[Fotostory] Cruel To Be Kind



  • „Warst du schon beim Arzt?“, erkundigte Kev sich, obwohl er genau wusste, dass sie den Kopf schütteln würde, was sie dann auch tatsächlich tat.
    „Ich kann für ich selbst sorgen. Ich nehme Tabletten, um mein Immunsystem zu schwächen, wie Hobbie es mir mal geraten hat; Lucas weiß natürlich nichts davon.“
    „Natürlich nicht.“
    Kev bezweifelte, dass es auf der Welt eine Frau gab, die soviel vor ihrem Mann geheim hielt wie Mara -- von zu hohen Rechnungen abgesehen, denn sie kaufte sich nur, was sie selbst bezahlen konnte, wahrscheinlich wäre es Lucas lieber gewesen, wenn sie zuviel kaufen und ihn bezahlen lassen würde. Früher, als sie noch bei SHIELD gewesen war, hatte sie ihm oft genug Lügen über ihre Aufträge erzählt, wenn sie sich überhaupt dazu bewegen lassen hatte, darüber zu sprechen. Um ihn zu schützen, wie sie zu sagen pflegte. Er war nie so ein Realist gewesen wie sie, auch wenn er mehr in dieser Welt lebte als Jason, der sehr nach Lucas kam.









    „Glaubst du diesmal klappt es?“, wollte Kev fragen, aber er wusste, dass er das nicht konnte. Selbst wenn er die Worte über die Lippen gebracht hätte, einer Antwort darauf hätte keinen Sinn gemacht. „Man sieht nichts.“ Er bereute sofort, das gesagt zu haben.
    „Wie denn auch?“ Ich nehme ab, nicht zu, soviel Mühe ich mir auch gebe.“ Sie schwieg kurz, fügte dann hinzu: „Soweit ich weiß, war es bei meiner Mutter genauso. Außerdem ist es noch viel zu früh.“
    Mara redete genauso wenig über ihre Familie wie Kev es tat, wenn auch aus anderen Gründen. Kev wusste, dass Mara nie gut auf ihre Mutter zu sprechen gewesen war, auch als diese noch gelebt hatte. Dennoch hatte sie Yelena jenen ehrenwerten Tod gewährt, Kev hatte vor zehn Jahren zugesehen, wie Mara ihrer Mutter den Gnadenstoß erteilt hatte.









    „Was ich dich schon vor ein paar Tagen fragen wollte“, setzte Mara wieder an, nachdem sie und Kev sich eine halbe Minute lang angeschwiegen hatten. „Was ist letzten Freitag noch zwischen dir und Lara passiert?“
    Mara mochte Lara um einiges mehr als jede andere Frau, die Kev je geliebt hatte und das machte sie auch jedem deutlich.
    „Nichts.“
    „Wie nichts?“
    „Ein bedeutungsloser Kuss, sonst nichts. Irgendwas hat nicht gestimmt. Sie ist noch übers Wochenende dageblieben, aber es ist wirklich nichts passiert.“
    Während Kev das sagte, wurde ihm klar, dass Mara ihn erfolgreich vom Thema Schwangerschaft abgelenkt hatte, selbst nach all den Jahren gelang es ihr noch immer -- er bemitleidete Lucas.









    „Also keine Hochzeit?“
    Kev schüttelte den Kopf. „Nicht in nächster Zeit, wahrscheinlich nie.“
    „Das dachte ich auch mal, was Lucas betrifft und schau , wo ich jetzt bin.“
    „Verheiratet mit dem Mann, den du ursprünglich umbringen wolltest, ohne jegliche Verbindung zu deiner Heimat und schwanger?“
    Ein Lächeln huschte über Maras Lippen. „So in etwa.“
    „Ich bin anders, Mara, ich bin nie über meine Jugendsünden hinweggekommen.“
    „Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich dachte, du hast die Phase, in der du dachtest, du kannst nie wieder glücklich sein, überstanden.“
    „Das schon, aber wenn ich daran denke, dass ich heiraten und Kinde bekommen könnte ... Irgendwann würden sie Fragen stellen und ich weiß nicht, ob ich wie Lilah und Harris lügen könnte, was ich selbstverständlich tun müsste.“

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  • „Oh, Kev, so machst du dir das Leben nicht leichter.“
    „Ich sehe das Leben nicht als etwas Einfaches oder etwas Faires, nur als was, was es ist.“
    „Fang jetzt bitte nicht von Tim an.“
    „Wollte ich gar nicht.“
    „Sehr gut. Ich habe nämlich keine Lust, mir das anzuhören.“
    Maras unsensiblen Worte taten Kev nicht weh, er war ihr auf gewisse Weite sogar dankbar, er hatte wirklich nicht beabsichtigt, Tim zu erwähnen, das tat er nie freiwillig, es schmerzte zu sehr. Mara und er hatten vor langer Zeit ausgemacht, wenn möglich nicht über ihre Familien zu reden, denn es macht keinen Sinn mehr, sie waren kein Teil ihres Lebens mehr.









    „Wann willst du Lucas erzählen, dass du schwanger bist?“, wechselte Kev das Thema, wenn auch nicht halb so geschickt wie Mara.
    „Ich weiß nicht, jetzt am Wochenende vielleicht, möglicherweise warte ich auch bis nächste Woche, es ist nicht so einfach wie du glaubst. Lucas und ich hoffen schon so lange darauf und diesmal glaube ich, dass es gut gehen könnte, aber ich habe auch Angst, dass es nicht so laufen könnte, wie es sollte.“
    „Du verdienst es auf jeden Fall. Du mehr als jede andere Frau, die ich kenne.“
    „Es geht nur leider nicht darum, ob ich es verdiene oder nicht, wie du selbst gesagt hast, das Leben ist nicht fair.“
    „Zu dir könnte es das aber ausnahmsweise mal sein.“
    „Es war schon mehr als gut zu mir, als es Lucas in mein Leben gebracht hat.“









    „Da seid ihr ja“, unterbrach Lucas von der Haustür aus ihr Gespräch. „Ich habe euch schon gesucht. Was macht ihr hier?“
    „Wir machen aus, wann wir uns das nächste Mal in einem Motel treffen“, grinste Kev.
    Lucas lachte. Er kannte Maras und Kevs Späßchen viel zu gut und er wusste, dass die beiden zwar vieles hinter seinem Rücken taten, aber nicht das.
    „Wir mussten Geheimnisse besprechen“, sagte Mara belustigt.
    „Das glaube ich euch sofort. Braucht ihr noch eine Weile allein?“ Lucas respektierte die Beziehung zwischen Mara und Kev, er wusste, dass Mara Kev sogar die Dinge anvertraute, über die sie ihm nie Bescheid sagen würde, aber das störte ihn nicht, denn wenn es Probleme mit Mara geben sollte, wusste er immerhin, zu wem er gehen konnte, wer ihm die benötigten Informationen geben würde.









