[Fotostory] Die Nacht, als die Titanic sank

Es geht weiter!

Sie waren für die Nachtschicht eingeteilt worden und Eddie schlug vor einen Erkundungsgang durch das Schiff zu machen und dann das Ablegen zu beobachten.
„Ich weiß auch schon einen tollen Platz dafür, den besten, den es gibt“, sagte er geheimnisvoll.

Nach einem sehr langen Weg, auf dem ihnen Hunderte von Besatzungsmitgliedern entgegen kamen, waren sie unter einer gewaltigen Öffnung, an deren Ende ein Stück blauer Himmel sichtbar wurde, stehen geblieben.
„Weißt du, was das ist?“
„Keine Ahnung“, sagte Ben. „Sieht aus wie ein Tunnel, aber einer, der nach oben geht.“
„Nicht schlecht. Hier könnten tatsächlich zwei Lokomotiven nebeneinander fahren, bloß gibt es natürlich keine Schienen und die Züge könnten ja auch nicht wie Fliegen die Wand hochkrabbeln. Das ist der vierte (*) Schornstein der Titanic. Ich hab gestern zwei Ingenieure darüber reden hören. Der Schornstein ist bloß da, weil vier besser aussehen als drei, aber es geht kein Rauch durch und auch kein Dampf, er ist bloß zur Zierde. Aber er hat zwei Innenleitern und die klettern wir jetzt rauf. Dann können wir bestimmt den ganzen Hafen übersehen.“
„Da rauf? Bist du verrückt? Das ist höher, als zwei Häuser übereinander. Oder sogar drei.“

„Ja und? Schau dir die Leitern an, die sind so schön breit wie die Treppen, die wir eben hochgestiegen sind. Und oben kannst du dich ja mit deinem Gürtel festbinden, wenn dir schwindelig wird. Nun komm schon!“

Eddie fing an, die Leiter mit schnellen Bewegungen empor zuklettern. Ben sah ihm zögernd hinterher.

Dann atmete er tief durch und kletterte ihm nach. Er musste sich nur einreden, dass es eine ganz steile Treppe sei.

„Los, komm, der Blick ist toll. Du kannst die ganze Stadt sehen. Und ganz weit aufs Meer. Schnell, da unten hält der Zug. Jetzt kommen die Landratten.“

Ben bewältigte die letzten Stufen und sah über den Rand des Schornsteins.

Die Aussicht ließ ihn fast eine Schritt zurück machen und er hielt sich noch im letzten Augenblick mit zitternden Händen an der Sprosse fest. Ein Schwindel erfasste ihn und er sah nur noch umherschwirrende Punkte. Ben machte die Augen zu und lehnte den Kopf an den Schornsteinrand.

* Ok, ich habe beim Lesen nicht so aufgepasst, es gibt 4 Schornsteine und einer dient zur Atrappe XD.

Wie man sehen kann, ist da viel Bildbearbeitung mitdrin. Das hat echt lange gedauert und hat mir viel Mühe gekostet. Deswegen würde ich auch gerne Kommentare zur Bearbeitung sehen.
Und, ja, ich weiß, dass die Schornsteine falschrum gefärbt sind. Ich hatte in Erinnerung, dass gelb oben ist und schwarz unten. Leider habe ich zu spät bemerkt, dass es andersrum ist XD.
Und das letzte Bild ist auch nicht so gelungen, da die Aussicht nicht so erscherckend geworden ist.
Ok, der innere Kritiker ist fertig. Jetzt seid ihr dran :P.

Ja, ich habs auch noch mal zu einer Fortsetzung gebracht ;).

Eddie merkte nichts vom Zustand seines Vetters, sondern betrachtete begeistert das Gewimmel auf dem Pier. „So viele Menschen auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen! Das sind bestimmt Tausende. Und die wollen alle auf die Titanic. Guck mal, da kommen sogar welche mit dem Auto! Das ist vielleicht eine Luxuskutsche! Ha, ha, hast du gesehen, wie die Gepäckträger zur Seite springen, das ist ja zum Totlachen. Oho, jetzt haben uns welche gesehen. Jetzt schau dir das an! Das ist ja nicht zu fassen. Sie bekreuzigen sich! Was ein echter Seemann ist, der ist abergläubischer als ein altes Weib. Verflixt, jetzt haben sie die Landratten aufgescheucht, die werden natürlich auch gleich hysterisch. Los, nichts wie runter, sonst kriegen wir Ärger.“ Er drehte sich zur Seite und wandte dabei zum ersten Mal seinen Blick vom Pier.

