[Fotostory] Cruel To Be Kind



  • Eine weitere halbe Stunde, Shania überlegte sich schon, ob sie nicht einfach nach Hause gehen sollte, klingelte das Telefon endlich und mit der Stimme einer professionellen Mitarbeiterin bei einem Bowlingcenter meldete sie sich.
    „Deathstryke, hier ist Sticks. Zielpersonen sind gerade durch die Tür gekommen und steuern jetzt auf dich zu. Ende.“
    „Tut mir Leid, aber ich glaube, Sie haben sich verwählt“, erwiderte Shania, als sie hörte, dass aufgelegt worden war und tat das selbe, sich nun den zwei Jugendlichen vor sich zuwendend.
    „Hallo“, lächelte sie, dabei absichtlich nur Ahmik beachtend, sie hatte eine Strategie.








    „Wir wollen bowlen“, erklärte Ahmik ihr.
    „Das hätte ich mir schon fast gedacht.“ Ihr Lächeln wurde noch breiter und sie beobachtete Ahmik interessiert. „Du hast schöne Augen“; erklärte sie ihm.
    Ahmik errötete leicht und Annie warf ihm einen genervten Blick zu.
    „Kommst du oft hierher?“, erkundigte Shania sich.
    „Nein, die meiste Zeit arbeite ich am Computer. Ich bin Programmierer.“
    Shania nickte und zwang sich dazu, einen interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen. „Ich finde Computer toll, nur bin ich leider zu kaum etwas in der Lage, außer meine E-Mails abzurufen.“
    Was sie nicht wusste war, dass Ahmik selbst entschieden hatte, sich so lang wie möglich mit ihr zu unterhalten, um Annie wütend zu machen und so hoffentlich das Ende des Dates früher als erwartet kommen zu lassen.









    „Wenn du willst, kann ich dir mal zeigen, wie das alles geht“, schlug Ahmik vor und lehnte sich ein bisschen zu Shania vor.
    Annie neben ihm kochte vor Wut.
    „Das wäre zu lieb von dir.“
    Ahmik wollte gerade über die Theke greifen, um – ehrlich gesagt wusste er nicht, was er tun wollte, das würde er dann entscheiden, denn ganz egal, was er tat, Annie würde es nur noch wütender machen.
    Ahmik musste sich nicht entscheiden, was er tun wollte, denn Annie packte ihn am Arm und zog ihn von der Theke weg, trat dann auf Shania zu.
    „Hör zu –“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie auf das Namensschild auf Shanias Kleidung schaute – „Cassie, du bist hier, um uns eine Bowlingbahn einzuteilen und uns über Sicherheitsmaßnahmen und was weiß ich noch alles aufzuklären, nicht, um mit Leuten, die hierher kommen, zu flirten, schon gar nicht, wenn sie Begleitung haben.“
    Ahmik spielte seine Rolle perfekt, indem er Annie verwirrt ansah. „Wir haben uns doch nur unterhalten.“









    Annie zupfte ihre Kleidung zurecht, während Ahmik den ersten Versuch machte. Sie hatte sich stundenlang Gedanken über ihr Outfit gemacht, denn sie wusste genau, dass Ahmik nicht ganz freiwillig hier war, auch wenn sie nicht wusste, warum er hier war. Wie auch immer, ihn musste sie, anders als so gut wie jeder andere Junge, mit dem sie ausging, musste sie Ahmik beeindrucken und das war schwerer, als sie erwartet hatte. Ahmik hatte nicht das geringste Interesse an ihrem relativ kurzen Röckchen, das andere dazu gebracht hätte, Annie die Füße zu küssen.
    Bei der Erziehung ihrer Kinder hatten Harris und Lilah Solen eindeutig etwas falsch gemacht, keines der drei war normal. Aber das würde Annie nicht davon abhalten, ihr Ziel zu verfolgen, sie würde dafür sorgen, dass Ahmik auf sie aufmerksam wurde, egal, welche Mittel sie dafür einsetzen musste.




    ----------


    Und schon wieder zu Ende, es hätte eine längere Fortsetzung sein sollen, aber die Faulheit übermannte mich leider während dem Schreiben, sodass der Rest erst nächstes Mal kommt.
    Außerdem verstehe ist jetzt, warum Hobbie Angst vor Insekten hat, seit ihm eins ins Gesicht gestochen hat. Ich habe am Arm zur Zeit auch einen Mückenstich, der zu überdimensionaler Größe angeschwollen ist und das ist gar nicht schön. Am Gesicht ist es noch viel schlimmer.

    Meine Fotostory:

  • Ich weiss eigentlich gar nichts groß zu kommentieren, ausser das die Wraiths ein großer, irgendwie doch liebenswerter "Kindergarten" zu sein scheinen. So viel Knallköppe auf einem Haufen, ich glaube ich käme aus dem Lachen nicht mehr raus.
    Der Sinn und Zweck dieser "Operation" ist mir nicht klar, ist das eine Art Übung? Und für wen? Ahmik oder Janna?
    Ich werde einfach mal abwarten...


    LG, Lenya

  • Zitat von Lenya

    ausser das die Wraiths ein großer, irgendwie doch liebenswerter "Kindergarten" zu sein scheinen. So viel Knallköppe auf einem Haufen, ich glaube ich käme aus dem Lachen nicht mehr raus.


    Für das Kindergarten-Gefühl sorgt wahrscheinlich hauptsächlich Wes, obwohl die anderen auch nicht so erwachsen sind, wie man es von Menschen in ihrem Alter erwartet, Shirley ist mit neunundzwanzig die jüngste, danach kommt Kev, der dreißig ist und alle anderen sind mindestens fünf Jahre älter. Aber in so einem Team wird es wenigstens nie langweilig.


    Zitat von Lenya

    Der Sinn und Zweck dieser "Operation" ist mir nicht klar, ist das eine Art Übung? Und für wen? Ahmik oder Janna?


    Der Sinn dieser Geheimoperation ist, das Date zwischen Ahmik und Annie zu überwachen und dazwischenzugehen, sollte Annie zu weit gehen, aber nur, wenn Ahmik sich nicht wohlfühlt. Die Sache wurde von Kev in die Wege geleitet, weil er nicht nur Ahmik schützen, sondern auch sicherstellen wollte, dass es zu dem Date kommt. Es ist also weder für Janna, noch für Ahmik ein Test.


    -----------





    Einige Zeit später hatte Donos gänzlich aufgegeben, einzuschlafen, obwohl Wes jetzt nicht mehr ganz so laut war wie zuvor. Janna hatte sich zu Hobbie gesellt und beobachtete interessiert, was die Überwachungskameras aufnahmen, wobei ihr kleiner Bruder ihr unglaublich Leid tat.
    Kev konnte sich nicht den anderen anschließen, da er kurz zuvor entdeckt hatte, dass Hobbie eine Jacke mitgebracht hatte und sich darüber lustig gemacht hatte. Wes hatte sich Kev angeschlossen, war allerdings schnell wieder zu Rodeo-Vorführungen zurückgekehrt, als Hobbie Kev durch den ganzen Keller verfolgt hatte, bis Kev hinter dem Sofa Schutz gesucht und überrascht festgestellt hatte, dass unter dem Sofa eine ganze Schabenfamilie wohnte. Seitdem kam Hobbie nicht mehr in die Nähe des Sofas.
    „Und, gibt’s was Neues?“, fragte Wes und lehnte sich über den Tisch, um auf den Bildschirm des Laptops zu schauen.
    „Nichts“, sagten Janna und Hobbie gleichzeitig und Wes kehrte zu seiner eigentlichen Beschäftigung zurück.









    Wes verkündete gerade, dass er zum vierten Mal in Folge zum Sieger des Bullenreitens in ganz Wyoming geworden sei, als Shania die Treppe herunterkam, die anderen grüßte und ihre Kleidung nahm und zu Jannas Überraschung begann, ihre Verkleidung auszuziehen, sodass sie den anderen den Rücken zugekehrt oben ohne dastand.
    Auch die anderen hatten es bemerkt. Donos hatte kurz aufgehört, in die Leere vor sich zu starren und kurz zu Shania geguckt, um dann wieder die Wand anzustieren. Kev kam mit dem Kopf hinter dem Sofa hervor, als Hobbie damit beschäftigt war, um sich zu blicken, um sicherzustellen, dass nirgendwo Schaben waren, und auch Kevs Blick blieb nicht allzulange an Shania haften, was aber auch damit zu tun haben konnte, dass Hobbie in diesem Augenblick zu ihm schaute.