    Kev und Mara sahen einander an, trafen ohne Worte eine Entscheidung.
    „Du kannst hier bleiben“, verkündete Kev Lucas.
    „Wie großzügig.“ Lucas legte den Arm um die Taille seiner Frau. „Lilah schickt mich, es gibt in fünfzehn Minuten Abendessen.“
    „Das heißt, Ahmik hat mittlerweile die Fernbedienung an sich gerissen?“, fragte Mara, die sich in etwa vorstellen konnte, was im Wohnzimmer vorgefallen war.
    „Nein, Janna hat den Fernseher ausgeschaltet und mit der Zerstörung von irgendwas gedroht, wenn er wieder eingeschaltet wird.“
    „Ich liebe dieses Mädchen“, kommentierte Kev das Ganze. „Ich werde reingehen und sie loben, ihr könnt ja noch ein bisschen hier bleiben.“ Er zwinkerte Mara im Vorbeigehen unauffällig zu, doch sie schüttelte den Kopf, sie würde es Lucas jetzt nicht erzählen.

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  • Nach dem Abendessen saßen alle zusammen und unterhielten sich über dies und das, nichts von Belang, so erwähnte Mara ihre Schwangerschaft nicht und Ahmik nicht den Brief von Centerpoint, er hatte sich zwar vorgenommen, es bald zu tun, aber er wollte mit seinen Eltern allein reden, nicht wenn alle dabei waren.
    Das heitere Gespräch wurde vom Klingeln von Chucks Handy unterbrochen, der sich entschuldigte, sich ein paar Schritte entfernte.
    „Ein Notfall“, meinte Harris sofort.
    „Er wird gleich gehen müssen“, stimmte Kev Harris zu.
    Beide kannten Chucks Gesichtsausdruck und auch wenn sie nur erahnen konnten, was er sagte, wussten sie, dass er gleich würde gehen müssen.
    „Ich muss los, mit der Zisterne von Mrs. Appleby stimmt was nicht, die Klospülungen tun nicht mehr“, bestätigte Chuck den Verdacht der beiden Männer kurz darauf.









    Aber auch ohne Chuck gab es noch genug zu reden. Lilah, Mara, Janna, Kev und Ahmik zogen sich in eine andere Ecke das Wohnzimmers zurück, als Ahmik und Lucas über globale Erwärmung zu sprechen begannen, Harris schaltete den Fernsehe wieder an.
    So erzählte Ahmik Kev von einem neuen Computerprogramm, das er entwickelt hatte, und Kev lauschte ihm interessiert, stellte hier und da Fragen, wenn er etwas nicht verstand -- in Wirklichkeit verstand er nur die Hälfte von dem, was Ahmik ihm erzählte, aber er nahm an, dass das schon mehr war, als die meisten anderen, außerdem hörte es sich nach etwas Großem an, Ahmiks Begeisterung sorgte dafür, dass Kevs Aufmerksamkeit geweckt blieb.








    „Wie läuft‘s in der Politik?“, erkundigte er sich bei Lilah, als Ahmik mit seinem Bericht fertig war.
    „Du willst es gar nicht wissen“, seufzte Lilah. „Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr so jung und schon ewig in der Branche bin, aber ich habe das Gefühl, dass alles immer korrupter wird und wir überhaupt nicht mehr weiterkommen. Ich denke sogar daran, ganz aufzuhören und etwas anderes zu tun.“
    Das überraschte alle. Lilah war schon seit frühester Kindheit an der Politik interessiert gewesen, war eine ganze Weile Senatorin von Massachussetts gewesen, dass sie mit de Gedanken spielte, aufzuhören, war der Beweis dafür, dass sie wirklich keine Chancen mehr sah, die Sache zu retten.









    Somit war ein neues Thema gefunden und obwohl Ahmik, Janna und Kev nicht soviel Interesse an der Politik hatten, beteiligten sie sich rege am Gespräch, das erst eine ganze Weile später zu einem Ende kam, als Harris zu ihnen rüberkam.
    „Chuck hat angerufen, er braucht jemanden, der klein ist und in die Zisterne klettern kann“, erklärte er.
    „Ich mache das nicht“, entschied Janna sofort.
    „An dich hatte ich auch gar nicht gedacht, sondern an Ahmik“, versicherte Harris seiner Ältesten.
    „Kann nicht Jason das machen?“, frage Ahmik, keinesfalls sehr begeistert.
    „Nein, der ist nicht einmal in der Lage, einen Schraubenschlüssel zu benutzen, Chuck braucht dich.“
    „Wunderbar“, stöhnte Ahmik und erhob sich. „Aber ich fahre.“
    Harris schüttelte den Kopf. „Vergiss das gleich wieder. Hol deine Jacke, damit du sie dir nachher anziehen kannst“, wies er seinen Sohn an.

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  • Mara und Lilah zogen sich kurz nachdem Ahmik und Harris gegangen waren, in die Küche zurück. Janna sah zu dem einzigen, der übrig geblieben war.
    „Tja, Jaya, sieht so aus, als müssten wir uns bis zum Ende des Abends miteinander vergnügen.“
    „Das wird ein Spaß,“ meinte Janna sarkastisch.
    „Sag nicht so was, sonst könnte ich das Gefühl haben, du genießt es nicht, deine Zeit mit mir zu verbringen.“
    „Wie kommst du auf so was? Natürlich genieße ich jede Minute mit dir, ich glaube eher, dass du es bist, der mich loswerden will, schließlich gehst du mir aus dem Weg.“
    „Ich gehe dir nicht aus dem Weg.“
    „Wie nennst du das, was du tust dann? Du meidest mich in der Schule, nimmst mich nicht einmal mehr im Unterricht dran, du tust so, als wäre ich unsichtbar, Kev, und auch wenn andere das vielleicht nicht bemerken, ich sehe es.“









    „Es tut mir Leid,“ flüsterte Kev.
    Diese Worte, Janna glaubte nicht, dass Kev sich in den ganzen Jahren bei ihr entschuldigt hatte, zumindest nicht auf diese Weise, denn sie spürte die Reue in seinen Worten förmlich. Es tat ihm wirklich Leid, dass er ihr aus dem Weg gegangen war, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie nach dem Unterricht noch dabehalten, um sich mit ihr zu unterhalten, hätte Wes beim Nachsitzen abgelöst, um sich die achtzig Minuten mit ihr zu unterhalten. All das und noch viel mehr wusste Janna plötzlich, als er diese vier kleinen Worte sagte.
    Er erhob sich und kam langsam auf Janna zu, setzte sich dann neben sie, sah sich ihr Profil aufmerksam an, bemerkte erneut, dass sie sich in dem Jahr seiner Abwesenheit sehr verändert hatte, erwachsener geworden war. Warum hatte sie nicht für immer das kleine Mädchen bleiben können, das sie einmal gewesen war?









