[Fotostory] Cruel To Be Kind

Ganner lief mit schnellen Schritten einen verhältnismäßig leeren Gang entlang, als er eine Tür sah, die nicht ganz geschlossen worden war und aus der Stimmen drangen. Er war zwar nicht halb so neugierig wie seine kleine Schwester Tahiri, entschied aber trotzdem den Kopf unauffällig zur Tür reinzustrecken.
Sein Plan ging schief.
“Ganner!”, hörte er eine sehr bekannte Stimme, die des Schulleiters Lucas Bishop, dem Bruder von Lilah Bishop Solen, Jannas Mutter. “Komm doch rein!”

Neben dem dunkelblonden Lucas Bishop saß eine rothaarige Frau, die unverwechselbare und ¾vielleicht zum Glück¾ einzigartige Mara Green Bishop, die stellvertretende Schulleiterin und Spanischlehrerin, sowie der Frau von Lucas Bishop.
Ganner erinnerte sich zu gut an das letzte Schuljahr, in dem die beiden sich ein Büro geteilt hatten. Es war so oft zum Streit gekommen, dass die beiden an Scheidung gedacht hatten. Anscheinend hatten sie sich dafür entschieden, dass es genügte, getrennte Büros zu haben, doch Ganner war sich sicher, dass es bald wieder zum Streit kommen würde, die beiden waren allgemein dafür bekannt, dass sie sich über so gut wie alles streiten konnten.

Widerwillig ließ sich Ganner neben einen bleichen Jungen sinken, den er noch nie gesehen hatte. Dass er sich irrte, war unmöglich, einen Menschen mit so einem Kleidungsgeschmack vergaß man nicht so leicht.
“Ganner Ryan”, stellte er sich vor, obwohl er nicht das geringste Interesse an seinem Nebensitzer hatte, aber er wusste, dass es das beste war, denn die beiden Bishops wechselten leise Worte, die Ganner ahnen ließen, dass sie sich stritten.
“Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Ganner”, sagte der Neue sehr formell. “Mein Name ist Jack Feller.”

“Jack ist im Sommer hierher gezogen und wird bei uns sein letztes Schuljahr absolvieren”, erklärte Bishop. “Da du zum Schülerrat gehörst, dachte ich mir, du könntest ihn vor der ersten Stunde noch ein bisschen rumführen und ihm die wichtigsten Dinge zeigen.
“Muss ich?”, fragte Ganner ohne sich große Mühe zu geben zu verheimlichen, dass es ihm nicht gefiel, diese Aufgabe zu erhalten. “Ich meine, ich bin doch nicht einmal freiwillig im Schülerrat. Reicht es denn nicht, dass Sie mich gezwungen haben, Mitglied zu werden, weil viel zu wenig Schüler Interesse daran haben?”
Er spürte einen entsetzten Seitenblick von Jack. Ja, dem würde es wohl gefallen, im Schülerrat zu sein.

“Ich habe dir doch gesagt, dass Ganner nicht interessiert ist, noch ein Jahr im Schülerrat zu sitzen”, meldete Mara Bishop sich zu Wort. “Und ich nehme es ihm nicht übel. Keiner will eine Position im Schülerrat, nicht einmal Jason, und ich verstehe die Schüler sehr gut, wer will sich schon freiwillig Wes Janson und Hobbie Klivian rumschlagen oder Gefahr laufen, zum Schulsprecher gewählt zu werden?”
“Wir hatten uns doch darüber geeinigt, dass Ganner seine Arbeit letztes Jahr gut gemacht hat”, rief Bishop seiner Frau ins Gedächtnis.

“Ich verstehe nicht, was du an einer solchen Position auszusetzen hast”, wendete Jack sich an Ganner, während die beiden Lehrer weiterstritten.
“Du kennst diese Schule nicht.”
“Ich war zuvor an einer Militärschule, wie alle aus meiner Familie, und ich habe dort sehr viele hochrangige Aufgaben erhalten. Ich habe mich immer gefreut”, berichtete Jack.
“Dann kannst du doch hier dem Schülerrat beitreten, es sind sowieso zu wenig Mitglieder”, schlug Ganner vor. Er sah in Jack eine Möglichkeit, dieses Jahr nicht Schulsprecher zu werden, schon letztes Jahr war es nur sehr knapp für ihn ausgegangen.