    Wes war der einzige unter den Männern, der sich nicht so benahm, als bände Shania nur ihre Schnürsenkel. Er verstummte und näherte sich Shania, wobei er sich wieder ganz normal bewegte; die Anwesenheit einer erwachsenen Frau – vor allem einer halbnackten – schien auf Wes Wunder zu wirken.
    „Ich hatte dir ja ein Kompliment zu deinem ganzen Outfit machen wollen, aber ich muss sagen, dass du ohne noch viel besser aussiehst.“
    „Wenn du das nicht gesagt hättest, wäre ich auch sehr enttäuscht gewesen, Wes. Bei all dem Training, das ich mache, um mich fit zu halten.“
    „Du bist die perfekte Frau, weißt du das? Du hast einen tollen Körper, ein hübsches Gesicht und bist nicht so aggressiv wie Lynn, die mir jetzt schon alle Knochen gebrochen hätte.“
    „Ich schätze eben das, was ich habe“, lachte Shania und streifte sich ihr Oberteil über.









    „Ich hoffe ich störe euch nicht, aber wir haben hier was Interessantes“, unterbrach Hobbie die Flirtereien zwischen Shania und seinem besten Freund.
    Alle versammelten sich um Hobbie und den Computer und Hobbie spielte noch einmal ab, was sich gerade zugetragen hatte.
    Ahmik war an der Reihe und schaffte einen perfekten Strike, konnte sich allerdings nicht darüber freuen, denn sofort fiel Annie ihm um den Hals, sie klammerte sich allerdings nicht so sehr an ihn wie Shirley sich an Kev geklammert hatte, und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin sein Gesichtsausdruck leicht panische Züge annahm.
    Bevor noch etwas geschehen konnte, tauchte Shirley neben den beiden auf und tippte Annie an die Schulter.
    „Ich habe meine Halskette verloren, habt ihr sie vielleicht gesehen?“, erkundigte sie sich.
    Annie schüttelte ein bisschen verwirrt den Kopf und Shirley zog von dannen, sie hatte die Gefahr ausgeschaltet.

    Meine Fotostory:



  • Da Kev sich immer noch hinter dem Sofa war, jetzt wollte Hobbie, dass er blieb wo er war und dafür sorgte, dass die Schaben unter dem Sofa blieben, nutzte Shania die Gelegenheit aus, um sich mit Janna zu unterhalten.
    „Es ist für uns alle ein bisschen seltsam, dass Kev jemanden mitbringt“, erklärte sie. „Nichts gegen dich, aber solche Treffen sind bisher immer exklusiv für die Wraiths gewesen, nicht, weil wir es festgelegt haben, sondern weil wir eine Familie sind, wenn man so will, und ein Fremder in unserer Mitte sich ausgeschlossen fühlen würde und wir uns insgesamt nicht so verhalten können wie sonst.“
    Janna öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch Shania schüttelte nur den Kopf.
    „Es ist okay. Ich bin einige Monate nach der Entstehung der Wraiths zum Team gekommen und damals habe ich mich merkwürdig gefühlt. Jetzt kennen wir uns seit vierzehn Jahren und wir stehen einander sehr nahe, für dich muss es merkwürdig sein.“








    „Ich habe gesehen, wie überrascht du warst, als ich mich umgezogen habe, aber für mich ist das nichts Besonderes. Denk nicht, ich hätte kein Schamgefühl oder würde das machen, um die Aufmerksamkeit von Männern auf mich zu ziehen. Wir kennen uns einfach schon seit so langem und du hast ja gemerkt, dass die anderen es kaum zur Kenntnis nehmen.“
    Janna nickte. Das machte Sinn.
    „Und als ich mich ganz dezent an deinen Bruder rangemacht habe, war das nichts Persönliches.“
    „Daran hatte ich keinen Zweifel. Aber Ahmik findet dich entweder unwiderstehlich oder er wollte Annie nerven, sonst hätte er nicht mitgespielt.“
    „Ich hoffe doch, es war letzteres.“
    Beide Frauen lachten. Nachdem sie solange unter erwachsenen, teilweise leicht verrückten Männern gewesen war, fühlte Janna sich in Shanias Gegenwart viel wohler.









    „Kann ich dich was Persönliches fragen?“
    „Schieß los“, forderte Shania Janna auf.
    „Bist du an Wes interessiert?“
    „Du meinst wegen der kleinen Szene vorher? Nein. Wes und ich sind Freunde, sonst nichts. Wenn du Wes lange genug kennst und ihn mit vielen Frauen interagieren siehst, dann lernst du irgendwann, wie er tickt. Wes hat ein ganz besonderes Talent, er weiß, wie weit er bei Frauen gehen darf. Wenn er eine Frau küsst, dann weiß er, dass sie es auch will. Er weiß immer, wann es genug ist und seine verspielten Flirtereien haben nichts zu bedeuten, er flirtet mit jeder. Wenn es also mal vorkommen sollte, dass er sich dir gegenüber unverschämt verhält, dann –“
    Janna erhob sich. „Entschuldige mich bitte, aber ich muss kurz ein Missverständnis aus der Welt räumen.“









    „Siehst du irgendwelche Schaben?“, fragte Hobbie.
    Kev hatte sich aufs Sofa gesetzt, auf dem Boden war es ungemütlich geworden, und hatte Hobbie versprochen, er würde weiterhin dafür sorgen, dass Hobbie nicht in ihre Reichweite kam.
    Kevs Antwort ging in der Ankündigung unter, dass Wes Janson den Vielseitigkeitswettbewerb gewonnen hatte.
    Janna nutzte diesen Augenblick, als Wes stand, um sich vor ihn zu stellen.
    „Wes, ich, ugh, ich wollte mich für das am Montag entschuldigen, ich wusste nicht, dass das dein normales Benehmen ist und dachte, du provozierst mich absichtlich.“
    Wes sah zu Hobbie: „Siehst du, ich muss mich nicht entschuldigen, sie hat es schon getan.“
    „Wes Janson, mach endlich!“, befahl Hobbie genervt.
    „Hobbie sagt, ich soll mich bei dir wegen Montag entschuldigen.“
    „Ich gebe es auf, Wes, du bist und bleibst ein Kleinkind“, seufzte Hobbie. „Janna, er ist Schuld und ich bin immer noch der Meinung, Kev hätte dir erlauben sollen, ihn zu schlagen.“

    Meine Fotostory:



  • Ahmik schenkte Annie keine Beachtung, als sie ungeschickt die Bowlingkugel nahm, und sich für den Wurf vorbereitete. Er sollte mit den Augen, als sie recht alberne Gesten vollführte, wobei ihr schon so sehr kurzes Röckchen hochrutschte und beinahe Dinge enthüllte, die Ahmik keinesfalls sehen wollte.
    Kein normaler Mensch kam so gekleidet zum Bowlen, das war eine Sportart und es gab keine einzige Athletin, die mit Stöckelschuhen und einem Rock einen Marathon lief, nicht einmal Annie. Warum also kam sie so zum Bowlen?
    Ahmik konnte es sich fast denken, es war die Antwort auf die meisten Fragen, die man über Annie stellen konnte. Aber ihn würde sie nicht herumbekommen, Ahmik war gegen weibliche Reize vollkommen immun und fand Annies Benehmen mehr als nur lächerlich, es war bemitleidenswert, wie wichtig es ihr war, sich selbst zu bestätigen, sich zu beweisen, dass sie jeden Mann haben konnte.









    „Woran denkst du gerade?“, hörte er ihre Stimme plötzlich ganz nah bei sich und erst jetzt bemerkte er, dass Annie sehr nah bei ihm stand, zu nah, wie er fand.
    „Ich habe heute nachmittag angefangen, an den Plänen für ein Fahrzeug zu arbeiten“, begann Ahmik, ohne zu wissen, was er erzählen würde, in Wirklichkeit hatte er heute alte Comics von den Fantastischen Vier gelesen, aber er musste reden, nur so würde er Annie von dem, was sie auch immer im Schilde führte. „Es soll auf sprachliche Kommandos reagieren und ein Schutzschild aus Energie haben und ...“
    Ahmik verstummte, als er bemerkte, dass Annie ihn abgelenkt hatte und nicht er sie. Sie war noch näher gekommen und gerade jetzt glitt ihre Hand seinen Arm hinauf.









    Schnell schüttelte er Annies Hand ab und trat ein paar Schritte nach hinten, doch so einfach war es nicht, Annie loszuwerden.
    „Was hast du gegen mich, Ahmik?“, hauchte sie ihm ins Ohr.
    „Du bist einfach nicht mein Typ.“ Dass Ahmik sich generell nicht für das andere Geschlecht interessierte, musste sie ja nicht wissen, sonst würde sie noch auf die Idee kommen, ihn auf den Geschmack zu bringen. Dass er für seine Arbeit lebte und keine Beziehung wollte, auch keinen Grund sah, eine zu haben, war seine Sache, nicht ihre.
    „Ich bin jedermanns Typ“, säuselte Annie und ihr Gesicht kam einem immer näher, Ahmik kniff die Augen zusammen und wartete auf den schrecklichen Moment.
    Er kam nicht. Stattdessen gab Annie einen lauten Schrei von sich.