    „Ich dachte einfach, dass es das Beste wäre, nicht nur für mich, sondern für uns beide,“ fuhr er fort.
    „Wie kommst du immer auf diese genialen Ideen?“
    „Ich glaube, genau das war der Fehler, den ich damals begangen habe, weißt du? Ich wusste genau, dass du in mich verliebt warst, habe aber trotzdem nichts unternommen, um dich von mir fernzuhalten, habe -- wie hieß sie gleich? -- stehen lassen, um mit dir was zu unternehmen, weil du mir wichtiger warst als sie. Wenn ich dir damals ganz deutlich gemacht hätte, dass wir beide nie eine Zukunft haben könnten, hätten wir heute vielleicht all diese Probleme nicht.“
    „Ich wäre dir dankbar gewesen, wenn du diese Idee früher gehabt hättest, ich glaube nicht, dass es jetzt noch was bringt.“
    „Ich glaube es auch nicht, nicht mehr. Am Sonntag habe ich es noch für eine sehr gute Idee gehalten, aber mir ist klar geworden, dass es zu spät ist, um solche Methoden anzuwenden.“









    „Und welche Methoden funktionieren jetzt noch?“
    „Ich weiß es nicht, Janna, ich weiß es wirklich nicht.“
    Ein Geräusch machte die beiden auf Lucas und Jason aufmerksam, die beim Fernseher saßen und sich unterhielten.
    „Vielleicht sollten wir uns irgendwohin zurückziehen, wo wir sicher sein können, dass uns niemand hören kann.“ Kev sprach aus, was Janna dachte.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Was hältst du von meinem Zimmer?“
    „Besser nicht. Dort ... das ist mir zu riskant, wenn du verstehst, was ich meine.“
    „Klar. Dann lass uns rausgehen, vor‘s Haus. Die einzigen, die uns dort stören können, sind Dad und Ahmik, wenn sie zurückkommen und das werden sie nicht so früh tun, außerdem hören wir sie sofort.“

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  • Sie standen sich vor dem Haus unsicher gegenüber, jeder wusste, dass es Vieles zu sagen gab, genug, um sich tagelang darüber zu unterhalten, aber damit zu beginnen war nie einfach, unterbrochen wurde man dafür aber immer viel zu früh, aber so war das Leben nuneinmal.
    Kev räusperte sich. „Das bleibt unter uns, okay? Du erzählst das nicht Ganner oder Annie, schon gar nicht Annie.“
    „Geht klar. Ich hätte es Annie sowieso nicht erzählt, was dich betrifft, behalte ich alles für mich, ich weiß, dass keiner unsere Beziehung verstehen würde.“
    „Da hast du recht. Nicht einmal ich verstehe, was da zwischen uns ist und ich gebe mir wirklich Mühe.“ Kev versuchte amüsiert zu klingen, als er das sagte und fand, dass es so rüberkam, wie er wollte, aber leider war es nicht nur ein Scherz, es war die Wahrheit.









    Andererseits, so sagte er sich, war er schon immer sehr gut darin gewesen, die Realität zu seinen Gunsten zu ändern.
    „Du trägst die Kette, die ich dir geschenkt habe, nicht mehr,“ stellte er fest.
    „Auch ich habe meine Methoden, mich von dir zu entfernen.“
    „Hast du damit mehr Erfolg als ich?“
    „Nicht wirklich. Die Kette, sie hat keinen wirklichen Wert, sie ist etwas, das du mir wissentlich geschenkt hast, aber du hast mir über die Jahre hinweg unwissentlich so viele Erinnerungen und Gefühle geschenkt, dass die Kette von keinerlei Bedeutung ist. Ich mag sie, aber ...“
    „Ich verstehe schon. Du hast dir viele Gedanken dazu gemacht.“
    „Was hätte ich in den Mathestunden sonst tun sollen?“
    „Kein Wunder, dass du schlecht bist. Wenn du dich anstrengen würdest, wäre es nicht so schwer.“









    „Kev, lass und jetzt nicht über so was reden, sondern über das, was wirklich zählt, unsere Probleme.“
    „Ich versuche solchen Gesprächen gewöhnlich aus dem Weg zu gehen, sie führen nur noch zu noch mehr Problemen und davon habe ich so viele, dass ich mich am Wochenende mit Hobbie treffe, um ihm alles zu erzählen, was mich beschäftigt.“
    „Ausgerechnet Hobbie?“
    „Erwartest du, dass ich zu Wes gehe?“
    „Ich weiß nicht, ich hätte erwartet, dass du dich wenn überhaupt Donos oder Face anvertraust, vielleicht auch der Blondine, die letzten Sonntag bei dir war.“
    „Meine Wahl ist auf Hobbie gefallen, obwohl Lara auch eine Möglichkeit wäre.“
    „Ich freue mich für dich, dass du so gute Freunde hast, bis vor kurzem wusste ich nicht einmal, dass sie existieren, jetzt bin ich ihnen dankbar dafür, dass es sie gibt.“
    „Ohne sie wäre ich wohl nicht hier, aber das ist jetzt egal, wie gesagt, wir müssen uns mit unseren Problemen beschäftigen.“









    „Ich würde viel lieber mit dir über Gott und die Welt reden, es ist schwer“, gab Janna zu.
    „Ich weiß, aber es ist wichtig. Wir können entweder direkt unsere Probleme ansprechen und versuchen, eine Lösung dafür zu finden, auch wenn es und beiden schwer fällt oder aber wir können so tun, als würden diese Probleme alle gar nicht existieren und warten, bis sie uns einholen und es nicht mehr möglich ist, es für uns zu behalten. Welche der beiden Möglichkeiten bevorzugst du?“
    „Die zweite klingt nicht schlecht, wenn wir Glück haben, bekommt Dad von unseren Problemen mit und dann löst er sie für uns.“
    „Wenn du ohne mich leben kannst, können wir das von mir aus so machen.“
    „Ich kann nicht ohne dich leben“, wisperte Janna. „Nicht nur, weil du mich schon so lange kennst, sondern auch ...“ Sie beendete den Satz nicht, es war nicht nötig.

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  • „Wie läuft es mit Badly Dressed Boy?“
    „Gar nicht. Ich versuche es, ich finde ihn nett, wenn auch ein bisschen ungewöhnlich, und er hat mir deutlich gemacht, dass er für mich empfindet, aber ich kann ihn nicht benutzen, Kev, es tut mir Leid, aber ich kann nicht.“
    „Hattest du je das Gefühl, dass ich dich dazu zwingen will?“ Er vergrub sein Gesicht in den Händen. „Das ... Das tut mir Leid, Janna, wirklich, ich wollte nie, dass du das Gefühl hast, ich ... Ich hasse es, wenn ich keine vollständigen Sätze rausbekomme.“ Er grinste. „Ich dachte, du magst ihn, weil du ihn doch zu mir mitgebracht hast und ich hatte das Gefühl, dass es eine gute Art wäre, dich ein bisschen von mir abzubringen.“










    „Letzten Freitag, als ich nicht hierher gekommen bin, hat Mara meine Ex-Freundin Lara angerufen und sie war bei mir, sie ist übers Wochenende geblieben, deswegen hast du sie bei mir gesehen. Wir haben geredet, ich habe sie geküsst, aber ich habe selber gespürt, dass da was nicht gestimmt hat.“
    „Wir haben also mehr als ein Problem gemeinsam“, stellte Janna leicht verstimmt fest.
    „Ich dachte wirklich, ich hätte die größten Beziehungsprobleme meines Lebens, für die übrigens Donos verantwortlich ist, überstanden, aber das hier könnte genauso kompliziert werden.“
    „Kev, kann ich dir eine Frage stellen?“
    „Das hier scheint unsere große Aussprache zu werden, also sehe ich nicht, was daran falsch sein sollte.“
    „Wenn du nicht mein Lehrer wärst, stünden die Dinge dann anders?“









