragen?“, brachte Ahmik krächzend heraus.
    Mirage nickte.
    „Werde ich wegen meiner Familie wegen bevorteilt? Ich meine, ich habe doch gar nichts gemacht, nur dieses System geknackt –“
    „Normalerweise testen wir unsere Leute viel mehr als dich“, gab sie zu. „Aber wir sind uns sicher, dass es bei dir nicht nötig ist. Du hast vorher SHIELDs Hauptsicherheitssystem umgangen, als wäre es nicht da. Das hat noch keiner geschafft. Dich weiter zu testen wäre Zeitverschwendung.“




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    Meine Fotostory:

  • Ich beschwere mich ja nur ungern, aber ich hätte nichts gegen ein paar mehr Kommentare als beim letzten Teil. Vielleicht findet ihr in diesem Teil etwas zu kommentieren (z.B. Face, Kev, Wes & Hobbie die Wraiths oder sonst was), aber bitte, kommentiert.
    Diesmal kommt ein Zweiteiler und der erste Teil eines Dreiteilers, also drei Teile und zwölf Bilder.


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    Face hatte Kev von Anfang an gemocht, weil Kev der einzige unter den Wraiths gewesen war, der ihn nicht sofort erkannt hatte. Um genau zu sein, war Kev auf Face zugekommen und hatte gefragt, ob er wisse, von welchem Schauspieler die anderen vier Wraiths reden wurden. Das war der Anfang einer langen Freundschaft gewesen, die bis heute anhielt, obwohl Kev mittlerweile fast alle Filme gesehen hatte, in denen Face mitgespielt hatte.
    In all den Jahren hatten die beiden sich nur eine einziges Mal wirklich gestritten, als Face auf die Idee gekommen war, man könne Kevs Jugend verfilmen; natürlich mit ihm, Eric “Face” Loran, als Hauptperson.









    Heute war Face mit fünfunddreißig zu alt, um einen jugendlichen Kev Darren zu verkörpern, vor vierzehn Jahren wäre er aber die perfekte Besetzung gewesen, genau wie Kev hatte er dunkle Haare, von der Tatsache, dass er keine grüne Augen hatte, davon so fand Face, könne man absehen.
    Als Face nun die Bar betrat, in der er sich mit Kev, Wes und Hobbie treffen wollte, konnte er zwar weder Janson, noch Klivian finden, dafür aber erspähte er Darren, der alleine an einem Tisch weit hinten saß und ihm den Rücken zugekehrt hatte.
    Face dirigierte direkt auf den jüngeren Mann zu und setzte ohne große Worte neben ihn.
    Kev schien ihn nicht zu bemerken, stattdessen starrte er gebannt in das Glas, das vor ihm auf dem Tisch stand.









    „Role Model an Suncrasher, empfängst du mein Signal?“ Face wedelte Kev mit der Hand vor dem Gesicht herum, während er diese Worte, eine nicht sehr subtile Anspielung auf die Namen, die sie getragen hatten, während sie bei den Wraiths waren, sprach.
    „Was?“, fragte Kev überrascht und als er Face sah, weiteten sich seine Augen überrascht.
    „Du hast so abwesend in deinen Drink geschaut, dass ich dachte, du ertrinkst da drin. Du hast nicht mal geantwortet, als ich dich gefragt habe, wo der Rest ist.“
    „Wes haben wir verloren, als wir reingekommen sind. Ich glaube, er belästigt mal wieder eine gutaussehende Frau ... das Übliche. Gib Wes Alkohol und er vergisst, auf welchem Gleis er fährt.“
    Face nickt, er kannte Wes‘ sonderbares Verhalten nur zu gut, immerhin hatte er sehr lange mit ihm als Wraith gedient.









    „Hobbie ist vor einer ganzen Weile frische Luft schnappen gegangen, nachdem seine Hand sich mehrmals selbstständig gemacht hat.“
    „Du bist dir sicher, dass er im Augenblick nicht auf der Suche nach dem Gleis ist, das Wes gerade befährt, um seine Alienhand überfahren zu lassen?“, fragte Face langsam mit einem leicht besorgten Gesichtsausdruck.
    „Deine Witze sind genauso geschmacklos wie früher“, beschwerte Kev sich.
    „Es ist gut möglich“, verteidigte Face sich. „Erinnerst du dich nicht mehr daran, wie Hobbie mal versucht hat, sich die Hand von einem Zug überfahren zu lassen?“
    „Es reicht, Face!“, unterbrach Kev den ehemaligen Schauspieler, bevor dieser beginnen konnte, das Geschehnis detailliert zu schildern.

    Meine Fotostory:



  • „Wie läuft es bei dir mit Beziehungen?“, erkundigte Face sich bei Kev einige Zeit später, als Wes und Hobbie sich zu den zwei gesellt hatten.
    Der zuckte mit den Schultern. „Wie immer.“
    „Wie immer heißt gar nicht“, stellte Face leicht genervt fest.
    „Er lügt“, rief Wes ein bisschen zu laut.
    Alle Augen richteten sich auf ihn.
    „Ein verdammt attraktives Mädchen steht auf ihn.“
    „Was?!“ Kev war überrascht. „Von wem redest du?“
    Face zog interessiert eine Augenbraue hoch.
    „Janna Solen“, erklärte Wes.









    „Harris Solens Tochter?“, fragte Face ein wenig irritiert. Er war heute schon einem Solen über den Weg gelaufen und jetzt schien auch noch einer seiner besten Freunde mit dem Solen-Nachwuchs zu tun zu haben.
    Wes nickte, Kev sah Hilfe suchend zu Hobbie, der sah ihn nur unschuldig an.
    „Harris erschießt dich, Kev“, bemerkte Face trocken. „Sie ist gerade volljährig geworden, oder?“
    „Sie ist siebzehn, Face, und dazu auch noch seine Schülerin, seine beste Schülerin.“
    „Stimmt das alles, Kev?“
    „Ja. Sie ist meine Schülerin, aber sie ist sechzehn, nicht siebzehn.“
    „Ich meinte eher, ob es stimmt, dass sie auf dich steht.“
    „Nein, das ist absoluter Blödsinn! Janna und ich, wir sind nur gut befreundet.“









    „Du bist blind“, kam von Hobbie. „Es war nicht mal mir möglich zu übersehen, wie sie dich am Montag angeguckt hat oder besser gesagt, wie sie sich Mühe gegeben hat, dich nicht anzugucken, als du sie vor Wes gerettet hast. Und heute während der zweiten Stunde war es ja auch ganz schön auffällig. Sie ist zu dir in die Stunde gekommen, um sich mit dir zu unterhalten. Ich habe das alles bemerkt und das, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, es zu übersehen.“
    Wes stieß einen bewundernden Pfiff aus. „Das muss ja sehr bemerkbar gewesen sein, so wie Hobbie das schildert, da muss ich nichts mehr sagen.“
    „Gegen Hobbies Aussage kann ich wohl nichts einwenden“, seufzte Kev. „Ist es wirklich so auffällig?“
    Wes und Hobbie nickten.
    „Shtup!* “
    Wes und Hobbie nickten wieder.








    „Ich hoffe doch, sie sieht aus wie ihre Mutter“, kam von Face. „Wenn das der Fall ist, würde sogar ich mich auf dieses Mädchen einlassen.“
    „Sie ist noch hübscher als ihre Mutter“, gab Kev zu. „Aber es ist egal, wie sie aussieht, ich habe kein Interesse an ihr. Janna ist eine Freundin, nicht mehr.“
    „Ich fürchte, du irrst dich“, grinste Face.
    Kev sah ihn verstört an.
    „Deine Körpersprache verrät dich.“
    Kev stöhnte. Er hasste es, wenn Face Körperspracheanalysen machte.
    „Du magst sie.“
    „Ja, aber als Freundin, nicht als mehr!“
    „Er leugnet noch“, feixte Wes.
    „Hoffentlich bleibt das so“, meinte Hobbie mit düsterer Stimme.
    Kev gab seine Zustimmung in Form eines Grunzens wieder, das gar nicht zu ihm passte und Wes und Face zum Lachen brachte.




