[Fotostory] Die Nacht, als die Titanic sank

Nein, es ist nicht die Rose. Keine Ahnung, warum es im Buch auch eine Rose gibt.

DawnAngel: Wo war der 4. Schornsteine eine Attrappe? Etwa auf dem echten Schiff? Oder nur im Film? Und warum?

Leider kann ich immer noch nicht weitermachen. Es ist richtig schwer, die Leute dort in dem Zug in richtige Position zu bringen. Ich arbeite daran.

DawnAngel: Ja, noch ein Schornstein hätte da echt nicht mehr hingepasst ;).
Danke für die Information.

Ich habe die Story nicht vergessen, nein. Nightlife ist ja vor kurzem rausgekommen und DSL habe ich noch dazu auch gerade bekommen, also viel zum Ausprobieren und da komme ich einfach nicht zu einer Fortsetzung. Aber ich bin dabei. Es wird bestimmt noch eine in dieser Woche geben.
Aber total cool finde ich es, dass die Story seit kurzer Zeit oben gehalten wird ;). Plötzlich wieder Kommis :D.

Die Kleinste hatte sich gefangen und schaute Alfred und Frankie neugierig an. „ Wieso habt ihr so rote Haare? Schmiert ihr da Farbe rein?“
„Na klar! Jeden Morgen und jeden Abend“, erwiderte Alfred mit todernstem Gesicht. „Leider hält sie nicht gut. Willst du mal fühlen?“

Er beugte sich zu ihr herunter. „Vielleicht kriegst du rote Finger.“
„Ah ja“, sagte sie begeistert. „Die schmier ich dann David auf die Knie und dann geht er von meinem Platz, denn er mag nicht, wenn man ihn schmutzig macht.“
„Es ist aber eine Gefahr dabei: Nur ganz brave Kinder dürfen mich anfassen. Wenn du unartig bist, geht die Farbe nie wieder ab.“
Rose zog ihre ausgestreckte Hand hastig zurück und sah ihn etwas unsicher an.
„Nie wieder? Muss ich dann mein Leben lang mit roten Fingern herumlaufen?“, sie wandte sich zu ihrer älteren Schwester. „Fass du ihn an, Emmy. Du bist doch nie ungezogen, bei dir geht sie wieder ab.“
Alfred richtete sich auf und sah Emmy an. Sie mochte etwa in seinem Alter sein.
„Lieber nicht“, sagte sie. „So brav bin ich nun auch nicht.“
Sie ist nett, dachte Alfred, sogar sehr. Er hatte noch nie ein so interessantes Mädchen gesehen. Himmel, er konnte doch nicht hier stehen bleiben und nichts sagen!

„Wandert ihr auch aus?“, fragte er und verwünschte sich innerlich für seine Dummheit, denn was sollten sie schließlich sonst tun, in einem Wagon, der nur für die Passagiere der dritten Klasse eingesetzt worden war.
„Ja. Wir gehen nach Chicago. Mein Onkel ist schon da und hat meinem Vater eine Stelle besorgt.“
„Das ist Onkel Ezechiel.“, platzte Rose rein. „Er ist ganz fromm und predigt Gottes Wort, und das tut mein Daddy auch.“

„Ich heiße Emmy, und das sind meine Brüder

Tom

und George

und David.“

Wir haben ein Jubileum zu feiern. Das letzte ist das hundertste Bild! :thance

Ok, jetzt ist es nicht sehr spannend. Aber es hat eben was von Bücherlesen, da muss man auch immer lange bis zu den spannendsten Stellen warten :D.

„Und ich bin Rose und ich werde bald sechs und ich bin kein Baby, egal, was David sagt, denn er ist bloß ein halbes Jahr älter als ich.“
„Bin ich nicht, denn ich werde bald acht“, stellte David empört richtig.
„Ja, aber erst werde ich sechs und da bist du noch sieben. Und gegen Tom bist du auch ein Baby, denn der ist schon vierzehn, und ich weiß auch, was das heißt, denn Emmy hat´s mir erklärt. Tom ist doppelt so alt wie du.“
„Pah! Und Emmy ist fast zehn Jahre älter als du, du Baby.“
Aha, dachte Alfred, sie war also genauso alt wie er. Aber es war besser, das Thema zu wechseln, ehe der Streit wieder ausbrach.