    Kev überlegte kurz, sagte dann aber sehr entschlossen:
    „Ja. Ich glaube, ich würde dann sogar mit deinem Vater reden -- nein, würde ich nicht -- aber ich weiß, dass eine Beziehung dann zwar auch so gut wie unmöglich wäre, aber nicht ganz so unmöglich wie jetzt. Ich glaube, ich würde es dann sogar versuchen, mir zwar einreden, dass dein Vater und der Altersunterschied Grund genug sind, es nicht zu tun, aber ich würde es trotzdem versuchen. Ich weiß, dass viele Menschen das einfach nur widerwärtig finden würden, weil sie finden, ich sollte in dir eine kleine Schwester oder eine Nichte oder so etwas sehen, aber das tue ich nun mal nicht. Es ist möglich, dass ich in das in dir gesehen habe, als du und deine Brüder noch klein waren, aber schon bevor ich das Jahr im Ausland verbracht habe, habe ich aufgehört, dich als Schwesterchen oder so zu sehen. Aber dein Vater ist das größte Problem, vielleicht macht das die Sache schwerer, als wenn du nur eine Schülerin wärst.“









    Sie sahen einander schweigend an, war noch etwas zu sagen? Sie hatten geredet, aber gab es eine Lösung für dieses Problem? War es überhaupt ein Problem? Übertrieben sie vielleicht, sahen die Dinge verzerrt?
    „Ich wünsche mir wirklich, dass alles anders gelaufen wäre, Sticks.“
    Janna überraschte es, dass Kev vollkommen grundlos den Namen benutzt hatte, den Face Loran ihr vor über einer Woche gegeben hatte, als sie die Wraiths kennengelernt hatte, aber sie konnte nicht sagen, dass es ihr nicht gefiel.
    „Wenn das alles später passiert wäre, wenn du mit der Schule fertig wärst, dann wäre ich nicht dein Lehrer und der Altersunterschied wäre zwar immer noch sehr groß, aber ab zwanzig ist das nicht mehr ganz so schlimm, dann hätte ich wohl kaum Bedenken gehabt, nur wegen deines Vaters.“

    Meine Fotostory:



  • „Warum ist das mit Dad so schlimm?“
    „Weil ich ihm soviel verdanke, viel mehr, als du dir vorstellen kannst. Nicht nur ihm, auch Lilah und Lucas, sogar Mara, aber wenn Harris nicht ein Interesse an mir gezeigt hätte, hätten die anderen mir auch nicht geholfen, sie haben es nicht direkt mir zu liebe getan, sondern seinetwegen.“
    „Du wirst mir nicht erzählen, warum, oder?“
    „Tut mir Leid, Sticks, aber das ist etwas, das ich für mich behalten will, außerdem haben deine Eltern dir verboten, davon zu erzählen.“
    „Ich glaube auch gar nicht, dass ich es wissen will.“
    „Danke. Und ich danke dir auch dafür, dass du verstehst, dass ich das alles wegen deines Vaters nicht tun kann.“









    „Da liegst du falsch, Kevin.“
    Kev spürte die Gänsehaut auf seinen Armen und wusste, dass er sie nicht dem leichten Wind zu verdanken hatte, sondern Janna, die ihn mit seinem vollen Namen angesprochen hatte. Er wusste nicht, wie oft das geschah, aber es war etwas Seltenes, die Leute, die ihn kannten, wussten, dass er es nicht mochte, und auch Janna wusste es genau, hatte aber mit ihren Worten, vor allem aber mit der Verwendung seines Namens, den gewünschten Effekt erzielt.
    „Ich verstehe es nicht, Kev. Ich wünsche mir sogar, du würdest aufhören, Dad als Argument einzusetzen. Du verdankst ihm viel, damit kann ich leben, aber verdammt, ich stehe hier vor dir und ich mag dich und du magst mich und ich habe das Gefühl, dass es für dich nicht so schlimm wäre, etwas mit einer Schülerin anzufangen als mit Harris Solens Tochter.“










    Wahrscheinlich hatte Janna Recht, es machte für Kev Sinn. Ihm war klar, dass Janna nie verstehen würde, denn er würde ihr nie erzählen, was ihm vor vierzehn Jahren zugestoßen war, aber es genügte, dass er verstand und genau deshalb überraschte es ihn, als er hörte, was er als nächstes sagte:
    Er berührte mit der Hand ihre Wange. „Ich würde dich jetzt verdammt gerne küssen.“
    Auch für Janna kamen diese Worte unerwartet, aber war das so wichtig?
    „Ich, uh, hätte nichts dagegen.“
    „Weißt du, ich will dich schon lange küssen, seit ich dich und Annie am allerersten Schultag vor Wes und Hobbie gerettet habe.“
    „Geht mir genauso.“
    „Und vielleicht wird es für uns beide leichter, wenn wir es jetzt einfach tun, vielleicht ist das alles, was wir wollen und selbst wenn nicht, ich würde es gerne riskieren.“









    „Bist du dir sicher?“, fragte Kev.
    Janna nickte. „Selbst wenn dein Plan nicht aufgeht, wird es ja nicht unangenehm sein, oder?“
    Kev grinste und legte die Hände an ihre Hüfte zog sie zu sich heran. Sie sahen sich in die Augen, jetzt, wo die Entscheidung getroffen war, war es gar nicht mehr so einfach.
    „Ich hatte mir irgendwie vorgestellt, dass es wenn überhaupt, dann unter anderen Umständen passieren würde“, gestand Janna.
    „Wenn du nicht willst ...“
    „Ich will, Kev, es ist nur merkwürdig.“
    Kev lehnte sich zu ihr, ihre Namenspitzen berührten sich und sie hörten ein Auto, das die unbelebte Straße entlang fuhr, beide erkannten an den Motorengeräuschen sofort, dass es Harris Solens geliebtes Auto war und sie sprangen sofort auseinander, nur wenige Sekunden später hielt das Auto und Harris und Ahmik, letzterer alles andere als glücklich, stiegen aus.



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    Das war's, eine recht lange Fortsetzung (irgendwie sind die letzten paar alle rech lang geworden), aber davon wird es in Zukunft wohl weniger geben, denn morgen fängt die Schule wieder an.

    Meine Fotostory:

  • Wow. Eigentlich hatte ich erst gedacht, dieses lange Gespräch zwischen Kev und Janna würde ätzend werden, ich hatte befürchtet, es passt da irgendwie nicht, aus welchem Grund auch immer, aber ich finde es jetzt an der genau richtigen Stelle platziert.
    Und es war auch mal nötig, dass die beiden sich aussprechen. Obwohl sie das, was sie einander gesagt hatten, eigentlich alles schon vorher wussten. Ich finde diese Fortsetzung echt toll.