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    A/N: „Shtup“ ist keine Abwandlung von „Shut Up!“. Kev hätte ein Wort sagen sollen, das mit Sch beginnt und mit eiße endet, aber weil ich es in der Geschichte nicht zensieren wollte, aber ich ihn stattdessen auf jiddisch fluchen lassen, die Bedeutung bleibt die selbe.

    Meine Fotostory:



  • Als Kev am nächsten Morgen aufwachte, war es nicht das Klingeln seine Weckers, das ihn aufweckte. Es war ein Weckerklingeln, aber nicht jenes, an das er gewöhnt war.
    Das war nicht sein Wecker.
    Er drehte sich im Bett herum, auf der Suche nach dem Wecker, stellte er fest, dass das Bett sich nicht wie seines anfühlte, die Bettwäsche war aus einem anderen Stoff als seine und er spürte den Zug, der dadurch, dass er ein Fenster im Sommer immer offen ließ, entstand, nicht.
    Das war nicht sein Bett.
    Er öffnete die Augen und das erste, was er erblickte, war ein Filmposter von Brokeback Mountain ...
    Das war nicht sein Zimmer.
    Er wollte nicht sehen, wer neben ihm im Bett lag, davor fürchtete er sich zu sehr. Er konnte sich überhaupt nicht mehr an die letzte Nacht erinnern, wie er hier gelandet war, wie er ein Mädchen kennengelernt hatte, mit dem er hatte nach Hause gehen können.









    Er musste vollkommen betrunken gewesen sein, wenn er mit jemandem mitgegangen war. Er war nicht der Typ Mann, der sich mit einem One Night Stand zufrieden gab, er wollte eine Beziehung und das, obwohl er wusste, dass er kein Beziehungsmensch war.
    Kev erhob sich langsam, ohne auf die Seite zu schauen, bis er die Person neben sich den Wecker an die Wand werfen und im Halbschlaf reden hörte.
    „Lass mich schlafen, Hobbs. Ich will heute nicht zur Arbeit.“
    Kev gefror das Blut in den Adern. Er kannte diese Stimme.
    „Noch nicht, Hobbs.“
    „WES JANSON, WAS MACHE ICH IN DEINEM BETT?!?“, schrie Kev.









    Der von einer Farm in Wyoming stammende Mann öffnete die Augen und sah nicht wie erwartet Hobbie, sondern Kev.
    „Freut mich, dass du dich durch Geschrei für meine Gastfreundschaft bedankst“, maulte Wes.
    „Was mache ich in deinem Bett?“, fragte Kev erneut, diesmal ruhig, obwohl er mit sich kämpfen musste, um nicht auf den anderen Mann loszugehen, hätte Hobbie am vorherigen Abend nicht festgestellt, dass Kev sich davor fürchtete, gewalttätig zu werden. Die Tatsache, dass Wes möglicherweise nackt war, war ein weiterer Grund dafür, dass Kev sich am Riemen riss.
    „Du warst gestern betrunken“, erklärte Wes. „Und da wolltest du nicht nach Hause fahren.“
    „Ich war dicht und du warst noch in der Lage Auto zu fahren?“
    „Die Verkehrsregeln kannte ich auch nicht mehr wirklich, aber ich bin ja nicht so ein Schlappschwanz wie du, also hab ich dir angeboten, dich nach Hause zu fahren.“
    „Und wie bin ich hier gelandet? Hast du mich in deiner Trunkenheit mit Hobbie verwechselt?“










    Wes war kurz davor, eine Antwort zu geben, die nicht ganz der Wahrheit entsprach, nur der leicht aggressive Ton in Kevs Stimme hielt ihn zurück. „Ich hab mich nicht mehr erinnert, wie man zu dir kommt und du warst damit einverstanden, mit zu mir zu kommen. Du hast trotz des ganzen Alkohols ein ganz schönes Theater gemacht und wolltest sogar, dass ich mir einen Schlafanzug anziehe, aber du hast keinen gefunden und bist vor dem Kleiderschrank eingeschlafen. Ich war so gutmütig und habe dich ins Bett geschleppt, du durftest sogar auf einer Lieblingsseite schlafen, weil das nicht so weit vom Schrank weg ist.“
    „Das heißt, es ist nichts passiert?“
    „Glaubst du wirklich, ich würde mit einem Mann schlafen?“ Wes sah leicht irritiert zu Kev und Kev hielt es für besser, ihn nicht an Hobbie zu erinnern und sich stattdessen darüber zu freuen, dass Wes die Nacht über eine Unterhose getragen hatte.




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    Es ist wohl nicht schwer zu bemerken, dass ich versuche, euch die vielschichtige Person, die Kev ist, näher zu bringen, ohne dafür Flashbacks zu verwenden. Der Mann, der Kev heute ist, unterscheidet sich nämlich von dem Jungen, der er einmal war und über den Face gerne einen Film drehen würde.
    Da Wes und Hobbie in diesem Teil vertreten waren, bin ich gespannt zu erfahren, ob es wieder negative Meinungen zu ihrem Benehmen (hauptsächlich Wes') gibt.
    Und keine Sorge, ich habe nicht vor, Kevs ganzen Freundeskreis vorzustellen, obwohl das auch sehr interessante Personen sind. Ich habe sowieso zu viele Personen, da wird es nur noch komplizierter, wenn ich mit Kevs Freunden (insgesamt ca. zwölf, Wes, Hobbie, Face, die Solens, sowie Mara und Lucas eingeschlossen) komme.

    Meine Fotostory:

  • Du willst Kommis? OK, hier bekommst Du einen:

    Ich muss zugeben dass ich Deine FS anfangs "relativ" interressant fand. Dann jedoch kamm der Teil mit "Leet" und ich den Gedanken "was muss man da studiert haben :misstrau, schön... Och nö, keine Lust zum "übersetzen". Eine FS weniger zur Auswahl."
    Allerdings bin ich ein paar Seiten später dann wieder eingestiegen und habe letzte Woche beschlossen doch von vorn anzufangen. Ich hoffe der Leet-Teil enthällt nichts elementar wichtiges, da ich ihn schlicht übersprungen habe. Fremdsprachen sind nicht so mein Ding, Computer auch nicht, und dann beides zusammen ;) ?

    Die Story hast Du gut aufgebaut, man erfährt genug von den Einzelpersonen, um ihr Verhalten (zumindest zum Teil) nachzuvollziehen bzw. wiederzuerkennen. Aber trotzdem wechselst Du die Sichtweise oft genug um keine "One-Person-Show" daraus werden zu lassen, was Deiner Story auch abträglich wäre :up .

    Was ich jedoch etwas schade finde ist dass Du bereits am Anfang geschrieben hast dass kein happy-end in Sicht ist, wenn ich es richtig verstanden habe, es sogar ausgeschlossen hast. Wie gesagt, schade eigendlich, ich finde so wartet man irgendwie immer nur darauf, dass das "schröckliche" :schnappi eintritt, aber das magst Du anders sehen.
    Allerdings gebe ich zu das es auch grautöne gibt, zwischen dem schwarz der absoluten Karastrophe und dem weiß (rosarot) des absoluten... alles wird gut halt. Ich werde mich überraschen lassen was Du für richtig hällst.