    „Oh mein Gott!“, rief Face entsetzt und kniete sich zu Annie.
    Weil Ahmik erst jetzt die Augen öffnete und Annie zu sehr mit ihrem Schmerz beschäftigt war, bemerkte keiner von den beiden, dass Face schon zuvor dagewesen war, dass er Annie die schwerste Bowlingkugel, die er in aller Eile hatte schnappen können, absichtlich auf ihren Fuß hatte fallen lassen.
    „Das tut mir so unglaublich Leid!“ Face kniete sich neben Annie. „Das ist mein erstes Mal hier und die Kugel ist mir aus der Hand gerutscht und ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Es tut mir ja so furchtbar Leid. Ich werde dich ins Krankenhaus bringen, damit den Fuß geröntgt werden kann, und deinen Freund hier setze ich bei sich zu Hause ab.“ Face hob Annie in seine Arme und sie schlang instinktmäßig die Arme um seinen Hals.
    Ahmik beobachtete das Geschehnis ohne ein Wort zu sagen.
    „Ich komme mit“, entschied Shirley.
    „Nein, Schatz, geh du nach Hause und ruh dich aus, ich möchte nicht, dass du morgen nicht fit bist, ich schaffe das hier alleine.“
    Ahmik schickte ein Dankgebet in den Himmel, dass ihm dieser Retter zu Hilfe gekommen war.

    Meine Fotostory:



  • Die Mission war zu Ende und die Wraiths entschieden sich dafür, die Besprechung auszulassen und so saß man zusammen und redete. Kev hatte wieder den Arm leicht beschützerisch um Janna gelegt, was sie als sehr angenehm empfand.
    Wes und Shirley waren zusammen verschwunden, was Hobbie sichtlich nervös machte, denn er fragte alle paar Minuten, wo sie waren.
    „Eifersüchtig?“, erkundigte Shania sich.
    „Kann man so sagen“, gestand Hobbie und Janna bemerkte, wie Kev sich neben ihr verspannte. „Ich hatte gehofft, ich hätte Chancen bei Shirley, aber es sieht schlecht aus. Es ist unfair, immer hat Wes das Glück. Am Dienstag hat er Kev mit nach Hause genommen, heute wird es wohl Shirley sein. Warum nie ich?“
    „Hobbs, das könnte man falsch verstehen“, grinste Shania.
    „Nur, wenn man so krank ist wie du“, erwiderte Hobbie.









    „Manchmal frage ich mich, wie ich bei euch gelandet bin“, gestand Donos, der bisher geschwiegen hatte. Er war beleidigt, weil Face Lynn nach Europa geschickt hatte, ohne ihm Bescheid zu sagen und das gerade jetzt, wo er Pläne für einen perfekten Antrag gehabt hatte!
    „Man hat gehofft, du und Hobbie könnten uns beibringen, vernünftig zu sein, es ist aber schief gegangen, Hobbies Vernunft ist jetzt auch abhanden gekommen und auch du bist nicht mehr der Alte.“ Shania, die nicht in der Lage schien, nicht zu lächeln oder zu grinsten, sah Donos amüsiert an. „Du bist nicht mehr Don, sondern Donos. Das ist der Beweis dafür, dass du dich verändert hast.“
    Hobbie klopfte Donos auf die Schulter. „Sieh doch mal die wenigen guten Seiten: Du hast Lynn.“
    „Hey, Hobbie, bist du krank?“ Kev sah ihn besorgt an. „Du klingst so positiv.“
    „Das ist bestimmt das Werk der Schaben unter dem anderen Sofa“, erklärte Shania und Hobbie zog die Beine an, den Boden nach Schaben absuchend.









    „Ich glaube, es wird Zeit, dass wir gehen. Janna und ich müssen morgen in die Schule.“
    Kev stand auf und reichte Janna wie ein Kavalier die Hand, um ihr dabei zu helfen, sich aufzurichten. „Komm, Hobbie, dir tut es auch besser, zu gehen.“
    „Ihr könnt Wes und Shirley suchen und Wes den ganzen Spaß verderben, bevor ihr geht“, schlug Donos vor.
    Hobbie rieb die Hände zusammen. „Das wird ein Spaß.“
    „Lasst doch Wes seinen Spaß!“, lachte Shania.
    „Nein, er hat viel öfter Spaß als sonst einer von uns Singles, wir müssen für einen Ausgleich sorgen.“
    Janna sah ein wenig verstört zu Hobbie, und sie war nicht die einzige, Kev tat es ihr gleich, aber er schien sich schon entschieden zu haben.
    „Wenn ich euch nicht kennen würde, würde ich euch vorwerfen, ihr wärt eifersüchtig. Was kann Wes dafür, dass er charmanter sein kann als ihr?“, brachte Shania immer mehr Lachen hervor.









    „Die beiden sitzen bestimmt nur in Wes‘ Auto und trinken ein Bier; Wes und Shirley, das ist so lange her, da läuft bestimmt nichts.“ Kev sah Hobbie beinahe flehend an.
    „Ich muss Wes aber finden“, erwiderte Hobbie. „Er fährt mich nach Hause.“
    „Ich kann dich nach Hause fahren“, bot Kev an.
    Janna verstand nicht, warum Kev nicht wollte, dass sie Wes suchen gingen, aber er hatte einen guten Grund dafür.
    „Ich fahre mit Wes“, wiederholte Hobbie.
    Kev ließ die Schultern sinken, er hatte keine Chance, Hobbie das auszureden. Der Abend würde nicht ohne wie erhofft ohne negative Zwischenfälle verlaufen.

    Meine Fotostory:



  • Als Janna, Kev und Hobbie das Gebäude verließen, war Kev damit beschäftigt, sich über Hobbies Jacke lustig zu machen, verstummte aber abrupt, als er nur ein paar Meter von der Tür, durch die sie gerade gekommen waren, Wes und Shirley erblickte.
    Wes hatte seine Arme um sie geschlungen, ihre Körper waren einander so nahe, dass Janna nur erahnen konnte, wo Wes aufhörte und wo Shirley begann. Womit sie beschäftigt waren, war recht eindeutig.
    Kev blieb mit ein bisschen Abstand vom Geschehnis stehen und Janna tat es ihm gleich. Hobbie begann neben ihnen scharf ein- und auszuatmen, woraufhin Kev ihn an den Schultern packte, als wolle er Hobbie davon abhalten, sich Wes und Shirley noch weiter zu nähern.
    Janna hatte keine Ahnung, was das alles sollte, anders aber Kev. Er hatte gewusst, warum Wes und Shirley verschwunden waren und genau deswegen hatte er versucht, Hobbie von Wes fernzuhalten, aber nun war es dafür definitiv zu spät.








    Hobbie riss sich von Kev los und bevor jemand etwas tun konnte, stand er bei Wes, packte ihn bei den Schultern und drehte ihn so von Shirley weg, dass er ihm in die leuchtend blauen Augen, die auch noch mit fünfunddreißig etwas sehr Jugendliches ausstrahlten, sehen konnte.
    „Hey, was soll das, Hobbs?“, fragte Wes überrascht.
    „Was das soll, Cowboy?“ Mit diesen Worten holte Hobbie aus und verpasste seinem besten Freund einen kräftigen Kinnhaken, der Wes einige Schritte zurücktaumeln ließ.
    Shirley stand einfach nur da und tat nichts.
    „Wir sollten gehen“, entschied Kev und nahm Janna bei der Hand.
    Sie sah verwundert von ihm zu Wes und Hobbie, dann wieder zu Kev, der sie mit sich zog, als er loslief.









    Janna hörte hinter sich Schritte und als sie über ihre Schulter zurückblickte, sah sie, wie Shirley ihr und Kev folgte. Im Hintergrund schoss Wes‘ Faust gerade auf Hobbie zu, der war aber darauf vorbereitet und erwiderte den Schlag recht schnell.
    Janna löste ihre Hand von Kevs, als sie weiterliefen.
    Janna, Kev und Shirley liefen schweigend nebeneinander her, Janna glaubte, es seie nicht der geeignete Zeitpunkt war, um zu fragen, was da gerade geschehen war, nicht nur, weil es Kev zu bedrücken schien und es etwas Privates war.
    Wieder spürte Janna eine Hand, die nach ihrer griff und als sie diesmal versuchte, ihre Hand aus Kevs Griff, der zwar stark, aber nicht brutal war, zu befreien, schaffte sie es nicht. Er ließ den ganzen Weg über nicht mehr von ihrer Hand ab, noch sah er hinter sich, fast so, als habe er Angst vor dem Anblick, der sich ihm bieten würde.









    „Du machst immer nur Ärger“, warf Kev Shirley vor, als sie bei seinem Auto angekommen waren.
    Shirley sah Kev verwirrt an. „Was meinst du damit?“
    „Du weißt es genau, Shiri, es ist doch recht eindeutig“, seufzte Kev. Er hatte oftmals keine Nerven, um dieser Frau zu erklären, warum das, was sie getan hatte, nicht richtig gewesen war.
    „Woher hätte ich denn wissen sollen, dass Hobbie eifersüchtig werden würde?“ In ihren Augen konnte Kev Hilflosigkeit lesen, etwas, das bei einem Wraith eher selten vorkam. „Er – er hat doch nie irgendwie gezeigt, dass er mich noch irgendwie mag.“
    Kev schüttelte den Kopf, bevor er wortlos ins Auto stieg. Als er losfuhr, glaubte Janna, ihn etwas murmeln zu hören, das nach „Wie blind du doch bist, Shirley“ klang.