„He, Kleiner, was ist los mit dir? Du bist ja ganz grün im Gesicht.“
„Mir ist schwindelig“, murmelte Ben. „Ich glaube, mir wird schlecht.“
Er spürte, wie das ungewohnte Essen in seinem Magen rumorte und wie ihm am ganzen Körper Schweiß ausbrach.
„Das geht nicht“, sagte Eddie bestimmt. „Dazu hast du jetzt keine Zeit. Wir müssen so schnell wie möglich nach unten, ehe jemand kommt. Unten starren Dutzende von Landratten auf unseren Schornstein. Wenn das einer von den Offizieren merkt, wird er uns jemanden auf den Hals hetzen. Also los!“
„Ich kann nicht“, sagte Ben kläglich. „Meine Finger sind so nass und zittrig, dass ich gar nicht greifen kann. Und meine Knie wackeln wie Pudding.“
Eddie trat wortlos zwei Stufen tiefer und legte ihm den rechten Arm um die Hüften.
„Dreh dich um! So, und jetzt lass deine Arme über meinen Rücken hängen! Leg den Kopf auf meine Schulter! Okay, jetzt hab ich dich. Schiebe deine Füße so weit nach vorne, wie du kannst, sonst haust du uns von der Leiter. Na, viel schwerer als ein Kohlesack bist du auch nicht.“

Er stieg schwankend nach unten, mit Ben auf dem Rücken. Als sie die Hälfte des Weges hinter sich hatten, ging es Ben wieder besser. „Es geht wieder“, sagte er. „Ich kann jetzt allein weiter.“
Eddie setzte ihn aufatmend ab.

„Bleib über mir! Wenn du abrutschst, fange ich dich auf.“
Aber Ben rutschte nicht und sie erreichten den Boden, um dann schnell in den Gängen unterzutauchen, so dass sie keiner erwischte.

Ja, wieder viel Bildbearbeitung, deswegen auch so eine kleine Fortsetzung.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an MARF :), das erste Bild ist dir gewidmet :D.

MARF: Den Spaß werde ich an der FS bestimmt noch haben.

Allen einen guten Rutsch ins Jahr 2006!

Nachdem der schwarze Kopf vom Schornsteinrand verschwunden war, und sich die meisten Leute wieder in Bewegung setzten, hörte Marion auf zu weinen.

Doch Richard, der sich von seiner Schwester hatte anstecken lassen, schrie weiter.

Mrs Daniels war das Aufsehen peinlich. Eine wahre Dame erregte kein Aufsehen und ihre Kinder auch nicht, allenfalls durch makellose Manieren. Sie hätte Marion und Richard am liebsten einen Klaps gegeben und sie tüchtig ausgezankt, aber auch das gehörte sich nicht in der Öffentlichkeit und sie würde ihren Zorn beherrschen müssen, bis sie in der Kabine waren. Also presste sie die Lippen zusammen und überließ es Ruth, die zwei Kleinen zu besänftigen.

Die griff zu einem oft erprobten Mittel, hockte sich neben die beiden und ließ ihre Finger über Marions Arm hüpfen.
„Kommt ein Mäuschen aus dem Häuschen, kommt ein Bär, dick und schwer, kommt ein Floh, der macht so!“
Die Finger machten einen Satz auf Marions Rücken und kniffen zu. Marion kicherte entzückt und hielt den anderen Arm hin. „Bitte noch mal!“

„Ich auch! Will auch Floh haben!“, schluchzte Richard.
„Der kommt nur, wenn du ganz still bist, sonst hat er Angst vor dir.“

Das musste man Ruth lassen, dachte Mrs Daniels mit widerwilliger Anerkennung, mit Kindern konnte sie gut umgehen. Aber eine Dame würde aus ihr nie werden, sie hatte einfach kein Gespür für korrektes Benehmen und ihr fehlte wohl auch die Einsicht, wie wichtig Manieren waren. Wie sie da am Boden zwischen den Kindern hockte – unmöglich! Man sollte ihren Wunsch erfüllen und sie Lehrerin werden lassen. Einen Mann würde sie ohnehin nicht finden, so unbekümmert wie sie war und ohne jede Mitgift.

Mit hoheitsvoller Miene winkte Mrs Daniels einem Gepäckträger, und nahm Marion an die Hand. Als Mutter von zwei so hübschen Kindern würden die Leute sie auf höchstens dreißig Jahr schätzen, eher noch auf siebenundzwanzig, dachte sie wohlgefällig. Und Ruth würden sie für das Kindermädchen halten.

Ihre Zufriedenheit steigerte sich noch, als ein höflicher Steward sie zu ihrer Kabine brachte.

Miranda: Warum großes Lob an euch?

girly24100: Weiß nicht mehr, woher ich das Auto habe. Irgendwo von ModtheSims2.