Nun wurden auch Lucas und Mara Bishop hellhörig. Es war immer am einfachsten, neue Schüler, die nicht wussten, wie es an der Bishop High zuging, zu dieser selbstmörderischen Aufgabe zu überreden und Jacks Vergangenheit machte ihn perfekt für den Posten.
Mara grinste zu Ganner herüber, der aufpassen musste, um ihr nicht in ihren Ausschnitt zu schauen, was einfacher gewesen wäre, wenn sie nicht so ein tief ausgeschnittenes Kostüm getragen hätte.

Lucas erzählte Jack währenddessen über die Errungenschaften des Schülerrates in den letzten. Er schmückte diese natürlich ein bisschen aus, aber Ganner fand, dass es übertrieben war zu sagen, dass er, Ganner Ryan, letztes Jahr geschafft hatte ein besseres zwischenmenschliches Klima an der Schule zu schaffen, wenn die Aktionen des Schülerrates sich doch mit dem Wort “keine” zusammenfassen ließen.

Alle Augen richteten sich auf Jack, hoffnungsvoll darauf wartend, dass er zustimmte und dem Schülerrat beitrat, was den Lehrern und Ganner das Leben erleichtern würde. Es war offensichtlich, dass er zustimmen würde.
“Ich fühle mich wirklich sehr geehrt, dass Sie denken, ich wäre qualifiziert, aber bin mir nicht sicher, ob ich für eine solche Aufgabe bereit bin.”
“Warum nicht?”, wollte Mr Bishop überrascht wissen. Er hatte das Glitzern in Jacks hellgrünen Augen gerade gesehen, als er ihm diese kleine Lügengeschichte gesehen hatte.

“Hör zu, Feller”, kam es viel strenger von Mrs Green Bishop, “Ich habe keine Zeit und keine Lust, dir jetzt einzureden, dass du sehr wohl bereit bist, das kann man den Berichten deiner ehemaligen Schule entnehmen und das weißt du auch. Sei also so gut und spring über deinen Schatten, wir wissen alle, dass du es machen willst.”

“Mara, das ist keine Art, mit den Schülern umzugehen, das ist eine Entscheidung, die jeder für sich zu treffen hat”, ermahnte Mr Bishop seine Stellvertreterin.
“Eine Entscheidung, die jeder für sich zu treffen hat?”, wiederholte sie. “Dass ich nicht lache! Du hast in den letzten Jahren immer die Mitglieder auswählen müssen, Bishop!”
Für einen Augenblick dachten sowohl Mara, als auch Ganner, Lucas Bishop an die Kehle zu springen, doch diese Lust wurde sofort gestillt, als Jack verkündete, er würde es machen und es seie ihm eine Ehre.

“Du wirst das beste Mitglied seit Jahren!”, versicherte Ganner Jack mit gespielter Begeisterung und war zum ersten Mal seit er das Büro von Mr Bishop betreten war, glücklich. Er wusste, dass seine Anwesenheit wichtig gewesen war, um Jack zu überzeugen.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass die Bishops gerade damit beschäftigt zu sein schienen, wieder Frieden zu schließen, jedenfalls deutete Mrs Bishops Hand auf dem Oberschenkel ihres Gatten das an.

Sie zog die Hand zurück, als sie Ganners Blick bemerkte.
“Und wenn du dich jetzt dazu bewegen könntest Jack ein bisschen herumzuführen, können meine Frau und ich uns mit anderen wichtigen Dingen beschäftigen”, ergriff Bishop wieder das Wort.
Ganner war sich nicht sicher, was er mit “wichtigen Dingen” meinte, doch das konnte ihm egal sein, Mr Bishop war ja nicht sein Onkel sondern der seiner besten Freundin.

Ganner erhob sich und deutete Jack an, er solle ihm folgen, verabschiedete sich dann von Mrs und Mr Bishop, ging dann Richtung Tür. Jack sah dem anderen Jungen kurz nach, erhob sich dann und verließ das Büro wie Ganner und schloss hinter sich dir Tür, nachdem auch er sich verabschiedet hatte, allerdings um einiges formeller.

---------

So, das war's erstmal.
Ich bitte um viele Kommentare und entschuldige mich dafür, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich werde sobald wie möglich weiterschreiben, ich weiß auch schon bei wem ... (ihr wisst es nicht, ihr könnt es nur mit etwas Glück erraten)

Ja, ich will auch am liebsten mit Kev Darren und Janna weitermachen, ich werde mal schauen, ob ich das, was ich vorhabe, auch ohne den Hack hinbekomme, ansonsten habe ich noch ein paar andere Personen, mit denen ich weitermachen kann. Mir ist kürzlich aufgefallen, dass Kyla Tenna immer noch nicht aufgetaucht ist.
Jetzt werde ich mich an die Arbeit machen.