    ---------



    Für die, die immer noch spekulieren, was Wes' (und Hobbies) Sexualität angeht, hat es diesmal viel Material gegeben. Es war nicht ganz soviel zwischen Kev und Janna drin, wie zu Beginn geplant, denn das wurde verschoben, mehr darüber nächstes Mal.
    Hobbie und die Schaben und auch die Tatsache, dass er im Sommer nicht aus dem Haus geht, wenn er keine Jacke dabei hat, sind ein paar seiner Ticks und ja, er hat Angst vor Schaben, gegen die er allergisch zu sein glaubt, und sehr vielen anderen Insekten.
    Shania schließlich, sollte einen Ausgleich zu den wahnsinnigen Jungs im Keller bieten. Ich gebe offen zu, dass ich sie mehr mag als Shirley, was mit euch ist, weiß ich (noch) nicht.

    Meine Fotostory:

  • Hallo Nath,
    ich bin soeben durch Deine FS durch und, ehrlich gesagt, ein bisschen sauer. Nicht auf Dich, nicht dass Du das wohlmöglich denkst, aber auf einen(?) Deiner Charaktere, nämlich auf Face. Wenn! der nicht wenigstens etwas Erfahrung mit so etwas hat und Annie jetzt auch mit mehreren Fußknochensplitterbrüchen nie wieder richtig laufen wird können, wie das einer Schulkammeradin von mir mal passiert ist (auch Bowlingkugel), und dann auch noch bei Stöckelschuhen!...:angry . Scherze sind eine Sache, aber... Hoffen wir das Beste.
    Was Wes und Hobbie angeht, ich bin mir nicht sicher, ob sich mein Bild von den Beiden nun aufgeklart oder vernebelt hat. Die scheinen mir beide recht flexibel und doch wieder auch nicht, schwehr zu durchschauen :rollauge .
    Shania ist mir bisher noch am sympathischsten, aber das kommt wohl daher dass sie (bisher) noch keine so extremen kleinen "Ungewöhnlichkeiten" aufzeigt, wie die anderen Wraights. Aber wer weiß, was Du noch alles planst (OK, außer Dir, natürlich ;) ).
    Und nun noch ein kleiner Sprung zurück, ich drücke Kyla die Daumen, was ihre Mutter betrifft. Sie selbst scheint von den auf sie wartenden Aufgaben in ihrem Heimatland nicht gerade angetan zu sein. Da sie aber Nachfolgerin ist, und dieses, wie ungern sie es auch tut, dennoch akzeptiert, lässt sie zu einem sehr starken Charakter werden. Denn dass sie eines Tages ihres Mutters Nachfolge antritt scheint außer Frage :( . Es scheint nur darum zu gehen wie lange sie dem noch ausweichen kann, wie lange sie noch frei sein darf.
    Nun, genug für heute,
    liebe Grüße, cassio

    [RIGHT][SIZE=1]'...sometimes it's cruel to be kind!'[/SIZE][/RIGHT]

  • Ich les jetzt schon eine ganze Weile hier mit und muss echt mal sagen das
    die Story total klasse ist, am Anfang konnte ich nicht soviel damit anfangen
    aber jetzt wird es immer interessanter...


    Ich hoffe es geht schnell weiter :)


    Lg

    [center][/center]

  • Mann, warst du fleißig, während ich nicht da war! Hab doch glatt eine halbe Stunde damit zugebracht, das alles zu lesen, und herzlichst gelacht. Das kam gerade recht, die Ablenkung brauche ich heute wirklich.

    Eigentlich könnte man sich Lenyas Kommentar nur anschließen, die Wraiths wirken tatsächlich eher wie ein verrückter Kindergartenhaufen, liebenswert und exzentrisch auf der einen Seite, aber, und ich denke, das vergisst man bei den eher amüsanten Stellen schnell, auch extrem gefährlich, könnte ich mir vorstellen. Die waren - sind - bestimmt richtig gut in ihrem "Job".

    A bisserl Rätseln tu mer schon noch! Wegen Wes und Hobbie, eben weil, wie Cassio so schön meinte, du es irgendwie schaffst, dass es nie so eindeutig ist. Ich sag jetzt aber nix mehr dazu, sonst wirfst du mir wieder blühende Fantasie vor. (dabei lieb ich die doch so sehr - <gg>)

    Für mich war übrigens schon sehr viel Kev und Janna dabei. Die ganzen kleinen Gesten, die du da so ganz nebenbei präsentierst, mal nur in einem Bild, dann wieder nur in einem einzigen Satz, vor allem Kevs Verhalten springt da sehr ins Auge. Oh, oh, ich will ja nicht schon wieder Kassandra spielen, aber mir schwanen da schnell näher kommende Probleme. (Jetzt sag bitte nichts Gegenteiliges und lass mir meine Illusionen!)

    Shania mag ich auch sehr. Sehr viel lieber als Shirley. Gerade Kevs letzter Satz über sie passt perfekt. Shania ist blind, definitiv, oder etwas zu sehr von sich eingenommen. Muss sich wohl irgendwie immer alles um sie drehen.
    Da ist Shania schon eine richtige Erholung. Obwohl das mit dem Kleiderwechsel schon der Hammer war. Bei aller Vertrautheit, aber bei deiner Wortwahl : Kev stierte die Wand an (hier fehlt nur noch das Wort geflissentlich!), jeder tut so, als wärs normal, aber eigentlich wirkte es, als würden sie eben nur so TUN.
    In meinen Augen ist Wes mit der Situation noch am normalsten umgegangen.

    Was Annie betrifft, ich glaube, die mag ich auch nicht unbedingt. Ich bin kein Fan von Frauen (oder Mädchen), die sich derart an Männer (oder Jungs) ranmachen, als hätten die keine andere Wahl. Allein das Wissen darum, dass Ahmik nicht freiwillig zu diesem Date gekommen ist, und es dennoch zu versuchen, ist schon irgendwie ziemlich mies. Da konnte ich mir, das geb ich ehrlich zu, ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Face die Drohung wahrmachte, und ihr tatsächlich die Kugel auf den Fuß fallen ließ. Erschießen wäre sicher schlimmer geworden. <gg> Allerdings teile ich auch Cassios Befürchtungen und hoffe, er hat gut gezielt und den Fuß, na ja, sagen wir, nur gestreift.

    Uff. Ich glaub, für's erste reicht das erst mal. Ab jetzt kann ich ja, vorerst, mal wieder regelmäßig mitlesen und meinen Senf von mir geben.
    War wieder absolut unterhaltend.
    Herzlichsten Dank und ein großes dickes Lob!

  • Um nochmal auf das Kindergartengefühl zu sprechen zu kommen:
    Ich bin nun auch deutlich über dreißig und fühle mich sehr oft kein bisschen erwachsen (würde ich sonst Sims spielen *LOL*). Ehrlich gesagt macht das rumblödeln mir heute mehr Spaß als früher, weil man nicht mehr alles so ernst nimmt. Aber das kann, was z.B. meine Arbeit betrifft, wieder ganz anders aussehen ;)
    Von daher kann ich das Verhältnis und den Umgang, den die Wraiths miteinander pflegen sehr gut verstehen.
    Was Hobbies und Wes Sexualität angeht, nunja auch da gibt es ja viele Facetten. Und salopp gesagt schließt das Zusammensein mit einem Kerl das Rumknutschen mit einer Frau nicht aus (Die Frage der Treue lassen wir hier mal aus). Von daher beobachte ich die zwei mal ganz entspannt. Hobbies Reaktion war auf jeden Fall eindeutig Eifersucht *gg*


    LG, Lenya

  • Da ich irgendwann mit den Kommentaren durcheinander gekommen bin, versuche ich es heute mal mit einem anderen Zitat- und Antwort-System nach Personen sortiert. Bitte sagt Bescheid, welches System ihr besser findet. Zu Kev und Janna sage ich diesmal nichts, weiter unten ist die Erklärung dafür.



    KYLA TENNA
    Eine perfekte Analyse von KTs Situation, cassio!

    Zitat von cassio

    Sie selbst scheint von den auf sie wartenden Aufgaben in ihrem Heimatland nicht gerade angetan zu sein.


    KT liebt ihre Heimat, nur nicht die ganzen Traditionen, die die Familie ihres Vaters prägen. Sie wäre mit denen ihrer Mutter viel glücklicher, was sie ja recht deutlich macht.