    Was die "Wraiths" betrifft muss ich mir noch ein genaueres Urteil bilden, da gebe ich zu, noch ein wenig im Dunkeln zu tappen, hielt ich sie doch anfangs für eine Einbrechervereinigung auf der dem Gesetz gegenüberliegenden Seite, inzwischen bin ich nur noch skeptisch.

    Etwas gewundert habe ich mich über Deine Idee den Glauben der Figuren so zu betonen, ich sehe auch Juden eher als "Menschen" an, der Glaube ist bei mir eher zweitrangig, wenn nicht sogar weiter in den höheren Zahlen. Aber es erklärt einige Kleinigkeiten (obwohl meine Oma auch immer auf jiddisch geflucht hat, ohne Jüdin zu sein :D ).

    Nun, ich denke das reicht erstmal, ich werde weiterlesen,
    zumal ich Janna im Bezug auf Kev auch ein kleines bisschen verstehe :p ,
    bis demnächst,
    cassio

    [RIGHT][SIZE=1]'...sometimes it's cruel to be kind!'[/SIZE][/RIGHT]

  • Hihi, hätte ja nur noch gefehlt, dass die "Jungs" in der Bar anfangen wie im Kindergarten zu singen: "Janna liebt Kevin, Janna liebt Kevin..." (was, zugegebenermaßen, mehr gebracht hätte, wenn Janna anwesend gewesen wäre ;) )
    Die Bilder in der Bar finde ich besonders gelungen, normalerweise lege ich ja mehr Wert auf den Text und manchmal, wenn er besonders spannend ist - das gilt für alle Fotostories - schau ich die Fotos nur flüchtig an. Aber bei Deiner Story würde man da einfach zu viel verpassen, die sind echt genial.
    So, zurück zum Thema: Kev scheint ja nicht besonders viel Vertrauen zu seinen (sogenannten) Freunden zu haben, wenn er befürchtet, Wes hätte die Situation ausgenutzt... Und übrigens hab ich ja schon gehört, dass manche Leute nach zu viel Alkohol vergessen, dass sie bereits eine Beziehung haben - aber gleich die sexuelle Orientierung ['Ich glaube, er belästigt mal wieder eine gutaussehende Frau ... das Übliche. Gib Wes Alkohol und er vergisst, auf welchem Gleis er fährt']? Sehr interessant :D


    Tja, wem sagst Du das mit den vielen Charakteren in der Story - ich arbeite schon ein wenig an einer neuen, in der nicht weniger als 13 Hauptfiguren auftauchen sollen (von den Nebenfiguren ganz zu schweigen)... Das heißt dann übrigens auch, dass die laufende Story fast zu Ende ist, genau genommen kommt nur noch ein Teil.


    LG
    Ginnie


    P.S.: Vergiss nicht, dass die Votingfrist am Sonntag abläuft :)
    Hoffe, Du hast 14 gute Songs gefunden...?!

    [CENTER][SIZE="3"][COLOR="darkred"]:jeah[FONT="Comic Sans MS"]We are the Winners... of Eurovision[/FONT]:jeah [/COLOR][/SIZE][/CENTER]
    [CENTER]Meine Fotostory:
    [SIZE="3"]Heaven and Hell[/CENTER][/SIZE]

  • Zitat von cassio

    Ich muss zugeben dass ich Deine FS anfangs "relativ" interressant fand. Dann jedoch kamm der Teil mit "Leet" und ich den Gedanken "was muss man da studiert haben :misstrau, schön... Och nö, keine Lust zum "übersetzen".


    Es stand ja immer in Klammer dabei, was es heißt, weil ich keinem zumuten kann, dass er leet entziffern kann. Was du noch studiert haben musst, um die Story besser zu verstehen? Ich empfehle Kenntnis mit Indie Rock. Wenn du dich da aber nicht auskennst, kann ich dich damit trösten, dass Jason auch keine Ahnung darüber hat. Hilfreich ist beim Lesen auch die Fähigkeit, die Personen in verschiedene Gruppen einstufen zu können (leicht psychopathisch, vollkommen wahnsinnig, Besitzer eines gesunden Menschenverstandes, Fanatiker, ...).


    Zitat von cassio

    Allerdings bin ich ein paar Seiten später dann wieder eingestiegen und habe letzte Woche beschlossen doch von vorn anzufangen.


    Eine hervorragende Idee, ich kann dir nur gratulieren. Du bist zur richtigen Zeit eingestiegen, denn es gibt keine falsche Zeit, um damit anzufangen, meine Story zu lesen (Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich von mir kommt oder einer meiner selbstverliebten Charaktere das geschrieben hat).


    Zitat von cassio

    Ich hoffe der Leet-Teil enthällt nichts elementar wichtiges, da ich ihn schlicht übersprungen habe.


    Der Leet-Teil war nicht sonderlich wichtig, ich bin mir nicht mehr so sicher, warum der überhaupt existiert, wenn ich meine Aufschriebe zu dem Teil wiederfinde.


    Zitat von cassio

    Die Story hast Du gut aufgebaut, man erfährt genug von den Einzelpersonen, um ihr Verhalten (zumindest zum Teil) nachzuvollziehen bzw. wiederzuerkennen.


    Und obwohl ich das tue, muss ich die eine oder andere Person hin und wieder vernachlässigen, worunter meist Annie und Ganner leiden, aber die beiden sind eher wichtige Nebenfiguren als Hauptpersonen. Und in diesem Teil kommen die beiden auch mal ins Rampenlicht.


    Zitat von cassio

    Aber trotzdem wechselst Du die Sichtweise oft genug um keine "One-Person-Show" daraus werden zu lassen, was Deiner Story auch abträglich wäre :up .


    Ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre. Wenn ich beginne, eine Person zu schreiben, dann wächst sie mir mit der Zeit mehr und mehr ans Herz. Ein gutes Beispiel ist Jack, den ich zu Beginn eher widerwillig geschrieben habe, weil ich ihn so langweilig und einseitig fand. Aber schon bei seinem zweiten oder dritten Auftritt war meine Antipathie für ihn verschwunden und er hat aufgehört, eindimensional zu sein. Ich bezweifle, dass ich in der Lage wäre, eine Story zu schreiben, in der es nur eine wirkliche Hauptperson gibt, denn dann würde ich noch mehr Details aus den Leben aller Personen kennen, die auch nur einmal auftauchen.


    Zitat von cassio

    Was ich jedoch etwas schade finde ist dass Du bereits am Anfang geschrieben hast dass kein happy-end in Sicht ist, wenn ich es richtig verstanden habe, es sogar ausgeschlossen hast. Wie gesagt, schade eigendlich, ich finde so wartet man irgendwie immer nur darauf, dass das "schröckliche" :schnappi eintritt, aber das magst Du anders sehen.


    Mittlerweile bereue ich es, das geschrieben zu haben, weil ich mit selber nicht mehr sicher bin, wie die Geschichte enden wird, seit die Personen mit mir durchgegangen sind und ich oft nur noch der Schreibsklave bin und das abtippe, was die Personen in meinem Kopf mir befehlen. Als ich mit der Story angefangen habe, wusste ich genau, wie alles enden würde und es war nicht das, was ich als perfektes Ende sehe, deswegen habe ich gesagt, es wird kein Happy End geben. Aber dann habe ich mich immer mehr mit dem geplanten Ende abgefunden und entschieden, dass es doch ein Happy End ist, nur um dann alle Pläne für das Ende verwerfen zu müssen, weil die Charaktere nicht alle glücklich waren und fanden, es passt nicht zu ihnen. Wie es also ausgeht, weiß ich nicht genau. Somit ist die Sache mit dem Happy End oder Sad End nicht mehr aktuell.