Zitat von Knutschy

Frage mich ja, wie Janna auf Mr. Darren reagiert.

Die Nightlife-Version des Hacks, den ich brauche, um bei Janna, Annie und der / dem Unbekannten weiterzumachen, ist zwar schon draußen und ich kann weitermachen!

Zitat von keira

Diese Bishops sind ja echt seltsam, aber das macht sie ja ziemlich sympathisch. Streiten sich da vor den Schülern. Irgendwie war diese Szene lustig.

Zitat von DawnAngel

Ich denke mal, dass dieses Schulleiter-Ehepaar sicher eine sehr emotionsgeladene Ehe hat. Aber jeder, wie es ihm gefällt.

Die Bishops als ein bisschen seltsam darzustellen war meine Absicht. Sie sind sehr unterschiedliche Menschen und haben einfach wunderbar in dieses Schulklima gepasst, da konnte ich nicht anders, als sie mit reinzubringen. Mich hat die Idee, die beiden zusammen vorzustellen, statt jeden einzelnen, sofort begeistert, weil die beiden einzeln nicht halb so dynamisch sind wie zu zweit. Ihr werdet in nicht zu ferner Zukunft mehr von ihnen erleben.

Zitat von keira

Eigentlich ist es mir im Grunde egal, mit welchen Personen du weitermachst, ich lass mich einfach überraschen.

Es ist gut, wenn es dir egal ist, dann kann ich mir, und mir allein, die Wahl überlassen, was ich sowieso tue, auch wenn ich weiß, dass der größte Teil hier wissen will, wer hinter Annie und Jana steht.

Zitat von DawnAngel

ich bin schon gespannt, ob dieser Jack noch etwas öfter auftaucht. Im Gegensatz zu den anderen, die du uns bisher gezeigt hast, scheint er sehr steif und diszipliniert zu sein.

Ich habe auf Reaktionen, was Jack angeht, gehofft, da ich selbst genau weiß, wie ich auf so eine Person reagieren würde. Ich mag ihn nicht wirklich, schreibe ihn aber gerne. Deine Frage will ich lieber mal nicht beantworten, ich lasse dich noch ein bisschen im Dunklen tappen, sage aber eins: Ich verwende neben der weiter unten erwähnten Erzählart auch noch eine Methode, die ich von einem Schriftsteller, Troy Denning, gelernt habe: Es gibt hinter jeder Szene eine Absicht, wenn es diese nicht gibt, ist die Szene überflüssig.

Zitat von DawnAngel

Gespannt bin ich auch auf Kyla. Ich will endlich wissen, wie diejenige, die Jason so den Kopf verdreht hat, aussieht...

Ja, ich gebe zu, ich habe mich entschieden, sie erst nach einer Weile auftauchen zu lassen, um alle neugierig zu machen, das ist Stan Lees "Mary Jane"-Effekt, die Person immer und immer wieder zu erwähnen, ihr Gesicht aber erst viel später zu zeigen, wenn sie auch ja jeder sehen will. Aber das Warten hat schon bald ein Ende.

Zitat von Kleiner Tiger

ich finde die story etwas langezogen es kommt irgendwie nix so richtig packendes

Ich weiß, nach einer sehr langen Einführungsphase, die meiner Meinung nach nötig war, weil ich soviele Personen habe, habe ich gerade mit der Handlung begonnen. Ich bin ein Fan des de-compressed Storytellings, brauche also manchmal sehr lange, um etwas zu schildern, wofür andere viel weniger Zeit brauchen würden, dafür aber versuche viele Details einzubauen. Ich habe einfach zu viele von den guten alten Comics von Warren Ellis gelesen.

Zitat von Kleiner Tiger

als mach schnell weiter büde*lieb schau*

Wird gemacht, das hier ist ja schon fast die Intro zur Fortsetzung und weil ich mit der jetzt fertig bin, geht es weiter. Hoffentlich war das für dich schnell genug.

Vor ihnen stand Wesley “Wes” Janson, Physiklehrer, strahlend, neben ihm Derek Klivian, seinerseits Geschichtslehrer und wie immer mit einem sehr missmutigen Gesichtsausdruck. Beide schienen ein bisschen außer Atem, als wären sie gerade ein ganzes Stück gerannt.