    Zitat von cassio

    Da sie aber Nachfolgerin ist, und dieses, wie ungern sie es auch tut, dennoch akzeptiert, lässt sie zu einem sehr starken Charakter werden. Denn dass sie eines Tages ihres Mutters Nachfolge antritt scheint außer Frage :( .


    Es ist noch nicht entschieden, ob KT jemals das Haus der Chuve repräsentieren wird. Es ist sehr wahrscheinlich, aber wie ihr Vater ihr in dem Brief schreibt, würde er es auch akzeptieren, wenn sie die Nachfolge nie antritt und sich entscheidet, etwas anderes aus ihrem Leben zu machen. Sie hat sicherlich genug Verwandte, die diese Aufgabe nur allzu gerne für sich beanspruchen würden. Aber solange es noch nicht so weit ist, muss KT sich nicht damit beschäftigen.

    Zitat von cassio

    Es scheint nur darum zu gehen wie lange sie dem noch ausweichen kann, wie lange sie noch frei sein darf.


    Und genau aus diesem Grund, weil KT weiß, dass ihre Freiheit wahrscheinlich nicht ewig währen wird, legt sie so viel Wert darauf, frei und unabhängig zu sein, sich von nichts, auch nicht durch zu enge zwischenmenschliche Beziehungen, einschränken zu lassen. Das könnte ein Problem für Jason werden.



    WES & HOBBIE

    Zitat von cassio

    Die scheinen mir beide recht flexibel und doch wieder auch nicht


    Du meinst also, sie tun so, als wäre ihnen egal, was der andere macht, wenn es in Wirklichkeit nicht so ist? Das ist eine gute Idee.

    Zitat von Lenya

    Auch da gibt es ja viele Facetten. Und salopp gesagt schließt das Zusammensein mit einem Kerl das Rumknutschen mit einer Frau nicht aus (Die Frage der Treue lassen wir hier mal aus).


    Ja, dann wären Wes und Hobbie oder zumindest Wes bisexuell, wogegen nichts spricht, schließlich spiele ich gerade dieses Thema bei den beiden an. Alles ist möglich, nur ob eine möglicherweise existierende Beziehung hält, wenn es keine Treue gibt?

    Zitat von Lenya

    Hobbies Reaktion war auf jeden Fall eindeutig Eifersucht *gg*


    Da widerspreche ich nicht. Hobbie war auf jeden Fall eifersüchtig. Fragt sich nur auf wen? Wes oder Shirley? Als Wes mit der halbnackten Shania geflirtet hat, hat es ihn ja auch nicht wirklich gejuckt.



    WRAITHS

    Zitat von Nerychan

    die Wraiths wirken tatsächlich eher wie ein verrückter Kindergartenhaufen, liebenswert und exzentrisch auf der einen Seite, aber, und ich denke, das vergisst man bei den eher amüsanten Stellen schnell, auch extrem gefährlich, könnte ich mir vorstellen. Die waren - sind - bestimmt richtig gut in ihrem "Job".


    Mit ihren verrückten Ideen und ihrer lockeren Einstellung zu allem, vergisst man worum es bei den Wraiths wirklich geht und wozu sie fähig sind. Donos, der es für selbstverständlich hält, Annie anzuschießen, wenn sie Ahmik zu nahe kommt. Die Wraiths stellen eine Gefahr dar und zwar nicht für sich selbst, sondern für andere. Dass sie auch vor Mord nicht zurückschrecken, es sogar als recht natürlich sehen, zeigt das ganz deutlich (hoffe ich).

    Zitat von Lenya

    Um nochmal auf das Kindergartengefühl zu sprechen zu kommen:
    Ich bin nun auch deutlich über dreißig und fühle mich sehr oft kein bisschen erwachsen (würde ich sonst Sims spielen *LOL*). Ehrlich gesagt macht das rumblödeln mir heute mehr Spaß als früher, weil man nicht mehr alles so ernst nimmt.


    Das Benehmen der Wraiths ist nichts Neues. Sie wurden vor vierzehn Jahren (kurz nachdem Kev das getan hat, was ihn noch bis heute verfolgt) gegründet, die meisten waren damals Anfang oder Mitte zwanzig und schon damals ein Kindergarten, wenn auch auf andere Weise.



    SHANIA

    Zitat von cassio

    Shania ist mir bisher noch am sympathischsten, aber das kommt wohl daher dass sie (bisher) noch keine so extremen kleinen "Ungewöhnlichkeiten" aufzeigt, wie die anderen Wraights.


    Kein Mensch, schon gar nicht die Wraiths, ist ganz normal. Beweise folgen.

    Zitat von Nerychan

    Obwohl das mit dem Kleiderwechsel schon der Hammer war. Bei aller Vertrautheit, [...] jeder tut so, als wärs normal, aber eigentlich wirkte es, als würden sie eben nur so TUN. In meinen Augen ist Wes mit der Situation noch am normalsten umgegangen.


    Bei Donos ist es normal, dass er einfach nur irgendwelche Gegenstände anstarrt, muss ich dazu sagen. Er (und ein paar andere) haben einige psychischen Störungen (Wes ist das Musterbeispiel des Kindergarten-Syndroms, Hobbie hat u.a. seine Hand und dann gibt es noch mehr). Aber dass du findest, dass Wes sich am normalsten verhält, wow, das ist ein Kompliment, sowas bekommt er nicht oft zu hören (außer von sich selbst).



    SHIRLEY

    Zitat von Nerychan

    Gerade Kevs letzter Satz über sie passt perfekt. Sie ist blind, definitiv, oder etwas zu sehr von sich eingenommen. Muss sich wohl irgendwie immer alles um sie drehen.


    Kann Kevs Kommentar nicht auch so aufgefasst werden, dass Shirley blind sein muss, um nicht zu erkennen, dass Hobbie sie auch mag? Ich gebe zu, dass ich mit der Tatsache gearbeitet habe, dass der Satz auf verschiedene Weisen verstanden werden kann. Welche die richtige ist, sag ich nicht ;P



    ANNIE (und irgendwie auch Face)

    Zitat von Nerychan

    Was Annie betrifft, ich glaube, die mag ich auch nicht unbedingt. Ich bin kein Fan von Frauen [...], die sich derart an Männer [...] ranmachen, als hätten die keine andere Wahl.


    Ich bin auch alles andere als angetan von Frauen, die es wie Annie für so selbstverständlich halten, dass alle Männer sie mögen. Annie ist nur als Gegengewicht gedacht und hat mit allen anderen Personen wichtigen Personen verglichen, die kürzeste Geschichte. (Aber hier werden nicht wie bei Claremont die Personen, über die es nichts mehr zu erzählen gibt, umgebracht).

    Zitat von Nerychan

    Allein das Wissen darum, dass Ahmik nicht freiwillig zu diesem Date gekommen ist, und es dennoch zu versuchen, ist schon irgendwie ziemlich mies.


    Zu Annies Verteidigung ist zu sagen, dass sie nicht weiß, dass Ahmik sozusagen eine Wette mit Kev und Janna geschlossen hat. Sie fand es ja selbst merkwürdig, dass er sie gefragt hat, ob sie weggehen will.

    Zitat von Nerychan

    Da konnte ich mir, das geb ich ehrlich zu, ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Face die Drohung wahrmachte, und ihr tatsächlich die Kugel auf den Fuß fallen ließ. Erschießen wäre sicher schlimmer geworden. <gg>


    Donos und Wes werden noch lange darunter leiden, dass sie Annie nicht erschießen durften und Face hat eher Kevs Vorschlag in die Tat umgesetzt.

    Zitat von cassio

    ich bin [...] ein bisschen sauer [...] auf Face. Wenn! der nicht wenigstens etwas Erfahrung mit so etwas hat und Annie jetzt auch mit mehreren Fußknochensplitterbrüchen nie wieder richtig laufen wird können


    Zitat von Nerychan

    Allerdings [...] hoffe [ich], er hat gut gezielt und den Fuß, na ja, sagen wir, nur gestreift.


    Faces Spezialgebiet ist zwar nicht, anderen Leuten schwere Gegenstände auf die Füße fallen zu lassen (die Expertin ist Shania), aber er hat darin genug Übung. Also seid ihm nicht allzu böse, Annie wird es gut gehen, ihr Fuß wird keine dauerhaften Schäden davon tragen (genaue Diagnose folgt bald), aber Annie wird dieses Erlebnis nicht so schnell vergessen und in nächster Zeit wohl nicht wieder Bowlen gehen.

    Meine Fotostory:



  • „Musst du sofort nach Hause oder hast du noch Zeit?“, fragte Kev, als sei das mit Shirley, Wes und Hobbie gerade eben nicht geschehen.
    „Dad hat nicht gesagt, um wie viel Uhr ich wieder da sein muss, er vertraut dir genug, um mich in deine Obhut zu geben. Er hat sogar gemeint, ich könne bei dir übernachten, wenn es spät wird.“
    „Dann hat es sich ja gelohnt, jahrelang auf dich aufzupassen und deine Windeln zu wechseln“, grinste Kev.
    Janna schlug ihm spielerisch in die Rippen, sie wusste genau, dass er das nicht ernst meinte. Sie hatte in der Vergangenheit schon öfter bei ihm übernachtet, einmal, nachdem er sie zu einem Konzert von Yellowcard mitgenommen hatte.