    Die Beziehung zwischen Mara und Kev fasziniert mich. Sie schenkt ihm scheinbar viel mehr Vertrauen als ihrem Mann, wobei man wohl beachten sollte, dass es Unterschiede zwischen diesem und jenem Vertrauen gibt.
    Außerdem kann ich nach mehreren fehlgeschlagenen Schwangerschaften verstehen, dass sie Lucas noch nichts erzählt hat.

    Ich bin gespannt, was jetzt mit Ahmik ist. Und ich hoffe wirklich, dass die Dunkelheit trotz Autoscheinwerfer die Ankommenden davon abgehalten hat, mehr zu sehen, als es gut wäre.

    ein kleiner spatz wollt' den süden sehn
    er konnte nich' verstehn
    dass es vorbei is ehe er drei is
    am meisten mochte er die anderen vögel
    weil spatzen doof warn und scheiße aussahn
    ohne seine freunde war er klein & fett

    [SIZE=1]musik hat was mit poesie zu tun, nichts mit lautstärke & fortpflanzung.[/SIZE]

  • Nee, oder? Die zwei schleichen umeinander wie die Katzen um den heissen Brei, reden sich dumm und dusslig, wollen endlich mal ihren Gefühlen folgen, und dann DAS!


    Nath, ich bin echt stinkig! Schreib das sofort um, sofort, hörst du!
    Ich will jetzt das Kev janna küsst! :angry


    Ok, ich hab mich wieder eingekriegt. Menno, wäre das schön gewesen...



    LG, Lenya

  • Hallo NathSkywalker,

    habe mich bis jetzt noch nie zu deiner Story gemeldet, sorry, aber ich bin gerade dabei mich "durchzuwühlen":D

    Stecke gerade mitten drinnen in der Geschichte und will einstweilen nur ganz kurz einen Kommentar hinterlassen.

    Finde deine Entwicklung spitze, wenn man ganz vorne anfängt und sich durch die Monate - Jahre *gg* liest - kann man genau sehen wie du mit jeden Kapitel dich steigerst und die Bilder auch immer perfekter werden.

    Zur Hadlung schreibe ich erst wenn ich es geschafft habe am laufenden zu sein.

    Auf jeden Fall kann ich schon mal dazu sagen, das es mir sehr viel Spaß und Freude macht deine FS zu lesen.

  • Also ernsthaft, du bist wirklich gemein.
    Warum gönnst du den beiden den Kuss denn nicht endlich? Oder hast du Angst, es könnte sich danach was ändern zwischen den beiden?
    Mal ganz davon abgesehen, dass sich auf jeden Fall etwas ändern würde.
    Das grenzt schon fast (fast hab ich gesagt!!!) an eine Soap. Man sitzt da, die Hände in die Lehne gekrallt, der Hals wird immer länger, weil der Kopf sich immer weiter nach vorne lehnt. Und man fängt an zu zittern: Jetzt, jetzt, jetzt endlich ist es soweit.
    Und dann: .........................................................kommt Werbung!


    Danke Nath! Herzlichen Dank! Das ist schlimmer als eine kalte Dusche.
    Da nützt auch das ganze schöne Gespräch nicht mehr viel. Außer dem einen Gedanken, es wurde aber auch mal Zeit, dass die beiden ernsthaft und vor allem offen darüber reden.


    Sehr aufgewühlt hat mich das Gespräch, dass Kev vorher mit Mara hatte. Ihr Problem ist ja wohl echt der Oberhammer. Wie hält sie das nur aus? Sie muss ein verdammt tapferes Mädchen sein, mit einem sehr starken Willen. <verneige mich in Ehrfurcht>.
    Ich kann ihr Zögern, Lucas davon zu erzählen, schon verstehen, das muss ja auch für ihn furchtbar sein, wenn das immer wieder passiert. Aber ich bin schon froh, dass sie wenigstens mit Kev reden kann. So ganz allein, das wäre die Hölle.


    Aber jetzt kommt gleich das nächste. Hab ich was verpasst? Oder gar vergessen? <verzweifelt nach Gedächtnis suchen geh>
    Mara hat ihrer Mutter den Gnadenstoß gegeben?
    Was bitte willst du denn damit andeuten? Dass sie sie umgebracht hat? Weil sie krank war, oder so ähnlich? <gerade sehr verwirrt bin>


    Es passiert nicht viel, haha. Also nach meiner Meinung ist da gerade eine Menge passiert.


    Oh, und übrigens, ich weiß gar nicht, was du hast (auf deinen Kommi bei mir anspiel). Dein Wald mag ja kein Garten sein, aber der Wald ist perfekt, wirkt prima!
    Genau wie Tristans Brandings.
    Mit etwas so extremen hätte ich bei ihm gar nicht gerechnet, damit hast du mich echt überrascht. Auch seine plötzliche Ernsthaftigkeit lässt ihn wieder in meiner Achtung steigen.
    Alfred hat recht, die beiden haben wirklich so einiges gemeinsam. Insofern könnte er für den armen Jason tatsächlich eine ganz schöne Gefahr werden.
    Und noch habe ich mich nicht entscheiden, wem von beiden ich nun den Vorzug geben soll.
    Muss ich mich wohl von deinen weiteren (geheimen) Plänen überraschen lassen.
    Aber das tu ich doch gern!

  • Nein, keine Fortsetzung, noch nicht. Ich habe die erste Schulwoche hinter mich gebracht und hatte nicht besonders viel Zeit, um zu schreiben oder Bilder zu machen. Am Wochenende wollte ich all das nachholen, aber aus Zeitmangel bin ich kläglich daran gescheitert.
    Der nächste Teil kommt wahrscheinlich gegen Mitte / Ende der Woche, ich gebe mir Mühe, ihn so bald wie möglich zu bringen und fürs Wochenende dann gleich noch einen zu machen, sie werden aber nicht so lang sein wie die letzten.
    Auf die Kommentare gehe ich dann ein, ich möchte mich aber schon jetzt dafür bedanken.

    Meine Fotostory:

  • Grandiose Fortsetzung(en)!


    Ich hab mal wieder ziemlich viel verpasst und jetzt weiß ich nicht so recht, wo ich anfangen soll. Also: Annie find ich ja irgendwie ziemlich .. nun ja ... irgendwie fehlen mir dazu die Worte. Sie mag zwar nett sein und verliebt (!) aber muss man deshalb andere Jungs ausnützen?
    Tristan und Kyla! Sieht ja so aus, als würden die beiden das perfekte Traumpaar abgeben. Die Unterhaltung der beiden hat mich wirklich fasziniert und ich finds wirklich wichtig in einer Beziehung richtig reden zu können. Er würde gut zu Kyla passen. (Aber irgendwie kommt mir das ja schon ein wenig suspekt vor. Er war also das, der Kyla beobachtet hat. Womöglich hat er Dreck am Stecken und wills bloß nicht zugeben. Ich mein, berühmt hin oder her, bekannt oder nicht, es gibt ihm ja noch lang nicht das Recht zu spionieren. Okay ... ich werde das mit Tristan noch weiter im Auge behalten. Vielleicht ist er ja doch nicht so der tolle Typ der er zu sein scheint.
    Und was Ahmik sich da so für Sorgen macht wegen seinen Eltern und Centerpoint. Wieso sollten sie ihm das verbieten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das tun werden. Sie wissen es ja. Ich glaub, es bereitet ihm Unbehagen wenn er das Thema überhaupt ansprechen muss.
    Und Gott sei Dank haben Kev und Janna mal miteinander geredet. Obwohl ja nicht wirklich was dabei herausgekommen ist. Okay, sie wollten sich küssen ... aber dann kamen ja Harris und Ahmik zurück. Und jetzt? Machen sie wieder so weiter wie vorher oder wie? Also da bin ich ja mal echt gespannt wie das jetzt (in Zukunft) verläuft.