“Auf wen stehst du, Janna?”, wiederholte Janson seine Frage, als gehöre es zu seinem Alltag, Schülerinnen zu Fragen wie es bei ihnen beziehungstechnisch lief.
Von dem, was Annie über ihn gehört hatte -- sie dankte Gott jeden Tag, dass sie ihn noch nie selbst in einer Unterrichtsstunde hatte miterleben müssen --, war das sogar gut möglich. Janson und Klivian, den er immer überallhin mitschleppte, waren immer überall und wussten immer alles und jeden Bescheid.

“Auf niemanden”, gab Janna mit zusammengebissenen Zähnen zurück und wollte sich umdrehen, um wegzulaufen. Sie würde Janson sowie seine Scherze und Witze noch in Physik aushalten müssen, sie wollte es sich nicht schon so früh am Morgen antun müssen, vor allem nicht, nach dem Streit, den sie gerade mit Annie gehabt hatte.
“Oh, Hobbie”, flüsterte Janson seinem Kumpanen so laut zu, dass Janna es noch hören konnte, “ich glaube, sie meinte dich.”

Janna fuhr herum, sodass sie direkt vor ihrem Lehrer stand. “Sag das noch mal!”, forderte sie ihn mit vor Zorn blitzenden Augen auf und vergaß dabei ganz, dass sie ihm gegenüber Respekt zu zeigen hatte.
“Wes”, begann “Hobbie” Klivian zaghaft, doch er erkannte an Jansons Grinsen, dass es bereits zu spät war.
“Ich weiß, du hast dir immer Hoffnungen gemacht, Hobbie, aber ich habe mich geirrt. So ein Mädchen will unmöglich was von dir.”

Die Wut in Janna begann sich langsam aufzulösen, nachdem Janson das gesagt hatte. Sie entschied sich, das Ganze positiv zu sehen: Sie hatte Wes Janson in die Knie gezwungen. Damit konnte nicht jeder prahlen. Sie wusste, dass ihr Vater, der noch nie besonders gut auf Janson zu sprechen gewesen war, es trotz vielen Versuchen noch nie geschafft hatte, Wes dazu zu zwingen, seine Worte zurückzunehmen.

“So ein heißblütiges Mädchen kann nur am Meister persönlich -- Wes Janson -- interessiert sein.”
Janna lief rot an und ballte die Fäuste. Dieser eingebildete Kerl würde sehen, was er von solchen Unterstellungen hatte.

Janson, ganz im Gegenteil zu Klivian, aber bemerkte das Mädchen nicht, er sprach weiter wie ein Wasserfall: “Ich kann dich wirklich sehr gut verstehen, ich finde dich auch ganz süß, aber ich weiß nicht. Es würde nicht gut gehen zwischen uns. Nicht nur, dass ich dein Lehrer bin, du bist auch noch minderjährig und dein Vater und ich sind gut befreundet ...”

Sie hörte auf ihm zuzuhören und holte stattdessen aus, um zuzuschlagen. Im Augenblick war es ihr ganz egal, was passieren würde, sie musste auf irgendwas einschlagen und Jansons grinsende Visage war das perfekte Etwas. Wenn sie Glück hatte, schaffte sie es sogar, ihm die Nase brechen, aber das bezweifelte sie eher. Sie erinnerte sich selbst daran, dass es egal war, was sie erwischte, solange sie nur zuschlug.

-------

So, das war's für heute. Eine kurze Fortsetzung, ich weiß, aber ich habe mir gedacht, lieber in kürzeren Abständen was Kurzes, als dass es zu lange dauert.
Ich bin ja gespannt, was ihr so zu sagen habt.

Zitat von keira

*huch* Ich bin schockiert. Die beiden Typen, die gerade eben angerannt kamen, sind Lehrer?? Die zwei sind doch echt das letzte. Denen muss wohl noch jemand eine Lehrer-Schüler Beziehung erläutern. Man kann doch seine Schülerinnen nicht so derb anmachen.

Ja, Wes Janson und Hobbie Klivian (ich bleibe lieber bei den Spitznamen der beiden) sind Lehrer und ich finde auch, dass die beiden vollkommen unfähig sind. Hobbie ist ja noch ganz okay, aber leider hat Janson die Angewohnheit, ihn überallhin mitzuschleppen und Hobbie ist der Typ, der sich sowas gefallen lässt.
Aber ich habe euch ganz subtil vorgewarnt, auch wenn es damals wohl keinem ins Auge gesprungen ist. Mara Bishop sagt

Zitat von NathSkywalker

wer will sich schon freiwillig Wes Janson und Hobbie Klivian rumschlagen

.

Zitat von keira

Aber es ist trotzdem grandios geworden - schließlich hätte ich mit sowas ja nie im Leben gerechnet.

