Someone Special

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Als das heiße Wasser dann sanft meinen Körper umspülte ging es mir schon gleich viel besser. Die Schmerzen wurden schwächer, je mehr ich mich entspannte und bald waren sie ganz verschwunden. Ich machte mir einfach viel zu viele Sorgen. Dass ich ein Kind bekam, konnte ich nunmal nicht mehr ändern. Sicher, es war gut und wichtig, über meine Zukunft nachzudenken, doch es nützte nun einmal nichts, deshalb in Depressionen zu versinken!

Ich beschloss später mit dem Arzt darüber zu sprechen und die ganze Geschichte vorerst zu vergessen. Meine nächste Untersuchung war ohnehin bald. Mit einem Glas Wasser ging ich zurück in Sas Zimmer... Ich hatte das dringende Gefühl etwas tun zu müssen, ich konnte es einfach nicht mehr ertragen so still herumzusitzen.

Also schrieb ich Sa einen Zettel und verließ das Haus. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, doch irgendetwas musste ich tun. Und wenn ich nur die Straße hoch und runter lief... Nun ja, warum gerade die Straße? Ich ging lieber ein bisschen in den Wald. Die Stadt konnte ich nicht mehr sehen, doch vielleicht hing das ja auch alles nur mit der Schwangerschaft zusammen. In mir breiteten sich schon seit längerem ungewohnte Zukunftsgedanken aus, die ich Minuten später schon wieder als total absurd empfand.

Nachdem ich eine Weile ziellos herumgelaufen war, gelangte ich schließlich an einen See. Genauer gesagt: An DEN See. Einen Platz, an dem ich nun wirklich auf keinen Fall sein wollte.
Fast erwartete ich Calvin hinter dem nächsten Baum zu sehen, als mich plötzlich von hinten jemand antippte. "Hey, Michelle... Was machst du denn hier? Und um diese Zeit?" Ich drehte mich um und war mit einem Mal absolut unfähig mich zu bewegen...

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Ich konnte nicht sagen wieso... Wahrscheinlich war ich einfach nur geschockt oder ihre Gegenwart ließ die ganzen Erinnerungen wieder in mir aufkochen.
"Was machst du hier? Um diese Zeit..." "Laura-Ann! Ich...musste nur... ein bisschen frische Luft schnappen." Zweifelnd ließ sie ihren Blick über das scheinheilige Grinsen auf meinem Gesicht schweifen. "Ich frage mich eher, was DU hier machst!", entgegnete ich, um der unangenehmen Situation auszuweichen.

Plötzlich war sie sehr verunsichert. "Nun... Calvin hat mich einmal... mit hier her... Also jedenfalls war ich einmal hier und seitdem komme ich öfters, wenn ich nachdenken muss oder mir über meine Zukunft unsicher bin."
Ich spürte sofort, dass sie nicht darüber reden wollte, und doch fragte ich nach. "Was meinst du... Du und Calvin... ihr habt doch nicht etwa... Ihr seid doch nicht..."



"Nein, nein, nicht das, was du denkst... Ja, ich denke, ich sollte es dir erzählen. Nun da du... Da du selbst... Also, ich schlage vor, wir reden an einem anderen Tag darüber. Sag' mir wann du Zeit hast, wir können uns treffen."
Leicht verwirrt sah ich sie an. Was sollte das? Warum konnte sie mir nicht einfach so sagen, was sie mir zu erzählen hatte?
"Es ist wichtig. Und ich denke, du solltest es wissen.", sagte sie nur kurz. "Montag Nachmittag um drei in der Agentur. Wir sehen uns." Und damit ging sie weiter. Einfach so, ohne ein Wort. Ich konnte es mir einfach nicht erklären, das war doch überhaupt nicht ihre Art, mich einfach so stehen zu lassen.
Doch hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich schwören können, eine Träne in ihren Augen gesehen zu haben...

~geht noch weiter~

Wir trafen uns bei Danny um unser Shopping für eine anliegende Halloweenparty zu planen. Es war mir eine willkommene Abwechslung über Dinge wie Mode oder Make-up zu sprechen und mir nicht über meine Zukunft den Kopf zu zerbrechen.
Nicht, dass man mit Danny und Sa nur über solche oberflächlichen Dinge reden konnte, aber in der pink-violetten Gestaltung von Dannys Zimmer viel es einem eben doch schwer, an etwas anderes zu denken...



Als wir den Raum verließen, blickte ich mich noch mal um. Würde mein Kind ein Mädchen oder ein Junge werden? Ich hatte schon öfters darüber nachgedacht und war immer zu dem Schluss gekommen, dass mir ein Mädchen eigentlich lieber wäre. Trotz allem wollte ich mich überraschen lassen. Viele Frauen berichteten davon, dass sie vor der Geburt spürten, was sie bekamen.
Mich überraschte das sehr, denn so sehr ich auch versuchte, in mich hineinzufühlen, nie gelang es mir schlüssig zu werden. Vielleicht war das ja doch alles nur Wichtigtuerei.



In einem praktisch ausgestorbenen Geschäft in der hintersten Ecke der Einkaufszeile fanden wir schließlich, was wir suchten. Wir wollten es vermeiden, in standartmäßigen schwarz-orangenen Kostümen zu erscheinen und hatten uns daher für etwas ganz besonderes entschieden.
Als ich Sa in ihrem Kostüm vor uns posieren sah musste ich natürlich sofort wieder an die Agentur denken, doch mittlerweile schaffte ich es schon, dieses Bild zu verdrängen, bevor es überhaupt richtig Fuß gefasst hatte. Jetzt war ich hier mit meinen Freundinnen und ich wollte die Zeit genießen, in der ich noch mit ihnen in einen normalen Klamottenladen gehen konnte.