    Zitat von cassio

    Was die "Wraiths" betrifft muss ich mir noch ein genaueres Urteil bilden, da gebe ich zu, noch ein wenig im Dunkeln zu tappen, hielt ich sie doch anfangs für eine Einbrechervereinigung auf der dem Gesetz gegenüberliegenden Seite, inzwischen bin ich nur noch skeptisch.


    Das kann ich nachvollziehen, immerhin werden die Wraiths zum ersten Mal erwähnt, als Kev gerade bei Hobbie einbricht und die Mitglieder der Wraiths, die ich vorgestellt habe, sind nicht gerade vorbildlich. Kev mit seiner geheimnisvollen Vergangenheit, Hobbie, der Pessimist mit einigen Krankheiten, der ehemalige Schauspieler Face und Wes, der auch nicht ganz richtig tickt und wohl der schlimmste der vier ist.


    Zitat von cassio

    Etwas gewundert habe ich mich über Deine Idee den Glauben der Figuren so zu betonen, ich sehe auch Juden eher als "Menschen" an, der Glaube ist bei mir eher zweitrangig, wenn nicht sogar weiter in den höheren Zahlen. Aber es erklärt einige Kleinigkeiten


    Kev und die Solens sollen nicht dadurch definiert werden, dass sie Juden sind, es ist eher unwichtig. Kev hat auch nur auf jiddisch geflucht, weil ich mir nicht sicher war, ob es im Forum erlaubt ist, Schimpfwörter zu verwenden. Die jüdischen Personen in meiner Geschichte sind auch nicht extrem gläubig, sie halten sich nicht einmal an die meisten jüdischen Vorsätze, außer vielleicht Kev, wenn er am Samstag keine Lust hat aufzustehen und mit der Ausrede, es sei Sabbath den ganzen Tag im Bett bleibt.
    Für mich ist Religion auch sehr unwichtig, ich bin selbst Atheistin, ich weiß auch nicht mehr genau, warum die Solens Juden sind.


    Zitat von cassio

    zumal ich Janna im Bezug auf Kev auch ein kleines bisschen verstehe :p


    Ich kann Janna auch verstehen, Kev ist ein charismatischer, gutaussehender, erfahrener Mann mit einem guten Musikgeschmack (übersieh das am besten). Für Janna ist Kev ja nur zweitrangig ein Lehrer und zuerst ein Freund, auch wenn andere das nicht so sehen.


    Zitat von GinnieW

    Hihi, hätte ja nur noch gefehlt, dass die "Jungs" in der Bar anfangen wie im Kindergarten zu singen: "Janna liebt Kevin, Janna liebt Kevin..." (was, zugegebenermaßen, mehr gebracht hätte, wenn Janna anwesend gewesen wäre ;) )


    Das würden die drei niemals tun, denn keiner der vier verwendet seinen richtigen Vornamen. „Janna liebt Kev, Janna liebt Kev ...“ hingegen könnte Wes‘ Lieblingslied werden und Face würde sicherlich in den Gesang einstimmen. Vielleicht hat Wes ja in irgendeiner Mittagspause wenn er nicht damit beschäftigt ist, Bäume umzupflanzen, Zeit, mit Hilfe der Lautsprecher, die im ganzen Schulhaus angebracht sind, eine Gesangseinlage einzulegen.


    Zitat von GinnieW

    Die Bilder in der Bar finde ich besonders gelungen, normalerweise lege ich ja mehr Wert auf den Text und manchmal, wenn er besonders spannend ist - das gilt für alle Fotostories - schau ich die Fotos nur flüchtig an. Aber bei Deiner Story würde man da einfach zu viel verpassen, die sind echt genial.


    Wenn ich mir selbst die Bilder ganz am Anfang anschaue und sie mit den jetzigen vergleiche, hat sich an der Qualität viel verändert. Jetzt wird kein Bild hochgeladen ohne mit Photoshop bearbeitet zu werden und ich muss sagen, dass ich mit den Ergebnissen recht zufrieden bin und nicht die einzige zu sein scheine.


    Zitat von GinnieW

    Kev scheint ja nicht besonders viel Vertrauen zu seinen (sogenannten) Freunden zu haben, wenn er befürchtet, Wes hätte die Situation ausgenutzt...


    Kev hat nie geglaubt, Wes hätte ihn ausgenutzt, er hat eher befürchtet, dass sie in der Nacht zuvor zu viel getrunken haben und in der Abwesenheit von klaren Gedanken mit einander geschlafen haben. Er weiß, dass Wes ihn nicht auf solche Art ausnutzen würde, weil Wes nicht das geringste Interesse an Kev hat. Wäre Kev eine Frau, ist es gut möglich, dass Wes ihn abgefüllt hätte, aber wie Wes gesagt hat, er schläft nicht mit Männern.


    Zitat von GinnieW

    Und übrigens hab ich ja schon gehört, dass manche Leute nach zu viel Alkohol vergessen, dass sie bereits eine Beziehung haben - aber gleich die sexuelle Orientierung


    Habe ich jemals bestätigt, dass Wes schwul ist? Außer einigen zugegeben nicht sehr subtilen Andeutungen im Text gibt es nichts, dass diese Theorie belegt. Er selbst leugnet ja, mit Männern zu schlafen (nachdem er Hobbie gebeten hat, ihn schlafen zu lassen, als würde er fast jeden Morgen tun). Über Wes‘ sexuelle Orientierung denkt man am besten nicht nach, es wird einem den Kopf zerbrechen, wie es schon Kev und vielen anderen, darunter Hobbie, passiert ist. Schon mal daran gedacht, dass er vielleicht unentschlossen ist?


    Zitat von GinnieW

    Tja, wem sagst Du das mit den vielen Charakteren in der Story - ich arbeite schon ein wenig an einer neuen, in der nicht weniger als 13 Hauptfiguren auftauchen sollen (von den Nebenfiguren ganz zu schweigen)...


    Da habe ich mit Kev, Janna, Jason, Ahmik, Kyla Tenna, Tahiri, Jack, [Ganner und Annie] ja weniger Hauptpersonen. Trotzdem werde ich nicht alle Wraiths vorstellen, vielleicht bekommen die irgendwann eine Fotostory für sich (ich kann mir das allgemeine Aufstöhnen beim Gedanken, Wes als Hauptperson zu haben, vorstellen). Mal sehen, erst muss ich die hier abschließen, was noch sehr lange dauern wird, bei den vielen Plänen, die ich habe.

    Meine Fotostory:



  • Ganner war kein Freund von Ritualen oder sonstigen Dingen, die sich Tag um Tag wiederholten, er war sich recht sicher, dass das zum Teil an seinen Freunden lag. Bevor er Janna kennengelernt hatte, war er mit seiner täglichen Routine glücklich gewesen, doch jetzt wollte er jeden Tag so leben, dass er sich vom letzten unterschied.
    Es gab nur wenige Dinge, die er in regelmäßigen Abständen tat und dazu gehörte, sich jeden Morgen vor Schulbeginn mit Annie und Janna zu treffen, im Sommer draußen sitzen, mit den beiden über Belangloses reden. Manchmal vermisste er Zachs Anwesenheit und wenn er das tat, suchte er meistens nach Jannas Augen und irgendwie wusste er, dass es ihr genauso ging.








    „Hörst du mir überhaupt zu?“, drang Annies Stimme zu ihm.
    Er schüttelte den Kopf und sie schnaubte. „Warum mache ich mir überhaupt die Mühe, dir ds zu erzählen, wenn du sowieso nicht zuhörst?“
    Ganner schenkte ihr ein schiefes Grinsen. „Du weißt genau, dass du jemandem von deinen ...“ Er suchte nach dem geeigneten Wort. „... deinen Abenteuern erzählen willst und ich der einzige bin, der es sich anhört. Ob ich aufpasse oder nicht, ist doch nebensächlich.“
    Annie verdrehte die Augen. Es war noch verhältnismäßig früh und erst wenige Schüler waren da, allerdings gehörten die Solens nicht dazu; Annie nahm an, dass Janna und Jason wieder einmal verschlafen hatten.