    And I'd choose you;

    in a hundred lifetimes,

    in a hundred worlds,

    in any versions of reality,

    I'd find you and

    I'd choose you

    The Chaos of Stars

  • Juhu geschafft ich habe die ganze Story nachgelesen.

    Also ich finde die FS sehr gut, interessant und besonders gefallen mir die vielen verschiednen Hauptdarsteller.

    Am Anfang war ich mir nicht ganz so sicher, wie sich das ganze entwickelt, aber wow - mal abgesehen von den Bildern die sich immer mehr gesteigert haben - auch die ganze Geschichte selbst, wurde immer interessanter und spannender.

    Ich weis nicht ob ich einen Leiblingscharacter habe, aber irgendwie liegt mir doch die Beziehung zwischen Janna und Kevin sehr am Herzen *gg* Ist schon interessant zu sehen wie sie sich entwickelt hat. Ob sich das ganze in eine normale und glückliche Beziehung entwickeln kann - hm da bin ich doch sehr skeptisch. Und das der Kuss wahrscheinlich nicht zustande kommen wird - ist gut - das macht die ganze Sache noch prickelnder.

    Die ganze Geschichte rund um Kyla wird ja auch immer intensiver und spannender. Das sie so frei und locker in den Staaten aufwachsen durfte, war für sie sicher sehr wichtig, hat sie aber in der Beziehung zu ihren Eltern sicher etwas eingeschränkt bzw. verfremdet. Diese adeligen Titeln dürften gerade ihr am wenigsten wichtig sein und Tristan kann ihr vielleicht ein egroße Hilfe dabei sein, die Schuldigen in ihrer Verwndschaft zu finden, die das Attentat auf ihre Mutter durchgeführt haben. Jason - leibt sie ihn nur als "großen Bruder" oder ist es die Liebe? Ich denke das muss sie erst heruasfinden, aber er ist eine sehr wichtige Stütze in ihren Leben.

    Ahmik, ein schlaues aber doch verschlossenes Bürschchen - soll er nicht endlich die Erlaunbnis einholen - ich denke doch und er wirs sie auch bekommen - auch wenn seine Mum dabei skeptisch ist oder viel an früher denken muss - bin ich mir doch sicher das sie Ahmik unterstützen werden.

    Das war mal eine erste kurze Reaktion von mir*gg*

    Werde in den nächsten Folgen versuchen auch noch auf die Dinge einzugehen, die ich jetzt vernachlässigt bzw. vergessen habe.

    Auf jeden Fall macht es mir sehr viel Spaß das alles zu lesen und zu versuchen sich einiges zusammenzusetzen und weiter zu denken.

  • Ich konnte Kev und Janna den Kuss nicht gönnen, dafür müssten die beiden sich eingestehen, außerdem wären Jack und Zach sicherlich unglücklich, wenn das passiert wäre, an Harris möchte ich gar nicht denken, wenn er die beiden erwischt hätte -- und das hätte er getan, wenn sie sich geküsst hätten --, sagen wir einfach, dass es nicht schön gewesen wäre. Außerdem kann ich Kev nicht geben, was er will, Janna vielleicht, aber nicht Kev.
    Harris und Ahmik haben nichts gesehen, was sie nicht sehen sollten, sie waren zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.
    Mit Ahmik beschäftige ich mich bald wieder, dann kommt, worauf ihr schon so lange wartet, das Gespräch mit den Eltern, versprochen, es dauert nicht mehr lange.
    Was Tristan anbelangt, auch über ihn werde ich in Kürze mehr enthüllen, es gibt noch so vieles, was ihr über ihn noch nicht wisst.
    Mara schließlich, ist eine komplizierte Frau, die es nicht immer so leicht gehabt hat, auch wenn ihr Leben in den letzten Jahren sehr ruhig war. Nerychan, du hast dich nicht geirrt, sie hat ihre Mutter wirklich getötet, auf Yelenas Wunsch hin. Warum genau, das bleibt ein kleines Geheimnis.

    Meine Fotostory:



  • Lucas betrat Jasons Zimmer während dieser damit beschäftigt war, seine Fische zu füttern. Es war ein angenehmer Samstag Nachmittag und die Bishops waren wie nicht selten auf einen Überraschungsbesuch vorbeigekommen.
    „Was machst du hier?“, fragte Jason, ohne sich vom Aquarium abzuwenden.
    „Mara und Janna unterhalten sich über attraktive Männer und ich bin mir mehr als fehl am Platz vorgekommen.“
    „Ich wusste nicht, dass Janna über so was redet“, gestand Jason.
    Lucas lachte und setzte sich auf die Bank, die dem Aquarium gegenüberstand. „Ich wusste nicht das Mara über so etwas redet. Andere Frauen machen das, deine Mutter hat es früher sooft getan und tut es wohl heute noch, aber das ist nicht Maras oder Jannas Ding. Wahrscheinlich haben sie sich zusammengetan, um gemeinsam Neuland zu erforschen.“









    „Klingt ... merkwürdig.“
    „Ich weiß, dem Ganzen zuzuhören war noch viel merkwürdiger, also habe ich mich dazu entschlossen, dich besuchen zu kommen, damit wir uns über das andere Geschlecht unterhalten können.“
    Jason ließ sich neben Lucas auf der Bank nieder. „Das ist nett von dir, Onkel Lucas, aber ich ... es ist nichts, wofür ich jegliches Interesse aufbringen könne.“ Er gab sich Mühe, möglichst nicht zu unhöflich zu klingen. Er unterhielt sich sehr gerne mit Lucas, aber über Frauen?
    „Das habe ich mir gedacht, aber ich bin nicht hier, um über berühmte Frauen zu reden, sondern über ein besonderes rothaariges Exemplar.“
    „Kyla oder Tante Mara?“, erkundigte Jason sich, dem zum ersten Mal direkt bewusst wurde, dass Mara genau wie Kyla rothaarig war. Er hatte es natürlich immer gewusst, aber gewöhnlich dachte er immer nur an Kyla, wenn er an rotes Haar dachte.