    „Was hältst du davon, noch irgendwo hinzugehen und was zu trinken? Ich würde mich noch gern ein bisschen mit dir unterhalten.“
    „Wenn du nichts dagegen hast, dass ich morgen in der ersten Schulstunde Schlaf nachhole.“
    „Da hast du mich und ich werde wohl das selbe tun wollen, weil ich aber nicht kann, werde ich zumindest dich schlafen lassen und dafür sorgen, dass es leise ist. Stillarbeit oder so.“
    „Wie gütig von dir“, lachte Janna.
    „Du solltest mir dankbar sein, du wirst eine Stunde meines schrecklich langweiligen Unterrichts verpassen und dafür nicht einmal bestraft werden.“
    „Ich mag deinen Unterricht. Du bist ein sehr guter Englischlehrer, du interessierst dich für das, was du tust, kennst dich damit aus und das Unterrichtsklima ist gut.“
    „Für so ein Lob bekommst du keine Eins, ich hoffe, das weißt du.“








    Die beiden scherzten und zogen einander auf, bis Kev vor einem kleinen Café parkte, das jetzt noch offen zu haben schien.
    „Ich war noch nie hier“, stellte Janna fest, als sie aus dem Auto stieg.
    „Wes hat es mir vor ein paar Jahren vorgestellt, es ist ein kleines Geheimnis. Hier hat man seine Ruhe, zu dieser Uhrzeit sowieso.“
    „Und deswegen bleiben wir davor stehen, statt reinzugehen?“, grinste Janna.
    Nein, wir stehen nur immer noch hier, weil du im Mondlicht hinreißend aussiehst.
    Bevor Kev sagen konnte, was ihm gerade durch den Kopf schoss, hakte Janna sich bei ihm unter und ging in Richtung Eingang, wofür Kev ihr dankbar war, er hätte nicht gewusst, wie er dagestanden oder was er getan hätte, hätte er den Mund geöffnet.








    Als die beiden das Café betraten, sahen sie außer einer Kellnerin, die Kev freudig zuwinkte, als kenne sie ihn, niemanden. Janna steuerte sofort auf einen Tisch ganz in der Ecke zu, doch Kev wendete sich an die einzige Kellnerin, die hier war.
    „Hey, Holly. Können wir nach oben?“
    „Selbstverständlich, aber es ist wahrscheinlich ein bisschen frisch dort oben“, antwortete die Kellnerin. „Aber dort ist es natürlich immer noch am schönsten.“
    „Das macht nichts. Janna, was möchtest du? Ich rate dir, was Warmes zu nehmen. Wenn wir gleich bestellen, muss Holly nicht die ganze Zeit hoch und runter laufen.“
    Janna überlegte kurz. Für Kaffee war es zu spät. „Tee, egal was für einen.“ Dass sie Tee nicht wirklich mochte, war eher nebensächlich, außer Kaffee und Tee fiel ihr im Augenblick kein anderes warmes Getränk ein.
    „Okay, zwei Mal Schwarztee dann“, schloss Kev die Bestellung ab.

    Meine Fotostory:



  • Kev führte Janna die Treppen zur zweiten Etage hinauf und dann raus auf den Balkon, auf dem einige Tische standen.
    „Das ist wunderschön“, flüsterte Janna. Egal, wie der Tee schmeckte, dieses Café würde ihr als das schönste Café, in dem sie je gewesen war, in Erinnerung bleiben. „Wie kommt es, dass ich noch nie hier war oder davon gehört habe?“
    „Wie gesagt, es ist eher unbekannt und Holly, die Besitzerin, weiß, dass das Geschäft gut genug läuft, also macht sie keine Werbung, das würde nur die Stammkunden verschrecken.“
    Kev geleitete Janna zu einem Tisch, sie war zu sehr von dem Anblick, der sich hier bot, angetan. Die Bäume, die den Balkon fast gänzlich umgaben, machten ihn nicht nur zu einem friedlichen, sondern auch zu einem abgeschiedenen Ort.









    Kaum hatten die beiden Platz genommen, war Hollie mit zwei Tassen Tee aufgetaucht und hatte Kev und Janna dann wieder allein gelassen, allerdings nicht, ohne Kev vorher zuzuzwinkern.
    „Es gibt keinen perfekteren Ort, wenn du um die Hand deiner Freundin anhalten willst“, erklärte Kev, während er Milch in seinen Tee goss, was Janna sehr merkwürdig fand.
    „Kannst du dafür sorgen, dass mir wenn die Zeit reif ist hier ein Antrag gemacht wird?“
    „Wird gemacht. Wenn du niemanden findest, der dir einen Antrag macht, kann ich dich auch gerne in ein paar Jahren noch einmal hierher einladen und dir persönlich einen machen“, schlug Kev vor.
    Janna rollte mit den Augen. Auch wenn sie in Kev verliebt war, war die Idee, dass er ihr irgendwann einen Antrag machen könnte, absurd und unrealistisch.









    Kurzes Schweigen trat ein und Kev entschied, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war, um Janna zu erklären, warum sie hier waren.
    „Du hast sicher viele Fragen und bevor du nach Hause gehst und dir selber Antworten zusammenreimst, hast du jetzt Zeit, alle deine Fragen zu stellen und ich beantworte sie, soweit ich kann.“
    „Ich habe keine Fragen.“
    Kev sah sie mit großem Erstaunen an.
    Das heißt, ich habe schon Fragen, aber ich habe Dad versprochen, nie Fragen über deine Vergangenheit zu stellen.“
    „Heute darfst du es ausnahmsweise mal, aber die Antworten bleiben unter uns. Erzähl nicht mal Harris, dass ich dir irgendwas erzählt habe.“
    „Geht klar.“









    Janna fühlte sich ein bisschen wie am Montag, als sie, Kev und Ahmik Pflicht oder Wahrheit gespielt hatten und entschied sich, mit den harmloseren Fragen zu beginnen, aber ihr fielen keine wirklich harmlosen Fragen ein.
    „Was hat es mit Shirley und dir auf sich?“
    „Eifersüchtig?“, fragte Kev grinsend, genau so, wie Shania Hobbie gefragt hatte, als der sich nach Wes und Shirley erkundigt hatte. „Als ich Shirley kennenlernte, bin ich ein paar Mal mit ihr ausgegangen, daraus hat sich aber zum Glück nie etwas entwickelt.“
    „Zum Glück?“
    „Ich hatte eine Freundin.“
    „Erzähl mir von ihr“, forderte Janna Kev auf. Sie kannte nur Kevs Ex-Freundin Marissa, mit der sie sich überhaupt nicht verstanden hatte, weil die beiden aufeinander eifersüchtig gewesen waren.
    „Das ist keine Frage, die direkt was mit dem heutigen Abend zu tun hat und wird deswegen auch nicht beantwortet.“

    Meine Fotostory:



  • „Dann muss ich wohl gleich zu den Fragen übergehen, die nicht so angenehm sind.“
    „Tu das. Ich habe keine Angst vor Fragen über meine Vergangenheit.“
    Toll, wie du angeben kannst, Darren, hörte Kev eine nur allzu bekannte Stimme in seinem Ohr, entschied aber, diese zu überhören.
    „Warum hat man dir einen Codenamen gegeben, der soviel wie Dieb bedeutet?“
    „Während unserer ersten Mission wurden wir von unserem Chef, Dennis Lawson, getrennt. Er war in einer feindlichen Basis und befahl uns, in der Militärbasis, neben der wir stationiert waren, ein Fluchtfahrzeug zu besorgen. Wes und Lynn sollten aussuchen, was wir nehmen und Ty – kennst du nicht, sie war unsere Stimme der Vernunft – und ich gingen mit, um Deckung zu geben, sollte man uns erwischen. Es kam zu einer kleinen Schießerei, während der die Fluchtfahrzeuge beschädigt wurden. Ich habe dann vorgeschlagen, dass wir Flugzeuge stehlen.“
    „Sag mir, dass das nicht stimmt!“, rief Janna halb lachend, halb entsetzt.
    „Doch, es war ganz nett, wir haben uns auf zwei kleine Flugzeuge verteilt, ich durfte das eine ganz allein fliegen und Wes und Lynn haben das andere ohne jegliche Ahnung wie man es fliegt, übernommen. Ich habe danach den ganzen Ärger bekommen und weil ich immer unglaublich viel Glück habe, sah und erkannte der oberste Befehlshaber der Basis ausgerechnet mich.“









    Darren, das genügt! Egal wie nett und unschuldig und hübsch Janna in diesem Röckchen aussieht, du musst ihr nicht alles erzählen. Es geht sie nichts an, dass der Kerl Simon Feller war.
    Janna entschied, dass es am besten war, zu lachen.
    „Wie kommt es, dass drei von euch heute Lehrer sind?“
    „Lucas machte mir das Angebot, bei ihm zu unterrichten und ich nahm an. Hobbie schloss sich mir an, er hat Geschichte studiert, und wie Wes an der Schule endete, weiß bis heute keiner.“
    „Zurück zu Shirley. Warum wolltest du so schnell wie möglich verschwinden, als wir sie und Wes beim Rumknutschen gesehen haben?“
    „Diese Frage betrifft nicht mich, sondern Wes, Hobbie und Shirley.“
    Sehr gut, Darren, endlich machst du was richtig. Es geht niemanden an, was damals war. Du bist der einzige, der in das Geheimnis eingeweiht ist, und du wirst nicht alles verraten, nur weil eine wundersch— ... nur weil Janna neugierig ist.