    Sie legte sich hin und sah in den Himmel, musste aber schon nach einigen Sekunden die Augen schließen, weil die Sonne in ihren Augen schmerzte.
    „Gehen wir heute Abend weg?“, erkundigte sie sich, obwohl sie die Antwort schon zu kennen glaubte. Sie war in den letzten zwei Jahren fast jeden Mittwochabend mit Ganner unterwegs gewesen, manchmal war noch jemand mitgegangen, aber meist waren es nur sie gewesen.
    „Ich kann nicht“, brachte Ganner leicht gequält heraus.
    Annie kannte Ganner gut genug und gewöhnlich sprach er nur so, wenn er Tahiri wegen zu Hause bleiben oder seinen Aufgaben als Schulsprecher – eine Rolle, die überhaupt nicht zu ihm passte – nachkommen musste.








    „Ich muss babysitten“, erklärte Ganner.
    „Findest du nicht, dass Tahiri alt genug ist, um selber auf sich aufzupassen, wenn eure Mutter abends weg ist?“
    „Nicht Tahiri. Die ist heute Abend bei Zach in der Garage und lässt seine miserablen Bass-Künste über sich ergehen. Ich bin mit Jack Feller unterwegs.“
    „Wirst du den Kerl nie wieder los?“, fragte Annie.
    „Du kannst ja mitkommen“, schlug Ganner vor.
    Wie erwartet schüttelte Annie den Kopf. „Frag jemand anderen, ob er mitkommt.“

    Meine Fotostory:



  • „Als ob jemand freiwillig in Jack Fellers Gesellschaft ist“, schnaubte Ganner. „Von ‘hiri mal abgesehen, aber meine Schwester ist sowieso nicht besonders zurechnungsfähig.“
    „Wetten, ich finde jemanden, der heute mit dir und Jack weggeht?“
    „Das schaffst du nicht.“
    „Wetten?“
    „Ich weiß sowieso, wie die Wette ausgeht, das ist reizlos.“
    „Wetten?“
    „An wen denkst du?“
    „Janna.“
    Ganner sah Annie mit großen Augen an. Er wusste nicht, was er denken sollte. „Hast du gesehen, was passiert ist, als die beiden einander am Montag über den Weg gelaufen sind? Janna geht nie freiwillig mit ihm weg.“








    „Doch“, versicherte Annie Ganner und sah ihn mit einem verschwörerischen Grinsen an. „Vertrau mir.“
    „Ich hab Angst“, gestand Ganner.
    „Überlass mir das Denken ... und das Reden.“
    Er schien ihr nicht wirklich zu glauben, dass sie das, was sie beabsichtigte, bewerkstelligen konnte, protestierte aber nicht. Wozu sollte das denn auch gut sein, Annie würde es sowieso nicht schaffen, Janna dazu zu überreden, mit Jack Feller Zeit zu verbringen. Es war wahrscheinlicher, dass Janna und Zach wieder Frieden schlossen und das würde nie geschehen.
    „Da kommt sie ja schon. Hey Janna!“









    Janna kam auf ihre Freunde zu und setzte sich zu ihnen, Jason grüßte Ganner und Annie kurz, lief dann weiter. Ganner nahm an, er seie auf der Suche nach Kyla.
    „Was machst du heute Abend?“, wollte Annie wissen.
    Janna zuckte mit den Schultern. „Bei Dad in der Garage sitzen und ihm dabei zuschauen, wie er sein Auto repariert oder kaputt macht. Vielleicht streite ich mich auch mit meinen Brüdern oder versuche, Mathehausaufgaben zu machen, obwohl ich genau weiß, dass ich auf keine Lösung kommen werde.“
    „Sieht aus, als wärst du zu beschäftigt, um was mit Ganner zu unternehmen“, stellte Annie mit einem leichten Grinsen fest.









    „Was machst du heute?“, fragte Janna, die anscheinend bereit war, ihr interessantes Abendprogramm Ganner zu liebe zu ändern.
    „Ich geh mit –“, begann Ganner, doch Annie schnitt ihm sofort das Wort ab:
    „Er geht an diesen komischen Ort, an dem Zach mit seiner Band ab und zu auftritt.“
    „Wenn Zach da ist, gehe ich nicht. Du kannst versuchen, was du willst, du wirst es nicht schaffen, mich wieder mit ihm zu verkuppeln.“
    „Zach spielt heute nicht, zumindest nicht in der Öffentlichkeit, nur in seiner Garage.“
    „Gut, dann komme ich mit“, entschied Janna.
    Ganner sah bewundernd zu Annie und nahm sich vor, keine ihrer Wetten jemals anzunehmen.




    ------


    Fragt sich nur, ob der Abend mit Jack besser wird, als er mit Zach oder mit den Matheaufgaben gewesen wäre.

    Meine Fotostory:

  • Hallo Nath,


    Deine FS ist wirklich toll, die Geschichte hat sich super entwickelt.
    Die Charaktere sind sehr interessant, irgendwie scheint ja fast jeder so "seine Leiche im Keller zu haben"?
    Und was das wohl für eine "Verein" ist der ein so junges Informatikgenie rekrutieren will? Das läuft so nach dem Motto "junge Pferde lernen schneller"; das kann nichts Gutes heissen... :misstrau Ich befürchte da rummst es wohl noch gewaltig. Lassen wir uns überraschen :)


    LG, Lenya


    P.S.: hat Deine Affinität zum Hebräischen etwas mit Deinem eigenen (Nick)Namen zu tun?

  • Dieser nächste Teil, der die erste Hälfte vom Achtteiler „Finding Me“ ist, bringt die Handlung um ein gewaltiges Stück weiter – oder auch nicht – und erforscht die Personen noch mehr.


    Zitat von Lenya

    Deine FS ist wirklich toll, die Geschichte hat sich super entwickelt.


    Freut mich, das zu hören bzw. zu lesen. Es gibt nichts Besseres, als zu wissen, dass den Lesern die Richtung gefällt, die die Geschichte eingeschlagen hat.


    Zitat von Lenya

    Die Charaktere sind sehr interessant, irgendwie scheint ja fast jeder so "seine Leiche im Keller zu haben"?


    Teilweise mehr als eine, auch wenn ein paar Personen nur die Leichen von Ratten o.ä. im Keller haben und andere eine ganze Gruft.


    Zitat von Lenya

    Und was das wohl für eine "Verein" ist der ein so junges Informatikgenie rekrutieren will? Das läuft so nach dem Motto "junge Pferde lernen schneller"; das kann nichts Gutes heissen... :misstrau Ich befürchte da rummst es wohl noch gewaltig.


    SHIELD rekrutiert nicht nur Informatik-Genies. Bei ihnen kann man fast mit jedem Talent einen Job bekommen, wenn man die richtigen Kontakte hat. Dass da was faul sein könnte ist gut möglich, es werden ja auch Kriminelle rekrutiert und Kev ist dort auch schon als Jugendlicher Mitglied gewesen (siehe And Now You Want To Ask Me How aus Seite 10).


    Zitat von Lenya

    hat Deine Affinität zum Hebräischen etwas mit Deinem eigenen (Nick)Namen zu tun?