Die Bilder sind diesmal etwas zu groß geraten :D. Ich habe vergessen, es umzustellen, nach dem ich beim Wettbewerb "Das süßeste Pärchen" mitgemacht habe. Was meint ihr?: Soll es so bleiben, oder wollt ihr sie wieder klein aber fein?

„Mr Heep hat tatsächlich nicht zu viel versprochen, das ist ja erstaunlich geräumig und luxuriös.“

„Da haben sie Recht, Madam. Auf jedem anderen Schiff würde so die erste Klasse aussehen. Sie werden begeistert sein, wenn Sie erst den Speisesaal und die Bibliothek und den Aufenthaltsraum gesehen haben. Man würde es nicht für möglich halten, dass sich diese Bequemlichkeit steigern lässt. Aber wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, so nutzen Sie die Gelegenheit, die offiziellen Räume der ersten Klasse anzuschauen, sie sind bis kurz vor der Abfahrt zur Besichtigung freigegeben.“

Marion untersuchte schon die Möbel und klatschte in die Hände vor Begeisterung über die aufklappbare Kommode.

Richard kletterte auf das Sofa, um sich dann auf Zehenspitzen zu stellen und durch das Fenster zu gucken.

„Ich werde ihnen einen Kinderwagen bringen, Miss“, sagte der hilfsbereite Steward zu Ruth. „Wir haben mehrere an Bord. Dieser junge Herr scheint mir recht unternehmungslustig zu sein, dann brauchen Sie ihn nicht die ganze Zeit auf dem Arm zu halten. Und die Treppen sind kein Hindernis, wir haben vier Aufzüge, damit können sie jedes Deck bequem erriechen. Ich bin in ein paar Minuten wieder da.“

Während sie auf den Steward warteten, begannen Mrs Daniels und Ruth die Koffer auszupacken. Sie hatten für die einwöchige Fahrt nur das Nötigste mitnehmen und das meiste in den Koffern lassen wollen, die für den Gepäckraum bestimmt waren, aber als Mrs Daniels von den luxuriösen Verhältnissen auf der Titanic erfuhr, hatte sie sich noch am letzten Rag mit einer neuen Garderobe eingedeckt und auch für Marion und Richard ein paar besondere hübsche Sachen gekauft, während Ruth im Hotel saß und die Koffer packte. Aber Ruth, beruhigte sich Mrs Daniels, legte auf Kleider ohnehin keinen Wert.

Und tatsächlich: Es geht weiter.
Nach einer langen Pause, in der ich immer wieder angefangen habe, aber aus Frust wegen dem langsamen PC auch wieder aufgehört habe. Mein PC ist zwar nicht besser geworden, aber mein Ehrgeiz ist gestiegen.

Der Rundgang durch die erste Klasse war tatsächlich ein Erlebnis. Fast alle Passagiere der zweiten Klasse schienen sich dazu entschlossen zu haben, denn es schob sich ein wahrhafter Strom von Menschen durch die Räume und immer wieder erklangen begeisterte Ausrufe.

„Sieh doch diese herrlichen Gemälde!“

„Und die Wände im Rauchsalon! Sie bestehen ganz aus bemalten Buntglasfenstern!“

„Die Palmen sind tatsächlich echt!“

„Ob sie in all den Kaminen wirklich richtige Feuer haben?“

„Das ist eine gute Idee, einen Gymnastiksaal einzurichten! Sie haben den Küchenchef und die besten Köche aus dem Adelphi engagiert, da kann man sich ein paar Pfunde wieder abtrainieren, hier auf dieser Ruderbootattrappe zum Beispiel. Eigentlich müsste der Raum auch für uns zugänglich sein, denn das Essen für die zweite Klasse wird angeblich in derselben Küche zubereitet wie das für die erste.“

„Lieber Himmel, wie groß mag dieser Speisesaal sein? Was sagen Sie? 22 Meter breit und 35 Meter lang? Und 500 Menschen können hier essen? Das ist ja unglaublich! Was muss das für Anblick sein, wenn der Saal gefüllt ist.“

„Was soll das sein? Ein Türkisches Bad? Man kommt sich tatsächlich vor wie in Tausendundeiner Nacht. Sogar die Säulen und die Gitterfenster haben Vergoldungen! Und die Ottomanen sind mit Goldintarsien eingelegt.“

„Das hier ist die Lounge. Hier trifft man sich zum Tee oder zum Bridge oder vor dem Essen. Man könnte meinen, man wäre im Schloss von Versailles. Diese Rokomöbel sind bezaubernd. Und die Wandverkleidung muss ein Vermögen gekostet haben mit all den Schnitzereien und Vergoldungen und eingelassenen Spiegeln. Und erst der Kronleuchter! Kristall aus Murano, habe ich gehört.“