Ich ehrlich gesagt auch nicht, ich hatte vor, Kev auftauchen zu lassen, aber plötzlich kam mir diese Intuition und wenn ich Wes und Hobbie irgendwo einbauen kann, ohne dass sie den Hauptpersonen die Show stehlen oder ich vom Thema abkomme, dann fühle ich mich dazu gezwungen. Ich liebe die beiden einfach.

Zitat von keira

Ich an Jannas Stelle würde auch so reagieren. Einfach mitten in die Fresse rein. Hmm ... so wie der Lehrer rüberkommt, gibts aber bestimmt ne Menge Ärger deshalb.

Zitat von DawnAngel

Aber wenn Janna jetzt wirklich zuschlagen würde, würde sie damit wahrscheinlich trotzdem eine Grenze überschreiten... Ich bin gespannt, ob sie dazu kommt...

Mal schauen, diesmal müsst ihr nicht so lange warten, bis ihr es erfahrt.

Zitat von DawnAngel

Ich hab mir schon gedacht, das du uns solche Personen wie Jack nicht völlig ohne Grund vorstellst. Wenn es außerdem Szenen gäbe, die keinen bestimmten Zweck erfüllen, dann würde die Geschichte auch sehr schnell langweilig werden. Aber das ist überall so. Deswegen weiß ich schon vorher beim Fernsehschauen, wenn eine Person auf die Toilette will, wird sie kaum dort ankommen, weil meist etwas anderes passiert...

Genau. Aber ich will lieber nicht verraten, was für eine Rolle Jack noch spielen wird, das würde mir den Spaß nehmen und ich könnte euch nicht mehr überraschen.

Zitat von DawnAngel

Ich kenne zwar weder Stan Lee noch den "Mary-Jane"-Effekt, aber ich denke, ich weiß, was du damit ausdrücken willst. Man redet ständig von einer Person, aber wirklich zu Gesicht bekommt man sie erst viel später, wenn überhaupt.

Ich hätte das nicht besser erklären können. Stan Lee ist übrigens der Erfinder vieler heutzutage berühmten Comics, die verfilmt werden. Er hat X-Men, Spider-Man und viele andere erschaffen. In Spider-Man setzte er den oben genannten Trick ein, um die Leser ein bisschen rätseln zu lassen, wer Mary Jane ist. Sie entpuppte sich als wunderschöne Rothaarige.

Zitat von DawnAngel

Was mir inzwischen aufgefallen ist, ist dass die Beziehung zwischen Lehrern und Schüler kaum mit der einer gewöhnlichen Schule zu vergleichen ist. Zumindest kenne ich keinen Lehrer, der sich für die Beziehungen seiner Schüler interessiert hatte oder so privat mit seinen Schülerinnen spricht.

Die Lehrer-Schüler-Beziehungenn sind an der Bishop High wirklich nicht so wie an einer normalen Schule. Ich bin wirklich froh, dass es nur hier so ist, ich bin mir sicher, dass ich einen Wes Janson nicht aushalten könnte. Aber andererseits macht es viel Spaß, Wes und Hobbie zu schreiben.

Als Jason endlich das Schulgelände betrat, fühlte er sich so kaputt wie nur selten zuvor. Kyla Tenna, die etliche Meter vor ihm lief, weil sie es nach der Hälfte der Strecke satt gehabt hatte, auf ihn zu warten, schien es nichts aufgemacht zu haben, vier Kilometer¾anderthalb davon bergauf¾gelaufen zu sein.

Anstatt den Weg weiterzulaufen, der zum Eingang des Altbaus der Schule führte, verschwand Kyla Tenna zwischen den Büschen, wie sie es in den letzten Jahren nur allzu oft getan hatte. In ihrem ersten Jahr hier hatten Jason und sie diese ruhige Stelle, die von Gebüsch umringt war, oft besucht, doch über längere Zeit hinweg hatten sie aufgehört hierher zu kommen.
Jason hatte nicht erwartet, es dieses Jahr zu tun.
“Kommst du?”, hörte er die Stimme seiner besten Freundin.

Natürlich kam er. Es fiel ihm schwer, Kyla zu widersprechen und jetzt war es noch schwerer, weil seine Beine schmerzten. Er wollte sich nur noch hinsetzen.
Jason ließ sich Kyla gegenüber ins Gras fallen. Die beiden sahen einander an und schwiegen. Es war etwas, das nicht selten geschah. Es erlaubte sowohl Kyla als auch Jason nachzudenken.