„Ich heiße Alfred, und das ist mein Freund Frankie. Seine Eltern nehmen mich mit zu meinem Bruder, der ist schon in den Rocky Mountains. Und das ist Chris. Er arbeitet in der Bäckerei auf der Titanic.“

„Tatsächlich?“, jetzt wurde auch Tom lebendig. „Das finde ich toll. Ich möchte nämlich Seemann werden, aber Vater findet, das ist ein unsolider Beruf und auch noch gefährlich.“
Chris nickte. „Meine Mutter war auch nicht begeistert, dass ich auf die Titanic gehe, aber Frankies Vater hat sie gerade beruhigt und gesagt, die Titanic ist sicherer als dieser Zug.“
„Es geht mir gar nicht um Sicherheit“, erklärte Tom. „Ich will am liebsten Abenteuer erleben, richtige gefährliche Abenteuer, so wie früher mit den Segelschiffen und mit der Erforschung von fremden Ländern. Mit einem Schiff zu fahren, das sicherer ist als ein Zug, das ist doch irgendwie traurig und langweilig. Finde ich jedenfalls. Bloß Vater will das nicht einsehen. Aber gegen Bäcker kann er ja wohl nichts haben. Was muss man denn tun, um auf der Titanic angestellt zu werden?“
Er ließ sich von Chris seinen Werdegang schildern.

Als der seinen Freund Henry und den Liftboy Tony erwähnte, war auch der kleine David ganze Auge und Ohr und überließ den umkämpften Fensterplatz ohne ein weiteres Wort der triumphierenden Rose, die sofort ihre Nase an der Scheibe platt drückte und ausnahmsweise einmal den Mund hielt.

„Das war sehr nett von dir, dass du sie eben so abgelenkt hast“, sagte Emmy leise zu Alfred. „Sie ist im Moment etwas schwierig, weil sie schrecklich aufgeregt ist wegen der Reise.“
Alfred wurde rot. „Oh, aber das war doch gar nichts. Nicht der Rede wert.“
Am liebsten würde er bis Southampton neben ihr stehen bleiben und mit ihr reden. Also los, Junge, sag was!
„Äh, es traf sich nur so lustig, wir hatten gerade darüber geredet, dass kleine Geschwister ziemlich lästig sein müssen, besonders kleine Schwestern, und da hörten wir sie heulen.“
Manchmal sind sie schon lästig“, gab Emmy zu. „Aber sie können auch sehr nett sein. Hast du nur den einen Bruder in Amerika?“
Alfred nickte.
„Wie ihr da auf dem Gang standet, hab ich gedacht, du und Frankie, ihr seid Brüder, weil ihr dieselbe Haarfarbe habt.“
Alfred zog eine Grimasse. „Ja, so ein scheußliches Rot ist wirklich selten.“
„Scheußlich? Findest du wirklich? Ich wär froh, wenn ich es hätte! Ich habe mir immer rote Haare gewünscht statt so langweilige dunkle wie meine.“
Sie fand seine Haare schön!
„Sei froh, dass du dunkel bist. Mit roten Haaren hat man´s nicht leicht. Da kannst du Frankie fragen.“
Er grinste ihn an. Frankie, der sich bis jetzt ziemlich ausgeschlossen fühlte, war sofort getröstet.

„Alfred bringt mir jetzt das Boxen bei. Dann kann ich mich wehren, wenn sie mich hänseln.“

Wie elektrisiert blickte George von seinem Buch hoch. „Boxen? Kannst du boxen?“
„Na, und ob er kann.“, prahlte Frankie. „Gestern hat er drei Mann auf einmal umgelegt. Das hättest du sehen müssen! Ein Kinnhaken und sie haben dagelegen wie die nassen Säcke.“
„Das ist ziemlich übertrieben“, wehrte Alfred ab, denn er sah wie Rose die Stirn runzelte und fragend schaute. „Sie sind zu dritt über ihn hergefallen und wollten ihn verprügeln. Es war die einzige Möglichkeit, Frankie zu helfen.“
„Oh, Mann! Tatsächlich? Das finde ich toll!“, George war ehrlich begeistert und auch Emmy blickte wieder freundlicher. „Sag mal, wenn du Frank das Boxen beibringst, meinst du – also könnte ich da wohl zugucken? Oder kannst du mir vielleicht auch was zeigen? Mich hänseln sie nämlich auch immer und nennen mich Streber und Stubenhocker, weil ich nun mal gerne lese, und Daddy sagt, wenn einem ein Feind auf die rechte Wange schlägt, dann soll man ihm auch die linke hinhalten, aber das hab ich ziemlich satt und würde ganz gerne mal zurückschlagen. Ja, Emmy, ich weiß schon, was du sagen willst, aber ich will ja nicht anfangen, ich will mich nur wehren.“
„Na klar, das mache ich gerne“, sagte Alfred bereitwillig. Für einen Jungen mit so einer Schwester würde er noch ganz andere Sachen tun. „Du bist doch damit einverstanden, Frankie, nicht?“
Der nickte, geschmeichelt darüber, dass er ihn fragte. Vielleicht würde es sogar besser mit George werden.