    „Kyla. Weißt du was Neues von ihr?“
    Jason schüttelte den Kopf. Es war ihm etwas peinlich zugeben zu müssen, dass Kyla sich seit ihrem Verschwinden vor acht Tagen nicht bei ihm gemeldet hatte.
    „Sie hat dir also nicht gesagt, was genau los ist?“
    „Nein. Um genau zu sein, hat sie mir gar nichts gesagt, ich habe zum letzten Mal am vergangenen Donnerstag mit ihr gesprochen.“
    Lucas‘ blaue Augen weiteten sich Erstaunen. „Sie hat sich kein einziges Mal angerufen?“
    „Nein, ich habe versucht, Kontakt zu ihr aufzunehmen, alle alten Nummern, die sie mir über die letzen Jahre hinweg gegeben hat, angerufen, aber ich war erfolglos.“









    Lucas nickte verständnisvoll, auch wenn er Kylas Handeln nicht nachvollziehen konnte, sie war doch vernünftig, warum hatte sie sich nicht bei Jason gemeldet? „Die Nummern werden alle paar Monate geändert, aus Sicherheitsgründen und wegen der Privatsphäre der Familie. Tendra, Kylas Mutter, regt sich immer darüber auf.“
    „Mir ist auch aufgefallen, wie wenig ich eigentlich über Kyla weiß. Ich weiß nicht, wie ihre Eltern heißen, was sie tun, wo sie wohnen ... ich weiß gar nichts.“
    „Rothaarige Frauen sind die kompliziertesten, glaub mir. Mara hat früher auch vieles vor mir verheimlicht, sie tut es immer noch, glaube ich, aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden.“
    „Willst du, dass ich mich damit abfinde, dass ich nicht weiß, wo Kyla ist, wie es ihr geht, was sie tut? Ich kann das nicht!“
    Lucas seufzte. Er hatte sich zu Beginn genauso benommen, wenn Mara grundlos verschwand, tagelang wegblieb ohne ihm Bescheid zu sagen und dann wieder auftauchte, als sei nichts gewesen -- und sie hatte es mehr als einmal gemacht, es war in regelmäßigen Abständen passiert.
    „Ich gebe dir eine Telefonnummer, unter der du Kyla erreichen kannst.“

    Meine Fotostory:



  • Jason starrte das Telefon auf seinem Schreibtisch so intensiv an, dass er dass er davon Kopfschmerzen bekam. Er hatte jetzt zwar die Nummer, unter der er Kyla erreichen konnte, aber sollte er wirklich anrufen? Was würde er sagen? Sollte er einfach ganz schnell auflegen, wenn es nicht Kyla war, die sich meldete? Was aber, wenn er das tat und seine Nummer angezeigt wurde?
    Fragen über Fragen, er fühlte sich, als würde er gleich durchdrehen.
    Er fühlte sich an das erste Mal, als er Kyla angerufen hatte -- es musste fünf Jahre her sein -- erinnert, als Janna so lang auf ihn eingeredet hatte, bis er es schließlich getan hatte. So schlimm war es damals nicht gewesen, auch jetzt würde es nicht so schlimm sein, sagte er sich.
    Er nahm den Hörer in die Hand und wählte.









    Natürlich verwählte er sich zuerst einmal, es war eine unglaublich lange Nummer mit Landescode, Regionalcode, der Vorwahl der Stadt und dann schließlich der Telefonnummer, die auch nicht gerade kurz war, vor allem wenn man wie Jason an die kurzen Nummern innerhalb Arkham gewöhnt war.
    Er musste viermal wählen, bis er endlich das Klingeln hörte.
    „Pennyworth“, meldete sich jemand sofort, nachdem er nur ein einziges mal geklingelt hatte, was Jason sehr erstaunte.
    „Könnte ich bitte mit Kyla Tenna reden?“, fragte Jason leicht verunsichert. „Gibt es überhaupt eine Kyla Tenna?“
    „Jawohl, die gibt es. Dürfte ich fragen, wer Sie sind?“
    „Jason, ich bin ein Freund von Kyla.“









    „Und Amerikaner?“
    „Ja, vielleicht hat Kyla mal was von mir erzählt.“
    „Ich fürchte, das ist nicht der Fall, Sir.“
    „Kann ich mit ihr reden?“
    „Das ist im Augenblick leider unmöglich, Mistress Kyla ist unterwegs.“
    „Wo? Kann ich sie irgendwo anders erreichen?“
    „Tut mir Leid, aber ich weiß nicht, ob Mister Shaw ein Handy hat und die beiden machen einen Waldspaziergang, da ist es immer schwer mit Empfang.“
    Alfred war ehrlich erstaunt darüber, dass jemand für Kyla anrief, das kam gewöhnlich hin und wieder während des Sommers vor, Kyla telefonierte nicht sehr gerne, in den letzten Tagen hatte nur Tristan Shaw hin und wieder angerufen, um sich mit ihr zu verabreden, mittlerweile trafen sie sich beinahe jeden Tag.








    „Wann kann ich Kyla denn dann erreichen?“, erkundigte Jason sich. „Heute Abend?“
    „Sie wird Mister Shaw heute Abend zu einem Ball begleiten, es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie sie heute hier vorfinden, am besten wäre es wohl, wenn Sie es morgen noch einmal versuchen würden. Ich weiß nicht, was für Pläne sie morgen hat, aber wahrscheinlich wird es nichts Besonderes sein.“
    „Okay, danke.“
    „Soll ich ihr ausrichten, dass Sie angerufen haben?“
    „Nein, danke, nicht nötig, ich versuche es morgen noch mal.“
    Jason legte auf.
    Eine Frage plagte ihn: Wer war Mister Shaw? Kyla hatte nie etwas von ihm erzählt, andererseits hatte sie auch sonst nie etwas erzählt, es war sicherlich nichts Besonderes, auch wenn Jason zugeben musste, dass er eifersüchtig war, normalerweise war er es, mit dem sie ihre ganze Zeit verbrachte.

    Meine Fotostory:



  • „Es geht Mistress Tendra Inell den Umständen entsprechend gut, Sir“, versicherte Alfred Sir Patrick am Sonntag Abend am Telefon. „Warum reden Sie nicht mit ihr, Sie wird Ihnen Genaueres über ihr Wohlbefinden sagen können als ich.“
    „Nein, Alfred, das ist wirklich nicht nötig, ich habe sowieso keine Zeit. Wie geht es Kyla?“
    „Sie ist böse auf Sie.“
    „Damit hatte ich gerechnet, ich werde mit ihr reden, wenn ich sie das nächste Mal sehe.“
    „Ich hoffe, Sie wissen, dass es möglicherweise Monate dauern wird, bis Sie Mistress Kyla wieder einmal zu Gesicht bekommen.“
    „Ich finde eine Lösung, glaub mir.“
    „Wie Sie meinen, Sir. Soll ich ihr ausrichten, dass Sie angerufen haben?“
    „Ich wäre dir dankbar dafür ... Wo ist sie überhaupt? Streunt sie wieder allein im Wald herum?“
    „Aber nein, Sir, diesmal hat sie Begleitung.“
    „Was soll das heißen?“
    Alfred wollte anfangen zu erklären, als Sir Patrick ihn unterbrach: „Alfred, ich muss los, ich rufe in den nächsten Tagen wieder an.“