    Ich heiße Nathalia, kurz Nath, aber das ist ein russischer Name. Skywalker ist auch nicht besonders hebräisch. Ohne lange nachzudenken würde ich darauf tippen, dass mein Interesse an Juden hauptsächlich Magneto (X-Men, MARVEL Comics) zuzuschreiben ist. Ich habe bei einigen Gene Games mitgemacht und mir dafür Kinder von Magneto ausgedacht, wobei ich auf hebräische Namen gestoßen bin. Ist eine lange Geschichte.



    --------------------





    Gegen sieben Uhr erreichte Janna das Baithouse, wo sie sich mit Ganner verabredet hatte. Bevor sie aufgebrochen war, hatte sie sicher gestellt, dass Zach nicht anwesend sein würde, sie glaubte nicht, dass sie nach den gestrigen Geschehnissen seine Gegenwart hätte ertragen können und sie kannte Annie gut genug, um zu wissen, dass sie die Gewohnheit hatte, ihre Freunde verkuppeln zu wollen. Hinzu kam, dass Annie Janna und Zach immer für das perfekte Paar gehalten hatte und das das für Annie genug war, um alles zu versuchen, damit die beiden wieder zusammenfanden.








    Janna sichtete Ganner, der zu ihrer Überraschung nicht alleine war. Zwar konnte sie Ganners Begleiter nur von hinten sehen, aber das genügte, damit Janna sich ein Bild von ihm machen konnte. Dunkle Haare, bleich und Kleidung, die ein normaler Mensch nicht tragen würde – das musste Jack Feller sein.
    Wie wahrscheinlich war es, dass er hierher kommen würde? Janna schüttelte den Kopf, sie täuschte sich bestimmt. Wie sollte Jack überhaupt vom Baithouse erfahren haben? Es war ein Geheimtipp, viele die schon ihr ganzes Leben in dieser Stadt gelebt hatten, kannten es nicht, warum sollte also dieser bleichte Junge es also kennen?









    Etwa zehn Minuten später wusste Janna, dass sie sich nicht geirrt hatte, dass Ganners schlechtgekleideter Gesprächspartner tatsächlich Jack Feller gewesen war, mit dem Ganner sich hier verabredet hatte. Ihre Laune hatte ihren Tiefpunkt erreicht und sie saß still da, während Ganner und Jack sich über Militärschulen unterhielten und Ganner so aussah, als würde er gleich einschlafen.
    „Ich würde meine Kinder nie auf eine Militärschule schicken.“ Es war das erste Mal, das Janna etwas zum Gespräch beitrug und die beiden Jungen sahen sie überrascht an.
    „Warum nicht?“, erkundigte Jack sich.









    „Es ist nicht die Natur des Menschen. Das Militär sorgt dafür, dass seine Rekruten Befehle entgegennehmen und diese zufriedenstellend ausführen. Dabei wird nicht darauf Wert gelegt, dass man selbstständig denkt, man bekommt alles, was man wissen muss, gesagt und soll die Befehle ja nicht hinterfragen.“
    „Du stellst das übertrieben dar. Das, was du kritisierst, nennt man Disziplin, etwas, das jeder Mensch haben sollte. Ich verstehe natürlich, dass deine Familie nicht gerade dafür bekannt ist, diszipliniert zu sein. Hast du schon einmal daran gedacht, dass deine Eltern dich vielleicht so erzogen haben, dass du Disziplin als etwas Negatives siehst?“

    Meine Fotostory:



  • „Meine Eltern haben mir beigebracht, meinen Mund aufzumachen und meine Meinung zu sagen, statt blind zu gehorchen. Ich wurde nicht von klein an darauf vorbereitet, eines Tages in die Fußstapfen meines Vaters oder meiner Mutter zu treten.“
    „Das sieht man. Du bist nicht gerade diplomatisch und um ein Krimineller zu werden muss man nicht groß vorbereitet werden.“
    Jannas Augen verengten sich zu Schlitzen. „Als – wie du es nennst – Krimineller kann man wenigstens sein eigenes Ding durchziehen, in dieser Geschäftsbranche wird einem nicht beigebracht, dass selbstständiges Denken etwas Schlechtes ist, das man vermeiden sollte.“









    Ganner sah von Janna zu Jack und wieder zurück, während die beiden ihre Standpunkte vertraten, wobei sie einander mehr als einmal Beleidigungen an den Kopf warfen, die alle etwas mit ihren Vätern zu tun hatten. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass es bald schon zu mehr als Beleidigungen kommen würde und das wollte er vermeiden.
    Er räusperte sich, doch Janna und Jack nahmen ihn nicht wahr.
    „Janna!“, rief er und seine Freundin, die gerade ihre Sichtweise erläutert hatte, verstummte.
    Jack und Janna wendeten sich ihm zu, Ganner hatte das Gefühl, sie hätten seine Anwesenheit während ihrer hitzigen Debatte ganz vergessen.








    „Ich will in Zukunft noch hier reindürfen, aber die Chancen stehen schlecht, wenn ihr euch weiterhin so streitet.“
    „Das war eine Diskussion“, warf Jack ein.
    „Was auch immer, ich schlage vor, dass wir die Begriffe Militär, Disziplin und Vater aus unserem Wortschatz löschen, solange wir hier drin sind. Beschäftigen wir uns doch stattdessen mit etwas anderem.“
    Jack nickte. „Ich werde mich mit dem Klo beschäftigen.“








    „Was hast du dir dabei gedacht, mich hierher mitzubringen?“, fragte Janna Ganner mit eisiger Stimme, nachdem Jack seine Suche mit den Toiletten begonnen hatte. „Du weißt genau, dass ich diesen Trottel nicht leiden kann.“
    „Du hast nur gesagt, dass du nicht mitkommst, wenn Zach da ist, von Jack hast du nichts gesagt.“ Ganner setzte einen unschuldigen Blick auf, doch darin war er nicht sonderlich gut. „Ich dachte, vielleicht versteht ihr euch, wenn ihr euch richtig kennenlernt.“
    „Wir haben uns prächtig verstanden. Er hat meinen Vater einen Kriminellen und einen Schmuggler genannt!“
    „Du musst zugeben, dass du ihn provoziert hast.“
    Janna warf ihm einen wütenden Blick zu, sie würde wohl einige Zeit nicht mehr mit ihm reden.

    Meine Fotostory:



  • „Hi, Ganner.“
    Ein Mädchen, Janna glaubte sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben, stand mit einem breiten Lächeln an Ganners Seite. Der Höflichkeit halber fügte sie noch „Hi, Solen“ hinzu.
    Ein kaum bemerkbares Aufleuchten in seinen Augen verriet Janna, dass es sich bei dem Mädchen wohl um jemanden handelte, der bei Ganner Interesse weckte. Janna überlegte, von wem Ganner in den letzten Wochen gesprochen hatte, suchte nach einem Namen, den sie dem Mädchen zuordnen konnte.
    „Ich wusste nicht, dass du ins Baithouse kommst.“
    „Mein erstes Mal, es wurde mir von – äh, jemandem empfohlen.“
    Janna war sich ziemlich sicher, dass dieser jemand Annie Casper hieß.








    „Willst du dich zu uns setzten? Ganner hatte sein perfektes Lächeln aufgesetzt, das zumindest teilweise daran Schuld war, dass er letztes Jahr zum Schulsprecher gewählt worden war. Viele Mädchen hätten alles dafür gegeben, dass Ganner ihnen dieses Lächeln schenkte und das wusste er nur zu gut.
    Janna konnte dem Mädchen ansehen, dass es sich ohne zu zögern auf den freien Platz gesetzt hätte, wäre da nicht Janna gewesen, denn obwohl sie recht viel Ansehen hatte, waren die Mädchen auf der Bishop High nicht sonderlich scharf darauf, mit ihr gesehen zu werden.
    „Lieber nicht, aber wenn du Lust hast zu tanzen –“ Sie errötete und beendete ihren Satz nicht.