    „Wes würde sofort allen erzählen, was es ist, wenn es um dich ginge.“
    „Es geht nur Wes, Hobbie und Shirley was an und ich bin nicht Wes.“
    „Verdammt, Kev, ich wusste nicht, dass du so erwachsen bist.“
    „Nebeneffekt des Alterns, fürchte ich.“
    „Bei Wes hat das nicht eingesetzt.“
    „Glaubst du. Er hat heute kein Spielzeug mitgebracht“, erwiderte Kev.
    „Wenn das so ist, dann ist es mir lieber, wenn du erwachsen bist“, meinte Janna vergnügt.
    „So erwachsen bin ich auch wieder nicht oder glaubst du, ich hätte sonst alles in die Wege geleitet, damit wir Ahmik und Annie beobachten können.“
    „Das ist nicht kindisch, sondern menschliche Neugier in ihrem extremsten Stadium.“
    „Nein, Janna, menschliche Neugier ist etwas ganz anderes, etwas, das ich fast gänzlich verloren habe oder verloren zu haben hoffe.“









    Janna sah zu Kev und sah in seinen Augen Unsicherheit und Verletzlichkeit, etwas, das sie noch nie zuvor darin gesehen hatte, und auch Reue. Janna hatte bisher nicht gewusst, dass Kev überhaupt in der Lage war, so etwas zu empfinden, es sogar stark bezweifelt; er war kein Gefühlsmensch, er hatte immer sein selbstsicheres, leicht arrogantes Lächeln auf den Lippen und in seinen grünen Augen konnte man selten etwas außer Belustigung und leichtem Spott lesen.
    „Was – was meinst du damit?“, fragte sie unsicher.
    Kev schüttelte den Kopf, senkte ihn dann. „Bitte, frag nicht. Wenn ich könnte, würde ich dich bitten, es zu vergessen, aber ich weiß, dass das unmöglich ist. Aber es muss unter uns bleiben. Ich kann dir nicht erklären, was ich damit meine, es tut mir Leid.“

    Meine Fotostory:



  • Janna sagte nichts und sah auf den Tisch vor sich, ohne zu wissen, was sie jetzt tun sollte. Sie würde Kev nie darauf ansprechen oder versuchen, genaueres herauszufinden, nicht nur, weil sie es ihrem Vater versprochen hatte, sondern weil das hier eine Situation war, in der sie sich noch nie befunden hatte. Sie hatte Kev unwissentlich verletzt, wie es schien, ihn dazu gebracht, etwas zu erinnern, das er tief in sich vergraben hatte.
    Sie nahm einen Schluck Tee, verzog dann das Gesicht, er schmeckte schrecklich. Kev schob ihr seine Tasse zu. „Versuch es mal mit Milch.“
    „Tee und Milch?“, fragte Janna skeptisch und ließ sich nicht anmerken, wie merkwürdig sie es fand, dass Kev jetzt fast der Alte war.
    „Schwächt den Teegeschmack ab. Ich trinke Tee nur mit Milch.“









    Nachdem Janna zugegeben hatte, dass Kev mit seiner Tee-Theorie recht hatte, schob sie ihm seine Tasse wieder zu und als sie einander immer wieder Milch und Teetassen zuschoben, endete das ganze damit, dass Kev seine Hand einfach so auf Jannas legte, ohne ihr dabei etwas zu geben und so blieben die beiden schweigend sitzen und sahen einander in die Augen.
    Es war ein ungewohntes Gefühl, Kev hatte sich noch nie mit Jannas Augen beschäftigt. Ehrlich gesagt, war ihm erst am Montag aufgefallen, dass sie kein Mädchen mehr war, sie war zu einer sehr attraktiven jungen Frau geworden, etwas, das zwar selbstverständlich schien, das er aber bei Janna Solen, der Tochter seines besten Freundes, nicht für möglich gehalten hatte. Er hatte irgendwie gedacht, sie würde nie erwachsen werden. Wie er sich doch getäuscht hatte.









    „Nochmal zurück zu Anträgen“, begann Kev. „Du hast vollkommen recht, dieser Ort hier ist perfekt, es gibt nur einen, der noch besser ist, wenn du es in einem Restaurant machen willst. Wenn du was ganz besonders Romantisches machen willst und die Besitzer hier kennst, kannst du hier vorher anrufen und dann isst du draußen zwischen den Bäumen, umringt von hohen Hecken an einem kleinen Tisch und es ist einfach perfekt, es ist außer dir und dem anderen niemand da, man bekommt nichts mit von den Geräuschen auf der Straße, kann wenn man will leise Musik auflegen ...“
    „Kev, warum kennst du dich so gut mit solchen Dingen aus?“, fragte Janna frech grinsend.
    „Ich bin seit Jahren mit Donos befreundet und der ist der Experte, wenn es um Anträge geht. Dass sie nicht angenommen werden, liegt nicht an ihm. Außerdem habe ich selbst Erfahrung mit sowas, Jaya.“ Das mysteriöse Lächeln auf Kevs Lippen machte Janna fast noch neugieriger als das, was er gesagt hatte.
    „Was meinst du damit?“
    „Das – ist ein Geheimnis.“









    „Wir sollten vielleicht gehen“, schlug Kev nach einer ganzen Weile vor. „Es ist spät und wenn ich dich zu spät abliefere, bekomme ich womöglich Ärger mit deinen Eltern und darf eine Woche lang nicht mehr zu Besuch kommen oder so.“
    „Du kommst doch sowieso nur noch selten zu Besuch“, warf Janna ihm vor. „Früher warst du jeden Tag bei uns und hast mindestens jeden zweiten Tag mit uns zu Abend gegessen. Seit du zurück bist, warst du nur zweimal da.“
    „Du kriegst nicht genug von mir, was?“, fragte Kev grinsend und stand auf.
    Bevor Janna etwas erwidern konnte, war er schon drinnen. Sie schüttelte den Kopf und folgte ihm. Sie nahm sich vor, eines Tages zu verstehen, wie Kev dachte.

    Meine Fotostory:



  • „Und, hattest du Spaß?“, fragte Kev, als er und Janna etwa zwanzig Minuten später vor dem Haus der Solens standen.
    „Es war toll. Nach all den Jahren habe ich endlich deine Freunde kennen gelernt und es war einfach toll mit euch.“ Janna lächelte zufrieden. „Ich habe nie gewusst, dass du dich mit Wes und Hobbie verstehst oder das Wes nett sein kann.“
    „Das sind gut behütete Geheimnisse“, grinste Kev. „Vor allem das letzte.“
    „Und danach, als wir alleine waren, das war himmlisch.“
    „Meinst du mich oder das Café?“
    „Wenn du nicht sofort mit diesen Anspielungen aufhörst, dann erzähle ich Dad davon“, drohte Janna. Nicht, weil sie es so meinte, sondern weil sie die Frage nicht beantworten wollte.
    „Bitte nicht, Sticks, sonst kann ich noch seltener zu Besuch kommen, wenn ich überhaupt überleben sollte.“









    „Mir ist was aufgefallen, das ich nicht ganz verstehe. Du redest über die Wraiths, als würdest du nicht dazu gehören. Bist du ein echtes Mitglied oder ein Rick Jones?“
    „Ich bin ein waschechter Wraith der ersten Generation! Rick Jones ist ein Masskottchen!“, rief Kev mit gespieltem Entsetzen.
    „Rick Jones ist cool!“, verteidigte Janna die Comicfigur, die in ihrer ganzen Existenz nur Masskottchen hatte sein dürfen, dafür aber für die verschiedensten Helden. „Und du wärst sicherlich ein niedliches Masskottchen.“
    „Hör auf mit dem Blödsinn, Jaya!“ Kev klang leicht genervt.
    „Was hast du gegen Blödsinn?“
    „Nichts, Jay, aber ich will mit dir ein Gespräch führen, das Niveau hat. Ich möchte, dass unsere Gespräche nicht irgendein Blödsinn sind, an den du dich später mit einem gequälten Lächeln erinnerst, es sollen schöne Erinnerungen sein, du sollst positive, intellektuelle Gedanken haben, wenn du an mich denkst. Das heißt nicht, dass wir keinen Blödsinn reden dürfen, aber es darf nicht nur Blödsinn sein und für heute hatten wir genug davon, findest du nicht auch?“
    „So habe ich die Sache noch nie gesehen.“