    Der Butler schüttelte den Kopf, als er hörte, dass Sir Patrick aufgelegt hatte, tat dann das Selbe. Er kannte Sir Patrick seit zwanzig Jahren, das Benehmen des Mannes hatte ihn aber immer verwundert, er hatte sich jahrelang den Wünschen seiner Mutter untergeordnet, dann aber Tendra Inell geheiratet, die letzte, die seine Mutter als Königin Mutter hatte sehen wollen, Patricia hätte lieber die Frau auf dem Thron gesehen, die ihr Sohn zuvor heiraten hatte wollen, eine junge, amerikanische Politikerin, Lilah Bishop.
    Das Telefon klingelte erneut, Alfred nahm an, dass Sir Patrick vergessen hatte, ihm etwas Wichtiges mitzuteilen, doch es meldete sich jemand mit einer jugendlichen Stimme und amerikanischem Akzent.
    „Hallo, ich bin Jason Solen, ein Freund von Kyla Tenna, ich habe gestern schon angerufen.“
    „Ich weiß, auch wenn ich glaube, dass Sie das letzte Mal vergessen haben, Ihren Nachnamen zu nennen.“








    „Ich gehe Ihnen wahrscheinlich auf die Nerven“, setzte Jason an, „aber ich will mit Kyla reden. Sie hat sich noch nicht bei mir gemeldet und ich bin ein bisschen unruhig, weil ich nicht weiß, wie es ihr geht.“
    „Ich versichere Ihnen, dass es ihr hervorragend geht, es ist das erste Mal seit langem, das sie hier nicht alles hasst.“
    „Ich würde gerne mit ihr persönlich reden.“
    „Ich muss Sie enttäuschen, Mister Solen, aber sie und Mister Shaw sind wieder im Wald spazieren gegangen.“
    Jason konnte sich ein überraschtes „Schon wieder?“ nicht unterdrücken. „Was machen sie da die ganze Zeit?“
    [I]„Das kann Ihnen ich leider auch nicht sagen, ich nehme aber an, dass es ihnen -- zumindest Mister Shaw -- nicht so sehr um den Wald, sondern eher um die Gesellschaft geht.“








    „Und was ist mit Kyla, worum geht es ihr?“
    Alfred konnte die Eifersucht in der Stimme des jungen Mannes spüren, er hatte sich nicht getäuscht, das war wohl der, von dem Kyla ihm erzählt hatte.
    „Das weiß ich noch nicht.“
    „Können Sie ihr sagen, dass ich angerufen habe? Jason Solen?“
    „Machen Sie sich keine Sorgen, ich vergesse es nicht.“
    Und Alfred würde es wirklich nicht vergessen. Er hatte ein sehr gutes Gedächtnis, aber nicht einmal das hätte er gebraucht, denn der Nachname des Jungen sagte genug, ließ Alfred verstehen, warum sie die beiden Welten so strickt von einander trennte, in der einen nicht über die andere sprach und andersrum. Alfred wusste nicht, was Kyla für den jungen Solen empfand, aber ihm wurde jetzt bewusst, dass das Ganze noch viel komplizierter war, als er gedacht hatte.

    Meine Fotostory:



  • Nachdem er aufgelegt hatte, stürmte Jason in Ahmiks Zimmer ohne zu klopfen, auch wenn er damit riskierte, dass sein kleiner Bruder sehr genervt reagieren konnte, aber im Augenblick war ihm das egal.
    Zu seiner Überraschung herrschte in Ahmiks Zimmer Chaos, das Tischchen, das gewöhnlich beim Sofa stand, war zum Bett geschoben worden, um so einer Staffelei Platz zu machen, an der Tahiri arbeitete, Ahmik posierte oben ohne für seine beste Freundin.
    „Was machst du hier?“, fragte Ahmik, als er Jason bemerkte.
    „Ich brauche deine Hilfe.“
    „Er kann jetzt nicht“, protestierte Tahiri sofort.
    „Ich will auch gar nicht. Das letzte Mal, als jemand gesagt hat, er bräuchte meine Hilfe, musste ich mitten in der Nacht in eine Zisterne mit eiskaltem Wasser klettern.“








    Als wolle er verdeutlichen, wie unangenehm seine Zeit in der Zisterne gewesen war, musste Ahmik niesen. Jason warf ihm Taschentuchpackung zu, die auf dem Sofa lag und stellte sich zu Tahiri, um ihr Bild bewundern zu können.
    „Wow.“
    „Du bist mit Abstand der wortgewandteste Kritiker, der sich mein Zeug bisher angeschaut hat“, meinte Tahiri, lächelte ihm aber dankbar zu.
    „Ich muss mir Ahmik wirklich ausleihen, ‘hiri, es ist wichtig.“
    „Wie lange brauchst du ihn?“
    „Hey, ich bin keine Ware, über die ihr verhandeln könnt“, rief Ahmik dazwischen, doch Tahiri winkte ab.
    „Maximal zehn Minuten, er muss für mich etwas suchen, am Computer meine ich.“
    „Du kannst das immer noch nicht?“, fragte Ahmik.








    Tahiri legte Pinsel und Farben bei Seite und Ahmik setzte sich an einen der Computer, die schon eingeschaltet waren.
    „Wonach suchst du?“, wollte er wissen.
    „Bildern“, antwortete Jason.
    „Was für Stichworte soll ich eingeben?“
    „Ich weiß nicht. Ich weiß dass er Shaw heißt.“
    „Jason, wir werden Millionen Ergebnisse bekommen, weißt du noch was?“
    „Er hat was mit Kyla zu tun.“
    „Schon besser.“ Ahmik tippte die Stichworte Kyla Tenna und Shaw ein.
    „Wer ist Shaw?“, erkundigte Tahiri sich, die sich wie Jason hinter Ahmik gestellt hatte.
    „Das will ich ja rausfinden.“
    „Das klingt so, als wärst du eifersüchtig“, grinste Ahmik.
    „Ich bin nicht --“
    „Er ist definitiv eifersüchtig“, stimmte Tahiri Ahmik zu.








    Es gab lediglich einen Suchtreffer, aber den dreien war sofort klar, dass es das war, wonach Jason gesucht hatte, was er aber nicht hatte finden wollen.
    „Sie sieht traumhaft aus“, stellte Tahiri leise fest. „Und das, was man von ihm sehen kann, ist alles andere als hässlich.”
    „Wenn er dein Nebenbuhler ist, hast du wohl keine Chance“, stimmte Ahmik seiner besten Freundin zu.
    „So war das nicht gemeint! Er kann noch so gut aussehen, aber das sagt doch nichts über ihn aus, Kyla ist nicht so oberflächlich, dass sie nur auf sein Aussehen achten würde.“ Tahiri legte die Hand aufmunternd auf Jasons Schulter. „Dich kennt Kyla immerhin schon seit Ewigkeiten, ihr seid beste Freunde, du stehst ihr viel näher als er.“
    „Auf dem Bild sieht das ganz anders aus“, murmelte Jason. „Außerdem wissen wir nichts über Kylas Familie, wer weiß, vielleicht kennt sie diesen Kerl schon seit Ewigkeiten.“




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    Das war's für heute.

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