“Kev, bist du da drin?”, hörte er eine Stimme nach sich rufen.
Er antwortete nicht, in Wirklichkeit sprach er gar nicht. Er saß nur in diesem Zimmer, starrte an die kahle Wand, es war das einzige, das er getan hatte, seit er vor neun Tagen hierher gebracht worden war.
“Ich weiß, dass du da bist, Kev”, ertönte die Stimme wieder.
Er konnte nicht sagen, wem sie gehörte, für ihn klang eine Stimme wie die andere, alle waren voll von leeren Worten, Worten, die an ihm vorüberglitten, ohne eine Wirkung zu erzeugen, denn er hörte sie nicht die Bedeutung des Gesagten, nur ewiglange Wortketten, die keinen Sinn ergaben.
Die Tür wurde geöffnet, doch er nahm es kaum wahr. Noch unbedeutender war für ihn, dass die Stimme das Zimmer betreten hatte, sich vor ihm aufbaute. Er konnte sie nicht identifizieren, seine Welt hatte vor neun Tagen die Farben verloren, er sah nur noch Grautöne, alle Menschen sahen für ihn gleich aus, denn er wollte sie nicht sehen.
Sein Blick ging an ihr vorbei und in die Leere. Wenn er lange genug starrte, konnte er vielleicht einen Weg finden, diesen Ort zu verlassen, in die Leere zu sinken, sodass ihn alle hier vergaßen.