Das ist meine erste Sims 2 - Fotostory.
Davor habe ich schon 2 Sims 1 - Fotostories gemacht, wobei ich die 2. leider nicht fertig gemacht hatte, ich würde sie jetzt fertig machen, aber 1. ist es eine Sims 1 FS und 2. sind die Leser, die sie damals gelesen haben, wahrscheinlich größtenteils nicht mehr da.
Also auf ein Neues.
Da mir die Fantasie diesmal gefehlt hat, "verbildere" ich das Buch "Die Nacht, als die Titanic sank" von Christa-Maria Zimmermann. Dort geht es um mehrere Kinder und Jugendliche, die auf dem Schiff umkamen (ach ne, jetzt verrate ich schon das Ende). Am Anfang der Geschichte geht es um das Vorleben der Leute und wie sie dazu kamen, mit der Titanic zu reisen. Es wird sehr ausführlich, ich hoffe, nicht zu ausführlich. Es wird eine seehr lange Geschichte und wenn ich mal längere Pausen mache, seit mir nicht böse, ich mache auf jeden Fall weiter. Ich wünsche mir selber viel Glück und hoffe, ich bekomme das alles gut hin ;).
Lange Rede, kurzer Sinn. Viel Spaß bei der Fotostory.
Der 15jährige Ben ging durch die engen, schmutzigen Gassen von Southampton. Er stank vollständig nach Fisch. Zuvor hatte er beim Fischeinholen gearbeitet und nun geht er heim. Ihm war flau vor Hunger.
Ein Zeitungsjunge kam ihm entgegen und schrie die Schlagzeile der heutigen Ausgabe: „Kohlestreik beendet! Kohlestreik beendet!“ Das war eine gute Nachricht für Ben und seine Familie. Nachdem die Arbeiter aufgehört haben, zu streiken, müsste es wieder mehr Arbeit im Hafen geben. Wenn sein Vater sich jetzt anstrengen wird, bekommt er eine anständige Arbeit. Obwohl das bei seiner Sauferei nicht so sicher war.
Plötzlich hörte Ben ein paar grölende Stimmen durch die Gassen drängen.
„Kohlestreik beendet! Die Bergarbeiter sollen leben! Hipp, hipp, hurra! Die Kohle soll leben! Hurra! Die Arbeit soll leben! Hurra!“
„Quatsch! Nieder mit der Arbeit! Das Bier soll leben! Der Schnaps soll leben! Hipp, hipp, hurra!“ Ben erkannte die Stimme seines Vaters.
„Recht hast du, Jimmy! Nieder mit der Arbeit! Der Streik soll leben! Lass sie doch sehen, wo sie bleiben, diese reichen Blutsauger, wenn keiner ihnen die Kohle aus der Erde kratzt.“
Ben sah fünf betrunkene Arbeiter mit roten aufgedunsenen Gesichtern und versteckte sich hinter einer Ecke.
„Haha, ich weiß, wo sie bleiben. An Ort und Stelle bleiben sie. Auf ihren fetten Hintern bleiben sie sitzen. Keine Eisenbahn fährt für sie und kein Schiff. Die Jungs in den Bergwerken könnten das ganze Land lahm legen, wenn sie nur die Ohren steif hielten. Das ist es, was ich immer sage: Die Arbeiter müssen zusammenhalten.“
„Ach, du mit deiner Politik. Hör auf damit! Das Bier soll leben! Der Schnaps soll leben! Hurra!“
„Recht hast du, Jimmy. Das Bier soll leben. Lasst uns zu Teddy Walker gehen und sein Gesöff probieren.“
Die fünf schritten an Ben vorbei, ohne ihn auch zu bemerken. Als sie aus Bens Sichtweite waren, schlich Ben sich aus seinem Versteck heraus und ging weiter Richtung Zuhause.
Schon von weitem sah Ben das angespannte Gesicht seiner Mutter aus dem Fenster schauen. Er wusste, was sie jetzt fühlte. Sie hatte Angst, dass sein Vater bald nach Hause kommt. Als sie Ben bemerkte, überstrich ein Hauch von Erleichterung ihren Gesichtsausdruck.
Als er zur Tür eintrat, zeigte seine Mutter nur mit einer Kopfbewegung zu den Betten der Zwillinge, seinen Brüdern.
Ben ging zu den Betten, die er aus umgekippten Tischen und ein paar Brettern gebastelt hatte. Seine Mutter folgte ihm. Die Zwillinge lagen mit hochroten Köpfen und schwer atmend in ihren Betten.
„Mrs Dixon war heute Morgen bei ihnen, währen ich weg war“, flüsterte seine Mutter. „Sie sagt, die Bräune geht wieder um. In ihrer Straße sind schon sechs Kinder krank.“
Ben sah sie erschrocken an. Er kannte diese Krankheit, die meistens nur im Winter umlief. Sie hatte schon vielen Kindern das Leben gekostet.
„Aber der Winter ist doch vorbei“, sagte er leise, „Am Hafen war es heute so warm, dass ich die Jacke ausgezogen habe. Wie können sie da die Bräune kriegen?“
Die Mutter hob nur die Schultern.
Plötzlich waren wieder Schritte zu hören und Bens Mutter ging zum Fenster. Doch die Schritte liefen an dem Haus vorbei.
„Er ist immer noch nicht da“, seufzte sie.
Ben nickte nur.
„Hast du ihn gesehen?“, fragte sie ihn prüfend.
Ben nickte wieder.
„Ist er …?“
„In seiner Stammkneipe.“
Die Mutter blickte reglos durch das Fenster.