    „Ich liebe Blödsinn, es ist etwas, das uns Wraiths immer verbunden hat, aber es soll nicht das einzige in meinem Leben sein.“
    „Du hättest Philosoph werden sollen.“
    „Als Philosoph kann man sich unmöglich einen Lebensunterhalt verdienen und Lehrer ist auch nicht schlecht. Klar, es gibt bessere Jobs, aber es ist zur Zeit das, was ich gerne tue. Ich will nicht ewig Lehrer sein, aber im Augenblick füllt es mich aus.“
    Janna sah staunend zu ihm, plötzlich wurde ihr bewusst, dass es an Kev eine Seite gab, die sie nicht kannte, die er ihr erst seit seiner Rückkehr aus England enthüllte, und sie mochte diese Seite an ihm. Er war ehrlich zu ihr, behandelte sie wie eine Erwachsene und war direkt. Wenn er sprach, schien er nicht lange darüber nachzudenken, er war spontan und ehrlich.
    Janna gab es nicht gern zu, aber diese neue Facette war ein weiterer Grund, Kev zu mögen, noch mehr denn je zuvor, auf eine andere Weise, auch wenn sie nicht genau wusste, wie sie ihn mochte. Aber war das nicht nebensächlich?









    „Es ist besser, wenn du deinem Vater nicht sagst, dass du Wes sympathisch findest, er könnte sich darüber aufregen – er kennt Wes lang genug, um zu wissen, was für ein Kerl er ist.“
    „Was für ein Typ Mensch ist er denn?“
    „Ein komplizierter, auf den du dich nicht einlassen solltest.“
    „Und du?“
    „Auch.“
    „Na ja, bisher habe ich mich ja auch keinen von euch eingelassen und wenn, dann bist du mir lieber als Wes.“
    „Du bist nicht die erste, die das sagt.“
    „Und hoffentlich nicht die letzte.“
    „Ich hätte nichts dagegen, wenn du die letzte wärst.“ Kev grinste anzüglich und Janna blieb kurz die Luft weg. Kevs Anspielungen konnten sie vollkommen verwirren und aus der Bahn werfen, wenn sie unerwartet kamen und das taten sie fast immer. So schlimm wie jetzt war es aber noch nie gewesen, glaubte sie.
    Kev wurde bewusst, was er gerade gesagt hatte und er wollte im Erdboden versinken. Das hatte er nun davon, Janna zu einem Treffen der Wraiths mitzunehmen.
    „Ich ... ich gehe jetzt besser.“ Ohne sich zu verabschieden ließ Kev Janna stehen und flüchtete fast Richtung Auto.

    Meine Fotostory:



  • „Das hast du wieder einmal toll gemacht!“, schalt Kev sich selbst, als er im Auto saß. Er hatte seit vielen Jahren die Gewohnheit, mit sich selbst zu reden, wenn er eine Wut auf sich selbst verspürte, was in den letzten Jahren häufiger passiert war, als er es sich selbst eingestand. Aber er brauchte es, wie sonst sollte er mit seinen Gefühlen jeglicher Art klarkommen?
    Janna war seit anderthalb Jahren, als er herausgefunden hatte, dass sie ihn mochte, ein Motiv für Selbstgespräche, er hatte schon damals nie mit dem Gedanken gespielt, mit jemand anderem darüber zu reden und jetzt schon gar nicht, denn seit Montag, als er sie wiedergesehen hatte, war etwas anders.









    Nicht einmal Mara oder Hobbie, denen er sich so oft anvertraute, könnten seine Gedanken wenn es um Janna ging, nachvollziehen, von Harris ganz zu schweigen, der würde Kev bestenfalls umbringen. Und genau aus diesem Grund behielt Kev alles, was mit Janna zu tun hatte, für sich. Janna Solen war kein gutes Thema.
    Es war nicht so, dass er sie absichtlich aufzog oder absichtlich solche Dinge sagte; er gab sich größte Mühe, es nicht zu tun, aber irgendwie konnte er sich nicht zurückhalten, auch wenn er sich später immer dafür hasste, nicht nur, weil er dann sah, wie gering seine Selbstkontrolle war, sondern weil er wusste, dass es für niemanden gut war. Sie konnte schließlich auch nichts dafür und sie kämpfte dagegen, sie wollte es auch nicht.









    „Sie will es nicht“, wiederholte er seinen Gedanken laut. „Aber was ist mit dir?“
    Er beantwortete seine Frage nicht, er konnte es nicht, denn er kannte die Antwort nicht, nicht mehr. Er war sich damals, als er nach England gegangen war, sicher gewesen, dass er es nicht wollte, aber jetzt hatte sich alles verändert – zumindest bildete er sich das ein. Janna hatte sich verändert, sie war kein Mädchen mehr, sie war zur Frau geworden, etwas, das Kev nicht gefiel. Er wollte in ihr die unschuldige, kleine Jaya Solen sehen, aber wie war das möglich, wenn sie sich nicht mehr so benahm wie das Mädchen von damals? Er versuchte sich einzubilden, sie sei wie damals, aber er musste sie nur ansehen, um zu wissen, dass dem nicht so war.









    Es beunruhigte ihn, dass sie nicht mehr Jaya Solen war. Das Mädchen, das er gekannt hatte, war nicht in der Lage gewesen, mit ihm über Gefühle zu sprechen oder ihm ganz direkt zu zeigen, dass sie ihn mochte.
    Es hatte vielleicht mit Kevs eigener Beziehung zum Erwachsen werden zu tun, aber das, was zwischen ihm und Janna vorgefallen war, es gefiel ihm nicht. Wenn sie ihn ansah, verunsicherte sie ihn manchmal sogar, ihn, den charismatischen Kev Darren, den nichts aus der Ruhe bringen konnte ... oder zumindest fast nichts. Janna war leider in der Lage, es zu tun, obwohl sie sich dessen nicht bewusst zu sein schien.




    ------------


    Da ich nichts verraten will und somit unparteiisch bleiben muss, also nicht sagen kann, welches Paar mir am besten gefällt, werde ich nun einfach schweigen.

    Meine Fotostory:

  • Jaja, da erwachsen sie, die zarten Triebe und zart knospen die Gefühle wie Samen im Wind...


    Sorry, hab mich hinreissen lassen.
    Es ist einfach bezaubernd zu lesen wie Kev und Janna über ihre eigenen Gefühle stolpern, die immer mehr an die Oberfläche drängen. Nicht das sie es nicht schon früher gemerkt hätten. Aber sie haben es bisher ja mehr oder weniger erfolgreich verdrängt.
    Janna ist noch sehr jung und da ist man über seine Gefühlswelt ja meist noch recht verwirrt, besonders wenn es sich um einen nicht ganz "normalen" Mann handelt. Und ich finde es klasse Kev zu beobachten, der obwohl seiner Reife, die er mit +- 30 haben sollte (habe das genaue Alter vergessen) genauso verwirrt ist wie ein junger Hüpfer. Wobei das wohl darauf zurückzuführen ist das er sich scheinbar selbst verdrängt. Mal von Jannas Papa abgesehen (würde er Kev wirklich umbringen? Glaube ich irgendwie nicht), meine Eltern haben einen Altersunterschied von über 18 Jahren, also was solls :cool:
    Was ist eigentlich mit Jack? Irgendwie vermisse ich den Kleinen, auch wenn er unmöglich angezogen ist *gg*


    LG, Lenya

  • So, jetzt hab ich mich doch tatsächlich dazu hinreißen lassen, hier mal ein Commi zu schreiben...


    Die FS find ich iwie total gelungen, dass mit den Fettnäpfchen in die Kev und Janna treten, ist echt amüsant und schön!!!
    Für meinen Geschmack hat Kev allerdings viel zu wenig im Café erzählt...ich bin jetzt fast verwirrter als vorher =P!
    Ich weiß nicht, aber ich kann mir gar nicht vorstellen dass Janna's Vater soo unglücklich mit einer Beziehung der beiden wäre. ich hab zwar Janna's Alter grad nicht im Kopf, aber wenn sich in 1 oder 2 Jahren was ernstes zwischen den beiden ergeben würde (oder auch früher ;)) dann weiß Mr. Solen doch wenigstens an was er ist.
    Janna könnte ja auch mit einem total runtergekommenen Typen zusammensein...oder noch schlimmer: einem aufgetakelten Angeber.
    Ich jedenfalls mag Kev...^^
    Achja, und die beiden waren auch mal auf nem Yellowcard-Concert?? XD Cool.


    Freu mich schon sehr auf die nächste FS,
    LG Valerie

    [RIGHT][FONT="Century Gothic"]Why is the heart so fragile?[/FONT][/RIGHT]