    Ganner sah fragend zu Janna und sie war höchst zufrieden darüber, dass er zumindest soviel Anstand besaß, sie nicht mit Jack allein zu lassen. Er wollte mit diesem Mädchen, Amanda, tanzen, aber er würde Janna zuliebe darauf verzichten.
    „Weißt du, das ist jetzt ein bisschen unpraktisch.“ Er war etwas frustriert, dass ihm die Chance durch die Lappen ging. „Ein ander Mal aber gerne.“
    Amandas Lächeln verschwand von ihren Lippe, sie hatte ihren ganzen Mut aufbringen müssen und wofür? Für nichts und wieder nichts! Langsam entfernte sie sich.








    Janna gab ein resignierendes Seufzen von sich und trat Ganner unter dem Tisch gegen das Schienbein. Er sah zu ihr und sie nickte. Seine tiefblauen Augen spiegelten Erstaunen wieder.
    „Bist du dir sicher?“
    „Mach schon, bevor ich es mir anders überlege“, grummelte Janna.
    „Ich bin dir was schuldig.“ Ganner stand auf. „Ich liebe dich, Jay.“ Er lehnte sich zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er Amanda hinterher rannte.
    Janna sah ihm nach und dabei fiel ihr Jack ins Auge, der auf sie zukam und den Ganner anrempelte. Jack sah ihm kurz hinterher, setzte sich dann zu Janna.
    „Was tut er?“
    „Er beglückt ein verliebtes Mädchen und macht sich einen schönen Abend. Ich bezweifle, dass wir ihn heute nochmal zu Gesicht bekommen.“

    Meine Fotostory:



  • Janna und Jack saßen lange schweigend da, nachdem Ganner die beiden allein gelassen hatte, keiner wusste so genau, was er sagen sollte, obwohl Jack seit seiner ersten Begegnung mit Janna versucht hatte, mit ihr zu reden, fühlte er sich jetzt unsicher.
    „Wusstest du davon?“, fragte Janna.
    „Wovon?“
    Janna war von ihren Freunden – von Jason vielleicht abgesehen – gewöhnt, dass sie meist genau wussten, was sie meinte, ohne dass die es so genau erklären musste. „Von allem hier? Wusstest du, dass ich hier sein würde?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ganner hat nicht gesagt, dass außer uns zwei noch jemand da sein würde. Warum?“









    „Ich versuche eine Liste mit den Leuten, an denen ich mich für den heutigen Abend rächen muss.“
    „Machst du das öfters?“
    „Ich wohne in einer kleinen Stadt, in der es oft sehr langweilig sein kann, also ja.“
    „Und du findest das sinnvoll?“
    Janna verdrehte die Augen. „Nicht alles im Leben muss einen Sinn machen, Jack. Ich setze mich nicht hin und überlege, ob es sinnvoll ist, etwas zu tun, ich tue es einfach. Es ist mir egal, wie sinnvoll oder sinnlos mein Tun ist, es ist mein Leben und ich will es genießen, damit ich nicht wie du später bereuen muss, dieses oder jenes nicht ausprobiert zu haben.“








    „Das heißt, dass du nicht an den Sinn des Lebens glaubst“, stellte Jack fest.
    „Doch, natürlich hat das Leben einen Sinn.“
    „Und der wäre?“
    Janna setzte ein hämisches Grinsen, das Kev alle Ehre gemacht hätte, hätte er es sehen können, auf. „Du würdest es nicht verstehen.“
    „Sag es mir!“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil nur ein sehr tiefer Gedanke es dir wird sagen können.“
    Jack verstand nicht, was Janna sagen wollte und genau das war Jannas Absicht gewesen. Kev hatte sie indirekt in den Sinn des Lebens eingeweiht, hatte sie auf den tiefen Gedanken aufmerksam gemacht, der die wohl einfachste und wahrscheinlich richtigste Antwort auf diese Frage kannte.








    Selbst wenn Jack nie herausfand, was der Sinn des Lebens war, er würde jetzt darüber nachdenken und während er da tat, würde Janna sich nicht mit ihm unterhalten müssen.
    „Vielleicht hast du Recht“, seufzte Jack nach einer knappen Minuten. „Vielleicht sollte ich nicht immer alles hinterfragen und stattdessen leben.“
    Überrascht sah Janna ihn an, damit hatte sie nicht gerechnet, sie hatte nicht geglaubt, dass Jack zu so etwas in der Lage war.
    Er schien ihre Verblüffung bemerkt zu haben, denn er fügte zaghaft lächelnd hinzu: „Zumindest heute Abend.“
    „Mach was du willst.“ Es war teils ein Rat, teils aber sollte es Jack zu verstehen geben, dass ihr egal war, was er tat.
    Ein zweites Mal an diesem Abend tat Jack etwas Erstaunliches: Er nahm Jannas Hand und stand auf, wobei Janna ebenfalls aufstehen musste.
    „Wir gehen tanzen“, erklärte er, bevor er mit Janna im Schlepptau in Richtung Tanzfläche lief.




    --------------
    Ich sage nichts zum "neuen" Jack, das überlasse ich euch.

    Meine Fotostory:

  • Zitat von NathSkywalker



    Ich sage nichts zum "neuen" Jack, das überlasse ich euch.




    Ich kann nur dazu sagen das mir die "neue Seite" an Jack gefällt. Er sollte zwingend auf Jannas Rat hören... Denn wenn er beide Wege zusammenbringen kann, die Disziplin und die geistige Freiheit, kann er fast alles erreichen. Zugegeben müsste ich da auch noch was lernen, nämlich die Disziplin :D

    Wegen dem Namen: bei Nath dachte ich an was anderes, aber Dein Name ist sehr schön.

    LG, Lenya

  • Schließe mich aus vollstem Herzen Lenya an. Ich bin der festen Überzeugung, dass es Jack sehr gut bekommen würde, wenn er sich in Zukunft öfter an Jannas Rat halten würde.

    Was Kev, Wes und Hobbie betrifft, habe ich dir ja heute nacht schon geschrieben. Ich habe keine Ahnung, wie du das immer machst, dass ich so was denke. Aber das machst du mit Absicht.
    Aber mir gefällts, also ruhig weiter.

    Ach ja, und was die Personen betrifft und ihre Zahl. Wenn eine Geschichte so lange läuft, wie die deine, dann darf man ruhig ein paar mehr Akteure ins Spiel bringen. Um so vielschichtiger wird das Ganze. Und manchmal macht es schon Sinn, noch mal von vorn zu lesen, vor allem wenn der Anfang Monate zurückliegt.
    Also wegen mir halt dich nicht zurück und schreib schön fleißig weiter, ruhig noch mal so lange.

  • Zitat von Lenya

    Ich kann nur dazu sagen das mir die "neue Seite" an Jack gefällt. Er sollte zwingend auf Jannas Rat hören...


    Zitat von Nerychan

    Ich bin der festen Überzeugung, dass es Jack sehr gut bekommen würde, wenn er sich in Zukunft öfter an Jannas Rat halten würde.


    Die neue Seite von Jack lässt sich viel einfacher schreiben, vor allem in Kombination mit Janna, weshalb es jetzt gleich wieder einen etwas längeren Teil zwischen den beiden gibt.


    Zitat von Lenya

    Denn wenn er beide Wege zusammenbringen kann, die Disziplin und die geistige Freiheit, kann er fast alles erreichen.


    Wenn Janna es schafft, Jack das beizubringen, dann hat sie etwas geschafft, das noch nie zuvor jemand vollbracht hat. Und vielleicht färbt ein bisschen Disziplin sich auf Janna ab.


    Zitat von Lenya

    Zugegeben müsste ich da auch noch was lernen, nämlich die Disziplin :D


    Da geht es mir genauso, weswegen es mir hin und wieder schwer fällt, Jack zu verstehen, ich bin selbst eher wie Janna.


    Zitat von Nerychan

    Was Kev, Wes und Hobbie betrifft, habe ich dir ja heute nacht schon geschrieben. Ich habe keine Ahnung, wie du das immer machst, dass ich so was denke. Aber das machst du mit Absicht.


    Du hast es verstanden! Ich mache alles, was Wes und Hobbie angeht, mit Absicht :p Die beiden zu verstehen ist so gut wie unmöglich, dafür sorge ich (mit Wes' und Hobbies Hilfe) schon.


    Zitat von Nerychan

    Ach ja, und was die Personen betrifft und ihre Zahl. Wenn eine Geschichte so lange läuft, wie die deine, dann darf man ruhig ein paar mehr Akteure ins Spiel bringen. Um so vielschichtiger wird das Ganze.


    Trotzdem werde ich versuchen, mich auf die Personen, die ich jetzt habe, zu beschränken. Zumindest im Augenblick.


    Zitat von Nerychan

    Also wegen mir halt dich nicht zurück und schreib schön fleißig weiter, ruhig noch mal so lange.


    Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit ich habe und wie es sich die Teile am besten aufteilen lassen.



    -------------








    Auf der Tanzfläche trat das erste Problem auf: Die Tatsache, dass Jack nicht tanzen konnte.
    „Hättest du nicht vorher daran denken können?“
    „Du hast gesagt, ich soll nicht denken“, erinnerte Jack sie und zum ersten Mal glaubte Janna, dass er seine Gefühle in seine Worte legte, sie klangen ein wenig gereizt.
    „Ich habe gesagt, du sollst nicht über den Sinn der Dinge nachdenken und es einfach tun, aber das heißt nicht, dass du einfach so aus dem Fenster springst oder dich vor ein Auto wirfst.“
    Keiner der beiden fühlte sich sonderlich wohl dabei zwischen den tanzenden Paaren herumzustehen, auch Janna war keine begeisterte Tänzerin, was hauptsächlich daran lag, dass die Musik, die gespielt wurde, ihr meist nicht gefiel.









    „Was machen wir jetzt?“ Jack sah hilflos aus, dieses Problem konnte man nicht durch Salutieren oder sonst etwas, das er auf der Militärschule gelernt hatte, lösen.
    „Ich tanze nur zu Balladen.“ Kev hatte das einmal gesagt und ihr später erklärt, dass das die beste Methode war, wenn man nur beschränkt tanzen wollte.
    Unter gewöhnlichen Umständen hätte Jack sich jetzt für den Rückzug entschieden, um so zu viel Körperkontakt zu Janna zu vermeiden, aber er hatte sich ja vorgenommen, heute Abend nicht auf seinen Verstand zu hören. Stattdessen hörte er, dass ein langsames Lied gespielt wurde.
    Unsicher trat er näher zu Janna und hoffte, dass sie den Rest tun würde.









    Das tat Janna auch, doch das, was sie tat, war nicht das, womit Jack gerechnet hatte.
    „Komm mit“, befahl sie ihm und entfernte sich von der Tanzfläche.
    Jack folgte ihr verwirrt und sie blieben schließlich in einem etwas ruhigeren Eck des Baithouses stehen.
    „Du sahst aus, als würdest du gleich durchdrehen, zwischen den anderen Tänzern eingeengt“, erklärte Janna. „Da ist es besser, wenn wir ein bisschen mehr Abstand zu ihnen halten.“
    Jack musste ihr Recht geben, sie schien Menschen gut einschätzen zu können.
    „Und jetzt tanzen wir?“, fragte er und kam sich dabei albern vor.
    Als Antwort legte Janna die Arme um ihn und erklärte ihm, wie er sie halten sollte, was sich als recht schwer herausstellte.









    Es war merkwürdig mit Jack zu tanzen, nicht unangenehm, einfach anders. Er war ungelenk und schien nicht recht zu wissen, was er tun sollte, ganz anders als die anderen Jungs, mit denen Janna bisher getanzt hatte.
    Er war verspannt, Janna nahm an, dass er kein Freund von Körperkontakt war, vor allem nicht in der Öffentlichkeit. Es hätte sie nur allzu sehr interessiert, wie viel Überwindung ihn das alles kostete.
    Aber auch sie war heute Abend eine andere. Sie hatte sich zurückgehalten, hatte keine Streitereien angefangen, seit Ganner weg war. Janna fand, dass sie sich ausgesprochen freundlich und höflich verhielt.

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  • „Ich muss langsam nach Hause“, sagte Janna kurz vor zehn.
    „Ich auch.“ Jack war froh, dass sie das Thema angesprochen hatte, es wäre ihm peinlich gewesen, wenn er es hätte sagen müssen, schließlich war er älter als sie.
    Sie nahm seine Hand und kämpfte sich Richtung Ausgang, darauf bedacht, Jack nicht zu verlieren. Der rempelte hier und da jemanden an und achtete kaum darauf, wohin er lief, weil er so damit beschäftigt war, sich selbst zu erklären, warum Janna seine Hand hielt.








    Als sie im Freien standen, ließ Janna von seiner Hand ab. „Wir sehen uns dann irgendwann“, murmelte sie und begann davon zu laufen. Jack folgte ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter, was ihn selbst überraschte. Er vermied für gewöhnlich jeden Körperkontakt, wenn es möglich war.
    „Ich begleite dich nach Hause.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Mein Vater erschießt dich, wenn er dich irgendwo in der Nähe unseres Hauses sieht.
    Jack sah sie entsetzt an.
    „Er erlaubt alles, aber wenn er erfährt, dass ich mit einem Jungen unterwegs bin, der nicht Ganner ist, dann kann er den nicht leiden. Da ist er sehr beschützerisch.“









    „Und er würde wirklich auf mich schießen?“
    Janna lachte ein warmes Lachen, das Jack als unglaublich angenehm empfand.
    „Bisher hat es genügt, die Jungs zu warnen, um sie davon abzuhalten, mich nach Hause zu bringen.“
    „Das heißt, ich kann dich begleiten?“, fragte Jack hoffnungsvoll.
    „Klar doch. Ich wollte schon immer sehen, ob mein Dad es mit dem Schießen ernst meint oder nicht.“
    „Du bist sehr abweisend. Willst du nicht, dass ich weiß, wo du wohnst?“
    „Das ist es nicht. Es ist nur die Tatsache, dass ich keinen Grund dafür sehe, warum du mich begleiten solltest. Ich kenne mich hier besser aus als du und selbst wenn ich angegriffen werden sollte, was ich bezweifle, brauche ich niemanden, der mich beschützt.“
    „Du warst in einem Selbstverteidigungskurs?“









    Sie winkte ab. „Die bringen nichts. Ich habe selbst gelernt, mich zu verteidigen. Ich bin Harris Solens Tochter, ich muss sowas können. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss wirklich los.“
    Jack sah ihr noch kurz nach, bevor er entschied, dass es wohl das beste wäre, selbst den Heimweg anzutreten und in diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er nicht wusste, wie er nach Hause zurückfinden sollte.
    „Janna!“ Er rannte ihr wieder hinterher.
    „Du gibst nicht auf, was, Feller?“ Sie klang genervt.
    „Doch. Ich habe mir die Idee, dich zu begleiten, schon aus dem Kopf geschlagen. Ich wollte dich bitten, mich nach Hause zu bringen.“
    „Dagegen ist nichts einzuwenden, sofern du deine Adresse kennst. Ich rufe nur kurz zu Hause an und sage Bescheid.“

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